- Do 7. Aug 2014, 21:59
#1380348
Torka aldrig tårar utan handskar (auf Englisch: Don't Ever Wipe Tears Without Gloves)
Dreiteilige Miniserie ("Kärleken", Die Liebe; "Sjukdomen", Die Krankheit; "Döden", Der Tod) des schwedischen Fernsehens über den Beginn der AIDS-Epidemie im Stockholm der 80er. Nach der Romantrilogie Jonas Gardells, der auch das Skript für den Fernsehfilm verantwortlich zeichnet.
Nach dem Schulabschluss zieht es den jungen Rasmus raus aus der schwedischen Provinz rein in die Hauptstadt Stockholm, wo er endlich sein Leben als homosexueller Mann ausleben will. Schnell kommt er mit Gleichgesinnten in Kontakt und wird in die Clique um den extravaganten Paul aufgenommen. In dieser lernt er auch den als Zeugen Jehovas aufgezogenen Benjamin kennen. Sie verlieben sich. Doch dann beginnt "die neue Pest", das schwule Umfeld dahinzuraffen und das Leben der Männer zu verändern.
Der erste Teil beginnt mit einer Szene im Krankenhaus. Die Wunden eines todkranken Mannes werden von in Schutzkleidung isolierten Krankenschwestern behandelt. Als eine der Frauen ihre Handschuhe auszieht, um die Tränen des vor Schmerz und Furcht weinenden Patienten wegzuwischen, wird sie von ihrer Kollegin kritisch und ermahnend beäugt. Diese Szene und der daraus abgeleitete Titel steht stellvertretend für die Ängste, die Unwissenheit und das Stigma um HIV und AIDS in den 1980ern.
Die Thematik zeigt schon an, dass TORKA ALDRIG TÅRAR UTAN HANDSKAR kein leichter Tobak ist. Die Serie vermittelt nicht nur das Leid der Kranken und der Angehörigen, sondern auch das Leid, das dadurch entsteht, nicht von der Gesellschaft und nicht mal von den eigenen Eltern akzeptiert oder gar verstoßen zu werden.
Die Geschichte wird auf vier Zeitebenen erzählt: Rückblicke in die Vergangenheit, in die unschuldige Kindheit verbinden sich symbolisch mit der glücklichen Zeit in Stockholm, die nach und nach vom Tod überschattet wird. Eine dritte Zeitebene weist in die Zukunft, in der Rasmus im Sterben liegt. In Parallelmontagen werden Momenten des Glücks auf krasse Weise Szenen des Sterbens gegenüber gestellt. Zu einem anderen Zeitpunkt gibt es außerdem eine Parallelmontage, die die Gleichzeitigkeit des Lebens und des Todes in Form eines Suizids schildert.
Im letzten Teil
Während der Tod, der Schmerz und das Leid deprimieren, ist der Zusammenhalt der Freundesgruppe rührend. Neben der Gewissheit des Todes steht der Wille zu leben und die Liebe zueinander.
Der Soundtrack und die starken darstellerischen Leistungen sind weitere Pluspunkte.
Kurz gesagt: heartbreaking. Ich bekomme Lust, die Bücher zu lesen, habe aber Angst, dass es zu deprimierend wird.
Kurzer etwas spoilerific Promo Video: https://www.youtube.com/watch?v=AoD5tJLtFhM
Mir fällt wieder auf, dass das schwedische Fernsehen durchaus einige Perlen zu bieten hat.
Dreiteilige Miniserie ("Kärleken", Die Liebe; "Sjukdomen", Die Krankheit; "Döden", Der Tod) des schwedischen Fernsehens über den Beginn der AIDS-Epidemie im Stockholm der 80er. Nach der Romantrilogie Jonas Gardells, der auch das Skript für den Fernsehfilm verantwortlich zeichnet.
Nach dem Schulabschluss zieht es den jungen Rasmus raus aus der schwedischen Provinz rein in die Hauptstadt Stockholm, wo er endlich sein Leben als homosexueller Mann ausleben will. Schnell kommt er mit Gleichgesinnten in Kontakt und wird in die Clique um den extravaganten Paul aufgenommen. In dieser lernt er auch den als Zeugen Jehovas aufgezogenen Benjamin kennen. Sie verlieben sich. Doch dann beginnt "die neue Pest", das schwule Umfeld dahinzuraffen und das Leben der Männer zu verändern.
Der erste Teil beginnt mit einer Szene im Krankenhaus. Die Wunden eines todkranken Mannes werden von in Schutzkleidung isolierten Krankenschwestern behandelt. Als eine der Frauen ihre Handschuhe auszieht, um die Tränen des vor Schmerz und Furcht weinenden Patienten wegzuwischen, wird sie von ihrer Kollegin kritisch und ermahnend beäugt. Diese Szene und der daraus abgeleitete Titel steht stellvertretend für die Ängste, die Unwissenheit und das Stigma um HIV und AIDS in den 1980ern.
Die Thematik zeigt schon an, dass TORKA ALDRIG TÅRAR UTAN HANDSKAR kein leichter Tobak ist. Die Serie vermittelt nicht nur das Leid der Kranken und der Angehörigen, sondern auch das Leid, das dadurch entsteht, nicht von der Gesellschaft und nicht mal von den eigenen Eltern akzeptiert oder gar verstoßen zu werden.
Die Geschichte wird auf vier Zeitebenen erzählt: Rückblicke in die Vergangenheit, in die unschuldige Kindheit verbinden sich symbolisch mit der glücklichen Zeit in Stockholm, die nach und nach vom Tod überschattet wird. Eine dritte Zeitebene weist in die Zukunft, in der Rasmus im Sterben liegt. In Parallelmontagen werden Momenten des Glücks auf krasse Weise Szenen des Sterbens gegenüber gestellt. Zu einem anderen Zeitpunkt gibt es außerdem eine Parallelmontage, die die Gleichzeitigkeit des Lebens und des Todes in Form eines Suizids schildert.
Im letzten Teil
versteckter Inhalt:
Der Soundtrack und die starken darstellerischen Leistungen sind weitere Pluspunkte.
Kurz gesagt: heartbreaking. Ich bekomme Lust, die Bücher zu lesen, habe aber Angst, dass es zu deprimierend wird.
Kurzer etwas spoilerific Promo Video: https://www.youtube.com/watch?v=AoD5tJLtFhM
Mir fällt wieder auf, dass das schwedische Fernsehen durchaus einige Perlen zu bieten hat.