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von baumarktpflanze
#1460744
Aber wenn das Problem noch weiter vorne liegt und die Leute von vorne rein davon ausgehen, dass sie mehr zahlen und deshalb gar nicht ins Reisebüro gehen, hat die Branche wohl eher ein Kommunikationsproblem. Was natürlich schwer zu beheben ist..
Das ist ja der Punkt. Warum genau sollte eigentlich ein Reisebüro anbieten, dass man am Ende den gleichen Preis zahlt? Muss man nicht eher aktiv dem Kunden klar machen: Hey Kunde, wenn Du bei mir buchst, dann kostet es Dich zwar Betrag X mehr, aber dafür schauen wir gemeinsam, dass Du den schönsten Sommerurlaub hast, den Du kriegen kannst, weil ich ganz genau weiß, wo es den gibt und wie Du den kriegst? Und wenn es sein muss, sitzen wir dafür auch noch ne Stunde hier?

Der Buchhändler kann das nicht, weil der eine Buchpreisbindung hat. Aber der Verkäufer im Reisebüro: Der kann das. Und wenn man dann hinterher aus Kulanz oder was auch immer auf den Mehrbetrag verzichtet, ist das eine ganz andere Geschichte.
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von Tanja Timanfaya
#1460745
Ich wiederhole mich: mein Ärger mit der sogenannten Freundin ist etwas, naja viel, komplizierter.

Grundsätzlich ist es das Problem, dass jeder lokale Händler hat: Kunden wollen Beratung, gehen ins Geschäft und kaufen dann im Internet, weil es da scheinbar günstiger ist.
Und ich denke nicht, dass das noch irgendwem erklärt werden muss...

Wenn dann noch Internetportale Gutscheine versprechen, die sie nie auszahlen was der Kunde aber bei der Buchung nicht weiß.. Tja.

Ich hatte das außer bei der sogenannten Freundin noch nicht, es ist aber ein allgemeines Problem der Branche. Ich weiß, was die Kollegen manchmal als Begründung hören, da gibt's Gründe, die leicht zu beheben wären wie dass der Kunde dachte das Reisebüro wäre quasi nur eine Filiale, deren Mitarbeiter ein festes Gehalt bekommen egal wo gebucht wird oder dass der Kunde über die Vorschläge nachdenken und "morgen"wiederkommen will, er dann aber doch gleich buchen wollte, ehe es ausverkauft ist, das Reisebüro im Gegensatz zum Internet aber geschlossen hatte.

Aber:
Darf sich also auch der Buchhändler nicht beschweren, dass er dich berät und du dann im Internet kaufst? Bei ihm läuft es ja wie bereits erläutert genau so.

Ja, genau so, auch wir haben Preisbindung: Das Reisebüro nennt den Preis des Reiseveranstalters, zum Beispiel TUI, im Agenturvertrag geregelt.
Wir können nicht einfach mehr verlangen, wir sind nur Vermittler, wir machen keine Preise - zumal man dann erst und zu Recht Kunden hätte, die sich gegen Preise sträuben :-(
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von baumarktpflanze
#1460746
Aber das ändert ja nichts daran, dass es ein Kommunikationsproblem gibt.

Außerdem: Wenn Deine TUI meint, dass Du keine Zusatzleistungen berechnen darfst, musst Du dem Kunden klar machen, dass er mit Deiner Beratung den geilsten Urlaub schlechthin hat - und Du dafür Deine Arbeitskraft investierst. Wenn der dann trotz erfolgter Beratung woanders bucht, mag das vielleicht frech sein - aber kann man ihm wirklich vorwerfen, eine aktiv kostenlos offerierte Beratung in Anspruch zu nehmen? Ist es nicht eher so, dass man dann erstmal der TUI vorwerfen muss, dass sie einem kein einziges Mittel in die Hand gibt, damit man den Kunden entsprechend überzeugen kann - und sie einen geradezu dazu zwingt, sich kostenlos den Arsch aufzureissen?
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von Tanja Timanfaya
#1460748
Ich bin immer noch der Meinung, dass weder das Reisebüro noch der Buchhändler (Lieblingsbeispiel der Branche, ja) aktiv kostenlose Beratung anbieten, aber ich sehe auch den Hintergrund deiner Ansicht.

