Waterboy hat geschrieben:Was besseres als die flüchtlingssituation hätten der Csu doch gar nicht passieren können.
Das ist sehr zynisch formuliert und auch nicht zutreffend. Die CSU hat jetzt vergleichsweiße über einen sehr langen Zeitraum hinweg eine sehr komfortable politische Situation in Bayern gehabt von speziellen kommunalen Themen mal abgesehen. Die Flüchtlingsthematik hat dann aber die Situation in Bayern doch sehr enorm verändert. Bedingt durch die Lage des Landes Bayern sind hat sich das dort sehr schnell zugespitzt. Und hier muss man mal sagen in Anbetracht der Lage hat man das dort unten noch besser hinbekommen als bsp. in Berlin.
Diese veränderte Situation hat direkt einen sehr großen politischen Handlungszwang bei der CSU erzeugt, dass wäre auch bei anderen Parteien dort der Fall, sofern sie in der Verantwortung wären. Auf kommunaler Ebene stellt die CSU, wie bereits beschrieben viele Bürgermeister und Landräte, die sich dann natürlich auch an ihre Partei bzw. Landesregierung wenden, zudem hat diese Situation die Stimmung verändert und die Aussichten für richtig rechte Parteien erhöht auch hier ist die CSU gefordert denen keinen Raum zu überlassen, hier merke ich aber erneut an, dass die CSU da ihre Strategie hinterfragen sollte und doch in vielen Fragen eine andere Haltung einnehmen sollte. Denn in der Tat haben sie mit dem Ziel dort den Raum zu schließen meist eher kontraproduktiv die Lage durch viele Aussagen noch weiter zugespitzt. Einige Aussagen von CSU Politikern waren auch mehrfach völlig indiskutabel, wobei das jetzt meist nicht Seehofer selbst betrifft.
Waterboy hat geschrieben:
War vollhorst vor ein paar Monaten noch ziemlich weit unten nach gescheiterten und peinlichen Projekten wie der Maut und dazu noch äußerst unbeliebt ( ich sag nur stromstrassen ) darf er nun munter lospoltern und schreckt auch nicht davor zurück im rechten Sektor zu fischen.
Er sollte seine Worte bedachter wählen und von dieser Strategie wirklich Abstand nehmen, das haben die nicht nötig. Ansonsten aber ist das so nicht richtig, Seehofer versteht sich in erster Linie als Ministerpräsident von Bayern und dort ist ihm seine Wirkung und die Popularität sehr wichtig, auf Bundesebene verfolgt er eigentlich meist ausschließlich das Ziel Positionen seiner CSU durchzusetzen, seien sie auch noch so irrelevant und wenig vorteilhaft. Er wird in Bayern bei seiner Partei, den Wählern und Bürgern natürlich auch nach seiner Durchsetzungskraft innerhalb der Union sowie der Bundesregierung beurteilt. Viele der Themen, die bundesweit eher als unbedeutend bewertet oder belächelt wurden, waren in Bayern aber tatsächlich bei den Bürgern relevante Angelegenheiten. Richtig ist, innerhalb der Union, der Koalition und bei den Bürgern außerhalb von Bayern fanden seine Aussagen und Positionen meist wenig Anklang. Die CDU stört sich oftmals an dem regelmäßigen Aufbegehren und den Geltungsbedürfnis von Seehofer bzw. der CSU.
Waterboy hat geschrieben:
Ich finde den Kerl und die gesamte Partei einfach widerlich und finde es auch erschreckend wie viel Macht sich diese kleine Partei die ohne die cdu niemand außerhalb Bayerns überhaupt für voll nehmen würde ( den aktuellen Hype der "ich wähle jetzt csu weil die gehen Flüchtlinge sind" idioten mal ausgenommen) zugeteilt wird.
Hier verleitet dich, deine generelle Abneigung, gegenüber diesem Politiker und der genannten Partei dazu, zu pauschalisieren und vieles nicht mehr genauer zu betrachten. Es stimmt, die Partei hat gerade durch dieses Unionsbündnis eine relativ starke Macht. Ebenso ist es zutreffend, dass die Partei außerhalb von Bayern insgesamt nicht sonderlich bedeutsam wäre, wenn es dieses Bündnis nicht gäbe. Die Aussage bzw. die generelle Verknüpfung die CSU sei jetzt nur so populär aufgrund ihrer fragwürdigen bzw. diskussionswürdigen Positionen in der Flüchtlingsthematik ist so allerdings falsch. Zudem die Aussage, die sind gegen Flüchtlinge so nicht stimmt. Die CSU ist insgesamt schon etwas sehr traditionell und patriotisch aber eigentlich ist sie keine Partei die gegen Flüchtlinge ist. Wobei man da auch zwischen den CSU Politikern nochmal unterscheiden muss. Dass sie so eine oftmals sehr zugespitze und populistische Rhetorik wählen liegt an der politischen Situation, dem empfundenen Zwang den weiter rechts angesiedelten Parteien keinen Raum zu geben. Da lässt sich die Partei in falsche Bahnen drängen, da sollte sich die CSU besinnen und davon abkehren, wie schon geschrieben viele Aussagen und Positionen sind fragwürdig und einige auch inakzeptabel.
