BungaBunga hat geschrieben:Ich wollte ja nur ausdrücken, dass man hier jetzt den Leuten nicht vorwerfen sollte, dass sie scheinbar ja Gefallen an Wer weiß den Sowas finden, denn das Format ist wie schon geschrieben völlig ok, ob es einem dann gefällt ist eine Geschmacksfrage.
Kommt drauf an, wie du "gefallen" definierst. Wenn du damit meinst, dass man subjektiv zu dieser Zeit lieber die wenig fordernde, launige Unterhaltung dieses Formats als das anspruchsvolle, rasante "Gefragt - Gejagt" sehen möchte, gehe ich da mit dir konform. Wenn du hingegen sagst, dass es Geschmackssache ist, welches Format stärker durchdacht und konzipiert ist, würde ich schon sagen, dass man hier auch objektive Kriterien pro GG und contra WWDS benennen kann. Aber Qualitätskriterien waren und sind keine Erfolgskriterien.
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Ich präzisiere meine Frage: haben jetzt möglicherweise einfach mehr junge Menschen Zeit und Muße zum Schauen, weil Ferien sind? Oder gibt es andere mögliche Zusammenhänge mit der Ferienzeit?
Oder müssen wir uns tatsächlich rein damit auseinandersetzen, dass Pflaumes Format beliebter ist?
Ich entschuldige mich schon einmal im Vorhinein für mein Geschwafel, aber ich kann diese Fragen leider allesamt nicht so pauschal beantworten.
Im Sommer gibt es ja tendenziell vor allem zwei Faktoren, die sich (allerdings vorrangig negativ) auf die Quoten auswirken: Den Faktor "Sommer- und Ferienzeit" und den zusätzlichen Faktor "gutes Wetter". Wenn besonders gutes Wetter sind, ist die Zahl der Fernsehenden meist deutlich geringer als an verregneten, kühlen Tagen. Hierzu müsste ich jetzt für eine fundierte Analyse Wetterdaten der vergangenen Wochen haben, an welchen Tagen das Wetter vor allem auch im gesamten Bundesgebiet besonders gut war. Dann schließt sich daran die Frage an, zu welchen Tageszeiten und Wochentagen gutes Wetter in welcher Form mit den Einschaltquoten korreliert. Am Wochenende zur Primetime gibt es da meinen Beobachtungen nach die heftigsten Auswirkungen, wenn heiße Sommertage sind. Unter der Woche sind die Schwankungen schon geringer, wobei hier wieder die Frage wäre, inwiefern sich das auch da dann noch auf welche Tageszeiten besonders heftig und weniger heftig auswirkt.
Auch der Kausalzusammenhang "Ferien = Mehr junge Leute schauen fern" ist einer, den ich in Frage stellen würde. Meinen Beobachtungen nach ist es tendenziell sogar eher anders herum, dass in der Ferienzeit WENIGER ferngesehen wird als... ja, als wann? Im Januar sind die Reichweiten normalerweise höher als im Mai, obwohl der Mai jetzt auch keine klassische Ferienzeit ist.
Was ich damit sagen möchte: Ich fühle mich außer Stande, dir diese Fragen klar zu beantworten. Vielleicht findest du Statistiker oder Soziologen, die da klarere Aussagen machen können, für mein Empfinden wäre es unseriös, weil es schlicht zu viele temporäre Zusatzfaktoren gibt.
Ich habe jetzt einfach einmal stichprobenartig eine Woche "Gefragt - Gejagt" (genauer gesagt die letzte Woche vor der Pause) mit den beiden Wochen "Wer weiß denn sowas?" bei den 14- bis 49-Jährigen verglichen, um zumindest ein paar Zahlen anbringen zu können. Hier mal stichpunktartig:
- Durchschnittlich sahen in den letzten zwei Wochen 4,67 Millionen (14-49) zur Zeit von WWDS fern, davon entfielen 0,29 Millionen auf Das Erste (MA: 6,2%). In Woche eins waren es insgesamt 4,66 Millionen und 0,29 Millionen (MA: 6,3%), in Woche zwei 4,68 Millionen und 0,28 Millionen (MA: 6,1%).
- In der letzten Woche "Gefragt - Gejagt" sahen zur selben Zeit nur 4,04 Millionen fern, davon 0,24 Millionen Das Erste. Der Marktanteil betrug im Wochenschnitt 6,0%.
Also wenn du jetzt nur diese Wochen vergleichst, könntest du annehmen, dass jetzt mehr Leute generell fernsehen als noch vor zwei Wochen. Vor drei Wochen allerdings lag die Gesamt-Reichweite bei 4,85 Millionen, was wiederum dagegen spricht, dass jetzt mehr Leute um diese Zeit fernsehen. So wirklich vermag ich da also keinen Zusammenhang herzustellen.
Ob das Pflaume-Quiz allerdings wirklich beliebter ist als GG, würde ich auch in Frage stellen - zumindest, wenn man die GG-Quoten der ersten beiden Wochen aus der Rechnung streicht, denn die liefen bei den 14- bis 49-Jährigen wirklich noch ziemlich schwach. Der Sendung ist es auf jeden Fall gelungen, den Aufwärtstrend von GG nicht zu stoppen, aber auch GG lag in seiner letzten Woche fast immer bei sechs Prozent und mehr. Beim Gesamtpublikum hatte man ja sogar die Elf-Prozenthürde an vier von fünf Tagen der letzten Woche geknackt - das konnte Pflaume bisher nicht ganz aufrecht erhalten. Aber auch hier fänd ichs gewagt, das auf die Ferien zurückzuführen.
Es überrascht mich allerdings schon etwas, dass sich dieses Format beim jungen Publikum leichter tut als beim älteren, weil es gerade auch im Vergleich zu GG ja deutlich... temporeduzierter daherkommt und ich eigentlich sagen würde, dass sowas tendenzeill eher älteren Zuschauern zugute kommt.
Glenn hat geschrieben:1000 Heartbeats: https://www.youtube.com/watch?v=pYmxoGXfI-8
Die Kandidaten treten in mehreren unterschiedlichen Spielrunden gegen ihren eigenen Herzschlag an. Nach 1000 Herzschlägen ist Game Over.
Gerade mal eine Folge gesehen. Sehr schönes Format, bei dem ich ja vor allem die musikalische Untermalung großartig finde. Diese Streichmusik zu hören, während ich versuche, ruhig zu bleiben, stelle ich mir schon... schwierig vor. Ja, natürlich auch ein ungleich spannenderes Konzept als das, was uns da nun um 18 Uhr geboten wird.
Fohlen