von Trötenflöter
#941852
Natürlich gibt es da sehr viele Faktoren. Abgesehen von den ganzen familienpolitischen Hintergründen, die natürlich auch richtig sind, sticht für mich in Bezug auf Wirtschaftsunternehmen bzw. Wirtschaftspolitik aber tatsächlich die Berufsqualifikation heraus. Studiengänge wie BWL haben meistens eine Frauenquote von 50%, VWL und eher mathematisch-statistische Wirtschaftsstudiengänge sind in der Regel mit 40% oder weniger Frauenanteil männlich dominiert. In den Studienjahren der jetzigen Vorstände war dieser Trend sicherlich noch ein wenig ausgeprägter.
Innerhalb der BWL z.b. ist zudem noch eindeutig sichtbar, dass Frauen eher die "weicheren" Schwerpunkte wie Marketing oder Personal wählen und weniger die zahlenbasierten Spezialisierungen wie Finanzen oder (interne) Rechnungslegung.
Bei den Professuren verhält sich das ähnlich. Organisation, Personalwesen oder Wirtschaftspsychologie sind häufiger unter der Leitung von Frauen als Lehrstühle für Finanzen oder Wirtschaftsinformatik.
Natürlich läuft in den oberen Entscheidungsebenen vieles ausschließlich über Beziehungen oder Vermögen. Dennoch haben Vorstände (nicht nur die Vorstandsvorsitzenden) in DAX-Unternehmen und Wirtschafts- und Finanzpolitiker häufig eine Bank-Ausbildung, ein VWL- oder Bankenstudium hinter sich (man kann natürlich vermuten, dass auch aus der Arbeit in diesen Bereichen viele der Beziehungen rühren) und man darf davon ausgehen, dass dies nicht ganz unbegründet ist. Der Trend zur qualifikationsspezifischen Einstellung wird sich meiner Meinung nach in Zukunft eher noch verstärken, da immer mehr auf eine entsprechende Ausbildung geachtet wird, um überhaupt in höheren Positionen bei großen Unternehmen einsteigen zu können.
Insofern liegt es auch an der Wahl der Studienschwerpunkte der Frauen, ob sie letztlich als geeignet für solche Stellen gelten oder nicht. Allein diese Tatsache zeigt schon wie sinnbefreit eine Frauenquote ist: Mit wem besetzt man hochqualifizierte Stellen, wenn es nicht genug (gute) weibliche Absolventen für diesen Bereich gibt?
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von Godfather
#941898
Ich sehe es ähnlich, obwohl ich in einer komplett anderen Branche arbeite.
Bei großen Technologieunternehmen mit einem Männeranteil von mehr als 80% sitzen aufgrund dessen auch fast ausschließlich absolut hochqualifizierte Männer an der Spitze des jeweiligen Geschäftsbereichs. In der Geschäftsführung meines Arbeitgebers sitzen beispielsweise ausnahmslos hochspezialisierte Führungskräfte mit technischem Background.
Eine festgeschriebene Frauenquote von 40% oder dergleichen ist nicht nur gegen jede Vernunft, sondern auch absolut gegen die Beschäftigungsstruktur solcher Unternehmen.

