Chicago PD
Wow, was für eine Überraschung. Der offizielle Pilot war um einiges besser als erwartet. Ich war zwar durchaus gespannt auf die Show, aber nicht, weil sie besonders interessant aussah - die Trailer haben im Grunde Rookie Blue mit zehn Jahre höherem Altersdurchschnitt suggeriert - sondern hauptsächlich weil ich nach Southlands verfrühtem Tod dringend einen neuen Streetcop Fix brauchte. Im Grunde habe ich mit einem schlechteren Chicago Code mit writing auf dem Level von Chicago Fire gerechnet. Und auch wenn Chicago PD für's erste nicht unfassbar viel mehr ist, hat mir der Pilot doch sehr gut gefallen.
Der Cast ist absolut solide. Zwar wird die Polizeistelle wieder von überproportional vielen Prettypeople bevölkert, aber es ist mir nicht so extrem ins Auge gestochen wie bei CF, wo Jesse Spencer und besonders Taylor Kinney sehr zur Schau gestellt wurden. Dass man Tania Raymonde nicht behalten hat ist eine herbe Enttäuschung, aber Sophia Bush spielt ihre Rolle als tough chick überraschend überzeugend. Beghe und Seda sind sowieso ein Dreamteam und der Rest ist weder positiv noch negativ aufgefallen.
Zwei Dinge die mich im Trailer nervten, in der Serie aber zum Glück runtergeschraubt wurden: Man hat auf die großen Reden und den Grey's Anatomy Score verzichtet. Ich hatte schon befürchtet, dass Beghe alle fünf Szenen jemanden darauf hinweist, dass er hier die Zügel in der Hand hält, man ihm nicht in die Quere kommen soll, nur er das Gesetz der Straße kennt etc. Und davon gibt's auch nicht wenig, aber es nimmt nicht soviel Raum ein wie ich befürchtete. Der Charakter ist zwar Vic Mackey für Arme, aber es war weitaus weniger schlimmer als befürchtet. Ähnliches gilt für den Score, der stark an die Mutterserie erinnert, aber nicht so aufdringlich ist. Zum Glück hat man auf licensed music verzichtet. Das letzte was ich gebraucht hätte, ist eine Montage am Ende der Folge, zum tune von irgend einem aktuellen Dance Track.
Ein interessanter Punkt, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin ob die Autoren das bewusst gemacht haben.
A little aside: Der Pilot hat etwas vollbracht, was noch kein Pilot zuvor geschafft hat: Er hat mir nicht nur Lust auf die eigentliche Serie gemacht, sondern gleich auch auf eine zweite. Die kleinen Szenen mit dem Chicago Fire Cast haben mich daran erinnert, dass ich manche Figuren eigentlich durchaus wiedersehen möchte und mich definitiv dazu motiviert zumindest Season 1 fertig zu schauen.
Alles in allem also mehr Hit als Miss. Nicht grandios, nicht innovativ. Aber insgesamt überraschend überdurchschnittlich, fast schon stark. Ich mag den im Vergleich zu CF derberen Ton, ich mag den Cast und der Plot hat in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt gewonnen und mich definitiv neugierig auf die nächste Folge gemacht.
7.5/10
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