US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Stefan
#1416105
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Marvel's Agent Carter, or simply Agent Carter, is an American television series created for ABC by Christopher Markus and Stephen McFeely, inspired by the films Captain America: The First Avenger and Captain America: The Winter Soldier, and the Marvel One-Shot short film of the same name.[2] It is set in the Marvel Cinematic Universe (MCU), sharing continuity with the films of the franchise.

The series features the Marvel Comics character Peggy Carter, with Hayley Atwell reprising her role from the film series, as she must balance doing administrative work and going on secret missions for Howard Stark while trying to navigate life as a single woman in 1940s America. Several characters from Marvel Cinematic Universe films, Marvel One-Shots, and other Marvel Cinematic Universe television series appear throughout the series. It is produced by ABC Studios and Marvel Television, with Tara Butters, Michele Fazekas, and Chris Dingess serving as showrunners.

The series was officially ordered on May 8, 2014, and debuted on January 6, 2015, during the season two mid-season break of Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. The first season concluded on February 24, 2015.
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von RickyFitts
#1416106
Marvel's Agent Carter

Bei einer gerade mal 8 Folgen langen Staffel ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichnen, wenn man nach der fünften Episode beschließt, sich halt auch noch durch den Rest zu quälen, in der Hoffnung, dass da noch irgendein lohnender payoff kommt. Aber es bleibt leider bei immer aufgeregteren Dialogen, während rundherum eigentlich wenig aufregendes passiert. Mit Kreativität ist man hier jedenfalls ausgesprochen sparsam umgegangen. Irgendwo in den Universal Studio Backlots kämpft Peggy Carter mit Chauvinismus am Arbeitsplatzt und tritt in einem Wettstreit um die Trophäe des "Most Phony Accent in a Television Drama" gegen ein Abziehbild eines dry witted british butler (dessen Darsteller in seinem ganz eigenen Imitation Game krampfhaft den inneren Cumberbatch zu channeln versucht) und einen Russen an, der das große Glück hat, dass alle anderen Charaktere in der Show auch nicht wissen, wie Hypnose eigentlich funktioniert und wie auf gar keinen Fall. Wenn es zwischenzeitlich mal nicht vorhersehbar ist, dann nur, weil der Plotverlauf die Grenze zur völligen Dämlichkeit überschritten hat. Selbst die Action ist nur so lala. Eigentlich scheint in keinen Aspekt der Show besondere Liebe geflossen zu sein. Die Sets sehen furchtbar nach Kulisse aus, was durch den übersaturierten Weichzeichnerlook nur noch billiger wirkt. Die Spezialeffekte sind nicht der Rede wert und die Kostüme wirken nicht nur unauthentisch sondern an vielen Darstellern auch unvorteilhaft, was auch noch den eye candy Kandidaten im Cast in die Quere kommt. Und wer bei 8 Folgen an extrem dichtes Programm denkt, wird leider auch enttäuscht. Die Story hätte man auch in der Hälfte erzählen können. Erst rennt man laufend Howard Starks verschwundenen Erfindungen nach, bevor einem langsam die Antwort in den Schoß fällt, was dahintersteckt. Selbst die Stark-Gimmicks fallen dabei extrem unimaginativ aus. In irgendeiner Form ist fast jedes davon bloß eine Variante einer Bombe - nur eben in teils absurd bescheuerter Verpackung (omg, die Weste...*stirnklatsch*)
versteckter Inhalt:
Die EINE Erfindung von Stark, die ausnahmsweise mal nicht alle umstehenden in Lebensgefahr bringt sondern zur Heilung jeder größeren Krankheit des 20. Jahrhunderts hätte führen können, übergibt Jarvis dann am Ende Peggy, weil nur sie am besten wisse, was damit zu tun ist. Selbstverständlich weiß sie das. Wenn man eine Phiole mit Blut voll unvorstellbarer medizinischer Wirkung in der Hand hält, zählt natürlich nur, dass es das Blut ihres verschollenen Lovers ist, weshalb sie es in einem sentimentalen Moment wegschüttet und damit der ganzen bisher bestrittenen Prämisse, dass Frauen in dieser Zeit nur dümmlich-affektgesteuerte Männeranhängsel sind, mit einem Schlag wieder Recht gibt. Stupid, stupid bitch!
Wirklich schlecht ist Agent Carter aber nur in wenigen, kurzen Momenten. Ganz flächendeckend ist des dafür aber leider wahnsinnig uninspiriert und storytechnisch langweilig, während es sich an abgegriffenen Klischees entlanghangelt und erschreckenderweise oft auch noch ziemlich billig aussieht. So unecht und kulissenhaft hat die Mitte des letzten Jahrhunderts im TV schon lange nicht mehr ausgesehen. Bei einer Marvel-Serie erwarte ich aber irgendwie sehr viel höhere production values. Agent Carter aber wirkt, als habe ABC hier gegeizt, weshalb es optisch mühelos vom gesamten CW Lineup überholt wird.

