Kunstbanause hat geschrieben:Na ja, aber in den Augen unseres Spezialisten hier gibt es eben nur Gut und Böse. Da wird nicht ergründet, weswegen jemand so ist, wie er ist. Und ja, auch für den ein oder anderen - nennen wir es mal generell Straftäter/Verbrecher wird es vielleicht ganz sinnvoll sein, ihn psychisch erst einmal geradezubiegen, bevor man ihn verknackt.
So isses. Ist aber leider sehr schwer zu vermitteln, weil die Leute in der Regel nur sehen "der gehört in den Knast, fährt aber nicht ein". Aber es ist nun mal so, dass wir ein Schuldstrafrecht haben, sprich entscheidend für die Bestrafung ist die persönliche Schuld eines Straftäters. Und wenn jemand aus welchem Grund auch immer gar nicht in der Lage ist, diese Schuld zu erkennen, dann muss man halt auf der Ebene ansetzen. Ist ja nicht so, dass man dann sagt "ach, der ist geistig/psychisch nicht auf der Höhe? Dann lassen wir ihn laufen"...
Ich bin froh über jeden, der über diese Schiene wieder auf den richtigen Weg kommt. Für die Leute bringt es mehr als sie einfach wegzusperren, und damit bringt es im Endeffekt auch für alle anderen mehr. Die Rückfallgefahr ist sicher deutlich geringer, wenn man bei einer psychologischen Behandlung einen Erfolg erreicht.
Deshalb bin ich auch grundsätzlich immer ein Freund der Ursachenforschung, was Straftaten angeht. Das heißt ja nicht, dass manche - vielleicht sogar ein ziemlich großer Anteil - der Straftäter einfach nur kriminell sind. Ohne besonderen Hintergrund, schwere Kindheit und "Mama hatte mich nicht lieb". Aber es gibt eben auch die anderen Fälle. Und da verhindert man die Rückfälle am ehesten, wenn man die Ursache des Ganzen abstellt...

Wir sind alle am Borsigplatz geboren...