Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
von BungaBunga
#1435814
Ich beziehe mich hier mal vorrangig auf die ARD, weil ich diesbezüglich dort einen Überblick habe, inhaltlich lässt sich die Frage genauso auf das ZDF beziehen.

Zunächst mal bin ich schon dafür, dass die öffentlich-rechtlichen auch Sport übertragen, und hier auch eine möglichst große Bandbreite abdecken, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass der Sportanteil doch etwas massiv ist. Konkret gab es zuletzt einige Wochenenden da wurde im Grunde von morgens bis Abends Sport durchgesendet, ich finde das ist dann wiederum nicht ok, denn die ARD ist kein Sportsender.

Und auch wenn man sich die übertragenen Sportarten bzw. Veranstaltungen anschaut, dann besteht ja auch da ein enormes Ungleichgewicht, manche Sportarten obwohl beliebt kommen nicht vor während andere dann viel Raum erhalten, auch unfair und bisschen willkürrlich.

Fussball ist in diesem Land sehr beliebt aber auch dort habe ich den Eindruck werden permanent neue Events geschaffen vorallem aus Marketing und Kommerziellen Zwecken um den Sport geht es dabei dann meist gar nicht mehr, und diese Events finden zunehmend Aufmerksamkeit bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Angemerkt es geht jetzt hier nicht um die Übertragung von Großereignissen, wie Fußballturnieren, Olympischen Spielen usw.

Wie gesagt solche Sporttage und Wochenenden nehmen in der ARD zu, da kann man sich schon fragen ob das in der Form legitim ist oder ob man da nicht auch weitere Konzepte prüfen muss, wie einen ARD Sportkanal oder größere Verbreitung über das Internet.
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von Rodon
#1435848
Ich halte auch einen ÖR-Sportsender für angebracht, um zu vermeiden, dass triviale Sportübertragungen das ganze Programm ausfüllen (hat man ja auch im Winter sehr häufig). Es ist nicht lange her, da verkürzte man die Berichterstattung um den letzten G7-Gipfel um Platz für Frauenfußball zu machen. Geht meines Erachtens gar nicht und entspricht nicht dem Auftrag, den die ÖRs zu erfüllen haben. Außerdem sollte auch nicht so viel Geld für Sportrechte ausgegeben werden, da diese die Beitragsgebühren unnötig in die Höhe treiben.
#1435854
Rodon hat geschrieben:Ich halte auch einen ÖR-Sportsender für angebracht, um zu vermeiden, dass triviale Sportübertragungen das ganze Programm ausfüllen (hat man ja auch im Winter sehr häufig).
Ich weiß ja um deine Sport-Aversion und ich weiß auch, dass es durchaus Argumente gegen eine allzu eifrige Belegung der verfügbaren Sendeplätze mit Sport-Übertragungen gibt. Mich stört an deinem Posting der Begriff "trivial" aber dann doch ein wenig, weil er mir zumindest suggeriert, dass die Übertragung von Sport verhindert, dass bei den Öffentlich-Rechtlichen anspruchsvolle Inhalte zu finden sind. Gerade in der Daytime sind ARD und ZDF würde ich das bestenfalls noch als emotionales Wunschdenken bezeichnen, das mit der Realität aber fernab der Nachrichten doch wenig zu tun hat. Ich finde auch ehrlich gesagt "SOKO irgendwas", "Brisant" oder "Sturm der Liebe" noch deutlich trivialer als eine gut produzierte (und das sind die Sportübertragungen der Öffis meist schon) Sportübertragung.

Generell weiß ich aus eigener Erfahrung aus meinem Leichtathletik-Verein, dass Vertreter vieler Sportarten sogar über eine zu geringe Präsenz bei den Öffis (bzw. generell im Fernsehen) klagen. Wenn also über "zu viel Sport" geklagt wird, sehe ich vor allem beim Fußball, aber eventuell auch noch bei Wintersport - vornehmlich Biathlon - durchaus eine Berechtigung des Klagens, während andere Sportarten sicherlich nicht übermäßig stark in Erscheinung treten.


Fohlen
von Columbo
#1435910
Einen öffentlich-rechtlichen Sport-Sender wird es niemals geben, mit Sport retten ARD/ZDF doch ihre Marktanteile, vor allem in der Zielgruppe. Das würde ziemlich böse Werte am Jahresende ergeben, würde man keinen Sport mehr senden.

