Cristobal hat geschrieben:Das war bei uns nicht anders, aber wenn man für den Deutsch-LK oder sogar für ein entsprechendes Studium entscheidet, hat man ja idR ein gesteigertes Interesse an der Materie…aber sei's drum. Es erinnert mich gerade daran, dass eine ehemalige Mitschülerin im Deutsch-LK in der letzten Wiederholungsstunde vor der Abiturklausur fragte, ob sie nun eine potentielle Inhaltsangabe im Konjunktiv verfassen müsse. Damals musste ich mich echt zusammenreißen, nicht lauthals loszulachen. Und die gehörte nicht zu denjenigen, die den Kurs nur gewählt hatten, weil es ja ihre Muttersprache ist und es daher schon nicht so schwer sein könne (solche Leute gibt's wirklich, sogar an der Uni) :lol:.
Oder man hat wie so viele Leute nach dem Abi nicht so wirklich einen Plan, schreibt sich dann einfach bei vielen verschiedenen Unis für viele verschiedene Studiengänge ein und schaut dann, wo man angenommen wurde. Dann beginnt der Selektionsprozess, am Ende nimmt man das, was einem insgesamt am meisten zusagt. So war es bei mir und bei nicht wenigen aus meinen Kursen auch. Ein wenig Deutsch sollte man da natürlich schon können und sich dafür auch interessieren, das ist klar.
Eine Inhaltsangabe im Konjunktiv stelle ich mir aber auch höchst amüsant zu lesen vor. :lol:
CommanderNOH hat geschrieben:Aber diese Phonetik-Kacke hatten wir nicht. Nochmal: wozu auch?
Joar, die finde ich auch relativ unsinnig.
CommanderNOH hat geschrieben:Aber ich wär schon dafür, die ganze Lehrerausbildung mal dahingehend zu ändern, dass mehr Wert auf die Praxis gelegt wird und weniger auf die Theorie. Es ist doch ein Skandal, dass angehende Deutsch-Lehrer erst wieder lernen müssen, was Attribute oder Partizipien sind. Und dann wundert man sich irgendwann wieder, warum die Schüler nix mehr wissen und nix mehr lernen - weil die Lehrer scheiße ausgebildet werden und zwar vielleicht nun fast alles über Grammatik wissen, aber nicht, wie sie das den Schülern vermitteln sollen. Und, nein, die Praktika, die man während des Studiums absolviert, helfen so in der Form keinen Meter weiter, weil dort die angehenden Lehrer nicht gefördert werden, weil sie kaum eine Chance haben, mal eine UE vorzubereiten, geschweige denn 45 Minuten Unterricht zu absolvieren. Die stehen dann irgendwann wie Ochs vorm Berg, wenn sie nicht zwischendurch mal Nachhilfe oder sowas gegeben haben. Die merken dann nämlich erst mitten im Referendariat, dass sie nicht dafür gemacht sind, frei vor Schülern zu reden UND ihnen Wissen beizubringen.
Das ist leider völlig richtig, zumal die drei Praktika, die ich in meiner voraussichtlichen Studienzeit zu absolvieren haben werde, laut einstimmigen Erfahrungsberichten eher aus "Hinten sitzen und mitschreiben" und einigen mehr oder minder interessanten Gesprächen mit den Lehrern bestehen. Da ist es wohl schon mit das höchste der Gefühle, eine Stunde mal vorne zu stehen und den Unterricht (mit) zu führen.
Nachhilfe gab ich zwar vereinzelt schon, aber das ist nochmal was völlig anderes, als vor 30 Leuten zu stehen/sitzen, die wahrscheinlich zum Großteil eher unmotiviert daherkommen werden.
Cristobal hat geschrieben:Mein aktueller Liebling ist der Schweigefuchs. Den bekam sogar jemand beigebracht, der Lehramt fürs Berufskolleg studiert. Ich stell mir dann vor, wie der vor teils deutlich unmotivierten Halbstarken steht und seine Hand zum Schweigefuchs formt, um Ruhe in die Klasse zu bringen. Köstlich :lol:
Ich habe mir dieses Ding jetzt angeschaut und frage mich, ob das eine Verarsche sein soll?! Das sollte man mal vor Schülern höherer Klassen machen, entweder machen sie sich drüber lustig oder es bringt einfach gar nichts. Das ist so "Überpädagogen-Schwachsinn", höchst zweifelhaft und weltfremd.
Molino hat geschrieben:Bei Sonderpädagogik macht das recht viel Sinn, weil wenn Kinder bestimmte Laute nicht aussprechen können, weiß man in etwa, woran es liegt. Bei normalen Lehrahmtsstudiengängen ist das aber natürlich ziemlich wurscht.
Ich sah sogar noch einen gewissen Sinn im Lernen der einzelnen Mundstellungen und Töne. Aber die Tanskription... Jesus, das war einfach nur noch hirnrissiger Mist. Und ich wusste nicht, dass man auch in der Sonderschule alle Fächer können muss. Da macht so ein Teilstudium natürlich schon Sinn in Mathe.
Cristobal hat geschrieben:Die schlimmsten unter den LA-Stundenten sind wirklich die angehenden Grundschullehrer. Humorlos trifft's da meistens am Besten.
Diese Erfahrung habe ich bislang auch an meiner Uni gemacht. Während die Haupt-/Real-/Gesamt-/Gymy-/BK-Studenten überwiegend wirklich "normale" Menschen sind, finde ich beim Grundschullehramt schon deutlich mehr seltsame Menschen. Humorlos, trocken, unsympathisch, aber sie wissen zu jeder Lebenslage einen wahnsinnig tollen Tipp zu geben, der zu 100% wirken muss. Und dann schwärmen die auch oft von allem.... ARRRRRRGH! Nein, da sind mir normale Leute doch viel lieber.
Fohlen