P-Joker hat geschrieben:Fernsehfohlen hat geschrieben:P-Joker hat geschrieben:Könnte man diesen Thread-Titel nicht mal etwas abändern?
Eine Single von 2007 ist nun wirklich alles andere als "Neu".
Wat? "Make Me..." ist vor wenigen Tagen frisch rausgekommen, nix 2007.
Und warum steht der Titel dann bereits über dem Eröffnungsbeitag vom 17.2.2007?
Würde es nicht reichen, diesen Thread schlicht und einfach "Britney Spears" zu nennen?
Der Threadtitel wird aktualisiert, sobald sich etwas tut. Wieso hast du damit ein Problem? Klar könnte man ihn auch einfach nur "Britney Spears" nennen, aber dann wüssten ein paar Leute nicht, dass es etwas Neues gibt. Bei der deutschen Promotaktik dürfte man allein mit dem Threadtitel 50 Prozent der potenziellen Käufer informieren. :mrgreen: Und da der Thread aus 2007 ist und über 60 Seiten hat, steht der neue Titel nunmal über dem Eröffnungspost von vor neun Jahren. Nimm es einfach mal so hin. Wenn das dein größtes Problem ist, hätte ich gern dein Leben.
Ich habe noch für 'nen Zehner getankt und fahr nun eben rüber nach Gladbach:
Fernsehfohlen hat geschrieben:Gut, im Kern dachte ich, als ich das Posting schrieb, dann auch wirklich an die jüngere Vergangenheit gerade nach "Circus" und "Blackout". Da kam meines Erachtens nicht mehr viel und dass sie im Jahr 2011 Dubstep genutzt hat, mag ich dann auch nicht als Trendsetting durchgehen lassen - der Sound war damals schon Britney-unabhängig ziemlich im Kommen und besonders liebevoll wurde er hier meiner Meinung nach nicht mal in den Song integriert.
Für eine musikalische Auslese über die Nutzung von Dupstep in 2011 und früher fehlt mir die Fachkenntnis, will allerdings anmerken, dass es für Britney selbst damals ein gewagter Schritt war. Bis 2011 gab es von ihr nichts weiter als gut produzierte Popnummern. Mit "Hold It Against Me" hat man in meinen Augen schon ziemlich viel gewagt - zumal nicht klar war, ob die Fans damit warm werden und was der Rest der Hörer denkt. Zumindest aus Sicht des Britney-Lagers war es vor fünf Jahren ein Experiment, welches kommerziell recht gelungen ist.
Dass sie gerade in den späten 90ern durchaus eine Ikone war und damals einige knackige Pop-Nummern auf den Markt brachte, will ich ihr gar nicht nehmen - auch wenn ich denke, dass sie gerade da noch eine Getriebene des Business war. Mit "Toxic" und "Everytime" hatte sie dann 2004 das Glück, sich mit zwei echten Granaten zurückmelden zu können, subjektiv würde ich sagen: Vielleicht sogar mit den stärksten Singles, die sie überhaupt je hatte. Gerade, wenn wir da über Individualität und künstlerische Respektanz sprechen, finde ich insbesondere "Everytime" da sehr wertvoll - joar und dann kam halt der ganze peinliche Privat-Heckmeck, wonach ich es durchaus überraschend fand, dass sie nochmal Fuß fasste.
Bei "Everytime" würde ich gern an dieser Stelle anmerken, dass die Gutste es damals auf der Welttournee beim Stop in Köln höchstpersönlich geschrieben hat. Grundsätzlich will hier nochmal auf das cooky erwähnte "Problem" eingehen: Diverse Produzenten attestieren ihr, dass sie eine durchaus ansehnliche Schreiberin ist, aber nicht für jede Silbe in den Credits aufgeführt wird. Vielleicht hätte sie das in der Vergangenheit machen sollen, um sich auch als ernster zu nehmende Musikerin ansehen zu lassen. Aber sei's drum, hat sie nicht gemacht.
Aber was war denn in den letzten 6-7 Jahren dann großartig noch los bei ihr? Etwas ketzerisch würde ich sagen: "Scream & Shout". Mega ätzender Scheißsong meines Erachtens, aber objektiv gesehen ein großer Hit. Nur denke ich da erstens eher an will.i.am als an sie, zweitens fand ichs musikalisch nun nicht wirklich progressiv und drittens... wars das halt auch so mehr oder minder. Das vorletzte Album lief so joar, das letzte Album lief scheiße und die neue Single jetzt versprüht auch mehr so den Spirit von "ach komm, der Song stört so wenig, ein paar Leutchen kaufen den schon und die Miete ist bezahlt". Überspitzt formuliert natürlich.
