logan99 hat geschrieben:str1keteam hat geschrieben:Bei dem Punkt, dass bei Studio-Komitee Filmen wie 007, Harry Potter oder den Marvel Filmen meist ein solider Handwerker wie David Yates reicht, wäre ich noch halbwegs bei dir (halbwegs, weil eben auch da die besten Teile von Sam Mendes, Alfonso Cuarón oder James Gunn stammen, die zwar an Fesseln gebunden waren, aber ihren eigenen Stil zu einem gewissen Grad einbringen konnten. )
Wobei das aber auch eine rein subjektive Wertung deinerseits ist, denn das sehen vermutlich ne ganze Menge Leute anders.
Das sieht die Mehrheit der Kritiker so. Bei Potter haben mir persönlich sogar die Columbus Teile besser gefallen, weil sie mehr Wärme und Charme hatten. Trotzdem kann ich zugestehen, dass Cuaron einen besseren Film gedreht hat. Müssen wir aber wirklich nicht weiter ausführen. Das führt eh ins Nichts. :lol:
Zudem hatten Regisseure wie Cuaron oder Gunn jetzt auch keine Vita vorzuweisen, die ihnen zu dem Zeitpunkt attestierte, etwas "großes" auf die Leinwand zu bringen, die Anerkennung kam erst später.
Da gehst du wahrscheinlich davon aus, was du gesehen hast.
Cuaron hat mit Y tu mamá también z.B. einen der besten Coming of Age Filme gedreht. James Gunn hatte seit seinen Troma Anfängen bewiesen, was für einen schrägen (Splatter-) Humor er hat. Das war eine mutige Wahl wie Jackson für Herr der Ringe oder Sam Raimi für Spider-Man und man merkt Guardians auch klar an, dass er sich da in Maßen austoben und nicht nur seinen Kumpel Michael Rooker sondern auch etwas von seiner Handschrift einbringen konnte.
Cary Fukunaga hat ne tolle Season von True Detective in Szene gesetzt,
Er hatte auch vor TD schon einen guten Ruf durch Jane Eyre und vor allem Sin Nombre als Faustpfand für seine ES-Tauglichkeit.
Da gibt es genug talentierte Regisseure, die ihre Handschrift dort einbringen können, auch wenn mit eventuellen Restriktionen seitens der Produktion
Natürlich gibt es da noch zig andere Regisseure, wo man wahrscheinlich gesagt hätte, dass sie perfekt sind. Cuaron wäre z.B. auch einer. Diese Kategorie wird das Projekt aber jetzt noch viel weniger anrühren als in den 20 Jahren, die es vorher in Entwicklung war. Einen visionären Regisseur, der die Verfilmung als Herzensangelegenheit sieht, wird man mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht wieder finden. Deswegen war Fukunaga ein 6-er im Lotto. Guck dir doch an, was für Namen bei King Verfilmungen in den letzten 20 Jahren auf dem Regiestuhl saßen. Außer Frank Darabont (der seinen Ruf hauptsächlich durch die King Verfilmungen hat) alles Auftragsfilmer, Altstars, die ihren Zenit lange hinter sich hatten oder gar Mega-Hacks wie Mick Garris. Außer den Darabont Filmen waren Dolores (Taylor Hackford direkt nach Blood In, Blood Out), Der Musterschüler (Bryan Singer) 1408, Atlantis und mit viel Liebe Secret Window dann auch schon die einzigen Verfilmungen seit Mitte der 90, die ich als sehenswert bezeichnen würde. Atlantis und Musterschüler dabei auch noch mit Sternchen, weil sie weit hinter der Vorlage blieben. Das ist dann auch eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Durch die ganzen uninspirierten Durchschnittssachen hat der Name King seinen Glanz als Stempel bei Filmen schon lange eingebüßt. Wenn Ben Affleck bei The Stand und Fukunaga für ES zu Stande gekommen wären, hätte die Chance bestanden wieder an die Zeiten anzuknüpfen als jeder von dePalma über Kubrick bis Carpenter oder Cronenberg einen King verfilmen wollte. Heute muss man sich fast schon freuen, wenn Ron Howard den dunklen Turm anrührt, obwohl der eigentlich nicht gerade ideal zum Stoff passt. (bzw. hat sich ja selbst das nach dem zwischenzeitlichen Aus erledigt) Wenn bald auch die The Stand 4 Film-Kinoverfilmung von Josh Boone wie zu erwarten in die Entwicklungshölle zurückkehrt und 11/11/63 bei Hulu zum Volltreffer werden sollte, bleibt immerhin noch die Hoffnung, dass Es, The Stand und co. als PayTV/Netflix Miniserien umgesetzt werden, was sowieso die beste Wahl für diese extrem umfangreichen Werke wäre. Nur bitte nie wieder Network Miniserien von Mick Garris und Konsorten.
- aber schade, dass das Thema wohl jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde.
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Wenn man bedenkt, dass Fukunaga seit 2012 daran gearbeitet hat, dürfte das Projekt jetzt mal wieder einige Jahre im Giftschrank landen. Ärgerlich ist es halt vor allem, weil sie dann höchstwahrscheinlich irgendeine Studio-Marionette wählen, die einfach nur das Geld mitnimmt und auch gar nicht den Status hat, sich gegen die Eindampfung auf eine Best Of Clipshow und das PG-13 wehren zu können.