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von Tanja Timanfaya
#1355483
Hat irgendwer Transcendence gesehen? Wollen morgen rein, sind aber doch sehr skeptisch wegen zu vieler schlechter Kritiken. Und die einzige gute ist von SPON, die mich immer zu ihnen entgegengesetzten Handlungen bringen ...
von Waterboy
#1355507
The Amazing Spider-Man 2: Rise Of Electro

8/10

Gelungene Fortsetzung. Tolle Effekte, einige spannende Momente und große Überraschungen.

Ich hätte mir gewünscht, das man Harry bereits im ersten TEil gesehen hätte, so waren die paar Szenen zwischei ihm und Peter zwar schön, aber da hätte ich mir mehr gewünscht. Vor allem weil Andrew Garfield und Dane DeHaan in diesen kurzen Szenen mehr Charme hatten als Tobey Maguire und James Franco in 3 Filmen.

Freue mich auf den 3. Teil in 2 Jahren.

PS: Emma Stone ist so unglaublich heiß :oops: :oops: *fanboy-Modus wieder aus*
von Donnie
#1355547
Enemy (8/10)
Jake Gyllenhaal mit Bart mal zwei? Was für ein optisch stimulierendes Erfolgsrezept. Aber auch so ist der Film ganz spannend. Die Gimmick-Premise mit dem doppelten Jake ist fesselnd, auch wenn man nicht genau weiß, was los ist. Die Eröffnungsszene ist faszinierend und das Ende lässt einen mit Fragen zurück, aber nicht insofern, dass man es nicht selbst interpretieren kann. Die Cinematographie, die Schnitt-Technik und die Musik sind auch klasse und Jake ist nackt im Film. Was will man mehr?

In Your Eyes (10/10)
Joss Whedon has done it again! Genialer, origineller und überaus romantischer Film mit tollen Performances von Michael Stahl-David und Zoe Kazan. Sicher kann man sich darüber streiten, dass Rebeccas Mann etwas zu unsympathisch dargestellt wird, damit das Happy End am Ende keinen faden Beigeschmack hat, aber das ist für mich nur ein kleiner Kritikpunkt. Der Rest des Filmes stimmt einfach und ich saß die ganze Zeit nur mit einem Lächeln vor dem Bildschirm. Da wünscht man sich wirklich Joss würde die Marvel-Welt komplett hinter sich lassen und wieder sein eigenes Ding machen.

Cold Comes The Night (5/10)
Beim Namen Bryan Cranston und den ganz netten Filmposter habe ich mir eigentlich einen ziemlich guten düsteren Film vorgestellt, aber letztendlich stellte der Film sich als eine Enttäuschung heraus. Im Grunde ist er zwar spannend (aber das sollte auch so sein - es wären unglaublich schlechte Autoren, wenn sie in einem Hostage-Film keine Spannung aufbauen), aber der Film kommt teilweise auch ziemlich cheesy rüber. Bryan Cranston ist als osteuropäischer Gangster zwar cool, aber ein ziemliches Klischee. Die Situation der Hauptfigur gespielt von Alice Eve ist hoffnungslos übertrieben und Logan-Marshall Greens Figur ist ziemlich unausgearbeitet. Der Film ist aber durchaus unterhaltsam, aber auch nicht mehr.
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von Aries
#1355564
Transcendence

DEUTLICH besser als ihn die echt beschissenen Kritiken weltweit machen. Ich verstehe nicht, warum sich alle Kritiker so auf diesen Film einschießen. Weil er kein Actionfilm geworden ist? Weil der Thema (mal wieder) für die Ami Kritiker zu hoch ist? Ist er (mal wieder) zu langsam für die ADHS geplagten Ami Kritiker, die auch Oblivion und TRON zerrissen haben aufgrund ihres manchmal behäbigen Tempos?

Ich weiß es nicht. Denn der Film hat mir gefallen. Er ist grundsolide, wenn auch kein Meisterwerk. Handwerklich ist er über jeden Zweifel erhaben.

Die Prämisse des Films wird gut bebildert und bringt den Zuschauer zum Nachdenken. Die Schauspieler machen alle eine solide Arbeit und Johnny Depp ist endlich endlich mal wieder in einer ernstzunehmenden Rolle zu sehen. Die CG-Effekte sind wohl dosiert und nicht zu aufdringlich und haben eine angenehme Ästhetik. Hier wurden sie wie unter Nolan / Pfister gewohnt nur eingesetzt, um Sets zu erweitern und die Story zu erzählen.
Aber der Film ist weit weg davon ein Actionfilm zu sein. Eher ist er ein Charakterdrama mit SciFi Elementen und gelegentlicher Action. Ja, er ist sehr dialoglastig und das Tempo ist nicht gerade hoch. Aber spannend ist er trotzdem und das obwohl er in den ersten 3 Minuten im Grunde... nein, das verrate ich nicht. ;)

Wer nicht allzu hohe Erwartungen an den Film hat und sich darauf einlässt, dass er sehr dialog-, romanz- und charakterlastig ist, bekommt einen handwerklich einwandfreien Film zu sehen, der vollkommen zu Unrecht floppt und so schlecht gemacht wird in den Medien.

