von Stefan
#1362766
Last Stand gefällt mir auch besser als die ganzen Kritiken vermuten lassen - das Problem an dem Film ist einfach, dass er ganz viel Potential verschenkt - die "mutant cure" Storyline verläuft total im Sand und "Dark Phoenix" steht im ganzen Film nur rum und schaut blöd .. da hätte man viel mehr rausholen können, aber passt so als Film natürlich auch
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von Theologe
#1362784
Stefan hat geschrieben:Last Stand gefällt mir auch besser als die ganzen Kritiken vermuten lassen - das Problem an dem Film ist einfach, dass er ganz viel Potential verschenkt - die "mutant cure" Storyline verläuft total im Sand und "Dark Phoenix" steht im ganzen Film nur rum und schaut blöd .. da hätte man viel mehr rausholen können, aber passt so als Film natürlich auch
Das Hauptproblem der X-Men ist im Grunde, dass viele Storylines nur bedingt für einen 2h Film geeignet sind. Die Vielzahl der Charaktere und die Komplexität einiger Storylines wäre viel besser in einer TV-Serie aufgehoben oder zumindest in einer durchgehenden Filmreihe à la Lord of the Rings.
Die X-Men Filme sind aber weitestgehend stand alone Abenteuer, auch wenn man hier und da Bezug auf vergangenes nimmt.

Aber ich könnte mir vorstellen, dass das jetzt so kommt Days of Future Past :arrow: Apocalypse :arrow: Age of Apocalypse.
von Redheat 21
#1362794
Von den X-Men haben mir nur The First Class und X-Men wirklich gefallen die anderen beiden nicht so sehr. Die Wolverine Filme gefielen mir überhaupt nicht.


Captain Amerika 2 - Winter Soldier]

Wollte eigentlich auf die BR warten aber da ich mich gestern nachdem nachdem Pokalspiel etwas abkühlen musste war Kino angesagt. :mrgreen:

Der Film hat mir gut gefallen. Im Gegensatz zu Teil 1 wurde das Patriotismus gedöns doch wohltuend zurückgefahren. Black Window hat mir in diesem Film besonders gut gefallen brachte immer etwas Witz mit rein. Was störte war das Knall Bumm Peng Finale. Etwas weniger hätte es auch getan. Die Laufzeit war ewas zulang. 100-115 Minuten wären genau richtig gewesen.

Das ich natürlich sitzengeblieben bin (einige sind schon wieder eher raus) konnte ich auch einen Blick auf die beiden Endszenen werfen.
versteckter Inhalt:
Baron von Struckers Versteck und der Winter Soldier im Museum waren ganz nett. Sieht so aus als ob man Bucky nochmal braucht.
Die BR wird natürlich gekauft.
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von LittleQ
#1362800
Redheat 21 hat geschrieben:Black Window hat mir in diesem Film besonders gut gefallen brachte immer etwas Witz mit rein.
Dabei ist Microsofts Windows noch nie als lustiges Betriebssystem aufgefallen. Schon gar nicht die Black Edition. :lol:


Nach den Avangers habe ich wesentlich mehr Interesse an den Helden um Iron Man dazu gewonnen. Ich finde auch, dass Teil 2 eine gute Steigerung zu Teil 1 ist und genauso geht es mir bei Thor.
Jetzt einfach darauf hoffen, dass die Rächer sich in Teil 2 genauso geil schlagen. :mrgreen:
von Ghost
#1362803
Ich war damals total vom dritten X-Men-Film enttäuscht, weil er eben nicht zu den ersten beiden Filmen passte und vor allem auf Action setzte, dabei aber seine Figuren und Thematiken verschenkte. War auch der letzte, den ich sah, irgendwie habe ich dann das Interesse verloren, aber vielleicht schaue ich mir die anderen irgendwann auch mal an.

