Welcher Partei gibst du bei der Bundestagswahl deine Zweitstimme?

CDU/CSU
7
9%
SPD
6
8%
Bündnis 90/Die Grünen
14
19%
FDP
11
15%
Linkspartei
7
9%
Piratenpartei
18
24%
NPD/DVU/Republikaner
7
9%
andere Kleinparteien (ödp, MLPD, Tierschutzpartei, PBC, Violetten, Rentner etc.)
Keine Stimmen
0%
Ich mache von meinem Wahlrecht keinen Gebrauch
Keine Stimmen
0%
Ich bin nicht wahlberechtigt (minderjährig, kein deutscher Staatsbürger)
4
5%
#717049
Ich bin mir nicht so sicher, dass die Piraten ihre Wähler bei der FDP holen würden. Bürgerrechte, und Freiheit ja, aber Internetabzocke und Urheberrechte adé? Da sehe ich doch einige Probleme was Schnittmengen angeht.
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von Eisbär
#717065
vicaddict hat geschrieben:Ich bin mir nicht so sicher, dass die Piraten ihre Wähler bei der FDP holen würden. Bürgerrechte, und Freiheit ja, aber Internetabzocke und Urheberrechte adé? Da sehe ich doch einige Probleme was Schnittmengen angeht.
Nicht alle, aber einen Teil.
Wie geschrieben, die Mitglieder der FDP sind ja nicht alle geldgierige Plutokraten, Marktfundamentalisten und sozialdarwinistisch verblendete Berufsegoisten.
Ich denke gerade das sozialliberale Lager dort ist mit Guidos Parteiprogrammatik ("Steuern runter", noch mehr Reichtum für noch weniger) höchst unzufrieden, innerhalb der FDP zwar gewiss eine Minderheit und zZ ziemlich leise, aber sie sind da, genauso wie es innerhalb der SPD auch noch ein paar Sozialdemokraten gibt.
Das Thema Bürgerrechte ist nur präsent weil die FDP das halt glaubwürdiger präsentieren kann als z.B. die SPD und die GRÜNEN, hier also Wähler anziehen kann.
Das der Parteispitze das in Wahrheit Schnuppe ist, siehe die Unterlassung einer Verfassungsklage gegen das Zensurgesetz, sollte klar sein.

Und warum sollten FDP-Mitglieder nicht einfach die Partei wechseln, wenn ihre Ansichten und Meinungen dort eh nicht gewollt sind und faktisch nur toleriert werden um den demokratischen Schein aufrecht zuhalten.
Gerhard Baum z.B., auch wenn ich das persönlich für unwahrscheinlich halte.

Ich denke das es das beste ist was der Bundesrepublik passieren kann, das eine junge und dynamische Partei deren Strukturen noch nicht mit Wirtschaft und Medien vermachtet sind, das Politestablishment von hinten aufrollt.

Das damit verbunden keine klassischen Mehrheiten mehr zustande kommen?
So what!
Zukunftsfähig ist das aktuelle System sowieso nicht, die 5 etablierten Parteien sind sich bei den Hauptthemen alle einig, es geht letztlich nur um Details (2% Steuern hier rauf, da runter) die Problemursachen, die Wurzeln, können nicht angegangen werden, weil man sich sonst selbst entmachten würde.
Das will KEINE aktuell organisierte Partei.
Es geht nur noch um Symptom-Bekämpfung, um die Verwaltung des Elendes, siehe Hartz-Reformen.
Paliativ-Politik sozusagen.
Und wer sich als erster bewegt (handelt) hat sowieso verloren, wir sitzen die Probleme dann lieber aus oder werfen ein paar Bündel Geldscheine darauf.

Es gibt im Grunde 2 Möglichkeiten:
1: etablierte Partei wählen und hoffen das die Politik frewillig Macht und Einfluss an das Volk zurück gibt, was natürlich unwahrscheinlich ist - man wird sich in Berlin kaum den Ast absägen auf dem man sitzt und auf Volkes Kosten diniert.
2: nicht-etablierte Parteien wählen und selbst versuchen das politische System von aussen aufzubrechen, ihm Macht zu entreißen.

Du hast die Wahl.
Zuletzt geändert von Eisbär am Mo 14. Sep 2009, 14:09, insgesamt 2-mal geändert.
#717068
Naja wenn die FDP von Freiheit spricht fühl ich mich wie am Sonntag frühs nach der Kirmes... :mrgreen: ich finde das Wort Freiheit kann auch sehr viel negatives bedeuten...