Das, was die Kritiker diesem Film vorhalten (zu viel Dialog, zu viel Charakter, zu langsam), feiern sie komischerweise bei anderen Filmen, die keine SciFi Basis haben, in den Himmel. Verstehe das einer...
Und das ist der Grund, warum ich seit geraumer Zeit nen feuchten Dreck auf Kritiken gebe.

7 / 10
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von Theologe
#1355572
Veronica Mars
Über Jahre gab es den Traum, dass die Serie Veronica Mars einen Filmableger bekommt. Realistisch betrachtet, hätte es immer bei diesem Traum bleiben müssen, weil die Serie zwar eine treue Fangemeinde hatte, aber keine sonderlich große.
Dank Kickstarter wurde der Traum dann doch war und Serienschöpfer Rob Thomas blieb auch im Film der Serie treu.
Veronica Mars kehrt, kurz bevor sie einen Job als Anwältin antreten soll, in ihre Heimatstadt Neptune zurück, weil ihr Ex-Freund Logan unter Mordverdacht steht.
Ob man den Film jetzt als Doppelfolge ansieht oder eine Staffel gestaucht auf 100 min. ist dabei gar nicht so wichtig, denn die Abläufe sind, wie man sie in der Serie mochte. Es gibt viele Anspielungen und Zitate, zum Teil nimmt man direkt Bezug auf die Serienhandlung und als Zuschauer fühlt man sich schnell wieder mittendrin, als wären nicht 7 Jahre vergangen.
7/10

The Sweeney
Ray Winstone steht hier an der Spitze eines harten Actionthrillers, der auf einer TV-Serie beruht, aber vom Stil sehr stark an Michael Manns "Heat" erinnert, inklusive einer Kopie, der berühmten Straßenschlacht zwischen Cops und Gangstern. Ray Winstone überzeugt als harter Bulle, der sich seine eigene Regeln macht, um Ergebnisse zu erlangen und die Action weiß absolut zu überzeugen. Da sieht man das britische Polizisten nicht immer "Langweiler" sein müssen.
7/10

Short Term 12
Hervorragender Indie, der in der Awardseason als Geheimtipp galt, aber bei den großen Awards, letztlich keine Beachtung fand. Brie Larson glänzt als Sozialarbeiterin in einem Heim für "Schwererziehbare" und zeigt einmal mehr, dass sie in ihren jungen Jahren schon eine fantastische Darstellerin ist, ähnliches gilt für Kaitlyn Dever, die hier ein Mädchen spielt, das sich erst langsam der Sozialarbeiterin öffnet und damit ihrer beider Leben ändert.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für dieses Drama.
8,5/10
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von Holzklotz
#1355650
Short Term 12
Auf jeden Fall ein guter Film, der aber nicht sonderlich heraus sticht. Mag den Cast aber sehr und Brie Larson macht ihre Sache mehr als ordentlich. Symphatisch, bewegend und mit einer knackigen Laufzeit. Kann man sich auf jeden Fall angucken.
7,5/10
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von acid
#1355660
Donnie hat geschrieben:Cold Comes The Night (5/10)
Beim Namen Bryan Cranston und den ganz netten Filmposter habe ich mir eigentlich einen ziemlich guten düsteren Film vorgestellt...
Hab mich da auch anlocken lassen. :oops: Der Film war dann doch eher so mittel. Interessanter Beginn, aber dann doch irgendwie blutleer.

47 Ronin
Erst hat mich der Film nicht wirklich interessiert, auch wenn ich Reeves gerne sehe. Der Trailer hatte mich dann doch neugierig gemacht. Ich bin da völlig ohne Erwartungen an den Film herangegangen. Ergebnis waren knappe 2 Stunden guter Unterhaltung. Nichts was man nicht schon aus ähnlichen Filmen kennt. Gute Darsteller. Schönes Setting.
Ein wenig wirkte es nach Handbuch gefilmt, bei dem einiges (Einführung und Mittelteil) auf der Strecke blieb und man zum Finale hin wieder aufdrehen wollte.
Der Film hätte nicht unbedingt floppen müssen. Trotz der rechten guten CGI und soweit ich weiß verschiedenster Drehorte hätten es aber auch keine $ 170 Mio. Budget sein müssen.

