Qtalk.de

Familie Tschiep hat geschrieben:Wenn die Qualität dafür hochbleibt, sind mir 2 Ausgaben pro Jahr lieber als 52.

Ich bin auch und gerade bei Comedy der Meinung, dass ein "zu viel" schneller erreicht und problematischer als ein "zu wenig" ist. Trotzdem wären ja wohl mehr als zwei Ausgaben pro Jahr drin. Wenn er damit meint, dass er nur 2x im Jahr Früststücksfernsehen machen will und vielleicht in anderen Ausgaben andere Formate aufs Korn nimmt, um so eine Reihe von sagen wir 6x2 Episoden für ein Jahr zu haben, dann fände ich das sehr positiv, weil es die einzelnen Settings nicht zu schnell auslaugt.

Denn die Hauptursache dafür, dass der großteil der deutschen TV-Comedy so gnadenlos unlustig ist, liegt für mich vor allem in den zu vielen Folgen geschrieben von zu wenig Autoren, die zu schnell ihre guten Ideen abgebrannt haben und dann nur noch lahm-bemühte Schmunzelware von der Stange runterleiern. In der ersten Staffel war sogar mal der Sat1 Sechserpack echt witzig, heute könnte man daraus ein "finde die Pointe" Trinkspiel machen, bei dem alle nüchtern bleiben. Und wenn ich mal in mein DVD Regal schaue und sehe, dass da Loriots GESAMTES Fernsehwerk steht und das mit Extras nur 12 Stunden Material sind, dann sagt das doch viel aus. 12 Stunden Material an Sketchen und Specials in einer ganzen, recht langen TV Karriere reichen also aus, um zu einer Humor-Ikone zu werden, die auch heute noch überall zitiert wird.

Die erste Folge Frühstücksfernsehen hatte in meinen Augen etwas von dieser Sorgfalt und Dichte, wo jede Wendung und jedes Wort genau und klug überlegt war. Nicht jedes Segment war gleich lustig, aber das war es bei Loriot auch nicht. Trotzdem finde ich diesen Ansatz lieber weniger und dafür sehr gut zu produzieren sehr begrüßenswert. Anders kommen wir vom Kalauar-Grauen eines "Mensch Markus!" oder ähnlich lahmer Sketch-Comedies ja nie weg.

Weiß jemand, wann es hier weitergeht?
Letzte Meldung war im März, dass es wohl 8 Folgen im Stile der ersten Ausgabe (aber aus anderen TV-Bereichen) geben wird.

acid hat geschrieben:Weiß jemand, wann es hier weitergeht?
Letzte Meldung war im März, dass es wohl 8 Folgen im Stile der ersten Ausgabe (aber aus anderen TV-Bereichen) geben wird.

Grad mal auf der Hauptseite nachgeschaut: Ende des Jahres soll es eine neue Folge mit dem Thema Talkshows geben. (http://www.quotenmeter.de/n/71828/wdr-s ... dy-schiene)

Oh, ok... danke. Na dann mal abwarten.

Anderes Thema, aber sollte sich der letzte Absatz bewahrheiten, fänd ich es Schade.

Es geht am 27.12. um 23:15 weiter. Das "TalkGespräch".

Heute wieder eine großartige Folge, sehr auf den Punkt. Beim zweiten Mal noch komischer als beim ersten Mal.

Oh ja. Das kann man seine Freude dran haben. Und ich dachte beim Sehen die ganze Zeit, dass es total toll wäre, wenn Matthias Brandt mitwirken würde und dann stand er plötzlich im Türrahmen. Sehr genial.

Diesmal fand ichs sogar auch wieder relativ schauenswert, nachdem ich zuletzt zunehmend das Gefühl hatte, Dittrich macht den ganzen Kappes mehr für sich selbst und die fünf Hardcore-Fans, die es schon feiern, wenn er mit lustiger Klamotte und provinzialem Akzent irgendwo 45 Minuten lang rumsteht und einfach vor sich hinplappert. Die Idee, echte Ausschnitte der jüngeren Zeitgeschichte mit... naja, beschriebenem Hardcore-Fan-Material eigentlich (^^) zu koppeln, fand ich durchaus charmant.

Trotzdem natürlich kein Vergleich zum wirklich genialen "Frühstücksfernsehen" damals.


Fohlen

Fernsehfohlen hat geschrieben:Trotzdem natürlich kein Vergleich zum wirklich genialen "Frühstücksfernsehen" damals.

Naja, das war aber im Vergleich auch sehr einfach. Da reicht es doch 1-2 mal in irgendein Format reinzappen und hat eine genauere Vorstellung. Das ist halt Mainstream, alle verstehen es und man kann da auch schlicht nicht zu drüber sein.
Ich würde mal behaupten, dass man bei dem Doku-Journalismus-Stoff eher drin sein muss, um die ganzen Details zu erkennen und das letztendlich auch wertschätzen zu können. Da steckt so viel mehr Arbeit dahinter. Für mich ist beides gleichwertig.

Frühstücksfernsehen, Was tun...Herr Beckenbauer? und nun eben Der Meisterreporter sind mir bisher die liebsten Persiflagen.

Sehr gut beschrieben von Fohlen wie ich finde. Ich habe den Eindruck, dass Dittrich schon recht beliebt ist bei sehr vielen und sie daher in der Tendenz dazu neigen auch schwache Inhalte nicht so kritisch zu bewerten. Ich habe ja schon mal geschrieben, er ist sicherlich ein guter Schauspieler der auch den Blick für bestimmte Feinheiten sei es bei Personen oder Zusammenhänge in der Medienwelt geht besitzt, aber er ist einfach selbst kein sonderlich guter Komiker. Jetzt haben da auch Autoren mitgewirkt, aber deren Fachgebiet scheint auch nicht die Comedy zu sein.

Als ich mir das Format angesehen habe, fand ich manche Ideen ganz nett und amüsant, vorallem eben diese Verbindung von realen Inhalten und den gespielten Szenen, richtig lustig fand ich das aber gar nicht und gelacht habe ich soweit ich weiß nicht einmal. Ich habe das ja schon mal geschrieben, ich finde das Dittrich in seinen Sketchen oder Formaten das Grundlevel an Humor irgendwie nicht erreicht. Ich frage mich auch immer, was genau die Leute hier so überzeugend finden wieso sie diese Formate tatsächlich so feiern. Ist das die Symphatie und ein Bonus von früher, von dem er heute noch profitiert ?

Schauspielerisch und konzeptionell sind diese Projekte der Fernsehpersiflagen ja ganz gut damit sie auch noch lustig werden würde es sich empfehlen, das Autorenteam entsprechend umzubauen oder zu erweitern.

Ich empfand den Inhalt nicht als schwach, sicher keine Geschichte, die den Pointen nachjagt, bei der man lauthals lachen muss, aber herrlich absurd, bei der man ständig grinsen muss. Erinnert etwas an Zelig von Woody Allen. Ich fand es genau beobachtet. Man muss natürlich wissen, was er parodiert.