Die Frauenquote ist definitiv einer der dümmsten Politiker-Vorschläge, der letzten Jahre.
Nur weil man in der Politik für einen Posten keinerlei Qualifikationen mitbringen muss und eine Frauenquote dort folglich auch funktioniert, hat das mit der realen Welt noch lange nichts am Hut.
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von Crenshaw
#942250
The Rock hat geschrieben:Also das es Frauen an Berufserfahrung mangelt, glaube ich nicht. Frauen sollen zu einem hohen Prozentsatz schon während dem Studium mehr Praxiserfahrung sammeln, als viele ihrer männlichen Kollegen.
Kannst du das genauer erklären, was meist du mit mehr Praxiserfahrung? Meiner Ansicht ist das Studium nämlich schon der erste Knackpunkt. Stichwort MINT. Und auch in den wirtschaftlichen Bereichen sucht man sich, wie auch taht schrieb, oft auch genau die Fachbereiche raus die in Hinsicht auf Topmanagerposition nicht die besten sind.
The Rock hat geschrieben:Zudem geht es bei Vorstandsposten ja nicht um Einstiegsjobs. Das sind ja dann schon die Posten die man nach 5-10 Jahren Arbeit anpeilt und das auch nur als ehrgeizige(r) Mitarbeiter.
Bei einem DAX Unternehmen ist das in 5-10 Jahren aber auch nur mit Beziehungen schaffbar :wink: Vor allem ist es ja nicht so, dass man vom Sachbearbeiter zum Topmanager wird. Dazwischen steht ja die Karriereleiter und viele reiben sich schon in den untersten Führungsebenen auf, Männlein wie Weiblein.
The Rock hat geschrieben:Dass ein hoher Anteil sicherlich an Missständen liegt, die es in Firmen gibt, will ich gar nicht abstreiten.
Missstände ja, systemmatische Diskriminierung nein
The Rock hat geschrieben:Wie hoch ist der Anteil der Frauen die überhaupt Lust auf so ein Leben haben?! Gibt ja auch viele Männer die so etwas nicht machen würden.
Genau, man tut ja immer so als würde jeder Mann seine berufliche Laufbahn im Vorstand beenden. Komischerweise ist dem gar nicht so :wink: Ich würde mal den Anteil an Männern, die mehr wollen als einen halbwegs sicheren,gut bezahlten Job, der auch sowas wie Spass macht auf optimistische 20% schätzen.
The Rock hat geschrieben:Auch ist die Frage, in wie weit bestimmte Individuen ihr Privatleben zurückschrauben wollen, um so eine Position zu haben.
Und an der Stelle glaube ich ticken Männer und Frauen anders. Meiner Ansicht nach ist Männern der Beruf wichtiger und dementsprechend sind sie auch bereit mehr zu investieren. Auch wenn es vielleicht manche als sexistisch sehen, ich meine ein Grund hierfür ist auch, dass der Mann sich in der Pflicht sieht eine Familie ernähren zu können. Gibt ja auch Studien laut denen Frauen erfolglose Männer als Partner ablehnen. Daher fühlt sich meiner Ansicht der Mann mehr zum beruflichen Erfolg verpflichtet und ordnet daher leichter Dinge unter als Frauen. Meine Meinung :wink:

Und ein weitere Grund ist schlicht und einfach das Thema Kinder. Zu dem Thema kann man ja viel schreiben. Machen wir es kurz in den meisten Fällen ist ein Kind ein K.O. Kriterium für das Topmanagement. Mit dem Kind ist nun mal eine Auszeit verbunden, zumindest solange wie Männer keine Kinder bekommen können :wink: Und nur die wenigsten Frauen können es sich erlauben gleich nach der Geburt wieder mit vollem Elan in den Beruf zu gehen. Und ehrlich gesagt glaube ich wollen das viele Mütter auch gar nicht. Da hat die Natur schon ihre "Mittelchen" um dafür zu sorgen, dass das Kind Prio 1 bekommt.

Und ehrlich gesagt halte ich auch nichts von Müttern die gleich nach der Geburt wieder mit Vollgas in den Beruf wollen. Wozu dann überhaupt ein Kind frage ich mich dann?

Unterm Strich spiegelt daher die Geschlechterverteilung in den Vorstandschaften für mich die Realität wieder und hat nichts mit systemmatischer Diskriminierung zu tun.

Alles was ich geschrieben habe spiegelt im übrigen meine Meinung und und wie ich mein direktes Umfeld wahrnehme wieder und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit :wink: Etwas was mich im übrigen auch an diesen ganzen Geschlechterdiskussionen nervt. Vor allem jene die am lautesten brüllen meinen oft nur aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit wüssten sie haargenau was die Geschlechtsgenossen- und genossinen denken, fühlen und erreichen wollen.

Schauen wir mal wie es weitergeht. Entgegen ihrer Art hat ja die Frau Bundeskanzlerin ein Machtwort gesprochen :wink: Aber ich fürchte, dass es damit nicht ausgestanden ist, zumal die EU ja auch an dem Thema dran ist.
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von Maddi
#945200
überraschen tuts ja eigentlich keinen, aber naja....

http://www.n-tv.de/politik/Letzte-Verha ... 62561.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 37,00.html
Parteien lassen Hartz-IV-Runde platzen

Ursula von der Leyen und Manuela Schwesig haben es nicht geschafft: Die Verhandlungen über die Neuberechnung des Hartv-IV-Regelsatzes sind in der Nacht gescheitert. Am Freitag sollte der Bundesrat über die Reform abstimmen - doch ein Kompromiss scheint nun in weiter Ferne.