Gerade den überwältigenden Dogville gesehen.
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von ultimateslayer
#1363197
21 Jump Street
Jesus, hab ich mich abgehauen. Normalerweise bin ich Actioncomedys gegenüber eher misstrauisch, weil der Humor meistens sehr lau ist und die Actionszenen uninteressant. 21 Jump Street kriegt die Balance aber sehr gut hin und vermischt beide Genres auch ziemlich nahtlos. Der letzte Akt war mir etwas zu over the top, aber die ersten 60+ Minuten habe ich soviel gelacht, wie seit Superbad nicht mehr (den ich danach auch gleich anschauen musste).
Hat mir sehr gut gefallen.
8/10
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von Theologe
#1363326
The Amazing Spider-Man 2
Der Film war leider ein Rückschritt im Vergleich zum ersten Teil. Er ist nicht mies wie Spider-Man 3, aber auch überfrachtet. Vor allem als man am Ende das Gefühl hatte, man würde einfach nur das Setup für Sinister Six machen.
Der Film braucht relativ lange, um zur Sache zu kommen und auch wenn es natürlich wichtig ist, die Beziehung von Peter und Gwen zu intensivieren war das dann doch etwas zu viel RomCom für einen Marvelfilm.
Wenn es dann zur Sache geht, feuert der Film allerdings aus allen Rohren und die Effekte rund um Electro sehen einfach fantastisch aus.
Unterm Strich ist das immer noch ein mehr als ordentlicher Film, aber tonal hätte ich mir gewünscht, dass man eher an das Ende des ersten Teils angeknüpfte hätte und weniger in die Richtung silly/funny gegangen wäre.
7/10
von Ghost
#1363481
Wadjda
Wadjda ist ein selbstbewusstes, eigensinniges Mädchen, das sich in den Kopf setzt, ein Fahrrad zu kaufen, obwohl sich dies für Mädchen und Frauen in Saudi-Arabien nicht gehört. Gegen alle Widerstände bleibt sie fest entschlossen, ihr Ziel zu erreichen.
Wadjda ist ein besonderer Film: Er ist der erste Spielfilm, der komplett in Saudi-Arabien gedreht wurde (in einem Land, in dem es keine Kinos gibt) und der erste Film, der von einer saudischen Frau gedreht wurde (in einem Land, das nicht unbedingt für Frauenrechte bekannt ist). Die Dreharbeiten gestalteten sich daher oft schwierig: Auf den Straßen von Riydah durfte sich die Regisseurin Haifaa al-Mansour nicht öffentlich unter die männlichen Crewmitglieder mischen und musste deswegen per Walkie-Talkie Anweisungen geben.

Der Film selbst lebt von seiner ungewöhnlichen Protagonistin, einer kecken elfjährigen Schülerin (sympathisch dargestellt von Waad Mohammed), die die patriarchalen Strukturen der saudi-arabischen Gesellschaft hinterfragt, sich mit der Schuldirektorin anlegt, dem Nachbarsjungen Paroli bietet und deren rebellischem Wesen auch eine kindliche, aber herausfordernde Naivität anhaftet. Wadjda ist ein mutiges Mädchen mit einem großen Freiheitsdrang, der ihre Umgebung irritiert.
Die Filmszenen sind reichhaltig an Informationen über die Machtstrukturen und die Organisation der Gesellschaft. Trotz der vielen Beschränkungen, denen Frauen im Alltag begegnen, ist die Atmosphäre des Films positiv und hoffnungsvoll. Schön und berührend.
9/10


Die Verachtung (OT: Le mépris)
Ein Film über das Zugrundegehen einer Ehe und über das Filmemachen. Und zwischendurch wird fleißig über letzteres und über griechische Mythologie philosophiert. Leider kenne ich mich mit griechischer Mythologie wenig aus, somit fehlte mir hier ein wenig der Zugang. Dafür zog mich die fabelhafte Cinematographie in ihren Bann: kräftige Farben, toll komponierte Einstellungen und ein Mittelteil, der auf einzigartige Weise mit Raum und den sich in ihm bewegenden Figuren umgeht. Ein Rewatch wäre lohnend und würde mein Rating vielleicht noch erhöhen.
Und hier noch ein interessanter Essay: http://www.criterion.com/current/posts/ ... a-marriage
8/10

Black Swan
Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite ist der Film als surreales Psychogramm seiner Protagonistin packend, die Horror- und Ekelszenen sind effektiv und Natalie Portman macht ihre Sache gut (auch wenn ich ihre Performance nicht so überwältigend fand wie viele andere Rezensenten). Andererseits ist Arronofskys Entwurf einer Ballettproduktion wenig originell, sondern nutzt eher bereits gesehene Klischees wie den Ballettlehrer, der sich jede Anzüglichkeit leisten kann. Die theatralische Inszenierung passt natürlich zum Setting, wirkt teilweise aber unfreiwillig komisch (etwa das Ende der Masturbationsszene) und die Lesbenszene evoziert wieder einmal Gefahr und Verruchtheit (die folgende Verwirrung ist allerdings spannend).