Ansonsten finde ich den Sport-Anteil bei den öffentlich-rechtlichen im Prinzip schon angemessen, nur etwas unglücklich verteilt vielleicht. Zu kritisieren sind eben solche Stunts, wie vor einigen Jahren, als das ZDF Sat. 1 die Champions-League weggeschnappt hat, ein Sport-Recht, was im Jahr über 50 Millionen Gebührengelder verschlingt, was eben unsinnig ist, da sich auch im Free-TV ein Abnehmer gefunden hätte, das hat für mich dann nichts mehr mit Grundversorgung zu tun. Und im Gegenzug hat die ARD sich dann die alleinigen Free-TV-Rechte am DFB-Pokal gesichert, die man sich zuvor mit dem ZDF geteilt hatte.

Wichtig finde ich das Engagement von ARD/ZDF bei großen Fußball-Turnieren, Olympia (mal sehen wie sich das noch entwickelt), Leichtathletik-Weltmeisterschaften usw. Also Großereignisse, die Privat-Sender niemals alleine stemmen können oder stemmen wollen. Daher glaube ich auch, dass ARD/ZDF noch ein Stück vom Olympia-Kuchen 2018-2024 abbekommen werden. Überflüssig ist ein Engagement dagegen bei populären Einzelsport-Events wie eben die Champions-League, da dies auch durch Privat-Sender werbefinanziert werden kann.
Stattdessen sollte man sich mehr auf Randsportarten konzentrieren, den Wiedereinstieg in die Tour de France finde ich z. B. sehr begrüßenswert, genauso wie es mehr Tennis bei den Öffentlich-Rechtlichen geben sollte. Die Präsenz von Wintersport finde ich auch absolut angemessen. Aber gerade viele olympische Sportarten kommen eben viel zu kurz und sind nur alle 4 Jahre mal zu sehen, was schon schade ist. Stattdessen überträgt man irgendwelche U-21-Weltmeisterschaften, die bei einem Spartensender wie Sport 1 viel besser aufgehoben wären.

Generell wird der Sport-Rechte-Markt in den nächsten Jahren aber sehr interessant, nachdem RTL die Nationalmannschaft eingekauft hat war die Vergabe der Olympia-Rechte ja zuletzt schon das zweite große Beben bzw. Schlappe für die Öffentlich-Rechtlichen. Die Vergabe der Bundesliga-Rechten wird im nächsten Jahr ebenfalls interessant, sowohl im Pay-TV als auch im Free-TV. ProSiebenSat. 1 dürfte auch Interesse an Sport bzw. vor allem Fußball-Rechten haben, dort wurde vor kurzem ja auch erst die NFL eingekauft, im Gegenzug hat man die Euro-League an Sport 1 verloren. Zudem ist die Primera Division und die Serie A auf dem Markt. Das ist sicher nichts für einen großen Sender, aber RTL Nitro z. B. könnte mit Spielen von Barcelona oder Real Madrid sicher tolle Quoten generieren, zumal man dort ja eh schon Fußball-Rechte besitzt.
Sport-Rechte werden in Zeiten wo Serien, Shows etc. immer mehr im Internet geschaut werden generell immer wichtiger und damit wertvoller. Den mit attraktiven Live-Sport wird man die Zuschauer immer vor die Bildschirme locken können, auch die Jüngeren. Mit Shows, Filmen und Serien dagegen immer seltener.
#1435917
Wenn einem was nicht gefällt, dann ist es immer "verschwendetes Gebührengeld". :wink:
Ich sehe den Sportanteil nicht als zu groß an. Für einen eigenen Sportsender würde das nicht reichen. Wenn was läuft, gräbt man sich ja die eigene Quote in den Hauptprogrammen ab oder man sendet dann trotzdem absichtlich was Unattraktives. Und was macht man dann, wenn nichts los ist, also die meiste Zeit?