Berlin - Fünf Stunden verhandelten die Vertreter von Regierung und Opposition über einen Kompromiss für die Hartz-IV-Reform - am Ende wurde die Runde abgebrochen, wieder ohne Ergebnis. Dies teilten Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) und SPD-Unterhändlerin Manuela Schwesig am frühen Mittwochmorgen in Berlin mit. Sie machten jeweils die Gegenseite für das Platzen der Gespräche verantwortlich.

....
Am Mittwoch wollen Union und FDP die bisherigen Angebote im Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag jedoch zur Abstimmung stellen. Sie haben dort eine Mehrheit und könnten damit ein sogenanntes "unechtes Vermittlungsergebnis" gegen die Opposition durchsetzen. Der Ausschuss ist für 11.30 Uhr einberufen.

Am Freitag tagt regulär der Bundesrat. Er wird dem Votum voraussichtlich nicht folgen, weil Union und FDP dort ohne eigene Mehrheit sind.

Von der Leyen setzt nun nach eigenen Worten darauf, dass der Bundesrat trotzdem den Angeboten der schwarz-gelben Koalition zustimmt. Grünen-Unterhändler Fritz Kuhn schloss jedoch aus, dass einzelne von SPD und Grünen mitregierte Länder umfallen und für die Regierungpläne stimmen könnten.
und nun? mal angenommen es kippt am Freitag nicht doch noch ein Oppositionsland um, SchwarzGeld hat sich ja bisher geweigert ihre pläne einstweilen auch ohne Gesetz umzusetzen.
Selbst wenn sie´s jetzt auf einmal doch machen würden, hätten wir ja immer noch keine neue gesetztlich Grundlage, das heisst bis zum Sankt Nimmerleinstag könnte das Ganze auf ner nicht verfassungsgemäßen Basis weiterlaufen.

abgesehen davon, beim "Bildungspaket", wenn es auch kein großer Wurf ist, würde das Bundesverfassungsgericht bei einer erneuten Klage vermutlich diesmal beide Augen zudrücken.
Der Regelsatz dürfte aber auch mit den Regierungsplan von 364 Euro wieder fallen, und zwar nicht wegen dem Betrag sondern eben wegen der angemahnten Berechnungsgrundlage.
Posten wie 2,28 im monat fürs Internet(zur Erinnerung: das Statistische Bundesamt, auf welches die Regierung die Berechnungen fußt, hat hier 14 Euro raus, das wurde aber per aritmethischem Mittel mit den Haushalten verrechnet die gar kein Internet hatten, sprich 0 Euro dafür ausgaben, vornehmlich weil sie es sich nicht leisten konnten) oder 8,04 (in 3 monaten zusammengenommen) für eine Praxisgebühr von 10 Euro sind nur einige Beispiele für das Absurdum dieser Berechnung.
dass das im übrigen nicht mal die Inflation ausgleicht sei dahingestellt.

am wichtigsten finde ich aber, dass von der Leyen immer wieder betont hat, ihre Berechnungen wären "unbestechlich", aber ganz am Anfang sagte, danach hätten die Kindersätze bei HartzIV sogar sinken müssen, dass dann aber einfach nicht gemacht hat. sehr "unbestechlich"...

wenn man sich dann bei Mindestlöhnen sträubt, unsinnige Maßnahmen weiterführt, und sich kreativ an Niedriglohnangeboten beschäftigt ist das sicher auch nicht hilfreich.

im übrigen: wenn dazu natürlich noch die Kommunen weil sie finanziell immer weiter ausbluten(ob selbstverschuldet oder nicht) allerlei Gebühren erhöhen ist dies auch nicht hilfreich.
genauso wenig, wie die öffentlich kaum diskutierten Pläne, dass teils gesetzlich fest vorgeschriebene Maßnahmen zur Ökosanierung von Gebäuden, künftig mehr bzw. einfach in form von Mieterhöhungen auf die Mieter umgelegt werden dürfen.
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von redlock
#945225
zu Hartz IV:

Es wird ganz einfach zu einer Klagewelle vor den Sozialgerichten kommen -- ein Fest für alle Anwälte.
Und wenn's ganz dumm läuft werden am Ende Gerichte den Satz festlegen und nicht die Politik.

