von Nr27
#1506509
Wenn ich beim Schreiner einen Tisch bestelle, er mir aber zwei Stühle liefert, dann schicke ich die selbstverständlich zurück. Nichts anderes haben WDR und Arte getan, alles andere sind unbelegbare Unterstellungen.

Und die letzten beiden Abschnitte dieser Kolumne offenbaren genau die Einseitigkeit, die dem WDR-Faktencheck wenige Zeilen zuvor vorgeworfen wurde ...

Besser hat das übrigens "Spiegel Online" hinbekommen:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/umstrit ... 52010.html
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von tommy.sträubchen
#1506514
@ Nr27 ...der Vergleich ist einfach unpassend. Eine Dokumentation in Auftrag zu geben und bereits vorher wissen wollen was geliefert wird ist fragwürdig denn man weiß es ja nicht(so sollte es zumindest sein) wie die Menschen sind... Was sagen sie.. Wie ist ihre Meinung... Man taucht ein und lässt es laufen und berichtet...natürlich muss das nicht jeden gefallen aber hier liegt der Verdacht nahe,dass das Ergebnis Arte oder dem WDR einfach politisch nicht passte...und das hat ein komischen Beigeschmack.
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von Neo
#1506516
tommy.sträubchen hat geschrieben:@ Nr27 ...der Vergleich ist einfach unpassend. Eine Dokumentation in Auftrag zu geben und bereits vorher wissen wollen was geliefert wird ist fragwürdig denn man weiß es ja nicht(so sollte es zumindest sein) wie die Menschen sind... Was sagen sie.. Wie ist ihre Meinung... Man taucht ein und lässt es laufen und berichtet...natürlich muss das nicht jeden gefallen aber hier liegt der Verdacht nahe,dass das Ergebnis Arte oder dem WDR einfach politisch nicht passte...und das hat ein komischen Beigeschmack.
Sagen wir mal so: ARTE und der WDR waren da leider sehr unsouverän. Die Doku ist aber auch wirklich nicht optimal, zumindest nicht für den leicht beeinflussbaren Teil der Gesellschaft. Manche Vergleiche sind da einfach unfassbar dämlich, die Musikuntermalung, mancher Unterton usw. Da will man halt nicht nur den Antisemitismus aufzeigen, sondern eine klare Richtung vorgeben. Da muss man sich eben dann zusammensetzen und sagen, dass man bei diesem und jenem Part ein besseres Beispiel nehmen muss oder es sich dann komplett spart - keine Ahnung, ob das der Fall war. Beide Seiten sagen ja was anderes. - Oder man sagt einfach, dass man das zeigen wird und dann einen Diskurs anstrengt, aber dann müsste der Zuschauer ja mitdenken und wie man am Artikelschreibling schon merkt, ist das gar nicht mal so einfach...

Was man gebraucht hätte, wäre eine richtige Dokumentation, ohne dümmliche und unsinnige Polemik, ohne schreckliche musikalische Untermalung, ohne dieses reißerische Voiceover, ohne bescheuerte Vergleiche. Klare Fakten.
Einfach dokumentieren.
#1506522
Ich habe mir die Doku ebenfalls angeschaut und stimme Neo insofern zu, dass auch mir der Unterton nicht gefallen hat. Schon alleine der Einstieg in die Doku war in meinen Augen so reißerisch, dass ich wenig Lust hatte, sie mir weiter anzuschauen - und hätte das wahrscheinlich auch nicht gemacht, hätte sie nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit gestanden. Letztlich muss ich sagen, dass ich die Anmerkungen während des Films und den Online-Faktencheck auch eher als eine Mixtur aus Bagatellen, betreutem Schauen und unterschwelligem "den Filmemachern ans Bein bissen" empfunden habe, die Doku aber an vielen Stellen in eine ähnliche Richtung tendierte (was die Tendenziösität anbelangt).

Am besten hätte man den Film irgendwann spätabends bei Arte versendet, da wäre auch die Gefahr gering gewesen, allzu viele allzu leicht lenkbare Zuschauer anzutreffen. Dass der Zuschauer es gemeinhin nicht so mag, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender ihm vorzuschreiben gedenkt, was für ihn zumutbar ist und was nicht, sollte sich doch eigentlich rumgesprochen haben.

Und es war jetzt auch nicht die erste ÖR-Doku, die sehr tendenziös und reißerisch auf mich wirkte, von daher... ja.


Fohlen