Ich persönlich würde keine Partei wählen,die die Agenda unterstützt haben usw. allerdings sehe ich die Piraten momentan noch nicht reif genug,aber vielleicht kann sich da noch was bilden zur nächsten Wahl 2013.

Das heutige System Bundestag/Rat finde ich auch ziemlich schlecht,da ich finde das nur diese Parteien das sagen haben sollte,die auch die Bundestagswahl gewonnen hat. Aber das ist meistens nicht der Falls,siehe bei Rot/Grün
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von Eisbär
#717073
@Andicool2005
Richtig, einführung des Mindestlohn wäre nach 2004 wegen des Bundesrates schwierig gewesen, ABER:
Man hat sich höheren Ortes ja nichtmal wirklich damit befasst, obwohl zu erkennen war das v.a. die flexibilisierung des Arbeitsmarktes, die geänderten Zumutbarkeitskritererien, sowie die wesentlich größere Fallhöhe in das soziale Netz (Alg 1 = 12 Monate, danach Alg 2 und anpassung des Lebensstiles an 350,- im Monat) dazu führen MUSSTEN das das Lohniveau fällt, auch in nichtexistenzsichernde Tiefen.
Das war den ehrenwerten Herrschaften die sich damit beschäftigten auch alle klar, die sind ja net dämlich.
Und trotzdem hat sich nicht mit Mindestlöhnen etc. befasst.
Sozial ist was Arbeit schafft, alles andere war egal.
#717080
Meine Stimme wird in diesem Jahr an die SPD gehen.

Mich würde interessieren, ob hier tatsächlich jemand die NPD gewählt hat. Es wäre schön, wenn die NPD-Wähler nicht nur klammheimlich ihre Stimme abgeben, sondern sich auch zeigen würden. Schließlich ist ein Forum da, um zu diskutieren... :wink:
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von Eisbär
#717085
Schön, dann fangen wir an zu diskutieren :P
Warum wählst du die SPD?
#717093
@ Eisbär: du hast natürlich völlig recht damit,das wenn die Linke nicht die Forderung aufgestellt hätte,auch die SPD und die Grünen keinen Mindestlohn fordern würde...das ist für mich schon ein Grund diese beiden nicht zu wählen

Als ich gestern Steinmeier gehört habe,das er garnicht erkennen kann,welche Gemeinsammkeiten er mit den Linken hätte,habe ich mich schon gefragt was das soll...nach dem Programm her hat die SPD mehr ähnlichkeit mit den Linken als sie zugeben wollen,aber leider nicht von den Personen her

Also ich persönlich würde empfehlen,das Steinmeier/Steinbrück in die CDU eintreten werden und Wowereit und co dann das sagen in der SPD haben,ne andere Wahl werden sie eh in der Zukunft nicht mehr haben,als weiter nach Links wieder zu gehen!
#717128
Eisbär hat geschrieben:Schön, dann fangen wir an zu diskutieren :P
Warum wählst du die SPD?
Ich wähle die SPD, weil ihre und meine Ansichten größtenteils übereinstimmen. Die für mich wichtigsten Punkte (z. B. einige Aspekte im Bereich Bildung) sieht die SPD genauso, was ich mittels Wahl-O-Mat noch mal überprüft habe und glücklicherweise bestätigt wurde. Das ist für mich Grund genug, der SPD meine Stimme zu geben. :wink:
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von Fabel
#717161
Eisbär hat geschrieben:@Fabel
Mir scheint das du unser politisches System noch nicht ganz begriffen hast.
Theoretisch sitzen im Bundestag vom Volk gewählte Vertreter, welche nur ihrem eigenen Gewissen ggü. verpflichtet Entscheidungen (Gesetze, Beschlüsse, usw.) treffen.
Praktisch sitzen im Bundestag von Parteien gewählte Vertreter, welche dem Fraktionszwang folgend Entscheidungen treffen die eine kleine Politkamarilla in noch kleineren Hinterzimmern ausklüngelt.
Davon abgesehen, dort sitzen idR keine Experten und Spezialisten, sondern vorwiegend Parteifunktionäre die in ihrem Leben Leeeeeerer, Taxifahrer, Theologiestudenten, Juristen und dergleichen sind oder waren.
Ein sehr schönes Beispiel ist da Lilo Friedrichs, SPD, die naiv-trottelig die Agenda 2010 von den Schröder-Sozis unterstützt und gelobt hat, bis sie nach ihrem BT-Ausschied selbst arbeitslos wurde und dort mal am eigenen Leib erfahren hat, was sie da für einen Mist unterstützt hat.