Aber Hauptsache, die FDP konnte sich (mal wieder) durchsetzen und "die Leistungsträger der Mittelschicht" vor "dem Hartz IV Pack" schützen, und Angie hat Ruhe in der Koalition...ich könnte kotzen...
von Quotentreter
#945252
Es war doch klar das da nichts raus kommt. Und das die nicht erhöhen ist auch klar, weiß auch jeder warum. Ziel sollte ja sein, Langzeitarbeitslose langfristig wieder in Arbeit zu bringen und so Kosten zu sparen. Ersteres klappt teilweise, zweiteres aber weniger und oft nur auf dem Papier.

Guckt man auf die Statistiken dann müsste man bereits kräftig sparen. 2 Millionen Menschen weniger seit Reformstart. Gespart hat man aber nichts, stellenweise beklagt man sogar Mehrkosten. Viele Vollzeit Leistungsbezieher die man vermitteln konnte haben nur eine Statusänderung vollzogen. Sie arbeiten, müssen aber weiterhin aufstocken. Obendrein sind viele durch die Instrumente die man zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit nutzen wollte aus der Vollbeschäftigung in ein Aufstockerdasein abgerutscht. Man hat schlicht vergessen, entsprechende Mittel zu schaffen, um zu verhindern, das man diese Instrumente zur Einsparung bei den Lohnkosten missbrauchen kann. Dazu kommt ein Rattenschwanz an privaten Vermittlern und Verleihfirmen, die ebenfalls mit aus dem Steuertopf schöpfen. Die Kosten bleiben, es gab nur Verschiebungen.

Das dürften die Wissen, ebenso das man machtlos ist. Man kann durch irgendwelche Reformen nicht einfach Stellen schaffen und mit jeder Lockerung im Arbeitsrecht läuft man wieder Gefahr, dass die wieder zur Kostensenkung missbraucht wird. Lockert man beispielsweise den Kündigungsschutz, würde man damit nur Leih- und Zeitarbeit überflüssig machen, das hire and fire könnte man dann direkt selber machen, ändern würde sich nichts, außer das die "Zwischenhändler" raus fallen.

Darum scheut man eine richtige Berechnung und die damit kommende Erhöhung. Das wird langfristig teuer, eben weil man nicht wirklich etwas ändern kann. Jede arbeitgeberfreundliche Reform könnte wieder negativ ausgenutzt werden. Druck auf die Betroffenen bringt auch nichts. Die schweren Fälle kommen auf dem Markt nicht unter und wenn, muss man sie wieder nur subventionieren.
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von redlock
#945262
Und zu allem Überfluss muss ich eben lesen, dass rot-grün z.Z. nur noch einen Prozentpunkt vor schwarz-geld liegt. Bild
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von Maddi
#945295
redlock hat geschrieben:Und zu allem Überfluss muss ich eben lesen, dass rot-grün z.Z. nur noch einen Prozentpunkt vor schwarz-geld liegt. Bild
das liegt aber vornehmlich an der SPD.

schaut man sich an, dass beispielsweise mit Frank Walter Steinmeier einer der Hauptarchitekten von Hartz IV jetzt dagegen wettern muss und SchwarzGeld(wenngleich die nix selbst zur verbesserung beigetragen haben) die Schuld dran gibt, und auch sonst bei der SPD gern mal totgeschwiegen wird wer und wie das Gesetzt mal ursprünglich aufgelegt hat, ist es wenig verwunderlich dass deren Rechnung hier nicht aufgeht.

Auch hat man mit Sigmar Gabriel einen Parteivorsitzenden, der zwar zunächst sympathisch und "einend" für die zerstrittene Partei rüberkam, aber sich in der Realität mehr als einen Patzer geleistet hat, und entweder schlicht unfähig ist, oder sehr sehr schlechte Berater hat.

auch sonst ist ein Problem der SPD erstmal viel Gepolter zu machen, aber dann oft kleinlaut zuzustimmen, meist mit mehr als faulen kompromissen.
Siehe z. B. das alljährliche meckern bei der verlängerung des Afgahnistan Einsatzes.
oder der Last-Minute Kompromiss Vorschlag, den Regelsatz doch nicht um 5 sondern um 11 Euro zu erhöhen(begründet damit, dass man aus der Berechnung zumindest die rauslässt die aufstocken aber weniger als 100 Euro/Monat dazuverdienen) - liebe SPD, ein bisschen weniger verfassungswidrig ist noch lange nicht verfassungsfest.

