Moneyball
Hollywood produziert viele Sportfilme, meistens wird Football oder Basketball thematisiert. Da ist es verwunderlich, das man Baseball so wenig Beachtung schenkt. Immerhin ist die Sportart in den USA zumindest sehr beliebt. Nach langem Hin und Her wer denn letztendlich auf dem Regieposten Platz nimmt ist der Film endlich da, und die Besetzung dabei kann sich auch sehen lassen, wie das Drama auch.
Bennett Miller ist ein Regisseur, der sehr selten arbeitet, aber wenn er mal ein Jobangebot annimmt, kann man davon ausgehen das dieser Film ein voller Erfolg wird. Nach dem Kritikererfolg “Capote” begeistert er auch mit diesem Sportdrama alle Filmfans. Seine ruhige Inszenierung ist gelungen und sein Gespür für die dramatischen Momente sind klasse. Zudem schafft er es das Publikum zu fesseln, ohne Sportaufnahmen. Das Drehbuch von den beiden Oscarautoren Aaron Sorkin und Steven Zaillian wurde in der Presse gefeiert, es ist intelligent geschrieben, besitzt die genialen Dialoge von Sorkin und auch die Charaktere werden nicht vernachlässigt.
Brad Pitt spielt Billy Beane, er ist der Manager des Baseballvereins Oakland Athletics. Im Gegensatz zu den großen Clubs wie die Yankees besitzt sein Team nicht das nötige Kleingeld, also muss Beane andere Stragien entwickeln, um Erfolg zu haben. Er beschließt, Yale-Absolventen Peter Brand einzustellen und mit Hilfe von Zahlen eine Gewinnermannschaft zu kreieren. Brad Pitt liefert eine tolle Leistung ab, seine Darstellung von Billy Beane ist sympathisch, mitreißend und traurig. Jonah Hill, den man aus Komödien kennt, verkörpert Peter Brand, einen intelligenten Mann, der ein System entwickelt hat, mit der man aus billigen Spielern ein Gewinnerteam erstellen kann. Mit Billy Beane mischt er die Baseballszene so richtig auf. Jonah Hill überrascht in diesem Drama, auch wenn die Oscarnominierung etwas zu viel des Guten war. Hoffentlich nimmt er mehr Dramen an. PSH kann als Trainer sein Talent nicht zeigen, und ansonsten bleiben alle anderen Darsteller auch blass.
“Moneyball” ist ein sehr interessanter Sportfilm. Alle die kein Baseball mögen werden sich hier langweilen, man muss schon bisschen Grundwissen über die Sportart mitbringen. Obwohl es fast gar keine Sportszenen auf dem Feld gibt weiß der Film die Zuschauer zu fesseln. Die Dynamik und Harmonie von Billy Beane und Peter Brand ist klasse, und auch der Job von einem General Manager in dem Business ist realistisch dargestellt. Ziemlich anstrengend die Arbeit, und sehr stressig. Auch die Schauspielerleistungen sind gut, allen voran Brad Pitt, der eine mitreißende Perfomance abliefert. Im Film kommt viel Mathematik vor und auch wenn ich nicht gerade ein Fan davon bin, so ist der mathematische Aspekt im Film faszinierend. Wie leicht es doch ist mit nur ein paar Zahlen eine Gewinnermannschaft zusammenzustellen. Die Dialoge im Film sind toll, ebenso weiß der Look zu gefallen. Die Kamera liefert auch tolle Bilder ab. Das Auf und Ab von Billy Beane ist packend und nur im Mittelteil wird es etwas langweilig. Emotionen sind zwar vorhanden, aber ich hätte mir mehr davon gewünscht. Das Ende ist zwar nicht befriedigend, aber es ist auch nicht schlecht. Dass die Geschichte wahr ist macht den Film noch besser. Alles in allem ist “Moneyball” ein sehr guter Sportfilm mit nur wenigen Schwächen.
8/10