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von tommy.sträubchen
#1518393
Ich hab die Sendung gesehen und kann alle Seiten verstehen (ja auch die von der AFD :-) )...Ich möchte nicht auf die ÖR verzichten trotzdem muss man sich gesund schrumpfen...es ist alles viel zu viel und daher zu teuer.
von Sentinel2003
#1518396
Es ging ja doch schon über mehrere Monate über die Medien, das zumindest das ZDF von sich aus sehr stark Sparen möchte.....über's Sparen bei der ARD hört und liest man dagegen kaum bis garnix!!


Allerdings hatten, wenn mich nicht alles töuscht, erstmalig ARD und ZDF Ein gemeinsames Studio für Olympia!
von Vittel
#1518409
Ein Drittel Einführung, ein Drittel AFD Kritik (ja wir/viele mögen AFD und Storch nicht, aber bitte nicht mehr Beachtung schenken, als notwendig) und noch ein Drittel Fazit?
Das verzerrt mir doch ein bisschen die Inhalte, die insgesamt besprochen wurden.

Gottschalk hat die Runde sehr gut geschlossen. Ein überregionales ZDF und die ARD gesundschrumpfen und auf Regionalität beschränken.

Niemand (auch nicht Storch) fordert, dass das alles von heute auf morgen geschieht. Aber es gibt Lösungen für solche Transformationen, große Konzerne müssen das alle Jahrzehnte durchlaufen.

Wie es in der Schweiz ist, kann ich nicht bewerten. Aber auch hier wird es Lösungen geben, wenn sich die Schweizer dazu entscheiden sollten.
Es ist auch vollkommen normal, dass Leute, die auf Probleme hinweisen, nicht sofort den Generalplan zur Lösung aus der Tasche ziehen können.

Aber irgendwann muss man mit der Diskussion und Entscheidungsfindung anfangen. Je größer die Veränderung, desto länger dauert so ein Meinungsbildung- und Entscheidungsprozess.

Ich kann diese "Es geht nicht mehr, wir tun schon alles" Verteidigungshaltung nicht verstehen.
Wäre der ÖRR ein Privatunternehmen, dann würden (hoffentlich) schon alle Alarmglocken schrillen. Das Publikum überaltert und ist dann schlicht weg.

Klar kann und muss man sich von den Quoten lösen. Das könnte man auch sehr schnell umsetzen, in dem man die Quoten nicht mehr täglich misst, sondern nur noch ab und zu Stichproben und Umfragen durchführt.

Jetzt ist noch Zeit, den ÖRR geordnet gesundzuschrumpfen und das Programm und auch den Auftrag an die moderne Medienversorgung anzupassen. So was dauert auch mal 10 Jahre und mehr, daher muss jetzt angefangen und Jahr für Jahr eingespart und verändert werden.

Irgendwie hofft man, das alte Modell TV und dessen Kernzielgruppe wieder zu aktivieren. Man hat eingesehen, dass z.B. Wetten dass nicht funktioniert, aber ansonsten versucht man immer noch, diese Kernzielgruppe anzusprechen. Die privaten Sender versuchen das mit ihren Gruppen auch.

Aber diese Kernzielgruppe zerfällt nun mal. Gottschalk hat das ja gesagt, für seinen 25 jähriger Sohn ist da (fast) nichts mehr dabei.

Wir stehen immer noch ganz am Anfang des VOD Streamingmarktes, die inhaltliche Auswahl ist begrenzt, Preise für Leihfilme sind noch relativ hoch, die Bandbreite fehlt vielerorts noch und im Mobilfunk gibt es Volumenkontingente.

Das sieht in 10 Jahren schon ganz anders aus. Dann haben wir neben Netflix und Amazon, Apple und google noch Disney und vielleicht schaffen es sogar die Privatsender noch mal, was ordentliches auf die Beine zu stellen und Sky schafft es vielleicht auch.

Aber auch die sozialen Medien und youtube&Co. werden nicht mehr verschwinden.
Die immer günstigere Technik erlaubt es Privatleuten oder Mikro-TV-Anstalten z.B. regional zu berichten.

Ich habe kürzlich bei RBTV z.B: eine Liveberichterstattung von der Bremer Fischmesse gesehen. Andi Strauß ist mit einem Kameramann durch die Messe und hat Leute interviewt, das war unterhaltsam.