Die CSU ist in Bayern eine Partei mit langer Tradition und sie ist dort tatsächlich politisch bei einem sehr breiten Spektrum der Gesellschaft etabliert und beliebt. Sie ist dort tatsächlich eine große Volkspartei, die auch immer wieder eine gute und sachliche Politik gemacht hat. Das Land steht in vielen Bereichen sehr gut dar, daran hat natürlich auch die langjährige Verantwortung der CSU einen Anteil. Ich würde mir wünschen, man würde auch mal wieder was von dieser angenehmen CSU sehen, die eine gute konstruktive bürgerliche Politik mit Substanz macht.
Auch was die Verwaltung oder bsp. die Polizei angeht, so funktioniert da in Bayern vieles erheblich besser als in vielen anderen Bundesländern. Das bezieht sich jetzt auf den Normalzustand. Aber auch gegenwärtig wie gesagt, managt Bayern die Herausforderungen vergleichsweiße erfolgreich. Da stellt sich die Lage in anderen Ländern, die weitaus geringere Aufkommen zu managen haben deutlich chaotischer und negativer dar.
Manche Forderungen sind aber auch selbst in dieser Zeit der oftmals wenig vorteilhaften Rhetorik durchaus sachlich richtig, wie bsp. eine bessere Steuerung und Erfassung der Asylsuchenden. Es geht hierbei nicht um eine Abschottung sondern lediglich um eine gesteuerte und kontrollierte Einwanderung, und dies ist legitim und erforderlich.
Eine Kontigentierung bzw. generelle Obergrenze lässt sich aus meiner Sicht nicht durchsetzen, dies ist real praktisch nicht möglich, außer man würde wirklich ein EU Verteilsystem schaffen, was aber in absehbarer Zeit nicht kommen wird aufgrund der völligen Verweigerung vieler Staaten.
Waterboy hat geschrieben:
Wäre ich Merkel ich hätte den Vollhorst schon bei der ätzenden Diskussion um die transsitzonen die Meinung gegeigt. Soll sein Wunderland Bayern sich doch von Rest Deutschlands abkapseln, der wird schneller wieder angekrochen kommen als nen Hund der Hunger hat.
Den latenten Hang zum Separatismus, der innerhalb der Bayerischen Bevölkerung ziemlich verbreitet ist, und sich sogar nochmal auf regionaler Ebene zeigt, bsp. Franken, den finde ich auch meist eher lustig aber insgesamt ist es dann doch ganz nett, dass Bayern ein Teil unserer Bundesrepublik ist, wirtschaftlich ist das Bundesland wirklich sehr relevant und es ist seit Jahren ein wichtiger Leistungsträger beim Finanzausgleich.
Die CDU und die Frau Merkel ärgern sich sicherlich immer wieder über Horst, seine Forderungen und die CSU aber man vermeidet dies offen zu zeigen. Die CSU hingegen geht gerne offen auf Konfrontation mit der CDU und auch den Koalitionspartnern. Ich bin mir sicher, dass die beiden fern der Öffentlichkeit schon direkt miteinander kommunizieren und so wie ich das einschätze wird da Frau Merkel auch deutliche Worte finden, wenn sie Aussagen und Positionen von Horst kritisch sieht. In der Öffentlichkeit wird dann meist der Kompromiss gesucht und da hat zuletzt die CSU oftmals schon größere Anteile ihrer Positionen durchgesezt, das ist ein Fakt, wie man das findet ist dann eine andere Frage.
Es folgen dann einige Aussagen in deinem Beitrag die ich absolut inakzeptabel finde und deshalb auch nicht auf diese eingehe. Auch wenn du sie als Sarkasmus deklarierst, sind diese Aussagen völlig daneben, von diesen solltest absehen und ich glaube auch dass du hier der Person Seehofer und dieser Partei dann wirklich Unrecht tust.
Waterboy hat geschrieben:
Nein ich konnte den noch nie leiden und hoffe vollen Herzens er fliegt irgendwann noch einmal gepflegt auf sein große schnauzte und nimmt seine ganur grausige Partei mit.
Du bewertest hier die Partei nur aufgrund ihrer Haltung im Bezug auf die aktuelle Situation aber die Partei steht schon auch für mehr Themen und hat auch in anderen Bereichen schon oft auch eine politische Kompetenz bewiesen, dass sollte man dann schon auch berücksichtigen. Aber wie schon erwähnt die Abneigung bestimmt hier die Beurteilung.
Waterboy hat geschrieben: Soviel zum guten Christen
Ob der ein guter Christ ist, wer will das beurteilen, dass muss er für sich selbst entscheiden aber man kann schon sagen, die Politik der CSU der jüngeren Vergangenheit ist selten wirklich christlich motiviert, da stehen doch andere Intentionen im Vordergrund.