Am Wochenende schalte ich auch eher ein, wenn Sport läuft, die Wintersportwochenenden laufen bei mir z.B. meist durch, bis auf ein paar Sachen, die micht nicht interessieren. Hier sehe ich auch Biathlon nicht überrepräsentiert. Das ist eben DER Zuschauermagnet (vor Skispringen) und fällt wahrscheinlich auch dadurch auf, dass ein Weltcup-"Wochenende" eben meist schon Donnerstag oder Freitag beginnt. Läuft kein Sport, dann würde ich vor allem am Wochenende gar nicht auf die Idee kommen, tagsüber den Fernseher einzuschalten (außer dem Fernsehgarten).
#1435925
Das ist schon richtig, dass viele Sportübertragungen eine hohe Relevanz haben und sehr große Reichweiten erzielen, da sprechen wir aber dann von Fußball oder sportlichen Großereignissen aber nicht bsp. von irgendwelchen Schwimmturnieren, sofern die nicht einem internationalen Wettbewerb entsprechen, auch nicht von Reitsport, diversen Leichtathletik Übertragungen, Biathlon naja und die Tour de France also ganz ehrlich, da würde es bezogen auf die Quoten der ARD mehr bringen einfach Sturm der Liebe zu senden.

Nochmal ich kann die Belange und die Wünsche vieler Sportler und diverser Sportfunktionäre verstehen, dass sie mehr Raum und Aufmerksamkeit im Programm der öffentlich-rechtlichen wollen, das ist verständlich und man sollte dem auch nachkommen. Aber dann muss man irgendwie auch Kompromisse machen. Der Fußball nimmt dabei eine Sonderrolle ein, der ist glaube unantastbar aber auch da wird es schwierig wenn zu den normalen Bundesliga Spielen, diversen Pokal Turnieren auch noch diese ganzen neuen Marketing Events dazu kommen, in der einen Woche ist es der FC Bayern Megacup dann der Audi Supercup, dann der Volkswagen Pokal usw.

Komplette Sporttage und Wochenenden finde ich dann einfach unangemessen, wobei hier angemerkt sein muss, dass es sich hier zu einem Großteil um übertragenen Nischensportarten handelt. Wie gesagt auch die nicht ganz so populären Sportarten sollen ihren Raum bekommen, damit ist ja für die Sportler und Verbände oftmals auch viel verbunden. Aber in der Tat sollten die öffentlich-rechtlichen Anstalten da ihre Hauptaufgaben nicht vergessen und wenn dies an manchen Tagen nicht der Informations und Bildungsauftrag ist, dann doch zumindest noch das Angebot eines Abwechslungsreichen Unterhaltungsangebots.

Es ist wie immer alles eine Frage des Maßes.
von Columbo
#1435928
BungaBunga hat geschrieben: Der Fußball nimmt dabei eine Sonderrolle ein, der ist glaube unantastbar aber auch da wird es schwierig wenn zu den normalen Bundesliga Spielen, diversen Pokal Turnieren auch noch diese ganzen neuen Marketing Events dazu kommen, in der einen Woche ist es der FC Bayern Megacup dann der Audi Supercup, dann der Volkswagen Pokal usw.
Was kommt den da dazu? Den FC Bayern Megacup gibt es genauso wenig wie den Volkswagen Pokal. Lediglich der Audi-Cup wird alle zwei Jahre ausgetragen, dieses Jahr nutzt das ZDF ihn als Lückenfüller in der Sommerpause, letztes mal lief er bei RTL, in zwei Jahren vielleicht wieder bei einem anderen Sender. Der Telekom-Cup lief bei Sat. 1 und sonst zeigt sowieso nur Sport 1 Testspiele ohne Ende, und einige Dritte. Also das ist schon eher eine Schein-Diskussion.
naja und die Tour de France also ganz ehrlich, da würde es bezogen auf die Quoten der ARD mehr bringen einfach Sturm der Liebe zu senden.
Aber genau das wird doch immer gefordert, dass die ARD nicht nur auf die Quote schauen soll. Und ein Event wie die Tour de France gehört einfach auf einem großen Sender gezeigt.
Und was die kompletten Sporttage angeht, naja, die finden doch eh nur am Wochenende statt, wenn nicht gerade Olympia oder so ist. Und wenn man sich mal ansieht, was ARD/ZDF am Samstag- oder Sonntag-Nachmittag senden wenn kein Sport läuft, naja ... die 2-3 Leute die gerne 100 Jahre Heinz Erhardt-Filme, uralte Rosamunde Pilcher-Wiederholungen oder grenzdebile Kochshows gucken ... denen ist wohl eh nicht mehr zu helfen. :cry:
#1435929
Einen eigenen ÖR Sportsender halte ich seit jeher schon für sinnvoll und gerechtfertigt. Allein schon aus einem Grund: Es gehört zum Grundauftag der ÖR für eine gewisse kulturelle Vielfalt zu sorgen und Sport gehört dazu zweifelsohne dazu. Gerade im Sportbereich ließe sich das mich unzähligen Randsportarten problemlos machen. Das fängt beim Damenfußball an, geht über Handball, Volleyball, Tennis, Leichtathletik bishin zum Fußball. Auch da übertragen ja die dritten Programme jede Woche Live-Spiele.