dan gibst da noch andere detailfragen wie dass die SPD am liebsten noch ne höhere Frauenquote per Zwang hätte wie Uns Ursel das vorschlug. Ich lehn mich mal so weit aus dem Fenster zu sagen, dass das auch bei Frauen kein Pluspunkt für eine Wahlentscheidung zu Gunsten der SPD wäre.

das ganze könnte man Endlos weiterführen.

bedenkt man dann noch, dass der jetzige umfragewert der Grünen sich realistisch um einige Prozent bereinigen wird, muss die SPD eigentlich fast schon beten dass zumindest die FDP doch den Einzug in den nächsten Bundestag verpassen wird.
denn sonst heisst es entweder wieder Juniorpartner in ner großen Koalition oder doch mit der Linkspartei(und ganz ehrlich, das wird nicht passieren).
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von Maddi
#945593
warum wird eigentlich verhandelt bei Hartz IV - offenbar hammers doch dicke....:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 66,00.html
Bundesregierung erwägt Staatseinstieg bei EADS

Steigt der Bund beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ein? Die schwarz-gelbe Regierung diskutiert laut einem Zeitungsbericht entsprechende Pläne. Demnach befürchtet sie ein Ende der Machtbalance zwischen deutschen und französischen Aktionären.

Berlin - Der Staat als Unternehmer: Eigentlich halten Regierungspolitiker in der schwarz-gelben Bundesregierung nicht viel davon. Im Fall des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS sieht es aber möglicherweise anders aus. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" erwägt die Regierung einen Einstieg des Bundes bei dem Konzern.

Vor allem die CSU dränge darauf, sich die Option einer Staatsbeteiligung offenzuhalten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise. EADS hat in Bayern mehrere große Standorte. Auch im Kanzleramt werde eine Teilverstaatlichung trotz erheblicher Bedenken nicht generell ausgeschlossen, hieß es weiter. Widerstand komme dagegen von der FDP
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von Maddi
#948343
um was wir uns alles Sorgen machen :D :roll:

http://www.n-tv.de/politik/Neue-Vorwuer ... 22776.html
Dissertation in Teilen abgeschrieben?Neue Vorwürfe gegen Dr. Guttenberg
Verteidigungsminister Guttenberg bestreitet, bei seiner Doktorarbeit fremde Texte kopiert zu haben, ohne Quellen zu nennen. Allerdings werden neue Vorwürfe bekannt: Die FAZ meldet, dass Guttenberg den Anfang seiner Einleitung aus einem Artikel übernommen hat. Die Uni Bayreuth prüft die Vorwürfe. Im schlimmsten Fall könnte Guttenberg seinen Dr. verlieren.
von Waterboy
#948349
wird jetzt wohl ein Sonderausschuss finanziert aus Steuergeldern beauftragt werden das schritt für schritt über Monate hinaus zu ermitteln ob es stimmt :lol: :roll: :roll:

Viel lustiger fand ich heute die BILD Zeitung, die fast den ganzen TAg keine STellung dazu nahm. Alle anderen Medien berichteten im Fernsehen und Titelseiten darüber, die BILD Zeitung hatte bis 12 Uhr nix zu stehen, dann nur in ihren NEwsticker eine kleine Meldung das ihr Held, der Karl diese Vorwürfe bestreitet joar dann so gegen 13 Uhr einen größeren Artikel mit Karl dem Helden, der sich gegen diese bösen Vorwürfe zur wehr setzt und jetzt zum Abend hin, konnte dann wohl auch die BILD nicht mehr und hat einen recht seichten ( für BILD quasi schon ungewöhnlich netten ) Artikel darüber geschrieben und es auf die STartseite gesetzt :lol:


EDIT: okay, BILD hat seinen Hautpseite ARtikel wieder gelöscht, war dem Bild chef wohl noch zu Helden-feindlich :D :D jetzt findet man erst weiter unten einen Artikel der zwar die Vorwürfe erwähnt, gleichzeitig aber gleich eine ganze meute von Leuten vorweist, die es für "quatsch" halten :D :D
Zuletzt geändert von Waterboy am Mi 16. Feb 2011, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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von Godfather
#948358
Das ist ja mal witzig gemacht:
http://www.spiegel.de/flash/0,,25296,00.html