Als Reisebüro können wir maximal eine später wieder gutgeschriebene Beratungsgebühr verlangen, aber dann hat man wieder ganz andere Probleme.

Aber ja, das ist ein riesiges Thema in der Branche, dem man momentan ohne echte Lösung gegenüber steht.
Ich bin froh, dass ich solche Probleme grad zum ersten Mal habe ;-)
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von little_big_man
#1460749
baumarktpflanze hat geschrieben:Wenn der dann trotz erfolgter Beratung woanders bucht, mag das vielleicht frech sein - aber kann man ihm wirklich vorwerfen, eine aktiv kostenlos offerierte Beratung in Anspruch zu nehmen?
Die Beratung ist ja nicht "kostenlos" sondern "inbegriffen". Zugegebenermassen ein sehr ähnliches Wort, aber eben nicht das gleiche.

Ich wusste bis heute jedenfalls auch noch nicht, dass es im Reisebüro nicht automatisch teurer ist. Davon ging ich einfach aus, bzw. die Online-Anbieter vermarkten das wohl geschickter als die Reisebüros, dass das bei mir so als Annahme einfach verankert war. Aber ich bin auch ein Selten-Reiser und von daher für die Branche sowieso kaum relevant... :wink:
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von baumarktpflanze
#1460750
little_big_man hat geschrieben:
baumarktpflanze hat geschrieben:Wenn der dann trotz erfolgter Beratung woanders bucht, mag das vielleicht frech sein - aber kann man ihm wirklich vorwerfen, eine aktiv kostenlos offerierte Beratung in Anspruch zu nehmen?
Die Beratung ist ja nicht "kostenlos" sondern "inbegriffen". Zugegebenermassen ein sehr ähnliches Wort, aber eben nicht das gleiche.
Aber genau das ist dem Kunden doch egal.

Der Kunde will eine Reise A haben und sucht sich Reise A entweder im Internet zusammen und muss sich dann selbst entscheiden ob er Ausflug B und Flug C dazu nimmt. Er kann aber auch ins Reisebüro gehen und dort sich beraten lassen, wie das mit Ausflug B und Flug C ist - oder vielleicht auch erst entdecken, dass es Ausflug B oder Flug C gibt.

Wenn der Kunde also ins Reisebüro geht und sich beraten lässt oder das entdeckt, muss ich als Verkäufer dem Kunden klarmachen: Pass auf, dass ist die tollste Reise A, die Du haben kannst (also das reine Handwerk) und ihm irgendwie signalisieren, dass es im Netz nicht günstiger ist (weil ich ja dafür kein Mittel vom Veranstalter bekomme). Wenn das funktioniert, wird der Kunde auch im Reisebüro buchen. Und vielleicht habe ich ihm dabei auch noch Hotel D verkauft. Macht er es nicht, ist wohl die Beratung schiefgelaufen. Weil er entweder nicht verstanden / nicht geglaubt / nicht erfahren hat, dass es genauso viel kostet. Weil er nicht alle Fragen beantwortet bekommen hat. Weil er dem Verkäufer nicht traut. Oder weil er tatsächlich eh vorher schon online buchen wollte.

Ich muss also entweder dem Kunden zeigen: Hey Kunde, das, was ich hier mache, kostet was, aber du hast sooooo viele Vorteile davon oder aber ich brauche ein Instrument, das über den Preis zu steuern. Aber ich kann es doch dem Kunden nicht vorwerfen. (Zumal es betriebswirtschaftlicher Irrsinn ist, etwas, was Stunden dauert, "kostenlos" oder als "im Preis inbegriffen" zu offerieren. Denn die Kosten, die da entstehen, müssen ja zwangsläufig irgendwo anders erwirtschaftet werden.)
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von Tanja Timanfaya
#1460754
Wieso ist es betriebswirtschaftlicher Irrsinn, wenn die Beratung im Preis inbegriffen ist und vom Veranstalter natürlich in sein Angebot einkalkuliert wird?
Irrsinn ist es dann wohl eher, weil die Onliner den gleichen Preis ohne Beratung und Service verlangen müssen, also aus deren Sicht.