7,5/10 oder so
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von 2Pac
#1363534
Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben
Action gut, der Rest katastrophal. Scheiß Story, scheiß Dialoge, unnötige Vater-Sohn-Nebenhandlung, Witze oder coole Sprüchen sind nicht witzig und überhaupt nicht cool. Ja, insgesamt der schwächste Stirb langsam Titel. Da hat man sich wohl nur auf die Action konzentriert. Eigentlich habe ich für so was immer noch einen Gnadenpunkt. Aber diesmal ist es eine reine Katastrophe.
0/3
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von blra
#1363577
The Grand Budapest Hotel
Der Film passt reiht sich passend in die Laufbahn von Wes Anderson ein, obwohl er von allen Filmen sein bisher "dunkelster" ist. Ralph Fiennes ist in dem Film großartig. Die weiteren Stars in dem Film haben mal mehr und mal weniger interessante Cameos. Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt. 8/10.

Laurence Anyways
Weil Xavier Dolan als Wonderkid von vielen Kritikern bezeichnet wird, habe ich mir mal seinen am besten aufgenommen Film angesehen. Der Film handelt von Laurence, der sich im Laufe des Films ein Tranvestit wird. Dabei wird in fast drei Stunden der Blick auf seine Familie und Freunde gelegt, die sich von ihm ab- und zuwenden. Besonders zu seiner Freundin "Fred" mit der er eine Beziehung führt, steht im Mittelpunkt des Films.

Die drei Stunden Laufzeit sind für so ein Thema arg grenzwertig. Trotzdem nutzt Dolan diese gegebene Zeit sinnvoll, um alle Handlungen sinnvoll aneinanderzureihen und den Charakteren den Raum zu geben, dass sie nicht überzeichnet werden. Dazu schafft er es mit einem wirklich gelungenen Soundtrack und die Bildkomposition eine interessante Stimmung in den Film einzubauen. Ich glaube es wird in Zukunft schwer, einen Film zu erschaffen, der das Thema Travestie mit so viel Feingefühl angeht wie dieser hier. 8,5/10.

Bad Country
Dieser Film erzählt im Gangsterfilmgenre nichts neues und schafft es auch nicht das was er erzählt vernünftig zu strukturieren. Die Action-Szenen sind dann dummerweise auch noch für die heutige Zeit unglaublich lahmarschig und lustlos abgefertigt. Schade. Der Film hätte durchaus was werden können. 3/10.

Lone Survivor
Lone Survivor ist ein ganz gut gemachter Kriegsthriller, der mir zum Ende hin ein bisschen zu sehr in USA-Propaganda abdriftet und dem die besonderen Szenen fehlen. Mir bleibt aber nach dem Film ein Rätsel wie man nach zwei Sprüngen aus bestimmt zehn Metern danach ganz schnell wieder auf den Beinen sein kann. 6,5/10.
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von Doug Heffernan
#1363721
Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Mich hat das Spin-Off nicht überzeugt. Der Film bietet nichts Neues und ist sogar noch schlechter, als der schwache vierte Teil der Originalreihe. Erinnert etwas an American Pie. 5/10
von zvenn
#1363730
Gravity
Im "Heimkino" verliert der Film in der 2D-Fassung dann doch ordentlich von seiner Magie, welche er in 3D im Kino versprühte. Die vielen wow-Effekte lassen - auch aufgrund der Tatsache, dass man das Gesehene nun schon kennt - deutlich nach und daher fällt die sehr dünne Story umso mehr ins Gewicht.
Nichtsdestotrotz bleibt dieser Film visuell absolut atemberaubend und technisch vor allem im Bereich Visual Effects eine enorm hohe Messlatte.
Direkt nach dem Kinobesuch gab es noch eine 9,5, jetzt reicht es gerade noch zu einer
8/10
von Redheat 21
#1363737
Ziemlich beste Freunde

Heute auf einer langen Bustour war ich gezwungen mir den Film anzusehen. Die Schulklasse wollte den unbedingt gucken.