06/10
von Stefan
#1355668
Donnie hat geschrieben: In Your Eyes (10/10)
Joss Whedon has done it again! Genialer, origineller und überaus romantischer Film mit tollen Performances von Michael Stahl-David und Zoe Kazan. Sicher kann man sich darüber streiten, dass Rebeccas Mann etwas zu unsympathisch dargestellt wird, damit das Happy End am Ende keinen faden Beigeschmack hat, aber das ist für mich nur ein kleiner Kritikpunkt. Der Rest des Filmes stimmt einfach und ich saß die ganze Zeit nur mit einem Lächeln vor dem Bildschirm. Da wünscht man sich wirklich Joss würde die Marvel-Welt komplett hinter sich lassen und wieder sein eigenes Ding machen.
In Your Eyes

Bis auf den letzten Marvel-Dig kann ich den ganzen Abschnitt absolut unterschreiben - "In Your Eyes" hat mich gerade total überrascht .. ich hatte zuvor nicht einmal einen Trailer gesehen und ging daher ohne jegliche Erwartungen an den Film - ich bin dir für die Empfehlung aber wirklich denkbar.

Die Performance von Michael Stahl-David und Zoe Kazan ist wirklich grandios - sie tragen den Film mit ihren Szenen eigentlich komplett alleine und haben damit gar kein Problem. Die Story der Beiden hat mich total in den Bann gezogen und ich kam mir vor die "der dritte im Bunde" und hab auch oft wie blöde gegrinst, als Dylan auf seinem Date war oder fühlte mit Rebecca mit, als sie über ihre vergangenen Probleme gesprochen hatte - ich war auch total froh, dass der Film das Thema "Sex" angeschnitten hat - wenn man so mental Verbunden ist wie die beiden, fragte ich mich die ganze Zeit, ob/wie/warum/wann ... und dann ist es im Film auch schon passiert - sehr schön.

Die Charaktere wirkten echt, das Ende war schön und ja - wirklich ein toller, kleiner Film

9,5 von 10
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von ultimateslayer
#1355739
The Hunger Games: Catching Fire
Essenziel genauso gut wie der Vorgänger. Catching Fire beginnt extrem vielversprechend, fühlt sich aber letztlich nur wie ein Prolog für den dritten und den vierten Teil an.

Die erste halbe Stunde, Stunde herum war ich echt auf den Bildschirm gebannt. Es war wahnsinnig intensiv und nervenaufreibend die Konsequenzen aus den Geschehnissen des ersten Teiles zu verfolgen und ich konnte es kaum erwarten zu sehen wie weit die Mediensatire getrieben wird. Leider zieht man sich dann einen saudummen, a-typischen Sequelkniff (wir machen dasselbe wie im ersten Teil, nur noch größer und noch besser *badamm*) aus dem Hintern und der Film beginnt die gleichen Beats wie im Vorgänger abzuspulen.
Versteht mich nicht falsch, auch die zweite Hälfte des Streifens ist extrem spannend und ich war zu keiner Zeit gelangweilt. Aber auf der anderen Seite geht in der Welt von Panem soviel ab, dass ich es frustrierend fand, schon wieder auf ner Insel gefangen zu sein, wo mir im Grunde das gleiche geboten wird wie schon im ersten Film. Ich wollte mehr über die Politik des Capitol erfahren, die Folgen der Aufstände sehen, herausfinden was die Rolle von Katniss in dem Ganzen sein wird.
Leider hebt man sich diese Dinge für die letzten beiden Filme auf. Und Gott weiß, ich bin absolut bereit mein Ticket für Mockingjay 1 und 2 zu lösen und Catching Fire war immer noch gut. Aber letztlich fühlte sich der Film eben wie der zweite Teil einer Trilogie an. Er ist das Bindeglied, das mittlere Kind, die Vorband. Der richtige Spaß beginnt dann im November (und dann im Jahre 2015... Gott, wie ich das schon hasse).
7.5/10
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von Aries
#1355844
Wobei der Film natürlich nichts dafür kann, wenn das so im Buch steht. ;)
Aber so weit ich weiß (kenne das Buch nicht, nur einige Fanstimmen), wirst du in Mockingjay auf deine Kosten kommen, wenn du eher die politische und "weltliche" Seite der Ereignisse sehen möchtest.
von Ghost
#1356425
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Enemy
Enemy beginnt mit einer rätselhaften Szene und wird im Verlauf auch nicht weniger rätselhaft, wobei man der Geschichte dennoch angenehm folgen kann, auch wenn man nicht sofort weiß, was man nun aus dem Gesehenen machen soll.
Atmosphärisch ist Denis Villeneuves Film eine Wucht: die dunkle und nahezu immer vorhandene Musikuntermalung suggeriert omnipräsente Bedrohung, Räume sind in gelblich-sepiafarbenes, irgendwie jenseitiges Licht gehüllt, in wunderbaren Ansichten der Stadtarchitektur wirkt diese merkwürdig leer und undurchdringlich und die Vogelperspektive evoziert ein unheimliches Gefühl der Präsenz einer Übermacht.