Du siehst das alles aus deutscher Sicht - hier hat sie nichts gerissen und wird sie wohl auch nie wieder. Die deutschen Medien haben sie wie keine andere Nation in ihren düsteren Jahren kaputt gemacht. Hierzulande gibt es meiner Auffassung nach, außer den Fans, niemanden mehr, der sie musikalisch wahrnimmt. Hier ist sie das Wrack, das nix mehr auf die Kette bekommt. Die Berichte im deutschen Fernsehen bauen grundsätzlich die Glatze, den Abtransport ins Krankenhaus und alle anderen Tiefpunkte aus 2007/2008 in die Beiträge ein. Es wird vom drölfzigsten Comeback berichtet und bis zu jedem neuen Höhepunkt war die ein kaputtes Opfer. Das ist journalistisch ein absolutes No-Go, aber in der Boulevardberichterstattung ein gängiges Mittel. Niemand will eine glückliche Mutter sehen, die Spaß hat und keine Skandale hat. Und das ist Brit nunmal inzwischen.
Übrigens zahlt Brit keine Miete, ihr Haus gehört ihr.
International läuft es aber viel besser als hier bei uns. In den USA läuft ihre Vegas-Show seit Ende 2013 immer noch bombastisch und wurde erst vor einigen Monaten bis 2017 verlängert.
Zu "Scream & Shout" fällt mir als Fan eigentlich nur ein, dass ich es mordsmäßig geil finde, dass es hier ein Überhit war. Musikalisch war es natürlich keine Geniearbeit, darüber müssen wir erst gar nicht diskutieren.
Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass bei mir halt auch einfach ein Faktor für einen ernsthaften Künstler ist, ob er viel und hochklassig live performt und/oder viel und hochklassig produziert/textet. Und in diesen Kategorien sehe ich Britney gegenüber Stars wie Timbaland, Timberlake, Tedder, Gaga Beyonce oder Adele einfach alles in allem eher als Talent zweiten Grades an. Klar, ihre Bühnenauftritte haben schon ganz schön Schmackes, aber... ne, tut mir Leid, für mich ist das nicht gleichwertig mit dem, was Andere da leisten und können.
Ich lasse alle Vergleiche gern zu, aber du kannst doch nicht ernsthaft Adele aufführen? Die Frau singt sich Abend für Abend die Seele aus dem Leib und schreibt zig Songs, aber bewegt sich auf der Bühne keinen Meter. Das muss sie auch nicht, da sie ihre Konzerte über ihren Gesang verkauft und das auch in einer unglaublichen Qualität. Das ist sowas von weit weg von Britney, die für bombastische Bühnenauftritte mit heißen Choreografien steht; da ist jeder Vergleich unpassend.
Bei GaGa und Beyoncé kann ich deine Kritik schon verstehen. Sind ja fast so große Hausnummern wie Brit und die Damen heizen ordentlich ein. Ich bin auch ein Fan von Livegesang bei Auftritten und liebe es. Da würde ich auch noch gern P!nk einwerfen, die im Gegensatz zu GaGa und Beyoncé auch noch sympathisch ist.
Brit macht das nicht mehr, das ist richtig. Was ich auch mehr als schade finde. Ich vermute, dass es mit den VMAs 2007 zusammenhängt und dem ganzen Shitstorm, der danach kam. Sie kann es ja, das hat sie zuvor ja mehr als genug bewiesen.
Aber ja, ich stimme dir zu, dass sie nicht gerade durch kreative Ergüsse glänzt und nicht das Standing der anderen Popstars hat. Vielleicht ändert sich das mit dem neuen Album ein wenig. Lassen wir uns mal überraschen, was da noch so kommt. Ich habe zumindest das Gefühl, dass sie sich dieses Mal wirklich ernsthaft darum bemüht, als Künstlerin ernst genommen zu werden. Wird mit 34 auch mal Zeit.
Nach einem ganzen Wochenende mit "Make Me" bin ich immer begeisterter von dem Song. Ich liebe ihre nahezu unbearbeitete Stimme und freue mich. Sie singt endlich mal wieder. Und allen Unkenrufen zum Trotz, mag ich auch den Rap-Part von G-Eazy. Es passt alles. Fehlen nur noch die deutschen Radios.