Heute kostet ein Teradek und entsprechende LTE Kapazitäten noch ne Menge Geld, aber in 10 Jahren kann jeder für kleines Geld im Mobilnetz der 5. Generation Livebilder in einer Qualität senden, da brauchte man bis vor kurzem noch einen Übertragungswagen, einen Sat-Uplink und ein Team.

Klar kann man damit keinen fundierten seriösen Journalismus ersetzen. Aber regional vom Stadtfest, vom Karneval, etc zu berichten, dafür ist es ideal.


Dass die ÖR in dieser Richtung aktiv werden, ist lobenswert. Aber der Erfolg bleibt leider noch aus. Funk hat nach 1,5 Jahren ganze 41 Tsd. Abonnenten.
Das u.a. hier kurz erwähnte neue Format strg_f ganze 25 Tsd. Abrufe, die meisten dürften aus der RBTV Community stammen, denn bei strg_f arbeitet jetzt ein sehr beliebter ehemaliger RBTV Mitarbeiter. Ohne diese Verbindung wären es vielleicht 10 Tsd. Abrufe.
Hier wird Geld investiert, das überwiegend verpufft. Ich fürchte, dass die ÖRR es nicht schaffen werden, so die jungen Zielgruppen zu bedienen. Vermutlich hängt da noch zu viel Altlast im Hintergrund, auch wenn man die jungen Leute da machen lassen möchte.
Ich habe leider keine Lösung, nur die Feststellung, dass es so nicht laufen wird.


So, das ist mal wieder viel Text geworden. Nicht falsch verstehen, mir geht es primär nicht um die paar Euro für den Rundfunkbeitrag.
Ich sehe das wie Gottschalk: Rundfunk und Kirchensteuer zahlt man halt, auch wenn man es nicht nutzt und vieles davon für totalen Unsinn hält.

Mich interessiert die Strategie, die Digitalisierung, die Transformation dahinter und da sehe ich den ÖRR mit Tempo 100 gegen die Betonmauer fahren. (Das klassische Privat TV sitzt im Porsche der Manager bei Tempo 250)
von Kingsdale
#1518412
Im Großen und Ganzen hat man gemerkt, wie Tom Buhrow sich andauernd versuchte rauszureden. Das waren keine konquete Erklärungen sondern vormal alles Ausreden die fast immer nur auf die Nachrichten bezogen wurden. Das die Tagesthemen alles schön reden, ist schon jahrelang bekannt, auch das nicht über alles berichtet wird, wie bei RTL aktuell usw. Ich schauen sie schon jahrelang nicht mehr. Und auf das Programm ansich wurde nicht eingegangen. Das ARD außer Tatort keine Filme und Serien zeigt (zumindest was die Zuschauer interessieren würde) wurde nicht angesprochen. Naja, die ÖRs sind ja auch nicht auf Quoten angewiesen wie die Privaten. Die ÖRs ziehen ihr Ding durch, egal was die Zuschauer sehen wollen. Und über die GEZ brauch wir kein Wort mehr verlieren. Diese Zwangsabgabe ist und bleibt eine Frechheit!