Wie kann man denn bitte so dumm sein und nicht mal den Sachverhalt mit eigenen Worten auszudrücken oder zumindest die Sätze umzuschreiben?
Für mich sieht das so aus, als hätte er keinen Bock aufs Diss-Schreiben gehabt und jemanden dafür bezahlt
von Trötenflöter
#948399
Aus dem Teil bei Spiegel geht doch absolut nicht hervor, inwiefern er das Zitat kenntlich gemacht hat oder nicht. Es ist doch ein Irrglaube, dass jemand für seine Doktorarbeit aus einer bekannten Tageszeitung abschreibt und es dann (schon in der Einleitung!) nicht als Zitat ausweist.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass Guttenbergs Stellung als CSU-Bundestagsabgeordneter einen gewissen "Noten-Aufschlag" oder hier und dort ein zugedrücktes Auge zur Folge hatte, aber Plagiate werden an (unserer) Uni recht streng verfolgt und heutzutage gibt es sowieso Plagiatsfinder, mit denen das halbautomatisch funktioniert.
Ich kenne seinen Doktorvater nicht persönlich - vom Hörensagen genießt er in seinem Bereich aber ein extrem hohes Ansehen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das so einfach durchgehen könnte.
Insofern: Mit großer Sicherheit ist das viel Lärm um nichts.
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von vicaddict
#948409
Man darf aber schon darüber schmunzeln, wie oft sich KTG in letzter Zeit Kritik ausgesetzt sieht. da wird sciehrlich nicht in erster Linie die Opposition drüber schmunzeln.
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von Godfather
#948410
Hier mit Kommentaren:
http://www.sueddeutsche.de/app/subchann ... uttenberg/

Tut mir leid, aber alleine die Einleitung ist eine Frechheit. Das ist doch Wahnsinn, wenn man in seiner Diss nicht mal die Einleitung selber schreibt.

Ich frag mich als Naturwissenschaftler ohnehin, wieviel Eigenanteil bei 1200 Literaturverweisen überhaupt in der Arbeit stecken kann. Aber das ist wohl ein anderes Thema
von Trötenflöter
#948419
Godfather hat geschrieben:Hier mit Kommentaren:
http://www.sueddeutsche.de/app/subchann ... uttenberg/

Tut mir leid, aber alleine die Einleitung ist eine Frechheit. Das ist doch Wahnsinn, wenn man in seiner Diss nicht mal die Einleitung selber schreibt.

Ich frag mich als Naturwissenschaftler ohnehin, wieviel Eigentanteil bei 1200 Literaturverweisen überhaupt in der Arbeit stecken kann. Aber das ist wohl ein anderes Thema
Ich weiß nicht, wie es bei den Juristen ist - in den Wirtschaftswissenschaften sind wissenschaftliche Arbeiten aber tatsächlich zu einem großen Teil Literaturarbeit. Teilweise werden 2-3 verschiedene Quellen pro Seite verlangt.
Nun kann ich nicht sagen, wie das allgemein bei Dissertationen gehandhabt wird, eine so große Anzahl an Quellen ist aber wirklich nichts ungewöhnliches. Eben deswegen wird ja auch so ein großer Wert auf das richtige Zitieren gelegt und wenn man auf eine Stelle in einem Artikel verweist, an anderer Stelle diesen Artikel ohne Nachweis aber zitiert (und das noch in der Einleitung), wäre es einfach grenzenlos dumm, wenn das nicht bemerkt werden würde. Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
von Cristóbal
#948568
taht hat geschrieben:Aus dem Teil bei Spiegel geht doch absolut nicht hervor, inwiefern er das Zitat kenntlich gemacht hat oder nicht. Es ist doch ein Irrglaube, dass jemand für seine Doktorarbeit aus einer bekannten Tageszeitung abschreibt und es dann (schon in der Einleitung!) nicht als Zitat ausweist.
Wieso Irrglaube? Das hat rein gar nichts mit Glauben zu tun. Die entsprechenden Passagen sind in der SZ doch eindeutig gegenübergestellt und allein das Fehlen der Anführungszeichen ist ein Faux Pas, der schon in einer Hausarbeit zu erheblichen Abwertungen und bei Wiederholung zum Nichtbestehen wegen Plagiatsverdachts führen kann. Von Seminar-/Bachelor-/Master- und eben Doktorarbeiten oder Habilitationsschriften ganz zu schweigen. Wissenschaftliches Arbeiten ist in erster Linie sorgfältiges und gewissenhaftes Arbeiten. Wenn man schon nicht von Vorsatz ausgehen möchte (wobei hier die Umstände schon regelrecht danach schreien), dann war es zumindest sorgfaltspflichtwidrig und bedarf allein schon aus Gründen der Glaubwürdigkeit einer weiteren Untersuchung und ggf. entsprechende Konsequenzen für die Beteiligten.
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von redlock
#948586
1.:[/b] Angie dürfte sich freuen, dass ihr "Kronprinz" mal wieder ein Feuer löschen muss. :lol:

2.:[/b] Mal ernsthaft, von wie vielen Leuten wird eine Doktorarbeit gelesen :?: Ich würde mal sagen, in 99,5% aller Fälle von max. drei Leuten. Danach interessiert es kein Schwein mehr dafüt.
Pech nur, wenn man ein "Stern" am Polithimmel ist, den der Gegner gerne ans Bein pinkeln will. :lol:

3.:[/b] Dann werden in der zweiten Auflage der Arbeit eben die Fussnoten erweitert. :lol: KT wird's überleben.

4.:[/b] Finde ich seine (bestenfalls) Schlamperei gut :?: Nein :!:
Aber der KAmpf der Unis gegen das Kopiern von Arbeiten wird mittelfristig so erfolgreich sein, wie der Kampf der katholischen Kirche gegen die Anti-Baby-Pille :lol: :lol:
von Familie Tschiep
#948731
Maddi hat geschrieben:um was wir uns alles Sorgen machen :D :roll:

http://www.n-tv.de/politik/Neue-Vorwuer ... 22776.html
Dissertation in Teilen abgeschrieben?Neue Vorwürfe gegen Dr. Guttenberg
Verteidigungsminister Guttenberg bestreitet, bei seiner Doktorarbeit fremde Texte kopiert zu haben, ohne Quellen zu nennen. Allerdings werden neue Vorwürfe bekannt: Die FAZ meldet, dass Guttenberg den Anfang seiner Einleitung aus einem Artikel übernommen hat. Die Uni Bayreuth prüft die Vorwürfe. Im schlimmsten Fall könnte Guttenberg seinen Dr. verlieren.
Dazu empfehle ich noch mal Ich bin ein Star-Holt mich hier raus. Die haben nämlich Guttenberg dabei erwischt, dass er einen Spruch über Rainer Langhans benutzt hatte, und sich darüber in einer späteren Folge lustig gemacht. Sie boten sogar ihre Hilfe beim Schreiben von Reden an. Das war wohl damals prophetisch. Schade, dass die Sendung nicht mehr läuft, das wäre ein gefundenes Fressen für die Autoren.
von Quotentreter
#949044
taht hat geschrieben:Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Selbst du wirst zugeben müssen das einige eben doch gleicher als gleich sind.

Es ist heute überhaupt kein Problem sich so eine Arbeit schreiben zu lassen. Wenn man sich nicht direkt erwischen lässt dann kommt das nie heraus, auch mit Überprüfung. Genauso wie man sich ganze Titel kaufen kann. Es gibt Leute die sogar Jahre ohne Studium entsprechendes Wissen vortäuschen und so arbeiten. Alles nur eine Frage des Geldes oder der Kunst sich entsprechend verkaufen zu können.

Es ist durchaus möglich das auch ein KTG, aus welchem Grund auch immer, sich seine Arbeit hat schreiben lassen. Das Geld dafür hätte er locker. Und entweder wurde das nie richtig geprüft, eben weil er die richtigen Knöpfe drücken kann. Oder das ist bisher nur nie richtig aufgefallen.

Auch mit Überprüfung muss so etwas nicht zwingend sofort auffallen. Nicht jede Uni hat sämtliche Texte des Planeten digital mit Volltextsuche vorliegen. Das kommt erst langsam seit einigen Jahren in Gang. Und selbst damit ist das lange nicht so einfach und schnell komplett zu prüfen. Digitale Zeitungsarchive gibt es z.B. auch noch nicht so lange. Wenn dann nicht zufällig ein betroffener Fremdautor drauf stößt oder jemand dem es direkt auffällt, kommt das so schnell nicht raus. Da kann Einstein persönlich prüfen. Kommt der nicht zufällig drauf FAZ Archiv etc. anzuzapfen, rutscht das Zitat aus dem Artikel durch.