Oder das Finanzmarktstabilisierungsgesetz von 2008, welches der Großteil des humanen Reichstagsinhaltes abgenickt hat und mit dem sich die Politik innerhalb von 20 Jahren zum 2. Mal von der Hochfinanz am Nasenring durch Landschaft hat ziehen lassen.

Ja,du sitzt bestimmt gerade in deinem Hinterstübchen und schüttelst mit dem Kopf wie schlecht die Politik und die großen Parteien sind?-Drum frage ich dich,bist du selbst Mitgleid in einer solchen Partei und probierst was zu verändern?-Wahrscheinlich nicht,und deshalb sitzt du hier und veruretilst hier die Bundestagsabgeodrneten,die hart arbeiten(vielleicht nicht alle aber die meisten) und wenigstens was ändern wollen,da ist es doch scheiß egal ob sie Taxifahrer oder Jurist sind,sie wollen was bewegen und nicht wie die Piraten,die einfach nur Geld scheffeln wollen indem sie nur auf billige einseitige Themen setzen und eigentlich so gut wie keine Chance haben dass sie in den Bundestag einziehen,ich frage mich wieso man solche Parteien wählt?-vor allem,mit wie viel Promille,ich will keinen daran hindern,aber trotzdem man soll wählen um was zu bewegen aber nicht um wie du sagst,indem Fall der Piraten bestimmt"Informatikstudenten" das Geld in den Hintern zu schieben-nein,das verszteh ich unter Politik,ich akzeptier deine Meinung voll und ganz nur verstehen kann ich sie-sag,wenn ihr schon so fleißig am diskutieren seid,wen wählst du denn?
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von Maddi
#717238
Fabel hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:@Fabel
Mir scheint das du unser politisches System noch nicht ganz begriffen hast.
Theoretisch sitzen im Bundestag vom Volk gewählte Vertreter, welche nur ihrem eigenen Gewissen ggü. verpflichtet Entscheidungen (Gesetze, Beschlüsse, usw.) treffen.
Praktisch sitzen im Bundestag von Parteien gewählte Vertreter, welche dem Fraktionszwang folgend Entscheidungen treffen die eine kleine Politkamarilla in noch kleineren Hinterzimmern ausklüngelt.
Davon abgesehen, dort sitzen idR keine Experten und Spezialisten, sondern vorwiegend Parteifunktionäre die in ihrem Leben Leeeeeerer, Taxifahrer, Theologiestudenten, Juristen und dergleichen sind oder waren.
Ein sehr schönes Beispiel ist da Lilo Friedrichs, SPD, die naiv-trottelig die Agenda 2010 von den Schröder-Sozis unterstützt und gelobt hat, bis sie nach ihrem BT-Ausschied selbst arbeitslos wurde und dort mal am eigenen Leib erfahren hat, was sie da für einen Mist unterstützt hat.

Oder das Finanzmarktstabilisierungsgesetz von 2008, welches der Großteil des humanen Reichstagsinhaltes abgenickt hat und mit dem sich die Politik innerhalb von 20 Jahren zum 2. Mal von der Hochfinanz am Nasenring durch Landschaft hat ziehen lassen.

Ja,du sitzt bestimmt gerade in deinem Hinterstübchen und schüttelst mit dem Kopf wie schlecht die Politik und die großen Parteien sind?-Drum frage ich dich,bist du selbst Mitgleid in einer solchen Partei und probierst was zu verändern?-Wahrscheinlich nicht,und deshalb sitzt du hier und veruretilst hier die Bundestagsabgeodrneten,die hart arbeiten(vielleicht nicht alle aber die meisten) und wenigstens was ändern wollen,da ist es doch scheiß egal ob sie Taxifahrer oder Jurist sind,sie wollen was bewegen und nicht wie die Piraten,die einfach nur Geld scheffeln wollen indem sie nur auf billige einseitige Themen setzen und eigentlich so gut wie keine Chance haben dass sie in den Bundestag einziehen,ich frage mich wieso man solche Parteien wählt?-vor allem,mit wie viel Promille,ich will keinen daran hindern,aber trotzdem man soll wählen um was zu bewegen aber nicht um wie du sagst,indem Fall der Piraten bestimmt"Informatikstudenten" das Geld in den Hintern zu schieben-nein,das verszteh ich unter Politik,ich akzeptier deine Meinung voll und ganz nur verstehen kann ich sie-sag,wenn ihr schon so fleißig am diskutieren seid,wen wählst du denn?
gegenfrage: bist DU mitglied in einer partei und versuchst dich da hochzuschlafen um da was zu ändern???