Dass ein solcher Sender die ARD und das ZDF quotentechnisch ins Verderben stürzen würde, mag sein, allerdings stellt sich hier die Frage, warum ARD und ZDF überhaupt an der Quotenerfassung teilnehmen. Jeder Privatsender rechnet sich inzwischen seine Zielgruppe schön, um die Werbekunden zu erreichen, die man erreichen will, warum also zieht die Öffis hier keinen Strich? Keine Quoten, kein Druck.

Problematischer dürfte für die beiden großen Sender da schon eher sein, dass man unzählige Programmstunden füllen müsste, die man derzeit mit Sport abdeckt. Aus Sicht des Gebührenzahlers ist es jedenfalls auch alles andere als zufriedenstellend, dass regelmäßig beide Sender eigene Teams zu Welt- oder Europameisterschaften schicken und dann im zwei-Tages-Rhythmus wechseln.

Ein solcher Sender wäre in meinen Augen also mehr als sinnvoll und ohne Frage auch aus Gebührenzahlerpflicht vertretbar. Das einzige Problem dabei besteht darin, dass es nur ein Schritt in einer Umgestaltung der ÖR sein kann, denn heuzutage sind zwei "Haupt"-Sender so wie gefühlt ein dutzend dritter Programme einfach nicht mehr zeitgemäß. Besonders dann, wenn man sich mit neo, info, Kultur, T24, Festival und äh... Plus(?) sechs Digitalkanäle leistet, die obendrein auch noch Phoenix, 3sat, Arte und den KiKa komplettieren.

Würde man sich hier von den ganzen Regionalstationen verabschieden, die außer ca 2 Stunden Regionalprogramm am Tag nur Zoosendungen zeigen und sich in Sachen Kultur, Kinder, Nachrichten, etc. auf je einen Sender konzentrieren, wäre auch der og. Sportsender stimmig und vermittelbar.

Allerdings sind die Strukturen so verkrustet, dass das TV eher von Netflix und co abgelst wird, als dass sich da etwas ändert.
von Columbo
#1435938
vicaddict hat geschrieben:
Problematischer dürfte für die beiden großen Sender da schon eher sein, dass man unzählige Programmstunden füllen müsste, die man derzeit mit Sport abdeckt. Aus Sicht des Gebührenzahlers ist es jedenfalls auch alles andere als zufriedenstellend, dass regelmäßig beide Sender eigene Teams zu Welt- oder Europameisterschaften schicken und dann im zwei-Tages-Rhythmus wechseln.
Da unterscheiden sich aber auch nur noch die Moderatoren, Technik sowie Studio nutzt man mittlerweile gemeinsam, sodass kaum höhere Kosten entstehen, auch bei nur einem Sender könnte ja nicht ein Moderator 4 Wochen am Stück jeweils 6-7 Stunden moderieren.