Wie auch immer. Wenn er Mist gebaut hat dann soll er dazu stehen. Entweder hat er wirklich nur geschlafen, was ich nicht glaube, oder er hat eben beschissen. Dumm gelaufen.
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von Maddi
#949070
es ist wie Quotentreter schon sagte doch eigentlich ganz einfach: entweder er hat schlicht geschlampt, was bei der offenbaren Anzahl an fraglichen Absätzen/Passagen doch schon recht verwunderlich wäre(immerhin nehme ich an man liest sowas Korrektur), oder er hats tatsächlich mehr oder weniger absichtlich kopiert.

Er sollte jetzt seine eigene Arbeit noch mal angucken, in sich gehen, und welche Erklärung er dann auch immer abgibt(auch gegenüber der Uni) sollte die Wahrheit sein.

Auf KTG wurde ja schon immer gern mal eingedroschen, sollte es sich allerdings wirklich so darstellen dass das Absicht war, ist er als Minister wohl kaum zu halten, weil auch wenn die Opposition das natürlich genüsslich als Schmutzkampagne ausschlachtet würde er und das Amt ja nie mehr zur Ruhe kommen und nicht mehr vernünftig arbeiten können.

........
mal semi off-topic:

ich hab ja nie studiert. ist bei ner Doktorarbeit ein Umfang von um die 500 Seiten eigentlich üblich? Ich wär ja schon froh, wenn ich 5 oder 10 Seiten mit irgendwas Sinnvollem vollkriegte :mrgreen:
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von Godfather
#949086
Maddi hat geschrieben: mal semi off-topic:

ich hab ja nie studiert. ist bei ner Doktorarbeit ein Umfang von um die 500 Seiten eigentlich üblich? Ich wär ja schon froh, wenn ich 5 oder 10 Seiten mit irgendwas Sinnvollem vollkriegte :mrgreen:
Nein, das ist nur bei solchen Laberfächern so. Meiner Meinung nach kann man eigentlich auch nur in diesen "Wissenschaften" bescheißen.

Bei Naturwissenschaftlern ist der übliche Umfang so zwischen 5 (Mathematikbeweise z.B.) bis 150 Seiten.
Es ist zudem so, dass in diesen Bereichen meist mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen vom betreuenden Professor zusätzlich während der Promotion vorgeschrieben werden.
Im Grunde kannst du nur bei deinen Messreihen bescheißen, was auch schon vorkam, aber das wars dann auch schon.
Man beschäftigt sich in einer "echten" Diss ja auch mit einer neuen, ungelösten Problemstellung. Abschreiben ausgeschlossen.
von Familie Tschiep
#949103
Na ja, vom Kabinettsuperstar zu einem Minister von Muttis Gnade, auch eine Karriere. Wäre ich in der Opposition, würde ich nicht den Rücktritt verlangen. Es ist doch recht amüsant zu sehen, wie der seinen Heiligenschein verliert. Noch spannender, wie er bei der Umsetzung der Bundeswehrreform auch Konflikte mit den eigenen Reihen riskieren muss, er kann ja nicht nur Kasernen in SPD-Wahlkreisen schließen.
von Delaoron
#949220
http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate

Nicht schlecht. Auf 29 % der Seiten seiner Doktorarbeit sind bisher "vergessene Anführungszeichen und Fußnoten" entdeckt worden. Wobei man da sicherlich nicht alle als Plagiate bezeichnen kann und manchmal wirklich nur etwas vergessen oder falsch formuliert worden ist. Aber so oft macht auch ein Herr Doktor (oder auch nicht) keine Fehler.

Würde mich nicht wundern, wenn er selbst gar nichts zu der Doktorarbeit beigretagen hat und jemand anders sie für ihn verfasst hat. Dann wären es immerhin nicht seine Fehler und Urheberrechtsverletzungen. :wink:
von Quotentreter
#949223
Aus der Nummer kommt der so oder so nicht sauber raus.

Hat er selber abgeschrieben, ist zu klären, ob das einfach Schusseligkeit oder doch Vorsatz war. Egal wie, das wird er "Lichtgestalt" das Licht etwas ausknipsen. Obendrein wird sich die Uni fragen lassen müssen, wie und ob da überhaupt geprüft wurde.

Hat er schreiben lassen, sind die Fehler und rechtlichen Probleme zwar nicht seine, doch ist das ganze Betrug. Der Doktor ist weg und haltbar ist der in der Situation sicher nicht mehr. Und auch hier wird die Uni sich erklären müssen.
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