Aber auch da wieder: Gleiches Spiel wie bei allen Händlern, die mit Konkurrenz ausm Internet kämpfen, also ein generelles Problem, bei dem ich mich frage, ob du das auch bei anderen Branchen kritisierst?

Übrigens wird die Provision sogar von den Bauernhöfen eingerechnet, die ich derzeit viel vermittle, die aber gar nicht über Reiseveranstalter buchbar sind...
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von baumarktpflanze
#1460756
Weil man als Kunde in meinem Reisebüro dann ohne Gegenleistung eine Leistung in Anspruch nehmen kann, für das ich Zeit und Geld investieren muss, um sie zu erbringen. Ich habe dann gewonnen, wenn aus der in Anspruch genommenen Leistung auch ein Abschluss resultiert, also der Kunde tatsächlich in den Urlaub fährt, aber ich habe in all den Fällen verloren, wo er entweder nicht in den Urlaub fährt oder aber die Reise woanders bucht. Kein Geld für mich. Und eine Leistung umsonst erbracht, die eigentlich hätte entlohnt werden müssen.

Also muss ich mich fragen, wie ich diese Kosten wieder reinhole. Bei dem einen Kunden, der wieder gegangen ist und erst recht, wenn am Tag ganz viele Kunden kommen, die das gleiche machen. Und ich muss mich fragen, was da eigentlich schief läuft. Ist die Beratung ungenügend? Stimmt das Angebot an sich nicht? Kriege ich nicht kommuniziert, dass ich genauso teuer bin wie das Onlineangebot? Oder bieten andere Reisebüros - und die gibt es ja nun weiß Gott wie Sand am Meer - doch preislich bessere Angebote?

Und nicht zuletzt: Warum genau lasse ich mir eigentlich von einem Vertrag verbieten, für meine Beratung, für die ich Zeit und Geld investiere, eine Gegenleistung zu verlangen?
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von Tanja Timanfaya
#1460758
Weil ich erstens die Gegenleistung vom Reiseveranstalter bekomme und weil ich zweitens diesen ganz schnell nicht mehr verkaufe, wenn ich mich nicht an seine Regeln halte?!
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von baumarktpflanze
#1460759
Aber die Gegenleistung erhälst Du ja nur dann, wenn Du auch einen Abschluss erstellt hast - und jeder Kunde, der einfach wieder geht, bringt Dir kein Geld und dem Reiseveranstalter sowieso nicht. Jeder Kunde, der wieder geht, war ein reiner Kostenfaktor. Und wenn ganz viele Kunden gehen und damit ganz viele Kostenfaktoren entstehen, verkaufst Du irgendwann keine Reisen mehr. Oder kannst von all dem, was Du (er-)arbeitest, nicht mehr leben.

Gerade weil Deine Arbeit aber etwas wert sein sollte, brauchst Du als Verkäufer auch gegenüber dem Kunden ein Instrument. Indem Du sie ihm eben in Rechnung stellst oder indem Du was am Preis machen kannst. Aber daran ist der Kunde eben eins nicht: schuld. Sondern eher der Veranstalter, mit dem Du den Vertrag hast, der das verbietet, oder auch Deine Beratung.
von Cristóbal
#1460768
Man könnte allerdings auch sagen, dass klassische Reisebüros bzw. -vermittlungen den Veranstaltern insofern dankbar sein könne, dass es Online-Portalen nicht möglich ist, die gleiche Reise zu niedrigeren Preisen anzubieten. Und ich glaube auch nicht, dass den klassischen Reisebüros damit geholfen wäre, wenn sie nun künftig noch ein Beratungsentgelt draufschlagen dürften.


