#65104
Letztens bei Monitor und gestern bei Zapp kamen Berichte über eine Vereinigung namens "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft". Gegründet und finanziert von den Arbeitsgeberverbänden, bezahlt die Initiative u.a. für Artikel in Zeitungen und Berichte im Fernsehen und bestimmt über dessen Inhalte. Wie man sich denken kann, bestehen diese Inhalte aus neo-liberaler Propaganda, die sich allerdings - und das ist das Gefährliche (!!) - als unabhängige journalistische Berichterstattung gibt. Woher diese Inhalte stammen wird gar nicht oder nur kommentarlos angegeben. Auch in Polit-Talks wie Sabine Christiansen plaziert die Initiative angeblich unabhängige Wirtschaftsexperten. So wird die öffentliche Meinung aufs Übelste manipuliert.

Hier kann man den Bericht von Monitor lesen:
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.ph ... 40&sid=136
Hier kann man ihn sich ansehen:
http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=740&sid=136

Was haltet ihr davon? Mir scheint als hätten die Verschwörrungstheoretiker recht bekommen. Weil Geld alles bestimmt, ist nicht einmal mehr die Presse wirklich frei. Wir werden mit einer einseitigen Meinung bombadiert, in deren Flut die Gegenstimmen der noch verbliebenen seriösen Presse völlig untergeht. Dadurch erfahren wir nie, welche realistischen Alternativen es zur jetzigen Politik, zum jetzigen Wirtschaftssystem gibt. Und was nützt eine Demokratie - das Recht zu wählen - wenn die Wähler nicht über alles aufgeklärt werden?
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von The Red Umbrella
#65151
Jo, da hast du schon etwas Recht, bezüglich "INSM". Voll und ganz kann ich das aber natürlich nicht bestätigen. So ist zwar in der "FT Deutschland" recht viel Werbung von dieser Initiative. Aber in der "FT" war bislang nichts davon zu sehen. Da Letztere schwerer wiegt (allen voran durch The Lex Column auf FT Back), erscheint mir das Ganze eher irrelevant.
von Jan Nolte
#65681
Wenn du mit FT die Financial Times meinst: die ist doch von Natur aus neo-liberal, da braucht die Initiative nicht extra Artikel kaufen. ;)