Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von baumarktpflanze
#1386752
Der Tatort aus München gestern war - um es diplomatisch auszudrücken - schlecht und für Münchner Verhältnisse unterirdisch. Auch wenn die Idee, Diplomaten und ihre Freiheiten aufzugreifen, an sich klasse und scheinbar unverbraucht ist, so scheiterte die Umsetzung an den Klischees, dem Drehbuch und nicht zuletzt auch an den vielen Zufällen, die am Ende ein Ermittlingsergebnis brachten.

Was zur Hölle sollen Maschinengewehrturniere im Garten einer Diplomatenwohnung in Schwabing?
Warum werden über einen Teppichladen Waffengeschäfte abgewickelt und - vor allem - warum kommt diese Erkenntnis erst nach zwei Dritteln des Films?
Und was wollte mir der Film eigentluch erzählen? Etwas über Grenzen der Freiheit? Den Sinn und Unsinn von Diplomatenpässen? Oder die Ohnmacht der Polizei bei Diplomaten?

Im Grunde hatte der Film nur eine richtig gute Szene: Als der Prinz den Satz sagte, der wohl die Quintessenz des Films sein sollte: Ich kann alles machen, aber ich kann nicht frei sein.
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von Manyou
#1386888
Dieser Tatort war eher mit denen von Münster zu vergleichen (die Hauptdarsteller Wachtveitl gerne mal als Krimilantenstadl abstempelt), da er vor allem durch amüsante Szenen und Dialoge punktete. Eine ernstzunehmende Handlung? Fehlanzeige.
Das war gute Abendunterhaltung in einer besseren "Heiter bis tödlich"-Variante, aber kein guter Krimi.
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von baumarktpflanze
#1386910
Der Vergleich mit Münster ist gar nicht so schlecht... Vielleicht habe ich den Film einfach mit zu viel Ernst gesehen und hätte mehr über die Klischees lachen sollen...
von Sentinel2003
#1386919
Die Teams aus Münster und München interessieren mich null....

Ich mag einfach beispielsweise zuviel Humor, wie in Münster gar nicht... :roll:
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von Neo
#1387905
Na, das war heute aber nicht so prall. Da schlich sich so manch dusselige Sache ein und dann noch die ganzen Zufälle und dieses schreckliche Kind... ^^

Kann mir jemand erklären, wie der Apo am Ende auf das Mädchen kam? Ging irgendwie völlig an mir vorbei :?
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von baumarktpflanze
#1387950
Über 13 Millionen Zuschauer gestern :shock:
Der Münsteraner Tatort wird ja zum Straßenfeger :shock:
von Sentinel2003
#1387977
baumarktpflanze hat geschrieben:Über 13 Millionen Zuschauer gestern :shock:
Der Münsteraner Tatort wird ja zum Straßenfeger :shock:

Und es gibt tatorte, die haben nicht mal 9Mio.... :shock:

Geschweige denn vom Polizeiruf, wo es einige Filme nicht mal auf 7Mio. schaffen, unbegreiflich...
von KASFAN
#1388840
Der Tatort aus Münster war wirklich super. Die 13 Millionen Zuschauer sind ein super Ergebnis.
von Sentinel2003
#1389054
baumarktpflanze hat geschrieben:Am Sonntag kommt der nächste Tatort aus Köln. Scheint nicht sonderlich gut zu sein.

Die Kölner habe ich mal sehr gerne gesehen, aber schon ewig nicht mehr...da waren mir einige Fälle viel zu langweilig und zäh....ganz zu schweigen die tatorte mit Ulrike Folkerts, die sind derart zäh geworden...
von P-Joker
#1389084
Der Kölner Tatort gehört für mich schon seit jeher zu den besten.
Vorab-Kritiken von SWR3 und "Spiegel online" lese ich schon lange nicht mehr.
Denen kann es doch nichts und niemand Recht machen!
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von baumarktpflanze
#1389154
Ja, schöner, gerade am Anfang auch sehr humorvoller Tatort aus Köln mit ein paar guten Sätzen über Sinn und Unsinn von Online-Dating. :)
von Andelko
#1390191
Gerade läuft der allererste Tatort des Duos Batic/Leitmayr im Bayerischen Rundfunk :)
von Alexinla
#1391732
Frankfurter Tatort bekommt keine "Liebe" hier im Forum? Überrascht mich, weil er eigentlich ziemlich genial war...
von Resident
#1391735
Alexinla hat geschrieben:Frankfurter Tatort bekommt keine "Liebe" hier im Forum? Überrascht mich, weil er eigentlich ziemlich genial war...
Ich fand ihn klasse 8) . Schaue aber sonst nicht so oft Tatort.
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von Fred
#1391736
Ein Kunstwerk, wie wir es sonst sehr selten im dt Fernsehen zu sehen bekommen. Ich bin hellauf begeistert. Selbst der "Fall" ist schlüssig und überraschend zugleich. Abgesehen von dem Dauergeballer gefiel mir die Entwicklung der Auflösung sehr gut, oft ist sie im Tatort eher überraschend und nicht wirklich nachvollziehbar.