Aber grundsätzlich hast du mit vielen Punkten schon recht, nur reden wir dann über eine komplette Revolution des Öffentlich-Rechtlichen-Fernsehens und nicht mehr darüber ob soviel Sport bei den Öffis gerechtfertigt ist. Und eine solche Revolution sehe ich derzeit absolut nicht.
von P-Joker
#1435940
Columbo hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:
Problematischer dürfte für die beiden großen Sender da schon eher sein, dass man unzählige Programmstunden füllen müsste, die man derzeit mit Sport abdeckt. Aus Sicht des Gebührenzahlers ist es jedenfalls auch alles andere als zufriedenstellend, dass regelmäßig beide Sender eigene Teams zu Welt- oder Europameisterschaften schicken und dann im zwei-Tages-Rhythmus wechseln.
Da unterscheiden sich aber auch nur noch die Moderatoren, Technik sowie Studio nutzt man mittlerweile gemeinsam, sodass kaum höhere Kosten entstehen, auch bei nur einem Sender könnte ja nicht ein Moderator 4 Wochen am Stück jeweils 6-7 Stunden moderieren.
Außerdem dürfte es finanziell keinen Unterschied ausmachen, ob alleine die ARD 8 Leute hinschickt,
oder ARD und ZDF je 4.
von Columbo
#1435941
P-Joker hat geschrieben:
Außerdem dürfte es finanziell keinen Unterschied ausmachen, ob alleine die ARD 8 Leute hinschickt,
oder ARD und ZDF je 4.
Naja, früher hat eben nicht jeder je 4 hingeschickt, sondern jeder jeweils 8, weil jeder seine eigenen Brötchen gebacken hat, man die doppelte Technik, Personal und Equipment hingeschleppt hat und ja auch aus völlig verschiedenen Studios sendete. Man denke nur an die legendäre ZDF-Seebühne auf Usedom während die ARD aus den Stadien sendete. :lol: Und letztes Jahr bei der WM stand eben nur jeden Tag ein anderes Moderations-Duo auf diesem angenehm schlichten Balkon.
#1435947
Klar, man kann sich vieles wünschen, aber passieren wird am Ende wenig. Es spricht nur heutzutage einfach absolut gar nichts mehr für die Strukturen, die vorhanden sind. Dass man die nicht wieder los wird, ist klar.

Jeden Tag sendet jedes dritte Programm eine eigene Version des ARD Buffets, nur mit anderen Leuten und Inhalten, aber das Konzept der Sendung ist jeweils gleich. Das MoMa senden ARD und ZDF auch parallel.

Eigentlich ist das ein einziger Murks, der sich da über Jahrzehnte entwickelt hat. Ich bin ja ein großer Freund des ÖR, aber nun ja. Ändern wird sich nichts. Bei den Radiosendern geht es doch nahtlos weiter. Da haben die ÖR auch dermaßen viele und senden doch alle den gleichen Kram wie die privaten Sender.

Das System existiert nur noch, weil keiner der Ar*** in der Hose hat, es auf den Prüfstand zu stellen.
#1435948
vicaddict hat geschrieben:Jeden Tag sendet jedes dritte Programm eine eigene Version des ARD Buffets, nur mit anderen Leuten und Inhalten, aber das Konzept der Sendung ist jeweils gleich. Das MoMa senden ARD und ZDF auch parallel.
Ja eben, unterschiedlicher Inhalt, eben landesspezifisch, wie es gehört. Es geht dich ja eigentlich auch nur das 3. Programm was an, das in deinemGebiet verantwortlich ist. Die anderen bekommt man quasi kostenlos dazu, weil man durch die Empfangswege heute die meisten empfängt. Und ARD und ZDF sendeten früher sogar das ganze Vormittagsprogramm gemeinsam.
#1435961
Kaffeesachse hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Jeden Tag sendet jedes dritte Programm eine eigene Version des ARD Buffets, nur mit anderen Leuten und Inhalten, aber das Konzept der Sendung ist jeweils gleich. Das MoMa senden ARD und ZDF auch parallel.
Ja eben, unterschiedlicher Inhalt, eben landesspezifisch, wie es gehört. Es geht dich ja eigentlich auch nur das 3. Programm was an, das in deinemGebiet verantwortlich ist. Die anderen bekommt man quasi kostenlos dazu, weil man durch die Empfangswege heute die meisten empfängt. Und ARD und ZDF sendeten früher sogar das ganze Vormittagsprogramm gemeinsam.
Wenn es denn so wäre. Wirklich regionalen Bezug haben die Themen in diesen Sendungen doch nur am Rande. Zumeist sind es irgendwelche Einspieler, oder Ratgeberfilmchen wie du sie überall findest. Da kannst du auch eine Sendung für alle Regionen machen und bietest jeder Region quasi einen 20 min. Block. Das deckt auch alles ab.