Also so schlecht wie ich befürchtet habe war er dann doch nicht. Er driftet zwar manchmal in Richtung Kitsch mit Soße ab, aber gut unterhalten tut er. Kaufen würde ich mir den Film aber auf keinen Fall.
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von baumarktpflanze
#1363963
Schurkenstück

Schurkenstück, heute auf einsFestival gesehen, ist eine dieser deutschen Filme, die eine ganze eigene Stimmung verbreiten: Erzählt wird die Geschichte eines Theaterstücks, dass eine junge Regisseurin (Katharina Schüttler) mit fünf strafgefangenen Jugendlichen aufführen will. Im Laufe der Proben lernt sie, wie schwierig der Alltag jugendlicher Gefangener ist und wie weit Theater von dem entfernt ist, was den Alltag der Jugendlichen bestimmt.

Schurkenstück ist ein ziemlich guter Film darüber, was im deutschen Strafvollzug falschläuft und stellt die Frage, inwieweit Kultur und das Ernstnehmen der Jugendlichen dabei helfen würde, den Strafvollzug und vor allem dessen Wirkung bei den Jugendlichen verbessern würde. Schurkenstück ist aber auch ein Film, der mit Bildern Wirkung erzeugt, die nicht immer das zeigen wollen oder können, was sie zeigen sollen. Das Bild findet im Kopf des Zuschauers statt und erzeugt dadurch eine ganz eigene Wirkung.

Insofern eine klare Empfehlung für einen Abend auf dem Sofa, der nicht einfach nur durch Popcornkino abgedeckt werden soll.


Im Tal von Elah

Im Tal von Elah erzählt die Geschichte eines Vaters und ehemaligen Detectives (Tommy Lee Jones), der seinen Sohn verloren hat. Der Junge, der bei der Army war, wurde zerstückelt und verbrannt am Straßenrand aufgefunden. Zusammen mit einer Polizistin (Charleze Theron) ermittelt er zwischen den Zuständigkeiten der Army, der Polizei und seinem eigenen Schicksal.

Im Tal von Elah ist nicht einfach nur ein Krimi. Es erzählt von dem absurden Leben eines Soldaten, von den alltäglichen Gräueln des Krieges und dem, was der Kriegseinsatz aus einem Menschen machen kann. Er erzählt vom Stolz der Eltern, die ihre Eltern aus Patriotismus in den Krieg senden und dabei nicht sehen, was mit den Kindern geschehen kann.

Absolut empfehlenswerter Film!
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von Kunstbanause
#1364203
Doug Heffernan hat geschrieben:Prisoners

Selten gibt es solche Filme, bei denen man wirklich von Anfang bis Ende total gefesselt ist. Prisioners ist so ein Film. Die Spannung wird bis zur allerletzten Sekunde konstant gehalten. Weniger als 10/10 Punkte kann man hier nicht geben!
Erst heute gesehen, aber: Ja.
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von baumarktpflanze
#1364291
Kunstbanause hat geschrieben:
Doug Heffernan hat geschrieben:Prisoners

Selten gibt es solche Filme, bei denen man wirklich von Anfang bis Ende total gefesselt ist. Prisioners ist so ein Film. Die Spannung wird bis zur allerletzten Sekunde konstant gehalten. Weniger als 10/10 Punkte kann man hier nicht geben!
Erst heute gesehen, aber: Ja.
Dem kann ich mich auch nur anschließen. Wenige Filme beschäftigen einen danach immer noch so wie dieser. Auch eine klare Empfehlung!
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von blra
#1364315
Herzensbrecher (Les amours imaginaires)
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Nochmal Xavier Dolan: Wenn man Y tu Mama Tambien mit einem Liebesfilm von Wong Kar Wai mischt, kommt man mit kleineren Abstrichen auf diesen Film. Wie in Y tu Mama Tambien wird hier eine Dreiecksbeziehung geschildert, wobei hier eine männliche Person im Interesse von einer Frau und einem Homosexuellem steht. An ein paar Stellen ist der Film zwar nicht ganz so flüssig, wenn Dolan allerdings in Szenen mit musikalischer Begleitung übergeht, wird es gleich wesentlich interessanter (Wong Kar Wai Style). Der Junge hat ein exzellentes Gefühl dafür gute Musik in seinen Filmen unterzubringen. Außerdem wurde mit Jump Around der Track im Film eingebaut, dem ich beim SSC zuletzt 12 Punkte gegeben habe :lol:
8/10.

