The Thing
Sport ist schon etwas großartiges. Man hat jede Menge Spaß beim Anfeuern seiner Lieblingsmannschaft, die Emotionen die man dabei erlebt kann man nur mit sehr wenigen Sachen auf der Welt vergleichen. Aber man darf sich nicht zu sehr hineinsteigern, denn ein fanatischer Sportfan kann ganz leicht explodieren, wie “The Fan” zeigt. Leider ist das interessante Thema ziemlich schlecht umgesetzt, einzig Robert De Niro kann hier überzeugen.
Nach dem spannenden U-Bootthriller “Crimson Tide” widmet sich Tony Scott einer Geschichte auf dem Land zu. Doch dieser Film kann nicht an früheren Filme anknüpfen. Die Geschichte plätschert nur vor sich hin, ohne große Spannung zu erzeugen. Auch der Look des Thrillers weiß nicht zu gefallen, obwohl Tony Scotts Filme optisch eigentlich immer überzeugen. Das Drehbuch ist auch eine einzelne Katastrophe. Unlogische Wendungen hier und da, miese Dialoge gibt es auch sehr viele. Die Charakterstudie ist deutlich misslungen.
Robert De Niro verkörpert den Baseballfan Gil Renard. Er liebt seine Yankees über alles. Wenn er sich zwischen seinem Job und den Yankees entscheiden muss wählt er seine Mannschaft. Doch diese Leidenschaft erreicht einen grausamen Punkt: Er mordet für seinen Lieblingsspieler. Robert De Niro ist nicht in Höchstform, aber immer noch überzeugend als besessener Baseballfan. Wesley Snipes spielt Bobby Rayburn, ein Star in der Liga, der neu zu den Yankees gewechselt ist. Leider ist er nicht in Form und sitzt oft auf der Bank, dagegen kann sein Kollege auftrumpfen. Wesley Snipes als Baseballspieler ist ok, er macht das nötigste ohne negativ aufzufallen.
Benicio Del Toro stellt Rayburns Feind dar, leider bekommt er nicht so viel Screentime um seinem Charakter Profil zu geben.
Die Filmidee ist nichts weltbewegendes, aber interessant allemal. Doch was die Macher hier abliefern ist unter aller Sau. Der Film ist als Gesamtpaket einfach nicht stimmig inszeniert und es hapert an der Umsetzung. Zudem ist das Skript dermaßen schlecht, man wundert sich wieso Tony Scott sich für dieses Projekt entschieden hat. Die Charaktere bleiben alle blass, sogar Gil Renard, der etwas mehr Farbe besitzt als alle anderen Figuren, wurde nicht zufriedenstellend gezeichnet. Alle seine Handlungen sind nicht nachvollziehbar. Zudem lässt sich der Film viel Zeit, bis Renard dann endlich den langersehnten Mord begeht, aber auch dann kommt nicht Fahrt auf. Die Verfolgung ist auch alles andere als spannend inszeniert, und das Ende auf dem Spielfeld war mir zu dick aufgetragen. Die Sportszenen auf dem Feld haben mir auch nicht gefallen. Nachdem Rayburns Sohn entführt wird steigt die Spannungskurve, aber retten kann dieser Moment den Film nicht. “The Fan” hatte so viel Potential in sich, was bleibt ist ein unterdurchschnittlicher Film, bei dem nur Robert De Niro überzeugen kann.
3/10