Das größte Problem an solch einer doch gewollt interessant gewesenen Sendung ist aber, das sie viel zu spät kam. Absicht? Und dann noch einen extra Weltspiegel einfassen um den Talk dann noch weiter zu schieben? Mit Sicherheit. Mut hat Maischberger damit NICHT bewiesen. Mut wäre es, wenn solch eine Sendung, evtl von 18 bis 20 Uhr gebracht werden würde mit Zuschauer! Auf die Einspielungen ist man nicht immer eingegangen. Solch eine doch wichtige Sendung um eine Zeit zu bringen wo viele es schauen tun und wo die Zuschauer auch direkt beteiligt wären, das wäre Mut, aber sowas trauen sich ARD oder ZDF auf keinen Fall.
Das Fazit ist, es bleibt wie es ist und ändert sich nix. Also ARD und ZDF nicht mehr einschalten, es gibt weit bessere Programme, auch wenn die etwas kosten (aber weit weniger).
von MaxwellSmart
#1518414
Ganz schwach und unsouverän war die Attacke von Tom Buhrow ganz am Ende gegen von Storch/AFD (" ... ich glaube Ihnen nicht ...").
Wenn es wirklich eine vernünftige, seriöse (und vorausschauend planende) Kontrolle der ÖRR-Finanzen gegeben hätte, dann wären weder die horrenden Versorgungszahlungen noch Haushalts-Defizite entstanden. Projekte über 150.000,- Euro gegenzeichnen zu lassen ist noch keine richtige Kontrolle.
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von Kaffeesachse
#1518415
Kingsdale hat geschrieben:Das größte Problem an solch einer doch gewollt interessant gewesenen Sendung ist aber, das sie viel zu spät kam. Absicht? Und dann noch einen extra Weltspiegel einfassen um den Talk dann noch weiter zu schieben? Mit Sicherheit. Mut hat Maischberger damit NICHT bewiesen. Mut wäre es, wenn solch eine Sendung, evtl von 18 bis 20 Uhr gebracht werden würde mit Zuschauer!
Man muss sich aber mal entscheiden. Man kann nich t immer "Netz, Netz, Netz, linear ist tot, tot, tot" schreien und dann so kommen. Wozu gibt's denn die Mediathek?
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von Milli09
#1518428
Vielleicht sollte Julian Miller mal beim Parteiblatt der Grünen anheuern (wenn er es nicht schon getan hat). Wieder mal unwürdig von Quotenmeter, so einen Text zu publizieren, wo sich die Hälfte um die "rechtsradikale" AfD-Abgeordnete und ihre "abstrusen" Argumente dreht. Und diese Argumente werden hier nicht mal widerlegt. Stattdessen wird sich ein armseliges Scheinargument aus den Fingern gesaugt, dass von Storch in Wahrheit nur keine Presse über ihre Facebook-Posts haben möchte. Natürlich, Herr Miller, darum gehts bei der Abschaffung der Rundfunkgebühren und der Kritik von den überblähten Öffentlich-Rechtlichen, sie haben es verstanden.
von P-Joker
#1518430
Milli09 hat geschrieben:Vielleicht sollte Julian Miller mal beim Parteiblatt der Grünen anheuern (wenn er es nicht schon getan hat). Wieder mal unwürdig von Quotenmeter, so einen Text zu publizieren, wo sich die Hälfte um die "rechtsradikale" AfD-Abgeordnete und ihre "abstrusen" Argumente dreht.
Seit wann sind die Grünen das Gegenstück zur AfD?
Das sind immer noch DKP und MLPD, und niemand sonst!
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von Kaffeesachse
#1518431
Die Grünen sind nun mal das Feinbild der Blauen und ihrer Lemminge. :lol:
Und immer reden alle nur über ARD und ZDF. Was ist eigentlich mit dem Radio (ichweiß, jetzt kommt gleich wieder wer und meint "ICH brauch das nicht")? Das kann man schon mal gar nicht verschlüsseln. Werbung? Lässt sich damit eine ordentliche Kulturwelle finanzieren? Nein. Dann zahlen wir doch alle dafür einen kleinen Betrag, wird jetzt mancher sagen. Ach ja, für etwas, das erst recht eine Minderheit nutzt? Das will ich sehen ... :lol:
von Vittel
#1518432
Das Radio steht nicht so sehr in der Kritik, weil Unterhaltungsradio nicht die Kosten verursacht wie TV-Unterhaltung und weil mehr Fokus auf Kultur, Information, Bildung ja von vielen Kritikern gefordert wird.

Man könnte digitales Radio natürlich auch verschlüsselt senden, man müsste dann nach DAB und DAB+ noch mal einen Standard DAB+2 einführen :)

Die Frage ist, ob man wirklich diese große Anzahl an Sendern noch braucht.
Hier hatte Kofler eine interessante Frage gestellt. Jahrzehntelang wurde der offizielle Grundversorgungsauftrag mit ARD/ZDF und den regionalen Dritten Programmen voll erfüllt. Es gab sogar einen Sendeschluss und noch mehr Wiederholungen.

Dann kamen das private TV mit unzähligen Sendern hinzu und später kam das Internet und hat Zugang zu Medienquellen erschaffen, die kein Mensch in 1000 Leben jemals konsumieren könnte.
Trotzdem wurde das Angebot von ARD/ZDF immer weiter ausgebaut. Wie passt das denn zusammen?
von Familie Tschiep
#1518458
Das öffentlich-rechtliche System sehen die Menschen als Bürger, die privaten als Konsumenten. Weil wir in der Demokratie Bürger brauchen, sind die Öffentlich-Rechtlichen notwendig. Diese Sichtweise auf den Menschen sollte auch die Art der Unterhaltung beim ÖR bestimmen.