Jake Gyllenhaal liefert wahrscheinlich zwei seiner besten Performances seiner bisherigen Karriere ab. Adam und Anthony sind unterschiedliche Typen und Gyllenhaal schafft es, selbst in kleinen Gesten und Mimiken, in der Art, wie sie sich bewegen, sprechen und reagieren, diese Unterschiedlichkeit herauzustreichen, ohne dabei platt und stereotyp zu wirken. Trotzdem erreicht den Zuschauer eine angemesse Unsicherheit, wenn Gyllenhaal in einer neuen Szene zu sehen ist; man braucht manchmal ein wenig, um zu erkennen, wen von beiden er gerade darstellt, was der Alptraumhaftigkeit und dem Thema der Identität nur zugute kommt.

Entschlüsseln konnte ich das Ganze nicht. Nachdem ich ein, zwei Theorien gelesen habe, bekomme ich aber Lust, mir Enemy nochmal anzuschauen. Dann sollte ich mich aber noch ein bisschen mehr damit beschäftigen. Das Lesen der Romanvorlage soll keine große Hilfe sein, da der Plot da anders aufgelöst wird.
versteckter Inhalt:
Populär ist die These, dass die beiden Figuren unterschiedliche Zeitpunkte ihres Lebens repräsentieren. Irgendwas zu der Spinne am Ende habe ich auch gelesen, weiß aber nicht mehr genau was.
8/10 mit Sternchen


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Mirror Mirror
Karen Black zieht mit ihrer Tochter Rainbow Harvest nach einem tragischen Verlust in eine neue Stadt. So weit, so bekannt. Rainbow Harvest spielt in diesem weitestgehend zahmen Horrorfilmchen den äußerst schüchternen, dafür aber expressiv in komplett schwarzem Gothicpunkstyle gekleideten Teenager Megan, der in seiner neuen Schule natürlich sofort in die Outcast-Schublade gesteckt wird. Megans mobbende Mitschülerinnen wissen aber nicht, dass in ihrem Zimmer ein verfluchter Spiegel steht, der ihr sämtliche Wünsche zu erfüllen scheint ...

Irgendwie ist es erfrischend, eine weibliche Hauptfigur zu sehen, die so over-the-top und entgegen eingrenzender Schönheitsnormen gekleidet ist. Ihre Schüchternheit scheint dieser individuellen Selbstäußerung erstmal konträr entgegen zu stehen, macht Megan aber recht sympathisch und ihre Gefühlswelt authentisch. Ein Spiegel ist dabei eigentlich ein klasse Sinnbild für ihre inneren Dämonen und entstehenden dunklen Wünsche.

Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn die Entwicklung Megans subtiler vonstatten gegangen wäre. Irgendwann ist Megan aber anscheinend einfach vom bösen Spiegel besessen und hat dabei einige Leichen auf dem Gewissen (oder auch nicht, denn es ist ja eher der Spiegeldämon), bis sie dann realisiert: tut mir leid. Dazu gibt's dann Wind und umherfliegende Gegenstände wie in sämtlichen Haunted House Filmen.

Mirror Mirror ist insgesamt schon ein ganz okayer Film, aber nicht besonders gut. Schwanke zwischen 4 und 5, deswegen:

4/10 mit Sternchen


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Source Code
A nice spin on time travel. Technisch ein durchweg solider Streifen, sowohl was Cinematographie und Effekte als auch die musikalische Untermalung und das Sounddesign betrifft. Auch Jakey schauspielert anständig, sein Talent wird aber nur in seinen emotionalen Szenen ersichtlich. Die Logik des Projekts Source Code steht zugegebenermaßen auf äußerst wackligen Beinen, das wirkt aber weniger störend als das Ende.
versteckter Inhalt:
Das Auftun einer neuen Dimension ist dabei interessant, auch wenn sich damit neue Problematiken ergeben. Das eigentliche Problem ist aber die Simplizität, mit dem das Drehbuch Colter ein Happy End schreibt und dabei so tut, als würde seine neue Identität als Sean nicht riesige Schwierigkeiten aufwerfen. Das ist dann doch sehr naiv.
Außerdem wird der Film auch plötzlich unnötig cheesy: der Komiker, der alle zum Lachen bringt, "I would make those last seconds count." Schadet dem Film ein wenig, da er im Übrigen intelligenter vorgeht.
Ansonsten funktioniert der Film aber vor allem auch auf emotionaler, ethisch-philosophischer Ebene, beschäftigt sich etwa mit dem Mensch als Waffe und dessen Rechtfertigung und mit der Gewissheit des Todes.