4/10
von Stefan
#1416109
Ich hab jetzt mal einen Thread zur Serie erstellt - ist zwar schon etwas spät aber gut - und zusätzlich auch noch den Beitrag von Ricky aus dem Season Review rüber kopiert, weil ich darauf gerne noch kurz eingehen will und der Thread dafür besser ist als der Review-Sammelthread :D

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Season 1

Damit ist die erste Staffel von Agent Carter auch schon wieder vorbei und ich bin durchaus gespannt, ob wir hier eine zweite zu sehen bekommen? Die Quoten waren ja jetzt nicht besonders gut, Marvel mag Peggy aber sehr, sie taucht wohl auch in den kommenden MCU Filmen auf und da man in der ersten Staffel jetzt eigentlich überhaupt nicht auf die Gründung von SHIELD eingegangen ist, würde ich zumindest gerne eine zweite Season sehen, die dann genau das behandelt.

Ich muss Ricky natürlich generell recht geben, dass auch für mich die Season eher enttäuschend war. Die Kulissen und die Kostüme sahen in der tat immer etwas billig aus - aber das könnte ich durchaus akzeptieren, wenn die Serie storytechnisch mehr hergegeben hätte. Aber man hat sich auch hier nicht wirklich getraut, einfach eine 8 Folgen übergreifende Handlung zu erzählen .. sondern hat es dann halt mit der "stark invention of the week" probiert und bla - selbst die waren jetzt nicht sonderlich aufregend.

Spannend fand ich dann die Einführung von Dottie bzw der "Black Widow" aus der damaligen Zeit - womit uns die Serie endlich einmal einen Einblick in die Vergangenheit von Black Widow bzw Natasha Romanov gegeben hat - wenn auch nur über sehr komplizierte Wege .. ist jetzt nicht, als hätte man Natasha jemals gesehen oder Dottie wirklich Black Widow genannt :lol:

Dann gab es auch noch Ivchenko - die TV Version vom Comic Bösewicht "Doctor Faustus" und dessen Umsetzug hat mir in den Limitationen der Serie auch ganz gut gefallen, auch wenn es schon etwas lächerlich wurde, dass nie jemand gemerkt hat, was er überhaupt macht - aber gut. Die letzte Szene mit Arnim Zola war dann richtig cool.