Der Hobbit 2
Nochmal ohne 3D und auf einem Fernseher gesehen. Finde das Seherlebnis fast besser, da der übermäßige 3D-Firlefanz nicht nervt. An den Schwächen des Films hat sich nicht viel verändert. Die Mittelphase des Films ist einfach zu lang und die Charaktere langweilig. Immerhin habe ich diesmal den Cameo von Colbert entdeckt. 5/10.
von Ghost
#1364344
Katharina Schüttler mag ich, von dem Film hatte ich aber noch nichts gehört. Prisoners muss ich mir irgendwann eh anschauen. An Xavier Dolans Filmen bin ich auch interessiert.


Dogville
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Früher hat mich die lange Laufzeit und das spärliche, ans Theater angelehnte Setdesign abgeschreckt. Fast hätte ich die DVD auch wieder abgegeben, ohne sie gesehen zu haben, bin aber sehr froh, dass ich sie mir vorher noch angeschaut habe. Ein fantastischer, krasser und beeindruckender Film, dessen besonderes minimalistisches Bühnenbild eine Konzentration auf die Schauspieler und die Figuren, die sie darstellen, ermöglicht (was mich etwas an Dogma erinnert, wo ebenfalls - wenn auch auf andere Weise - eine Verknappung bestimmter Elemente zu einer roheren und direkteren Schauspielerfahrung führt), und außerdem die Frage stellt, was Kino überhaupt ist, während er sich mit der Verbindung von Film und Theater beschäftigt.

Lars von Trier erscheint in dieser Fabel über das Entstehen des Bösen in einer kleinen Dorfgemeinschaft wieder einmal als Misanthrop, in dessen Geschichten in jedem Menschen ein Monster steckt. Irgendwie auch ein wenig fragwürdig, wie er seine weiblichen Protagonistinnen, die sich fatalistisch ihrem Schicksal ergeben, quält.
versteckter Inhalt:
Als Grace immer noch Verständnis für ihre Peiniger aufbringt, hatte ich schon befürchtet, dass sie tatsächlich nicht plant, die Schandtaten, die sie an ihr begangen haben, zu rächen. Als sie es dann doch tut, bewirkte das bei mir ein interessantes Wechselbad der Gefühle: Auf der einen Seite wünscht man diesen Menschen den Tod, eine Vergeltung, auf der anderen Seite ist man erschreckt über die eigene kaltherzige Rachsucht.
Dass von Trier es schafft, diese ambivalenten Emotionen beim Zuschauer hervorzurufen, spricht für die Wirkungsmacht seines Films und reflektiert das Thema des Bösen im Menschen auf geniale Weise auf den Betrachter zurück. Die Geschichte spielt in Amerika und der Film ist Teil von Triers Amerikatrilogie, doch das Thema ist universell, was nicht zuletzt das Bühnenbild deutlich macht.
Ach ja, und Nicole Kidman spielt fabelhaft!

Ich gebe nie 10er-Bewertungen (bei zwei Filmen bisher), damit die volle Punktzahl aber mal ihre Daseinsberechtigung erhält: 10/10


Bright Star
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Die Geschichte der romantischen Liebesbeziehung zwischen dem Dichter John Keats und Fanny Brawne. Wunderbar gespielt von Ben Whishaw und Abbie Cornish. 8/10