Source Code hat also Mängel, ist aber vor allem für seine Ideen sehenswert.

7/10


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Edge of Sanity
Anthony Perkins spielt in diesem kruden Machwerk wie so oft in seiner späteren Filmographie einen nervösen, von inneren Dämonen gequälten Serienkiller. Diesmal allerdings in einer Doppelrolle - und zwar als Dr. Jekyll and Mr. Hyde, der in dieser Neuinterpretation außerdem der berüchtige Jack the Ripper ist. Regie dieser britischen Produktion führte der Franzose Gérard Kikoïne, der zuvor vor allem Pornos drehte.

Edge of Sanity ist ein ziemlich merkwürdiger Film. Kikoïne erschafft durchaus ein paar bemerkenswerte Bilder, in denen kräftiges Rot für Blut, Tod und Sex steht, und nutzt schräge Winkel, um die durch exzessiven Opiumkonsum veränderte Wahrnehmung Hydes zu vermitteln. Auch das Einfangen von verzerrten Schatten gefällt. Das England des 19. Jahrhunderts wirkt fast stimmig, wenn man von den Figuren absieht, die nicht sehr authentisch in die dargestellte Zeit eingebettet sind, und die Musik ist zwar nicht sonderlich distinktiv, aber dennoch bemerkenswert hochwertig für einen Film wie diesen.
Und trotzdem folgt Szene auf Szene, ohne dass auch nur irgendwelche Spannung und Atmosphäre erzeugt wird. Vielleicht ist das Kikoïnes Background als Pornoregisseur geschuldet, schließlich sind Spannung und Atmosphäre dort unwichtig. In einem Unterhaltungsfilm benötigt man sie allerdings umsomehr.

Statt einen Spannungsbogen aufzubauen, begnügt sich der Regisseur mit seltsamen Sexszenen, in denen Hyde einen voyeuristischen Fetisch hegt, und darauf folgende Schnitte durch die Kehle. Zu den Perversionen dieses Streifens gehört etwa eine Szene, in der sich Hyde mit einer Prostituierten, die sich gerade mit seinem Gehstock befriedigt, von einem Zuschauer beobachten lässt, was ersteren sichtlich erregt. Und dann noch eine Szene, in der Hyde "seine" Prostituierte mit einem anderen Mann Sex haben lässt und ihnen dabei onanierend zuschaut. Ein Erlebnis in der Kindheit wird hier außerdem zum allgegenwärtigen Trauma, was vollkommen blödsinnig und lächerlich wirkt.

Schließlich fragt man sich, was der Film nun eigentlich will, was sein Sinn sein soll. Er schwebt irgendwie zwischen Over-the-Top Camp und dem eventuellen Wunsch, ernstgenommen zu werden und etwas über die Dualität von Gut und Böse aussagen zu wollen, dabei erreicht er aber weder das eine noch das andere.

Die Darsteller sind fast alle austauschbar, was aber auch daran liegt, dass sie keine wirkliche Bedeutung haben (von Jekylls Frau mal abgesehen). Die Auftritte des Polizeiinspektors zum Beispiel scheinen nur da zu sein, weil sowas eben rein muss.
Der Film ist ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten, aber seiner Leistung stehe ich ambig gegenüber. Perkins wechselt zwischen sympathisch, langweilig und over-acted als Jekyll und verrückt, genießerisch over-the-top und campy als Hyde. Dass er so oft als gequälter Psycho getypecasted wurde, wäre halb so schlimm, wenn die Rollen und Filme gut gewesen wären.

Edge of Sanity allerdings ist zum Großteil eher widerwärtiger, sinnloser Schrott.

