Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
#1354698
rosebowl hat geschrieben:..., sondern was man mit der Gesamtsumme hätte machen können.
Genau darum geht es mir. Also wenn die mich schon knechten, dann soll das Geld ins Programm/Rechte/Lizenzen fließen und nicht ein Kack-Studio bauen von dem der Beitragszahler nichts hat.
Würden die öff.-rechtl. so wie die Privaten wirtschaften müssen, dann wäre das Programm mit dem Kapital im Rücken noch besser. Aber sie müssen ja nicht wirtschaften und schon gar nicht sparen.
#1355334
Warum ist der "Vorspann" so minimalistisch ? Reichten die Millionen nicht für einen anständigen Vorspann, bei dem der Schriftzug "tagesschau" besser in den Vordergrund kommt und die Weltkarte zu sehen ist. Das haben sie in der Vergangenheit besser hingekriegt. Sei es 1978 oder später. Aber auch in älteren Designs war die Weltkarte zu sehen. Das Hintergrundbild ist mir definitiv zu groß , viel zu überdimensional. Ich sehe keine Struktur, keine Begrenzung, sei es eine rote Linie oder dergleichen. Auch das Datum hat man weggelassen. Und warum müssen am Anfang alle Bilder zu sehen sein !?
Lächerlich finde ich, dass sie bei den Tagesthemen rumlaufen oder gar vor dem Pult stehen.
Man doktert so viel an den Sendungen herum.
#1355532
Ich weiß gar nicht worum es die ganze Aufregung gab, nun ist das neue Studio da und ja es ist die Tagesschau, mehr auch nicht.

Nix da wozu es sich lohnt zukünftig ein zu schalten.

Das beste an dem neuen Studio find ich ist der Boden, leider sieht man von ihm sehr wenig.

Sie ist und bleibt bieder und langweilig wie immer, eben ein altes eisen was mal Entrostet wurde.
#1355655
rosebowl hat geschrieben:Eine Zwangsabgabe ist es objektiv gesehen schon, egal ob man die Abgabe für sinnvoll hält oder nicht.
Ich hab auch nicht unbedingt ein Problem mit den Rundfunkgebühren an sich (höchstens mit dem Sauladen, der sie eintreibt :P ), aber ich denke schon, dass man diese Millionen sinnvoller hätte investieren können. Da geht es ja nciht darum, wie viele Cents das jetzt pro Haushalt sind, sondern was man mit der Gesamtsumme hätte machen können.
Man mag das neue Studio jetzt schön finden oder auch nicht. Ich finde es nicht sonderlich spektakulär. Aber ich finde schon, dass die öffentlich rechtlichen mit ihren Gebühren ein Recht oder vielleicht sogar auch einen Zwang dazu haben, mit dem technischen Standard Schritt zu halten, allein deswegen, weil sie mit einem veralteten Studio nicht mehr rechtfertigen können, dass wir alle sie finanzieren.

Nur mal drei Aspekte zur Rundfunkabgabe, die für mich die knapp 18 Euro rechtfertigen:

Bei der ganzen Debatte vergisst man gerne, dass die Öffentlich-rechtlichen fast das gesamte deutsche Filmsystem am Laufen halten. Gerade die ARD und die Degeto sind im Grunde neben Schweiger und Schweighöfer die Einzigen, die deutsche Filme produzieren und solche Produktionen stemmen können. Auf der Berlinale sind fast alle deutschen Produktionen von der ARD.

Und sie berichten über kulturelle Entwicklngen. Sicher sind Filme aus den USA toll und ganz sicher sind auch US-Serien eine Form des kulturellen Gutes. Ich schaue sie ja auch gerne. Aber ich möchte dennoch nicht auf entsprechende Entwicklungen in der Theater- und Kulturszene verzichten. Nur das finde ich bei den Privaten leider gar nicht.

Ebenso wird bei der Debatte ganz vergessen - um wieder auf die Nachrichten zurückzukommen -, dass die öffentlich-rechtlichen Sender im Grunde die einzigen Sender sind, bei denen eine Politikberichterstattung noch stattfindet. Man mag diese Berichterstattung für gefärbt halten aufgrund der entsprechenden Politiker, die in den Rundfunkräten mit drinsitzen. Aber sie machen diese Form der Berichterstattung noch.
#1355659
Ich seh das auch nicht so eng. Wie eben schon geschrieben, müssen die mit dem Stand der Technik mithalten und das Ding hält ja nun auch wieder ein paar Jährchen, man baut sich so was ja nicht jedes Jahr.

Ich habe letztens mal die Tagesthemen gesehen und fand, dass Caren Miosga schon ein bisschen klein und verloren vor der großen Wand aussah.
#1355665
Ich frage mich eher, woher der Trend kommt, dass Medien heute alles so retro gestalten. Der stern sieht schon seit einem Jahr so aus, als wäre er in den 80ern steckengeblieben. Das Magazin der Süddeutschen Zeitung hat sich ebenso der Neuinterpretation der Vergangenheit unterworfen. Die tagesschau setzt auch auf den Retrolook.