Manchmal fand ich aber die Farbkorrektur etwas zu stark.

Trotzdem, dieser Film ist der beste Tatort seit Jahren. Voller Anspruch und trotzdem tolle Unterhaltung.

Dass das nicht gewünscht ist, sieht man im Tatortforum. Wer sich ein deutsches Breaking Bad wünscht, sollte sich mal dort umhören. So ein Klamauk, gar kein richtiger Krimi, der Münster-Tatort sollte Vorbild sein, man will Sonntagabend doch vor allem unterhalten werden und auch mal lachen.

Das stimmt mich unglaublich traurig.
von BungaBunga
#1391748
Ich habe wirklich absolutes Verständnis dafür, wenn man sich der höheren Kultur zuwendet und sich entsprechend künstlerisch ausleben möchte allerdings sollte dann der Kontext der richtige sein. Das hier wirkte leider deplatziert, das hätte man als eigenständigen Spielfilm im ARD Nachtprogramm oder auf Arte zeigen können aber das Etikett Tatort kommt hier einem Schwindel gleich. Diese sogenannten Tatorte mit Tukur sind wirklich schwere Kost, ich weiß dann schon immmer was einen erwarten wird, dass mag künstlerisch alles wertvoll sein aber es passt einfach nicht in die Tatort Reihe.
von BungaBunga
#1391749
Alexinla hat geschrieben:Frankfurter Tatort bekommt keine "Liebe" hier im Forum? Überrascht mich, weil er eigentlich ziemlich genial war...
Das war nicht der Frankfurter Tatort, sondern der Wiesbadener bzw. der Hessische.
von P-Joker
#1391752
Ich konnte ihn aus Zeitgründen nicht sehen.
Nachdem was ich so alles von Freunden und Bekannten darüber gehört habe, bin ich jetzt auch froh drum.
Demnach muss es es einer der schlechtesten Tatorte aller Zeiten gewesen sein.
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von Neo
#1391758
Oh bitte, nach drei Tukur-Tatorten (zwei davon ebenso außergewöhnlich, wie genial und der andere so lala) könnte man so langsam wissen, was man da bekommt. "Einer der schlechtesten Tatorte aller Zeiten" ist doch wirklich blödsinnig, wobei ich natürlich verstehen kann, dass das dem gemeinen Tatort Zuschauer etwas gegen den Strich geht.
von Nr27
#1391787
Fred hat geschrieben:Ein Kunstwerk, wie wir es sonst sehr selten im dt Fernsehen zu sehen bekommen. Ich bin hellauf begeistert. Selbst der "Fall" ist schlüssig und überraschend zugleich. Abgesehen von dem Dauergeballer gefiel mir die Entwicklung der Auflösung sehr gut, oft ist sie im Tatort eher überraschend und nicht wirklich nachvollziehbar.

Manchmal fand ich aber die Farbkorrektur etwas zu stark.

Trotzdem, dieser Film ist der beste Tatort seit Jahren. Voller Anspruch und trotzdem tolle Unterhaltung.

Dass das nicht gewünscht ist, sieht man im Tatortforum. Wer sich ein deutsches Breaking Bad wünscht, sollte sich mal dort umhören. So ein Klamauk, gar kein richtiger Krimi, der Münster-Tatort sollte Vorbild sein, man will Sonntagabend doch vor allem unterhalten werden und auch mal lachen.

