- Mo 21. Okt 2013, 19:50
#1302147
" Der Spannungszustand war jetzt zum Zerreißen gediehen, dass das Hinzukommen eines einzigen Fremdteilchens, eines, wie gesagt, auch nur mikroskopischen Atoms, alles zerschmettert hätte. Vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde erlebte ich jene Klarheit, die, wie es heißt, der Epileptiker kennt. In diesem Augenblick war ich vollständig frei von der Illusion von Zeit und Raum: die Welt entrollte ihr Drama gleichzeitig. [...] In dieser Art von Stechschloß-Ewigkeit fühlte ich, dass alles gerechtfertigt war. dort ist nur die Poesie der Bewegung, welche die Illusion von Wahrheit und Drama schafft. Wenn man einen Augenblick irgendwo dem Absoluten von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, erkaltet die große Sympathie, die Männer wie Gautama und Jesus göttlich scheinen lässt. Aus diesem oder jenem Grunde sucht der Mensch das Wunder, und um es herbeizuführen, watet er durch Blut. Alles - Schande, Erniedrigung, Armut, Krieg, Verbrechen - wird in dem Glauben ertragen, dass über Nacht etwas geschehen wird, ein Wunder, welches das Leben wieder erträglich werden lässt. Und die ganze Zeit läuft innerlich eine Zähluhr, und es gibt keine Hand, die hineingreifen und sie abstellen kann. Und aus der endlosen Qual und dem Elend kommt kein Wunder hervor, nicht einmal eine mikroskopische Andeutung von Erlösung- Nur Ideen, blasse, magere Ideen, die durch Blutvergießen gemästet werden müssen."
Vollkornkekse und Pädagogik, Banause!
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