Mich würde aber an der Stelle mal interessieren, ob das auch bei Reisen mit Flugticket gilt. Da gibt es ja anscheinend schon lange keine Provisionen mehr. Nimmt man das als Reisebüro in Kauf, sofern noch was anderes gebucht wird? Bei Pauschalreisen dürfte das ja wiederum keine Rolle spielen?
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von Tanja Timanfaya
#1460831
Flugreisen habe ich weiter oben angesprochen: Da hat sich für Reisebüros die rechtliche Situation geändert, wir sind da keine Reisevermittler mehr, sondern Makler. Heißt, dass wir da Servicepauschale berechnen dürfen und sogar müssen, wenn wir was dran verdienen wollen.
Dazu kommen noch Aufschläge für die genutzte Buchungsplattform und wenn man zu ner Kette gehört der Franchisegeber, der Kunde zahlt leider schnell 50 Euro mehr.
Es gibt zwar Kollegen, die keine Servicepauschale für Flüge erheben, aber die machen dann definitiv Minus oder verdienen an Zusatzleistungen oder dem gebuchten Hotel. Erlaubt ist das übrigens auch nicht so wirklich...

Meine ehrliche Meinung: Es lohnt sich kaum, Flüge im Reisebüro zu buchen, wenn nicht eine andere Leistung dazu kommt. Also entweder ESTA, Visa oder schlicht die Tatsache, dass die Tarife mittlerweile ziemlich wirr sind, zum Beispiel regelt jede Airline Größe und Gewicht von Gepäckstücken anders und fällt man bei Internetportalen gerne auf vermeintlich günstige Preise rein, die sich dann als Tarife ohne Gepäck erweisen, das teuer nachbestellt werden muss.
Aber wenn man sich den Tarifdschungel und die Sonderleistungen selbst zutraut kommt man günstiger direkt über die Fluggesellschaft ans Ziel.

Pauschalreisen sind anders als Nur-Flug provisioniert, der Reiseveranstalter macht den Preis, das Reisebüro ist dran gebunden und erhält Provision.
von Cristóbal
#1460877
Mir war noch nicht so ganz klar, ob sich das mit Pauschalreisen tatsächlich so verhält, wie ich vermutet habe; und ob es ansonsten in der Praxis auch üblich ist, eben den Flug ohne Mehrkosten mitzubuchen. Also klar, dass sich dadurch die Gewinn-Marge verringert. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Situation für klassische Reisebüros und -vermittlungen langfristig nicht unbedingt verbessert.
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von Tanja Timanfaya
#1460878
Das ist dasleider auch wieder gleiche Problem wie für allen lokalen Händler, ja. Wird sich zeigen, ob sich auf Dauer die Internetanbieter oder die lokalen Händler durchsetzen, wenn sie bei gleichen Preisen mehr bieten.

Nur zur Sicherheit: Jedes Reisebüro ist primär Reisevermittler, das "und" war, um mal penibel zu sein, nicht korrekt.
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von baumarktpflanze
#1460918
Wenn wir schon beim Thema Reisen sind: Menschen, die sich im Zug in den bahn.comfort Bereich setzen, aber gar keine entsprechende BahnCard haben - und sich dann weigern, den Platz zu räumen für Menschen, die den entsprechenden Status haben.

Mir ist es egal, wer sich da hinsetzt, aber ich habe keine Lust auf Stress, wenn ich dann den Platz haben will. Bei älteren Menschen und Menschen, die Comfort-Kunden begleiten frage ich meistens nicht, kenne aber genug Vielfahrer, die auch das machen. Und ich kann auch den Sparpreiskunden verstehen, der in einem bumsvollen Zug erst recht nicht stehen will.