Nun mag einem das gefallen oder nicht - und mir gefällt es nicht. Aber was möchte man damit erreichen? Will man die Leute, die man damals hatte, wieder um Lesen gewinnen? Schliesst man sich dem Trend in der Musik an, der auch wieder die gute alte Zeit aufleben lässt und damit durchaus Erfolg hat?

Oder ist die Reduktion der letzten Jahre, wie sie im Netz vorangetrieben wurde, nun an einem Punkt angekommen, an der sie nicht weiterkommt? Viele Seiten im Netz sprechen da eher eine andere Sprache.
#1355710
Ich denke, die Überlegung dahinter entspringt vor allem bei Zeitungen einer ökonomischen Notwendigkeit, so dass man das Profil eines traditionellen Mediums in der Aufmerksamkeitskonkurrenz mit modernen Medien durch den sich im Retrolook ausdrückenden Kontrast und den damit einhergehenden Implikationen schärfen möchte.

Alle Informationen aus der Tagesschau bekommt man auch aus dem Internet und das spezifischer und fundierter. Die ästhetische Aufmachung sagt; Wir gehen mit der Zeit, bleiben aber Werten wie Sachlichkeit und Seriosität treu. Und Menschen mögen das. Sicherheit und Gewohnheit.
#1355740
Wie gesagt, mit der Abgabe an sich habe ich überhaupt kein Problem.

Ich frage mich halt nur, wo für mich als Zuschauer der Mehrwert des neuen Studios ist. Und vor allem ein Mehrwert, der so hohe Investitionen rechtfertigt. Ich meine, ob das Bildchen zur Meldung jetzt links neben dem Sprecher eingeblendet ist oder auf dem gesamten Hintergrund - ist das echt ein Unterschied, der Millioneninvestitionen rechtfertigt?
Das hat für mich auch nicht viel mit "mit dem technischen Standard Schritt halten" zu tun. Moderne Ausrüstung für die Reporter etc - ja, da gehört Geld rein. Aber Millionen in den Look investieren, das erschließt sich mir nicht. Ist natürlich auch Ansichtssache, aber für mich ist das eine relativ sinnfreie bzw. vor allem übertriebene Investition.
#1355743
Es wurden ja auch nicht Millionen in den "Look" investiert, sondern vor allem in neue Technik, das Aussehen ist doch nur eine Begleiterscheinung. Wenn ich als Fernsehsender Geld in neue Technik stecke, um damit besser und effizienter arbeiten zu können und für die Zukunft gerüstet bin, dann sieht das der Zuschauer zunächst natürlich erst mal nicht.
Wenn das nicht gewollt ist, können ja andere Gewerke auch mit Zettel, Stift und Karteikarten arbeiten. Diese blöden neuartigen PCs bringen dem Kunden ja nichts, Papier ist billiger. :P :D
#1355744
Genau. Früher ging es auch mit Rauchzeichen oder Höhlenmalerei! :P Nu stell dich mal nicht doof, du weißt doch genau, was ich meine ;)

Die Frage ist halt, welche neue Technik das ist. Wenn man eh aufrüsten musste, was PCs, Aufnahmetechnik etc angeht, und im Zuge dessen halt gerade auch noch ein bisschen was in das Aussehen gesteckt hat - ok. Wenn man aber Millionen in eine Projektionsfläche steckt, von der ich als Zuschauer am Ende nur habe, dass das Hintergrundbildchen zur Meldung ein bisschen größer ist, dann halte ich das für ziemlich übertrieben. Vielleicht wäre da auch - genau wie in manch anderen Punkten - eine bessere Kommunikation mit dem Gebührenzahler sinnvoll. Wenn man für mehr Transparenz sorgen würde, was die Verwendung der Gebühren angeht, würde die Akzeptanz dieser ganzen Geschichten vielleicht auch zunehmen...
#1355748
Das ist schön, aber ich meinte eigentlich eher die konkrete Verteilung der Millionen für das Tagesschau-Studio. ;)
Und mal davon abgesehen - "ARD: x Euronen für "Das Erste" und y Euronen für "sonstiges"" ist ja auch extrem aussagekräftig :D

Ich hatte eigentlich auch gar nicht vor, da eine ausführliche Grundsatzdiskussion draus zu machen. Ich denke, jeder hat da andere Prioritäten, welche Ausgaben er für sinnvoll hält. Meine persönliche Meinung ist einfach nur, dass ich ein Aufpolieren des Looks für Millionenbeträge nicht für sinnvoll halte. Wie gesagt - wenn der Großteil in notwendige technische Erneuerungen ging und, wenn man schon mal dran ist, halt auch noch für ein paar Euronen das Studio etwas aufgebrezelt wurde - kein Thema.
#1356339
rosebowl hat geschrieben:Das ist schön, aber ich meinte eigentlich eher die konkrete Verteilung der Millionen für das Tagesschau-Studio. ;)
Und mal davon abgesehen - "ARD: x Euronen für "Das Erste" und y Euronen für "sonstiges"" ist ja auch extrem aussagekräftig :D