3/10
von Einzelkind
#1356687
Ghost hat geschrieben:Entschlüsseln konnte ich das Ganze nicht. Nachdem ich ein, zwei Theorien gelesen habe, bekomme ich aber Lust, mir Enemy nochmal anzuschauen. Dann sollte ich mich aber noch ein bisschen mehr damit beschäftigen. Das Lesen der Romanvorlage soll keine große Hilfe sein, da der Plot da anders aufgelöst wird.
Ich hab nach dem ersten Sehen und etwas Zeit darüber nachzudenken eigentlich eine Theorie, die für mich Sinn machte. Die Interpretationen, die ich im Internet gelesen habe, decken sich eigentlich größtenteils damit.
versteckter Inhalt:
Die reale Hauptfigur ist der Schauspieler. Wir erfahren als Zuschauer, dass er in der Vergangenheit untreu war und dass seine schwangere Ehefrau davon weiß (ich nehme an, sie hat durch den Autounfall davon erfahren, der zwar erst am Ende des Films zu sehen ist, meiner Meinung nach aber in der Chronologie des Films vor oder zeitgleich der Schwangerschaft passiert sein muss; daher kommt auch die Narbe auf seinem Oberkörper). Wir erfahren außerdem, dass er große Bindungsängste hat. Die Symbolik mit den Spinnen verdeutlicht dies: Spinnenweibchen töten die Männchen nach dem Sex, fangen Opfer in ihren Netzen etc.

Was man akzeptieren muss, damit der Plot Sinn macht, ist die Persönlichkeitsspaltung der Hauptfigur, die aufgrund der Bindungsängste entstanden ist. Seine Frau realisiert, dass er krank ist, wenn sie ihn an der Universität besucht und er sie nicht erkennt. Deshalb reagiert sie auch so emotional als sie ihm später von seinem "Doppelgänger" erzählt. Die letzte Szene zeigt, wie die Hauptfigur versucht, aus ihrem Rhythmus der Untreue auszubrechen (der Schlüssel ist für den Sexclub, den man zu Beginn sieht; wichtig ist die Szene zu Beginn, in der eine Frau eine Spinne mit ihrem Absatz zerquetschen will), schließlich jedoch realisiert, dass das nicht möglich sein wird. Daher ist die Spinne im Schlafzimmer so verängstigt.
von Columbo
#1356852
Django (Italien 1966)

Definitiv einer der großen (Italo-) Western-Klassiker, der aber auch nicht ohne Schwächen ist. So hat er so einige dramaturgische Probleme und weiß oft nicht so recht, in welche Richtung der Plot sich nun entwickeln soll, das ist teilweise schon etwas wirr zusammengeflickt. Ansonsten bleibt natürlich vor allem Franco Neros geniale Darstellung des Django hängen, wurde zurecht zu einer absoluten Kult-Figur. Alleine in Deutschland hat man ja in den folgenden Jahren so ziemlich jeden Italo-Western in "Django" umbenannt. :lol: Der Film hat eine enorm pessimistische Grund-Stimmung ist unglaublich dreckig und roh und somit ja auch das ganze Genre beeinflusst. Wirkliche Sympathie-Träger gibt es kaum, dafür reihenweise blutige Massaker und gebrochene Menschen. Großer Klassiker, absolut sehenswert, wenn man sich für das Genre interessiert.

8/10
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von phreeak
#1356856
War nicht der erste danach Gott vergibt, Django nie (Urfassung, glaub wurde danach auch noch 3x geändert) und deren Fortsetzungen mit Terence Hill und Bud Spencer?! Von dem gibts wohl auch 3 Fassungen in Deutschland.. :lol:

Die Brutale, ernste Fassung
Nachdem die beiden ne Italo-Komödie drehten und Erfolg hatten, wurde der Film neu Synchronsiert und es wurde auf Lustig gemacht (Ähnlich wie bei der Serie Die Zwei mit Moore und Curtis) aber als der immernoch zu Brutal war, alles Brutale rausgeschnitten.
von Columbo
#1356912
phreeak hat geschrieben:War nicht der erste danach Gott vergibt, Django nie (Urfassung, glaub wurde danach auch noch 3x geändert) und deren Fortsetzungen mit Terence Hill und Bud Spencer?! Von dem gibts wohl auch 3 Fassungen in Deutschland.. :lol:
Der Film kam zwar schon 1 Jahr nach "Django" in die Kinos, in der Zwischenzeit hatten die deutsche Verleiher aber schon rund 20 anderen Italo-Western das "Django"-Label verpasst. :lol: Und nach dem umbenannten Spencer/Hill-"Dango" gab es in Deutschland nochmal rund 40 "Django"-Filme, darunter so tolle Titel wie "Django - Die Bibel ist kein Kartenspiel" oder "Django - Vergib' seinem Colt". :lol:
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von Theologe
#1358418
1911 Revolution
Da ich mich aktuell intensiv mit der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinandersetzte, dachte ich mir, dass es nicht schaden können sich auch einen Film anzuschauen, der Teile davon abdeckt.
Im Zentrum stehen Sun Yat-Sen, der heute noch in China und Taiwan verehrt wird und Huang Xing (Jackie Chan), der die Revolutionstruppen anführte. Jackie Chan übernahm auch die Regie, aber unterm Strich bleibt der Film hinter den Erwartungen zurück. Der Film klappert alle wichtigen Stationen ab, ist dabei aber oft recht zäh und die Perspektive der Traditionalisten bekommt zu wenig Aufmerksamkeit.
5,5/10