Stage Fright
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Im Deutschen hat dieser Hitchcock-Film den irreführenden Titel Die rote Lola, wohl um auf einen früheren Film mit Marlene Dietrich anzuspielen. In diesem netten Mysterykrimi dreht sich alles um Täuschung und Schauspiel, alle beteiligten scheinen eine Rolle zu spielen. Ein eiserner Vorhang beginnt den Film und endet ihn. Gleich am Anfang nutzt Hitchcock außerdem eine Manipulation, die damals als kontrovers galt und einer positiven Rezeption im Wege stand:
versteckter Inhalt:
Bis dato nahm man alles, was auf der Leinwand gezeigt wurde, für bare Münze. Auch Rückblenden sollten die fiktive Realität des Films abbilden. Hitchcock führt hier jedoch den unreliable narrator ein: die Rückblende ist nur eine Erzählung Jonathans, der sich die Geschichte so zurechtbiegt, dass seine Freundin ihm hilft. Erst gen Ende wird klar, dass sich das, was gezeigt wurde, tatsächlich gar nicht so zugetragen hat. Hitchcock selbst soll diese Entscheidung später als einen seiner größten Fehler bezeichnet haben.
Ich dagegen finde dieses Stilmittel clever. Warum sollte man in der Literatur bereits verwendete Tricks nicht auch im Kino anwenden und ihm somit einen innovativen Anstrich verpassen? Zumal in einem Film, in dem sich alles um Täuschung und Manipulation dreht! Ist doch überaus passend und enthüllt den Film selbst als Illusion. Warum man heutzutage also noch ein großes Problem damit haben soll, erschließt sich mir nicht.
Vor allem ist der Film auch sehr humorvoll, nicht zuletzt durch Alastair Sim. Stage Fright gehört anscheinend nicht zu den Favoriten unter den Hitchcocks, ist aber durchaus clevere Unterhaltung. 7/10

Terror Train
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(deutscher Titel: Monster im Nachtexpreß und – viel interessanter der Alternativtitel Todesparty 3: die später erschienenen Filme Slaughter High und Cutting Class sollen dann wohl die „Prequels“ sein)

Nach ihrem Durchbruch in John Carpenters Halloween 1978 folgten 1980 drei weitere Horrorfilme mit Jamie Lee Curtis in der Hauptrolle: Zum einen in einem weiteren Carpenter-Film (The Fog) und zum anderen in zwei kanadischen Slasher-Filmen, die den Slasher-Boom fortsetzten, den Halloween begründete: Prom Night und Terror Train. Prom Night dürfte der bekanntere Film sein, Terror Train war mir unbekannt.
Der Film beginnt mit einer Rückblende, in der eine Gruppe von arschigen College-Studenten auf einer Neujahrsparty einem Kommilitonen einen Streich spielen, der diesen traumatisiert. Drei Jahre später wird wieder eine Party gefeiert, diesmal jedoch in einer besonderen Location: in einem Zug. Doch ein ungebetener Gast fängt an, die partygeilen Twens abzumetzeln. Wer das wohl sein kann?

Das Gimmick, das diesen Beitrag zum Genre herausstechen lässt, ist – der Titel verrät es – der Zug als Ort des blutigen Geschehens. Er ist in ständiger Bewegung, ein Verlassen ist nicht ohne Weiteres möglich und die Schreie des Schrecks transformieren sich zu dem lauten, schrillen Geräusch der auf den Gleisen schrammenden Eisenbahn. Außerdem ist die Party, die die größtenteils unsympathischen Fraternity- und Sorority-Mitglieder feiern, eine Kostümparty und somit die perfekte Spielwiese für einen Killer, der seine Identität nicht verraten will. Wie genau er all seine Taten unbemerkt bewerkstelligt haben soll, bleibt undurchsichtig, ebenso wie die Bewegung der Figuren in der räumlichen Architektur des Zugs.
Der Twist ist nett und Jamie Lee Curtis wirkt sympathisch natürlich. Ein junger David Copperfield spielt hier sein einzige Filmrolle als – Überraschung – Magier. Apropos:
versteckter Inhalt:
Dass Alana tatsächlich glaubt, die komplette Physiognomie und Statur des irre gewordenen Kommilitonen hätte sich verändert und er sähen nun aus wie Copperfield ist wohl eine dieser zweitrangigen Slasherfilmlogiken.
Schlussendlich ist Terror Train ein unterhaltsamer, blödsinniger 80er Slasher, der sich auf dem gleichen Niveau ansiedelt wie sein „Zwilling“ Prom Night (auch geile Discomucke gibt’s hier, aber nicht so eine coole PROM NIGHT Tanzszene). 4/10
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von LittleQ
#1364359
Godzilla

Dummes Militär. Check!
Saudumme Liebesschnulze (hält sich in Grenzen). Check!
Godzilla rules. Check!

Ich hatte so meine Zweifel, aber der Film hat mehr aus seinen Möglichkeiten rausgeholt, als gedacht. Die Idee mit Godzilla als "Alien vs. Predator" Variante zu realisieren hat bei mir sofort Anklang gefunden und auch kann ich mich über die erste Hälfte des Filmes (bis auf eine Ausnahme) gar nicht beschweren. Die Effekte waren grandios und die Endzeitstimmung zum Schluss erschreckend realistisch.