Ich hatte eigentlich auch gar nicht vor, da eine ausführliche Grundsatzdiskussion draus zu machen. Ich denke, jeder hat da andere Prioritäten, welche Ausgaben er für sinnvoll hält. Meine persönliche Meinung ist einfach nur, dass ich ein Aufpolieren des Looks für Millionenbeträge nicht für sinnvoll halte. Wie gesagt - wenn der Großteil in notwendige technische Erneuerungen ging und, wenn man schon mal dran ist, halt auch noch für ein paar Euronen das Studio etwas aufgebrezelt wurde - kein Thema.
Ohne jetzt zu wissen, wie genau die knapp 24 Millionen Euro zu Buche schlugen, denke ich doch sehr stark, dass der Studiobau (Pulte, Boden, Leuchteinheiten) ziemlich gering ausfallen und die Videowall vergleichsweise "nur ein wenig" teurer war. Hauptbestandteil der Kosten dürften in meinen Augen die für komplett neue Studiotechnik sein, wie Kaffeesachse schon sagte. Neue Regie, Kameras, Softwares und generell all der finanzielle Aufwand, der in dem Studio steckt - da wurde ja nicht nur feucht durchgewischt, es ist ja ein komplett neues Studio mitsamt all den Räumlichkeiten und Bedürfnissen, die da einhergehen. Und wie ich schonmal erwähnte, stecken in der Summe auch die Kosten für zehn Jahre Wartung und Instandhaltung.

Ich würde sagen, dass wir optisch nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten bemerken. Da wurde für die Zukunft investiert und veralterte Technik ausrangiert. Ist in meinen Augen eine sinnvolle Ausgabe, für die ich ausnahmsweise gern zahle. Natürlich kann guter Journalismus auch hinter Bananenkisten moderiert werden, aber eine zeitgemäße Präsentation gehört dazu. ;)
#1356346
Ja und wenn man es auf alle Haushalte und die nächsten 100 Jahre streckt, dann kostet es weniger als ein Kaffee bei Starbucks. :roll:
Die Frage ist: War das notwendig? Was war an der alten Technik schlecht? Die Nachrichten wurden doch schön in HD produziert und es gab nichts zu bemängeln.
#1356347
2Pac hat geschrieben:Die Nachrichten wurden doch schön in HD produziert und es gab nichts zu bemängeln.
Wurden sie das? Meines Wissens nach gab das die Technik doch gar nicht her. Man hat das Bild halt entsprechend hoch gerechnet?!
#1356348
2Pac hat geschrieben:Ja und wenn man es auf alle Haushalte und die nächsten 100 Jahre streckt, dann kostet es weniger als ein Kaffee bei Starbucks. :roll:
Die Frage ist: War das notwendig? Was war an der alten Technik schlecht? Die Nachrichten wurden doch schön in HD produziert und es gab nichts zu bemängeln.
Nee, die Tagesschau wurde seit 2010 zunächst in hochgerechnetem HD gesendet, also nicht in echter HD-Auflösung, sondern durch technische Hinzugabe von Pixelgrößen. Das ist oft ein Trugschluss: Nur weil HD dransteht, ist nicht unbedingt echtes HD drin. ;)
LittleQ hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:Die Nachrichten wurden doch schön in HD produziert und es gab nichts zu bemängeln.
Wurden sie das? Meines Wissens nach gab das die Technik doch gar nicht her. Man hat das Bild halt entsprechend hoch gerechnet?!
Richtig, die Technik war recht veraltet und bis zu 17 Jahre alt. Da war eine Überarbeitung dringend nötig.
Kaffeesachse hat geschrieben:Außerdem werden da ja nicht nur eine 20-Uhr-Tagesschau und die Tagesthemen produziert, das Ding ist ja quasi rund um die Uhr in Betrieb. Tagesschau24 und die 100-Sekunden-Version für die App kommen ja auch noch hinzu.
Richtig, das kommt noch hinzu. Gerade für den Tagesschau24-Betrieb ist das neue Studio ein Gewinn.
#1360834
Da habe ich doch neulich hier und in ein paar anderen Threads die Informationskompetenz der Öffentlich-Rechtlichen angepriesen und verteidigt - wie hier: Dann weise ich auch mal fair auf den Kollegen Niggemeier hin.

Der schreibt, dass der SWR gerade eine Diskussion um journalistische Qualität hat: Beispielsweise werden Reporter falsch bezeichnet, es werden Interviews gesendet, die gar nicht geführt worden sind und O-Töne werden aus dem Internet zusammengesucht und als solche nicht bezeichnet.
#1360840
Och ja, kleine Schummeleien sind doch vor allem im Radio üblich. Da werden z.B. irgendwelche "Livegespräche" geführt, die in Wahrheit schon lange stattgefunden haben, am besten noch vor dem eigentlichen Ereignis (selbst mal erlebt, auch wenn der Anlass eher unerheblich war). Das ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber tiefer will man da gar nicht gucken.