The Last Emperor
Und als ich schon dabei war habe ich diesen Klassiker noch hinterher geschoben. Bernardo Bertolucci betrachtet in diesem Film das Leben des letzten Kaisers von China, der abgeschnitten von der Außenwelt in der Verbotenen Stadt aufwächst. Mit 8 Jahren betritt er den Thron, muss aber schon mit 12 Jahren wieder abdanken. Damals wurde China zur Republik, dennoch musste der Kaiser weiter in der Verbotenen Stadt leben, später wird er aus dem Palast vertrieben und zum Kaiser eines Marionettenstaates der Japaner und damit für viele Chinesen zum Verräter.
John Lone spielt den erwachsenen Kaiser, der im Gefängnis sitzt und sein Leben reflektiert. John Lone hat nicht viele Filme gedreht, aber hier zeigt er eine wirklich tolle Performance und Bertolucci hat das ganze in epischen Bildern eingefangen.
7,5/10

Emperor
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es nicht nur in Deutschland die Nürnberger Prozesse, auch in Japan sollen Kriegsverbrecher für ihre Taten gerade stehen. Douglas MacArthur (Tommy Lee Jones) wird mit der delikaten Aufgabe betraut zu entscheiden ob Japans Tenno zur Verantwortung zu ziehen ist. MacArthur betraute seinen Vertrauten General Bonner Fellers (Matthew Fox) damit eine Untersuchung durchzuführen, die die Schuld des Tenno entweder beweist oder widerlegt. Neben der Untersuchung versucht Bonner auch herauszufinden, was aus seiner japanischen Collegeliebe passierte und so sieht man in Rückblenden zum einen eine Liebesgeschichte und zum anderen, wie sich Bonner dem Verständnis der japanischen Kultur nähert, was für seine Untersuchung von Bedeutung ist.
Denn er weiß genau, sollte er die Schuld des Tenno nachweisen, der in Japan zu der Zeit als Gott verehrt wurde, droht den amerikanischen Soldaten großer Widerstand beim Versuch Japan wieder aufzubauen.
Peter Webber hat mit Emperor definitiv einen besseren Film abgeliefert als mit Hannibal Rising, aber ich glaube, dass der Film richtig gut geworden wäre, wenn man noch mehr auf die sehr interessanten japanischen Charaktere eingegangen wäre. So hat man zwar durch die Love Story einen Hintergrund, aber alle Figuren tauchen nur zusammen mit Bonner auf, so ist Matthew Fox quasi in jeder Szene und man lässt so die Chance verstreichen, mehr in die Tiefe zu gehen.
6,5/10

Fargo
Den Film habe ich das letzte mal gesehen, als er neu war und ich wollte ihn jetzt noch nachholen, bevor ich mit der Miniserie starte. Jetzt habe ich ihn zum ersten mal im Original gesehen und da fand ich ihn noch besser, weil "Dialekt" der Figuren einfach zum schießen ist und die Dialoge noch trockener rüberkommen. Hier haben die Coens ganze Arbeit geleistet und einen kuriosen und zeitlosen Krimi erschaffen und William H. Macys Karriere als Loser zementiert.
8/10
von Redheat 21
#1358567
@Theologe

Darf ich fragen welche Fassung du vom "The Last Emporer" gesehen hast? Es gibt nähmlich 3 Fassungen.
Kinofassung
Die Langfassung
Die Miniserie (hergestellt für das französische Fernsehen, lief aber auch damals beim Fernsehen der DDR)

Ich fand alle drei Fassungen Klasse Kinounterhaltung.Ser gut erzählt das ganze. Schade das Arthaus/Kinowelt nicht die Langfassung auf die BR gepresst hat , sondern die Kinofassung.
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von Theologe
#1358572
Redheat 21 hat geschrieben:@Theologe

Darf ich fragen welche Fassung du vom "The Last Emporer" gesehen hast? Es gibt nähmlich 3 Fassungen.
Kinofassung
Die Langfassung
Die Miniserie (hergestellt für das französische Fernsehen, lief aber auch damals beim Fernsehen der DDR)

Ich fand alle drei Fassungen Klasse Kinounterhaltung.Ser gut erzählt das ganze. Schade das Arthaus/Kinowelt nicht die Langfassung auf die BR gepresst hat , sondern die Kinofassung.
Ich habe die Kinoversion gesehen, die Langfassung hatte ich leider nicht zur Hand. Aber glücklicherweise ist die Kinofassung ja keine gestutzte Version, sondern die Langfassung eine erweiterte Version, so dass man nicht den Eindruck hat, etwas zu verpassen. Bei Gangs of New York merkt man immer, dass Scorsese da mehr kürzen musste als ihm lieb war.
von Redheat 21
#1358663
Theologe hat geschrieben:.