0815 kam eigentlich erst mit dem Auftauchen des Militärs auf, dass wie zu erwarten dumm in der Gegend herumschießt, mit tollen Atombomben durch die Gegend fuchtelt und alles nur noch schlimmer macht. :roll:

Eine bittere Enttäuschung war
versteckter Inhalt:
Bryan Cranston Figur, die viel zu schnell sterben musste :| . Ich hab mich eigentlich nur wegen B.C. spontan in Godzilla gesetzt und war auch sicher, dass sowohl seine Rolle, als auch seine Leistung eine enorme Wirkung auf den Film haben wird. Mit ihm hätte man vielleicht auch mehr aus der Story basteln können, als das oben beschriebene.
Aaron Taylor-Johnson als Hauptcharakter empfand ich nämlich als solala. Erinnerte mich irgendwie an Jai Courtney der genauso glatt und geleckt in Stirb Langsam 5 wirkte. Der Funke wollte da einfach nicht über springen.

Gelohnt hat sichs trotzdem, auch wenn ich 13.50€ für einen Mittagsfilm bisschen happig finde. :evil:
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von baumarktpflanze
#1364727
Brick Mansions

Brick Mansions, einer der letzten Filme mit Paul Walker und ihm auch gewidmet, erzählt die Geschichte eines weißen Detectives aus Detroit, der im schwarzen Ghetto Drogendealer schnappen soll und schließlich eine Bombe finden soll, die ganz Detroit vernichten kann.

Mit einer Menge Highspeedaufnahmen, sehr vielen Prügeleien und Autorennen ist Brick Mansions ein echter Traum für wahre Männer. Hier wird geballert, geprügelt und gerast, was das Zeug hält. Zwischendrin gibt es aber auch ein paar Dialoge, damit man die ganz einfache Geschichte ein bisschen vorantreiben kann. Und das war es dann im Grunde auch: Der von Luc Bessons produzierte Film ist nicht mehr als ein Actionfilm, der durch manch absurden Move bei den Prügeleien und Schießereien immer wieder eher Richtung B-Movie zum Drüberlachen abgleitet.

Schade eigentlich.
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von Theologe
#1364939
Godzilla 3D
Die japanischen Godzilla-Filme habe ich nie wirklich geguckt, wobei ich sicherlich einiges von denen gesehen habe, einfach weil die früher so oft im TV kamen. Deshalb war für mich Roland Emmerichs Version im Grunde meine "erste" Begegnung. Den fand ich damals nicht fürchterlich, aber hatte auch nie Interesse, den ein zweites mal zu sehen.
Der neue Godzilla von Gareth Edwards kombiniert den Mythos der alten Filme mit dem modernen Kino und allein für die letzten 20-30 Minuten lohnt sich der Film schon, da lässt es Edwards wirklich krachen. Schwächen hat der Film allerdings in den 90 Minuten davor.
versteckter Inhalt:
Die Probleme beginnen damit, dass der Trailer einem vorgaukelt, dass Bryan Cranston der (menschliche) Star des Films ist, der ist aber schon nach 20 Minuten Toast und sein Sohn Aaron Johnson ist als Figur so farblos, dass er den Film nicht tragen kann. Das wäre zu vernachlässigen, schließlich kommt man um Godzilla zu sehen, dummerweise sieht man den kaum. Mehrfach werden Kämpfe zwischen den Mutus und Godzilla angeteasert und dann nicht gezeigt, stattdessen sieht man farblose Soldaten bei der Arbeit. Was beim ersten mal noch funktioniert, weil es Suspense aufbaut wirkt beim zweiten Mal schon unnötig und dann darf man das noch 3-4x erleben, was dann einfach nur noch nervt.
Wann immer der Film bei der Action in die Vollen geht, fällt einem einfach nur die Kinnlade runter, wie fantastisch das alles aussieht.
7/10
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von Doug Heffernan
#1365155
The Wolf of Wall Street