Aber: Wenn ich mit meiner Karte ein Anrecht habe, in diesem Bereich zu sitzen, dann finde ich das immer furchtbar kindisch, die Sache vom Schaffner klären zu lassen. Denn auch die Bahn schafft es nicht, die Plätze entsprechend zu kennzeichnen und zu beschriften. :roll:

Edit: Was auch nicht geht: Menschen mit klar erkennbarer ausländischer Herkunft nochmal kontrollieren, weil man ihnen auf englisch nicht erklären kann, dass nur zugestiegene Fahrgäste den Fahrschein zeigen sollen und nicht mehr weiß, dass man sie schon vor einer Stunde kontrolliert hat.
Zuletzt geändert von baumarktpflanze am Sa 20. Feb 2016, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
von Sentinel2003
#1460926
Mich nervt schon wieder dieser blöde Allergie - Heuschnupfen. Das Dingens kommt jedes Jahr früher.... :twisted:
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von baumarktpflanze
#1461074
Verwandte, die einem zum Abschied den halben Kühlschrank mitgeben wollen - und sauer sind, wenn man es dann auch noch ablehnt. Sie meinen es lieb, aber nein heißt nunmal nein. Ob ein Brötchen oder der schon gepackte Korb mit Wurst und Käse - nicht, dass man auch gestern schon deutlich verweigert hätte... :evil:
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von rosebowl
#1461086
Mich nervt gerade arbeiten mit dickem Kopf und Erkältung. Ein Kollege ist schon seit letzter Woche durchgehend krank geschrieben, und das ist keiner, der krank feiert. Und trotzdem sind die Chefs sauer. Eine andere Kollegin war krank, hat sogar Antibiotika geschluckt, und kam trotzdem und obwohl sie praktisch keine Stimme hat, zur Arbeit. Weil die Chefs blöd getan haben. Da traut man sich schon gar nicht mehr, daheim zu bleiben :?
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von Kunstbanause
#1461114
Jo. Seit ich Mitte Dezembet bis Mitte Januar fünf Wochen lang krankgeschrieben war, stehe ich aufbder Abschussliste. War zuvor nie krank... über zwei Jahre lang nicht.
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von Herr Vorragend
#1461152
Ich greife das Thema "Internet vs. Reisebüro" nochmal auf, weil ich gerade erst darüber gestolpert bin. Ich finde das ein total interessantes Thema, weil das grundsätzliche Problem ja ganz viele Branchen betrifft. Die einen früher, die anderen später - aber ich glaube, letzten Endes wird dieser Trend gewaltige (gesellschaftliche etc.) Auswirkungen haben. (Will da nicht mal einer einen eigenständigen Thread dazu machen? Internethandel vs. lokale Geschäfte etc.?)
baumarktpflanze hat geschrieben:(Zumal es betriebswirtschaftlicher Irrsinn ist, etwas, was Stunden dauert, "kostenlos" oder als "im Preis inbegriffen" zu offerieren. Denn die Kosten, die da entstehen, müssen ja zwangsläufig irgendwo anders erwirtschaftet werden.)
Sehe ich genauso.
In Zeiten, in denen es eh noch kein Internet gab, war diese Strategie der kostenlosen Beratungsgespräche etc. ja kein Problem: Die Kosten hat man dann eben durch Mischkalkulationen etc. wieder reingeholt. Und weil jeder Anbieter diese Beratungsgespräche anbieten musste, hat sich das eben flächendeckend durchgesetzt, und die Kunden halten es heutzutage für selbstverständlich.
Dabei ist es betriebswirtschaftlich wirklich etwas irrsinnig, denn diese Beratungen kosten nun mal sehr wohl etwas - und jetzt in Zeiten des Internet-Handels werden die kostenlosen Beratungen zum Bumerang. :?