Und gerade die Tatsache, dass man heute ohnehin alle Regionalprogramme sehen kann und nicht nur sein eigenes, macht die Institution als solche überflüssig.
#1435964
Damit machst du aber doch die ganze ARD kaputt. Ohne das alles gibt's auch kein erstes Programm. Ich schaue (bzw. höre größtenteils) nachmittags öfter MDR und da kann man meiner Meinung nach nicht sagen, dass das nur einen marginalen Bezug zum Sendegebiet hätte.
#1436029
Kaffeesachse hat geschrieben:Ich sehe den Sportanteil nicht als zu groß an. Für einen eigenen Sportsender würde das nicht reichen. Wenn was läuft, gräbt man sich ja die eigene Quote in den Hauptprogrammen ab oder man sendet dann trotzdem absichtlich was Unattraktives. Und was macht man dann, wenn nichts los ist, also die meiste Zeit?
In Österreich hat man ja so einen Sportsender, der allerdings keinen Premiumsport zeigen darf. (Absurder Weise musste der ORF auch schon mal Strafe zahlen (bzw. auf ein Sperrkonto überweisen), weil er dort so genannten Premium-Sport zeigte (Eishockey WM)) In den sportfreien Zeiten wurden häufig Aufzeichnungen aus der näheren und weiteren Vergangenheit gezeigt was nicht unbedingt für atemberaubende Spannung im Programmschema gesorgt hat.

In DE fände ich es ohnehin sinnvoller, man würde den Sport auf die Spartensender aufteilen und diese dadurch etwas populärer machen. Bei Fußball-WMs macht man das ja teilweise schon. Ein expliziter Sportkanal würde wahrscheinlich auch die Privatsender auf den Plan rufen. Im Hörfunkbereich war ja mal ein ARD-Sportsender geplant gewesen, der am Widerstand der Privatsender scheiterte.

Bei der Fußball-CL finde ich, dass man durchaus die Frage stellen kann, ob dieses Ereignis nicht einen ähnlichen Stellenwert wie WMs hat und deshalb nicht generell von den ö.r. übertragen werden sollte. So können es auch Leute sehen, die keine Privatsender empfangen können und nach der SD-Abschaltung wären auch keine zusätzlichen Kosten für den Empfang notwendig. Allerdings sollte man sich in diesem Fall überlegen, ob man den Preis wirklich ungezügelt dem Markt überlassen sollte.
#1436030
Säqirjënn hat geschrieben:In DE fände ich es ohnehin sinnvoller, man würde den Sport auf die Spartensender aufteilen und diese dadurch etwas populärer machen. Bei Fußball-WMs macht man das ja teilweise schon.
Das hat man mal gemacht. Heute schiebt man ja alles ins Netz, was dann wieder die benachteiligt, die auf irgendwelchen Dörfern mit altertümlichen Internet herumkräpeln müssen.
#1436031
Würde man sich hier von den ganzen Regionalstationen verabschieden, die außer ca 2 Stunden Regionalprogramm am Tag nur Zoosendungen zeigen und sich in Sachen Kultur, Kinder, Nachrichten, etc. auf je einen Sender konzentrieren, wäre auch der og. Sportsender stimmig und vermittelbar.
Also zumindest beim BR ist es doch etwas mehr Regionalbezug. Eigene Nachrichten (Rundschau) u.a. mit bayerischer Landespolitik, quer (als bayerisches Nachrichten-Magazin), Dahoam is Dahoam (als bayerische Serie), jetzt red i (als bayerische Bürgerbeteiligungssendung), bayerische Comedy-Schienen am Abend, Konzertübertragungen der Klangkörper des BR, usw., von den speziellen Regionalsendungen ganz zu schweigen. Weshalb sollte das alles aufgegeben werden?
Der BR kam 2014 mit dem BFS in Bayern auf 7,1% Marktanteil; die restlichen Dritten zusammen auf 5,1%. Damit liegt der BR im Mittelfeld. Heimstärkstes Programm war das MDR FS mit 9,0% und schwächstes das RBB FS mit 6,2%. Innerhalb Bayerns ist das BFS das 5.-meistgesehenste Programm (hinter ZDF 13,4%, Das Erste 13,2%, RTL 8,8% und Sat.1 7,5%) Nur so als Randinformation, damit klar ist, dass wir hier nicht über kleine Spartensender sprechen, die kaum jemand schaut.
#1436046
Naja, was sind im Rundfunkbereich schon 12 Mio. Euro? Umgerechnet auf den Beitragsanteil pro Monat entspricht das ca. 16,5 Ct. was aber gar nicht so viel ist, wenn man bedenkt, dass beispielsweise 15Ct als Transferzahlungen an andere ARD-Anstalten gehen. Zudem hatte der BR 2014 Mehreinnahmen; 61,5 Mio. Euro dieser Mehrerträge musste er auf ein Sperrkonto legen, da sie sich rechnerisch als Überschuss des von der KEF ermittelten Bedarfs ergaben. Hätte der BR mehr Bedarf angemeldet, hätte er wohl keinen "Verlust" gemacht.
#1436528
Ich beziehe mich jetzt mal auf alle Rundfunk und Fernsehsender der ARD, und sage definitiv ja.