Ach ja, eine Sache wollte ich auch noch ansprechen und zwar die Kritik an der Serie, dass sie die damalige Behandlung von Frauen doch sehr "übertrieben und nervig" darstellt. Ich muss sagen, ich schau aktuell ja auch "The Knick" und ganz ehrlich - dort wird mit der Rassenproblematik nicht weniger "Holzhammer-Artig" umgegangen und das hat viel weniger Leute gestört. Aber fairerweise ist The Knick generell einfach ne bessere Serie, also was solls
RickyFitts hat geschrieben:Die EINE Erfindung von Stark, die ausnahmsweise mal nicht alle umstehenden in Lebensgefahr bringt sondern zur Heilung jeder größeren Krankheit des 20. Jahrhunderts hätte führen können, übergibt Jarvis dann am Ende Peggy, weil nur sie am besten wisse, was damit zu tun ist. Selbstverständlich weiß sie das. Wenn man eine Phiole mit Blut voll unvorstellbarer medizinischer Wirkung in der Hand hält, zählt natürlich nur, dass es das Blut ihres verschollenen Lovers ist, weshalb sie es in einem sentimentalen Moment wegschüttet und damit der ganzen bisher bestrittenen Prämisse, dass Frauen in dieser Zeit nur dümmlich-affektgesteuerte Männeranhängsel sind, mit einem Schlag wieder Recht gibt. Stupid, stupid bitch!
Wie kommst du denn bitte daraus, dass man mit dem Blut von Steve jede größere Krankheit des 20 Jahrhunderts hätte heilen können? Gut, er selbst hat Superkräfte - aber zumindest mit dem comic-wissen weiß man, dass das a) nicht stimmt und b) das Serum bei so gut wie jedem anderen Menschen dazu führt, dass der entweder krepiert oder absolut wahnsinnig geworden ist. Peggys Reaktion ist daher nicht "dümmlich" - sie weiß das zu dem Zeitpunkt ja auch und weiß genau so gut, dass das Blut zerstört werden muss - nicht, weil es ihr Lover war, sondern damit es nicht den falschen Leuten in die Hand fällt. Die einzig "dümmliche" Reaktion von ihr war in der Mitte der Serie, als sie das Blut zum ersten mal gefunden und dann eben nicht gleich zerstört hat


Insgesamt würde ich Agent Carter season 1 - 6 von 10 Punkte geben
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von redlock
#1416120
Agent Carter -- Staffel 1

Zunächst mal muss ich was aus der Pilot-Review korrigieren. Also, auch wenn die Serie nicht wirklich ''billig'' aus sah, man merkte im Verlauf dann doch, dass es nur ein beschränktes Budget gab.
Der Chauvinismus von Peggy's Kollegen war zwar manchmal was arg dick aufgetragen, aber die Geschichte war insgesamt unterhaltsam und recht spannend. Einige Anspielungen und Andeutungen sind natürlich an mir vorbeigegangen, da ich mich im MCU und den Marvel Comics nicht auskenne. Die Szene ganz am Ende von #108 als letztes und bestes Beispiel.
Atwell trägt die Serie leicht und locker. Bin sicher, von ihr werden wir noch viel sehen und hören.
In den nur 8 Folgen blieb auch einiges notgedrungen nur angerissen. Bestes Beispiel: Peggy's Freundin, die Kellnerin. Warum Fonseca mit der Rolle besetzen und dann nur sehr eingeschränkt nutzen. Da ist offenbar (und hoffentlich) was für eine S2 vorbereitet. Bleibt abzuwarten, ob wir die kriegen. Ich würde mich freuen und wieder dabei sein.
Alles in allem war ich mit dieser (Mini-)Serie zufrieden, auch wenn was mehr drin (bzw. möglich) gewesen wäre: 7/10
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von RickyFitts
#1416124
redlock hat geschrieben: In den nur 8 Folgen blieb auch einiges notgedrungen nur angerissen. Bestes Beispiel: Peggy's Freundin, die Kellnerin. Warum Fonseca mit der Rolle besetzen und dann nur sehr eingeschränkt nutzen. Da ist offenbar (und hoffentlich) was für eine S2 vorbereitet.
Das hat mich auch stark irritiert. So sehr, dass ich zwischendurch kurz einer Verwechslung aufsaß und dachte sie wäre die russische Schläferin. Komisch eine so actionerfahrene Darstellerin in so eine für die Staffel bedeutungslose Rolle zu besetzen.
von Redheat 21
#1435510
Fazit Staffel 1

Serie hat mir trotz zähen Beginn ganz gut gefallen. Es war ja praktisch wie bei Daredevil ein langer Film. Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Schön fand ich das man das Flair von damals so genommen hat wie es in den USA damals war. Von Papa Stark hätte ich mir mehr Auftritte gewünscht weil die waren einfach gut.

Fazit freue mich schon auf Staffel 2.