Ich persönlich sehe für die klassischen Reisebüros langfristig schwarz, muss ich gestehen. (Andererseits prognostiziere ich das seit bald 20 Jahren, und es gibt sie immer noch :wink: )
Aber ich denke, mit dem Sterben der klassischen Reisebüros werden auch neue Berufe entstehen - z.B. "Reiseberater", die dann eine ganz ähnliche Tätigkeit ausüben wie bisher die Angestellten eines Reisebüros: Statt in's Reisebüro zu gehen und dort eine Reise zu buchen, werden sich diejenigen, die es sich leisten können, dann vielleicht einen derartigen "Reiseberater" zu sich nach Hause kommen lassen, und die Urlauber in spe beraten und ihnen beim Buchen helfen. Statt wie bisher den Kunden selbst Reisen verkaufen zu wollen, buchen die Leute ihre Reisen dann selbst, und der Reiseberater hilft ihnen bloss dabei, dass die Reise zu einem möglichst zufriedenstellenden Erlebnis wird. Und lässt sich seine Beratung aber auch von der ersten Minute an bezahlen... Analog zum "wedding planner" würde ich den Beruf "holiday planner" oder so nennen.
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von Kaffeesachse
#1461157
Aber im Gegensatz zu anderen Branchen muss ich sagen, dass es – zumindest hier in der Gegend – noch recht viele Reisebüros gibt. Irgendwie können die ja wohl doch noch überleben.
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von baumarktpflanze
#1461169
Kaffeesachse hat geschrieben:Aber im Gegensatz zu anderen Branchen muss ich sagen, dass es – zumindest hier in der Gegend – noch recht viele Reisebüros gibt. Irgendwie können die ja wohl doch noch überleben.
Ein Umstand, der mich sehr verwundert. Immer noch meint jede Einkaufspassage ein Reisebüro haben zu müssen, die dann ihr Schaufenster mit Last-Minute-Angeboten vollkleben, aber auch Musical-, Theater- und Konzerttickets anbieten. Meine Nachbarn zum Beispiel gehen in ein Reisebüro, wenn sie Fahrkarten kaufen. Der Reiseagentur der Bahn vertrauen sie nicht, dem Internet aber auch nicht.
Herr Vorragend hat geschrieben:Aber ich denke, mit dem Sterben der klassischen Reisebüros werden auch neue Berufe entstehen - z.B. "Reiseberater", die dann eine ganz ähnliche Tätigkeit ausüben wie bisher die Angestellten eines Reisebüros: Statt in's Reisebüro zu gehen und dort eine Reise zu buchen, werden sich diejenigen, die es sich leisten können, dann vielleicht einen derartigen "Reiseberater" zu sich nach Hause kommen lassen, und die Urlauber in spe beraten und ihnen beim Buchen helfen.
Diese Reiseberater sind schon heute eine gute Idee, für die ältere, nicht internetaffine Zielgruppe. Alleine, wenn ich daran denke, was alles passieren kann, weswegen man nochmal ins Reisebüro gehen muss, wäre ein Berater, der zu einem kommt, schon eine bequeme, luxuriöse Variante - und eins sicherlich nicht: Ganz gratis, kostenlos oder im Preis inbegriffen.
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von Kaffeesachse
#1461171
baumarktpflanze hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:Aber im Gegensatz zu anderen Branchen muss ich sagen, dass es – zumindest hier in der Gegend – noch recht viele Reisebüros gibt. Irgendwie können die ja wohl doch noch überleben.
Ein Umstand, der mich sehr verwundert. Immer noch meint jede Einkaufspassage ein Reisebüro haben zu müssen, die dann ihr Schaufenster mit Last-Minute-Angeboten vollkleben, aber auch Musical-, Theater- und Konzerttickets anbieten. Meine Nachbarn zum Beispiel gehen in ein Reisebüro, wenn sie Fahrkarten kaufen. Der Reiseagentur der Bahn vertrauen sie nicht, dem Internet aber auch nicht.
Nicht nur in der Einkaufspassage. Ich gehe hier um die Ecke und komme innerhalb von einer Minute an zweien vorbei. Okay, die eine macht noch ein bisschen DHL-/Post-Shop mit, aber mehr als ein kleines Zubrot wird das auch nicht sein.
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