Auch wenn man mit Tour de France, leicht Athletik & Co nicht sonderlich viele Zuschauer holt, ist es genug.

Sollte man sich ggf. um orientieren, bzw. anderen Sportarten mehr raum geben bzw. die Übertragungs Rechte kaufen, ja sollte man.

Handball ist hier ein gutes Beispiel, führt im Bezug auf die Champions League ein Schattendasein bei Sky, die Bundesliga ebenso, gelegentlich mal beim Pseudo Sport Sender Sport1.

Die anderen kleineren Sendeanstalten könnten Regionale Sportberichte intensivieren.
#1437224
Mit einem Wort "ja" er ist angemessen. Sport ist beliebt und bringt Quote, also ist es auch angemessen. Wenn die ARD und ZDF keine guten Quoten erzielen würden, würde jeder sagen, warum haben wir die noch. Ich möchte nicht das ARD und ZDF kaputt gespart werden, deshalb ist jeder Angriff auf die finanzielle Austattung von ARD und ZDF abzuwehren. Was passiert, wenn man öffentlich rechtliche Sender kaputtspart, sieht man ja bei der BBC. Dem Privatsendermüll, muß etwas entgegengesetzt werden, und das geht nur, wenn man ARD und ZDF dementsprechend finanziell austattet. Und ehrlich gesagt, ich sehe die Champions League im Free-TV viel lieber beim ZDF als auf dem Dauerwerbesender Sat 1. Ich finde es auch total scheiße, das Olympia am 2018 beim Popelsender Eurosport versendet wird, der sich dann nullkommanull für die deutschen Athleten interessiert. Hoffentlich können ARD und ZDF viele Rechte bekommen. Die Sportarten, die für Deutschland weniger interessant sind, kann ja dann Eurosport senden.
#1443730
Ich habe mit der Sportübertragung bei ARD und ZDF mich inzwischen einfach abgefunden. Ich habe - bis auf wenige Fußballübertragungen - überhaupt kein Interesse an Sport, da man Sport lieber selbst betreiben sollte, als anderen Stundenlang dabei zuzuschauen.

Aber zurück zum Thema: Ich würde auch lieber mehr Kultur sehen. Aber das kriegen wir ja auch bei Arte, 3Sat, Phoenix und ARD Alpha. Diese Sender senden ja rund um die Uhr. Heißt auf deutsch: Man findt auch mal etwas anspruchsvolleres, wenn man keine Lust auf stundenlange Sportübertragungen hat.

Natürlich ist es fraglich, dass die ÖR-Sender soviele Millionen in Sportübertragungen reinstecken, aber wie schon geschrieben, habe ich mich damit abgefunden.

Was mich viel mehr stört ist die Tatsache, dass ARD und ZDF in der PrimeTime nur deutsche Filme zeigen. Immer laufen die deutschen Laiendarsteller um 20:15 Uhr und gute Filme wie Lincoln von Steven Spielberg laufen dann unter der Woche nachts ab 23.00 Uhr. Bei solchen Filmen kann man ja auch nicht auf die Media-Thek ausweichen.

Mich stört es vielmehr, dass ARD und ZDF weiterhin NUR deutsche Filme in der PrimeTime ausstrahlen als irgendwelche Leute beim Wettlaufen zuzuschauen. Aber auch das werde ich nicht ändern können. Zum Glück wurde ja für gute Filme die DVD erfunden ;)
#1443884
Was ich mal interessant fände, wäre was rauskäme, wenn man die Leute befragen würde, wie viel Prozent ihres Rundfunkbeitrags sie für welche Arten von Sendungen ausgeben wollen würden.