Bei Gangs of New York merkt man immer, dass Scorsese da mehr kürzen musste als ihm lieb war.
Ja das merkt man an einigen Stellen auch. Aber eine Langfassung ist ja für Herbst angekündigt.
Bin mal gespannt welche welche Version von Wolf of Wall Street uns vorgesetzt wird. Scorsese hatte ja auf die Langfassung bestanden für die DVD und BR Auswertung.
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von Theologe
#1358665
Redheat 21 hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:.

Bei Gangs of New York merkt man immer, dass Scorsese da mehr kürzen musste als ihm lieb war.
Ja das merkt man an einigen Stellen auch. Aber eine Langfassung ist ja für Herbst angekündigt.
Bin mal gespannt welche welche Version von Wolf of Wall Street uns vorgesetzt wird. Scorsese hatte ja auf die Langfassung bestanden für die DVD und BR Auswertung.
Wo hast du das mit der Gangs-Langfassung her? Ich finde dazu nichts.
von Redheat 21
#1358892
Theologe hat geschrieben:
Redheat 21 hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:.

Bei Gangs of New York merkt man immer, dass Scorsese da mehr kürzen musste als ihm lieb war.
Ja das merkt man an einigen Stellen auch. Aber eine Langfassung ist ja für Herbst angekündigt.
Bin mal gespannt welche welche Version von Wolf of Wall Street uns vorgesetzt wird. Scorsese hatte ja auf die Langfassung bestanden für die DVD und BR Auswertung.
Wo hast du das mit der Gangs-Langfassung her? Ich finde dazu nichts.
Das stand in der Cinema (die Zeitschrift) in der Release liste für Herbst. Die hatte ich beim Arzt gelesen.
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von Theologe
#1358949
Redheat 21 hat geschrieben: Das stand in der Cinema (die Zeitschrift) in der Release liste für Herbst. Die hatte ich beim Arzt gelesen.
Weißt du zufällig noch welche Ausgabe das war. Monat oder Cover? Ich habe jetzt gerade 4 Cinemas durchgeblättert und auf die schnelle nichts gefunden und online gibt es wirklich absolut gar nichts dazu. Im Gegenteil, vor einem Jahr hat Harvey Weinstein noch gesagt, dass es niemals eine Langfassung geben werde.
von Redheat 21
#1359036
Theologe hat geschrieben:
Redheat 21 hat geschrieben: Das stand in der Cinema (die Zeitschrift) in der Release liste für Herbst. Die hatte ich beim Arzt gelesen.
Weißt du zufällig noch welche Ausgabe das war. Monat oder Cover? Ich habe jetzt gerade 4 Cinemas durchgeblättert und auf die schnelle nichts gefunden und online gibt es wirklich absolut gar nichts dazu. Im Gegenteil, vor einem Jahr hat Harvey Weinstein noch gesagt, dass es niemals eine Langfassung geben werde.
Leider nein. Ist schon wieder lange her. Du könntest aber recht haben , das keine Langfassung kommt, habe gestern abend mal meine ganzen BR Erscheinungslisten durchgewühlt und auch nix gefunden.
War vielleicht Wunschdenken vom Regisseur und der Zeitschrift.

Ich nutze u.a. diese Seite
www.bluray-Disc.de
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von Mew Mew Boy 16
#1360496
Carrie (2013)

Wie ich finde ein absolut gelungenes und auch recht stimmiges Remake. Es hat mir in großen Teilen sogar besser gefallen, als es der damalige Film getan hat. Der Cast ist toll und ich als Zuschauer war immer wieder hin und her gerissen, wer nun die Bösen und wer die Guten sind. Zu wem soll man halten oder was ist gerechtfertigt? Da kann man ja nochmal drüber nachdenken.

7/10
von Redheat 21
#1360544
Veronika Mars

Mittlerweile auch diesen Film gesehen und bin ganz zufrieden damit. Viele Darsteller aus der Serie wurden reaktiviert was ich gut fand. Als Abschluss der Serie passt er sehr gut, zumal das Ende ja noch Möglichkeiten offen lässt.

Der Film wird sich natürlich zu meiner Veronika Mars Box gesellen.
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