Odin hat geschrieben:
Eine Aussage mit Quellenangabe ist selten inhaltsleer. Du kannst doch nicht allen Ernstes die wenigen Idioten vom Ballermann, mit den in Deutschland, Österreich oder Finnland lebenden Türken vergleichen, das ist ein gigantischer Unterschied. Außerdem sind die Mallorca-Touristen Gäste/Urlauber, welche nach 2 - 3 Wochen wieder die Heimreise antreten. Natürlich entschuldigt das nicht das Prolomann 6 Verhalten...
die aussage ist insofern inhaltsleer, als das irgendwie die quintessenz fehlt. will er damit sagen, dass sich ausländer in deutschland grundsätzlich daneben benehmen, weshalb man keine mehr reinlassen solle? auch interessant finde ich, dass er auf seiner "heimseite" die anpassung an die hiesigen "sitten" fordert, während das bekenntnis zum grundgesetz etwa keine rolle spielt. mag daran liegen, dass es auch seine parteigenossen damit nicht so genau nehmen und es am liebsten abschaffen würden.
übrigens stammt der vergleich mit den touristen nicht von mir, sondern von der zitierten seite.
Odin hat geschrieben:
In Deutschland, Österreich werden die Frauen geachtet (also nichts mit Kopftuchmist), wenn sie das wollen --->Zuhause oder in der Türkei hierzulande nicht. Ebenso muss man als Gast eben DEUTSCH lernen, wer das nicht will oder kann, ist ebenso fehl am Platz. Die vorherrschende Religion ist nunmal das Christentum, heißt wenn die Leute ihre Moscheen, Synagogen oder sonst was haben wollen --->in ihrem Heimatland ja, hierzulande nicht.
das ist eine ziemliche schwarz-weiß-malerei. zunächst mal wäre ein kopftuchverbot verfassungswidrig, und ich kenne auch muslima, die sich bewusst für das kopftuch entscheiden. kein wunder übrigens, dass in unserer hedonistischen gesellschaft die gebräuche dieser leute ins glatte gegenteil dessen umschlagen, was wir jahrzehntelang durch konsequenten werteverfall "erreicht" haben.
aber ob islamisch oder nicht, in deutschland gilt die gleichberechtigung, das hat jeder zu akzeptieren, wobei es freilich ein paar schwarze schafe gibt, die auch entsprechend vom gesetz verfolgt oder notfalls ausgewiesen werden. warum man sich daher der einwanderung generell entgegen stellen sollte, ist mir ein rätsel.
und deutsch lernen sollte jeder einwanderer, da bin ich völlig d'accord, entsprechende maßnahmen werden ja auch seit einigen jahren durchgeführt.
und das christentum ist die "vorherrschende" religion? meines wissens nach ist deutschland, ebenso wie die türkei übrigens, ein laizistisches land - der staat ist zur religiösen neutralität verpflichtet. und nach un-menschenrechtscharta hat jeder das recht, seinen eigenen glauben auszuüben, durch "lehre, ausübung, gottesdienst und vollziehung eines ritus".
was ist dann eigentlich deiner meinung nach mit dem judentum, deren anhänger erheblichen anteil an der kulturellen und wissenschaftlichen vorherrschaft europas haben (es gibt etwa mehr jüdische als christliche nobelpreisträger)? dürfen die in deutschland auch nicht mehr ihre religion ausüben? dabei leben juden schon seit jahrtausenden quer über europa verstreut.
die vorstellung, die welt sei nach religionen eingeteilt ist jedenfalls ignorant und falsch. und deine meinung und wortwahl ("kopftuchmist") erwecken in mir auch nicht den eindruck, dass du es mit der im christentum gepredigten toleranz sonderlich genau nimmst. religionen sind persönliche einstellungen, die nicht an irgendwelchen von menschenhand gezogenen oder durch willkür entstandenen staatsgrenzen haltmachen.
Odin hat geschrieben:
Wenn ich in ein Land komme und wirklich vorhabe, dort länger zu bleiben, dann habe ich die auch die verdammte Pflicht, mich den Lebensgewohnheiten und auch Essensgewohnheiten anzupassen. Da gibt es auch nichts zu diskutieren, zu beschwichtigen oder sonst was, das hat so zu sein, wer das nicht will --->gute Heimreise.
essensgewohnheiten? also ich persönlich esse gern chinesisch, italienisch, türkisch oder fast food und freue mich über jede erweiterung der imho eher dürftigen und langweiligen deutschen küche. ich glaub du bist auch recht froh darüber, dass ausländer, die hierher gekommen sind, einen teil ihrer "esskultur" mitgebracht haben. ansonsten weiß ich nicht genau, was du mit "lebensgewohnheiten" meinst, ich persönlich führe auch ein ziemlich anderes leben als die meisten meiner mitmenschen, genauer gesagt ist es mir ziemlich egal, wie jemand anders sein leben lebt. ich glaub das ist einfach ein teil unserer freiheit, die uns unsere vorfahren gegen alle widrigkeiten über die vergangenen jahrhunderte erkämpft haben; allem nationalismus und aller intoleranz zum trotz.
Odin hat geschrieben:
Du willst also sagen, es sei überheblich von Gästen zu verlangen, sich anzupassen? Sehe ich anders, wenn ich wo Gast bin, oder gar vorhabe länger zu bleiben, dann passe ich mich an.
der begriff "anpassen" ist mir zu vage, um darauf antworten zu können. der vorwurf der überheblichkeit bezog sich auch eher auf die suggestivaussage von der zitierten seite, dass deutsche sich im ausland irgendwie sonderlich vorbildlich verhalten würden.
Odin hat geschrieben:
Die Türkei und besonders ihre Bürger sind nunmal zu rückständig [...].
ach, hast du alle 70 millionen persönlich kennen gelernt?
Odin hat geschrieben:
Dazu kommt noch die geographische Lage, wie ein Politiker überhaupt auf die Idee kommen kann, die Türkei könnte ja Mitglied werden, weiß ich nicht...
noch kurioser finde ich die idee, wie man als politiker ohne jegliches konstruktives wahlprogramm, sondern nur mit fremdenhass, antisemitismus und volksverhetzung bei der gruppe der ungebildeten und frustrierten globalisierungs-verlierer ängste schüren will, um sie so für die eigene rückwärtsgewandte, kleinbürgerliche ideologie zu begeistern. und sowas nennt sich dann "freiheitlich"?