Das stimmt mich unglaublich traurig.
"Breaking Bad" war ja auch nie Mainstream-Ware, genauso wenig wie dieser "Tatort". Dennoch haben ihn fast 10 Millionen gesehen und damit auch mal vorgeführt bekommen, was in deutschen TV-Produktionen tatsächlich möglich ist. Natürlich, wer den "Tatort" wegen des üblichen, bedächtig erzählten Krimi-Einheitsbreis liebt, der wird mit sowas in der Regel nicht viel anfangen können, aber gäbe es solche kunstvollen Experimente öfter, könnte man dafür ganz andere Zuschauerschichten ansprechen (ich kenne viele, die den "Tatort" nie sehen und aufgrund der positiven Vorberichterstattung für diese Folge eine Ausnahme gemacht und es nicht bereut haben) ... Wobei ich schon beeindruckt bin, daß die ARD dieses kleine Kunstwerk überhaupt durchgewunken hat.
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von mr. criticism
#1391788
Neo hat geschrieben:Oh bitte, nach drei Tukur-Tatorten (zwei davon ebenso außergewöhnlich, wie genial und der andere so lala) könnte man so langsam wissen, was man da bekommt. "Einer der schlechtesten Tatorte aller Zeiten" ist doch wirklich blödsinnig, wobei ich natürlich verstehen kann, dass das dem gemeinen Tatort Zuschauer etwas gegen den Strich geht.
Das ist nicht blödsinnig sondern ganz einfach Geschmackssache 8)
Mir hat er übrigens auch nicht gefallen :P
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von Neo
#1391789
mr. criticism hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Oh bitte, nach drei Tukur-Tatorten (zwei davon ebenso außergewöhnlich, wie genial und der andere so lala) könnte man so langsam wissen, was man da bekommt. "Einer der schlechtesten Tatorte aller Zeiten" ist doch wirklich blödsinnig, wobei ich natürlich verstehen kann, dass das dem gemeinen Tatort Zuschauer etwas gegen den Strich geht.
Das ist nicht blödsinnig sondern ganz einfach Geschmackssache 8)
Mir hat er übrigens auch nicht gefallen :P
Nö, gewisse Dinge muss man meiner Meinung nach einfach anerkennen. Es gibt auch genug mit dem ich gar nichts anfangen kann, aber das stempel ich nicht gleich als schlecht ab.

Würde mich übrigens über Reviews zu diesem Tatort freuen. :wink:
von CouchPotato
#1391799
Die letzten TATORTe (abgesehen vom Bodensee, den hab ich noch nie gesehen): waren allesamt herausragend.

MÜNCHEN liebe ich ja über alles mit Nemec und Wachtveitl und grade dieser kam wieder ganz ganz dicht ran an das bisherige TATORT-Highlight "Der Gesang der toten Dinge" vom BR von vor einigen Jahren mit tollem Witz und sehr viel Batic/Leitmayr-Chemie. 10/10

MÜNSTER war wie immer komödiantisch, derweil nicht ganz so gut wie der grandiose "Der Hammer" oder wie der hieß, wo Frank Zander den Luden spielte. Boerne als Patient im Krankenhaus hatte was. 9/10

KÖLN war ein bissel "Sea of Love"-mäßig inspiriert, war aber durchweg amüsant, sympathisch und spannend.

WIESBADEN gestern war der absolute Hammer. Sehr kunstvoll montiert mit den schönen bewegten Gemälden, dem Schmetterling, der sich vom Rücken des Mädels löste und davonflog (herrlich Special Effect!), dem wandernden Licht, der bühnenhaften Inszenierung, dem "Erzähler" Alexander Held, der schlicht überragend in Theatermanier erzählte (auch wenn ich als Nichtkenner der Literatur nicht weiß, WEN oder WAS er rezitiert hat), der tolle Italowestern-mäßige Anfang, der tolle Shootout, bei dem immer wieder Szenen gefreezt wurden und zu herrlichen Gemälden umgestaltet wurden. Dazu der Humor und Spielwitz in der Inszenierung mit herausragenden Akteuren Tukur, Matthes, Held, Golo Euler - einfach herrlich das Ganze. Natürlich war das AUCH Tarantino-inspiriert aber von dem vielzitierten Massaker oder Gewaltorgie war denn doch nichts zu sehen, weil die Gewalt im Grunde nur angedeutet bzw. dann gefreezt und in Gemälde übertragen - also entschärft war.


Der TATORT ist und bleibt DIE Marke schlechthin. Bei der kann man immer mal wieder Fingerübungen machen und Sachen ausprobieren. So gelungen wie dieser hier. Oder eben wie der ehemalige Frankfurter TATORT "Das Böse" wo Tukur als Täter aus Langeweile sprichwörtlich Das Böse war und jener TATORT was ganz Besonderes. Oder wie eben die beiden Münchener DER WÜSTENSOHN oder DER GESANG DER TOTEN DINGE. Kleine Juwelen - großes (Fernseh-)Kino!
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