Für diese Rolle war Leo DiCaprio für den Oscar nominiert. Meiner Meinung nach hätte er die Trophäe mehr als verdient gehabt. Aber auch Jonah Hill spielt hier sehr genial. Satte 3 Stunden geht dieses Meisterwerk um Geld, Macht, Frauen und Drogen und ist zu keiner Sekunde langweilig. 10/10
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von RickyFitts
#1365238
Captain America 2 - The Winter Soldier
Vom Spannungsaufbau her der für mich bislang klar beste Marvel Film. Temporeiche Agentenhatz mit erstklassig inszenierten Kämpfen und gelungenen Charakteren. Die Ereignisse der Handlung sind für das Marvelverse wirklich mal umwälzend, lassen einige Figuren aber auch etwas doof dastehen, dass sie niemals vorher die Zeichen gesehen haben. Im Kern ist CA2 aber ein so gelungener Agententhriller, dass der große Endkampf mir schon etwas unpassend groß (sprich: künstlich aufgeblasen) vorkam. Da hätte man auch mal auf die ganz große Materialschlacht verzichten und es bei gleicher Intensität eine Nummer kleiner angehen können. Das wirkte mir zu gezwungen nach "hey, es ist Comic-Film - irgendwie müssen wir im letzten Akt nochmal ganz viel Zerstörung drin haben". Das sieht aber wie üblich alles sehr schick aus und zieht den Film für mich auch nicht groß runter, ließ aber die Chance verpassen noch individueller aus der Formel der Filmreihe herauszustechen.
8,5/10


Monster
Wenn Before Sunrise auf Pandora spielen würde, käme wohl so etwas wie Monster heraus. Garreth Edwards Regie-Debüt nimmt das sich in einer gesperrten Zone in Mexico breit machende außerirdische Ökosystem eher als Hintergrund für einen Roadmovie. Im Zentrum steht die sich entwickelnde Beziehung der beiden Hauptfiguren. Das ist durchweg atmosphärisch umgesetzt bleibt aber auch frei von wirklich neuen Ideen.
7/10


Amazing Spider Man 2
Spider-Man wird einfach nie mein liebster Superheld werden. Die neue Inkarnation ist zwar schon eine ganze Nummer besser, weil mir Garfields frecher Peter Parker wesentlich besser gefällt als die Maguiere-Loser-Lusche, aber dafür hapert es einfach immer an den Schurken. Ich finde es so unendlich langweilig Gegenspieler zu haben, die einfach nur weich in der Birne sind und dann durch Zufälle mit Superkräften ausgestattet endgültig durchdrehen und dann wirr plappernd anfangen die Stadt zu zerstören. Hier liegt der Fall gleich noch schlimmer, weil Electro als Hauptschurke des Films überhaupt nicht mit Peters eigentlichem Hauptstoryfaden in Verbindung steht. Der tatsächliche Hauptplot des Films ist Peters Nachforschung über seinen Vater (und mal wieder die immer gleiche on-off-Beziehung mit seiner damsel in distress). Dass da irgendwo ein Spidey-Superfan Elektrokräfte bekommt und voll butthurt über seine Nichtbeachtung durchdreht, ist aus Storysicht ein totaler Nebenschauplatz - und auch noch einer ohne nennenswerte Spannung. Peter hat in diesem Film gut zu tun, also musste man Spider-Man auch noch einen Spielball hinwerfen, um das dicke Budget für die immerhin diesmal sehr gelungenen Effekte rauszublasen. Leider kommt durch die eindimensionalen Charaktere und ihre zu comichaft geradlinigen Motivationen kaum Spannung auf. Gerade mit Harvey Osborne hätte man hier viel mehr machen können, besonders wenn man einen so begabten Jungschauspieler wie Dane DeHaan hat. Verschwendet. Wie so vieles an dem Film. Ist zwar noch eine ganze Ecke besser als der lausige dritte Teil der alten Trilogie, kann mich aber auch keine Sekunde wirklich begeistern.
5,5/10
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von Theologe
#1365242
Non-Stop
Taken meets Flightplan und damit ist im Grunde schon fast alles gesagt. Liam Neeson darf sich durch den Flieger prügeln, alle halten ihn für verrückt und das ganze macht Spaß. Die Auflösung ist zwar total bescheuert und
versteckter Inhalt:
wer der Böse ist, weiß man bevor Liam Neeson das Flughafengebäude betreten hat.
, aber das ändert nichts am Unterhaltungswert und der gut inszenierten Action. Ich würde Liam Neeson aber auch gerne mal wieder in einem Drama sehen. Scorseses Silence dürfte das dann sein.
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