Säqirjënn hat geschrieben:
Das Problem wäre, dass Deutschland bei jeder Abstimmung Österreich und Skandinavien überstimmen könnte, sodass sich leicht ein Gefühl "Immer geht's nach den Deutschen" einschleichen könnte. Die skandinavischen Ländern würde ich in einigen Politik-Bereichen als innovativ und fortschrittlich ansehen. Ich fürchte, dass da bei einer Fusion mit Deutschland einiges kaputt gehen würde.
Das Problem sehe ich jetzt eher weniger. Immerhin wäre eine wichtige Voraussetzung für die USE die Tatsache, dass es europäische Abgeordnete und Parteien gibt, die eben nicht aus den nationalen Parteien kommen. Schon heute, so sehe ich das sehr subjektiv, stimmt das Parlament in vielen Dingen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger in der EU ab. Viele Entscheidungen, die ich heute kritisieren würde, sind ja in Wahrheit Entscheidungen des Ministerrats, irgendeiner Treuka, oder sonstigen mehr oder weniger legitimen Institutionen, die Entscheidungen am Parlament vorbei treffen.
Dazu sehe ich dahingehend die Möglichkeit, dass im Kontext des Europas der Regionen eine zweite Kammer eingerichtet wird, welche Regionen in der EU Legislative vertritt und die Exekutive beeinflusst, was den einzelnen Regionen auch sehr viel mehr Macht geben würde, als wenn Frau Merkel für 80 Mio Deutsche einfach für oder gegen etwas entscheidet.
Mit einer richtigen Umsetzung, könnte ich mir also vorstellen, das unterm Strich schon auch Einflussmöglichkeiten geschaffen werden und das sowohl für den Einzelnen, als auch für die einzelnen Regionen.
Ich glaube heute begreifen immer noch die wenigsten, wie wenig Einfluss man trotz nationaler Regierungen noch auf das Geschehen hat und ironischerweise sind, aus meiner Sicht, gerade die nationalen Regierungen die größten blockierer, wenn es darum geht, mehr Demokratie in diesem großen Gebilde an den Mann/die Frau zu bringen.