ich wars mal, und hab dort auch für einen (befreundeten) landtagsabgeordneten in seinem wahlkreisbüro gearbeitet. dass niemand der nicht das absolute arschkriechergen hat und mit seiner zeit was besseres anzufangen weiss sich da durchwuseln will ist mehr als verständlich.
aber du musst es ja wissen...
#720608
Ursprünglich war ich dem konservativen Lager sehr treu und bevorzugte Schwarz-Gelb... doch aufgrund der Veränderung der persönlichen Lage und der Lage des Staats allgemein bin ich ziemlich weit nach links gewandert. Von den 5 großen Parteien halte ich rein inhaltlich eigentlich nur Die Linke für wählbar - allein was das Soziale, die Friedenspolitik und die Umweltpolitik angeht. Mir erscheint die Partei sozialer als die SPD, "christlicher" als die CDU (wobei ich die "christlichen" Werte in Anführungszeichen setzen möchte, da ich die Werte von dem religiösen Hintergrund lösen möchte und diese Werte als selbstverständlich ansehe) und grüner als die Grünen. FDP ist ohnehin indiskutabel. Braune Socken á la NPD, REP, DVU und Konsorten stehen sowieso nicht zur Debatte. Von der Piratenpartei halte ich bisher noch gar nichts - warum sollte ich eine Partei wählen, die gerade mal eine Handvoll Punkte in ihrem Programm hat, die mich teilweise nicht mal tangieren? Was mir bei den Piraten wichtig wäre, finde ich auch im Wahlprogramm der Linken.
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von Eisbär
#720617
doch aufgrund der Veränderung der persönlichen Lage und der Lage des Staats allgemein bin ich ziemlich weit nach links gewandert.
Thats the problem.
Die meisten Menschen können halt nur durch direkt erlebten Schmerz lernen.
Und solange man selbst von etwas noch nicht betroffen ist, interessiert es einen auch nicht.
Mir kann sowas ja nicht passieren. Ich bin ja Leistungsträger. Ich gehöre zur Mitte. Der kleinbürgerliche Narzissmus eben.

Sofern dann allerdings die Masse mal endlich begriffen hat, das es ein "weiter so" nicht geben kann, haben die Herrschenden längst eine Mauer gebaut, die Bürgerrechte abgeschafft und die Infrastruktur des Landes für 3,50 an einen befreundeten "Investor" vertickt.
von Adrianm
#721633
Linke.
Warum? Naja, ne' reale Chance die CDU/Kanzlerin für die nächsten vier Jahre loszuwerden gibt es nicht (und ich werde sie nicht indirekt mitwählen), und so haben wir halt ne' starke linke Opposition.
So viel Wahl haben wir ja nicht ;)
#724192
Piratenpartei. Das ist die einzige Partei, bei der ich sicher sein kann, dass sich jemand drum kümmert, dass Deutschland nicht zu einem Überwachungsstaat verkommt. Dass meine Daten sicher sind... und dass die Grundrechte / das Grundgesetz nicht weiter abgebaut wird.
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis heute Abend und drücke alle Daumen.
#724210
hotellazur hat geschrieben:Piratenpartei. Das ist die einzige Partei, bei der ich sicher sein kann, dass sich jemand drum kümmert, dass Deutschland nicht zu einem Überwachungsstaat verkommt. Dass meine Daten sicher sind... und dass die Grundrechte / das Grundgesetz nicht weiter abgebaut wird.
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis heute Abend und drücke alle Daumen.

Sofern du kein Künstler bist, oder sonst irgendwie geistiges Eigentum zum Lebensunterhalt benötigst, stimmt das auch. Trifft das auf dich aber nicht zu, dann ist es mit den Grundrechten nicht weit her, bei der Piratenpartei.
#724265
Moment mal. Das ist ein typisches Missverständnis beziehungsweise ein Vorurteil. Die Piratenpartei will das Urheberrecht ja nicht abschaffen, sondern nur reformieren. Es soll anders sein, als es heute ist und das ist auch gut so. Es dürfte jedem klar sein, dass ein Künstler auch von etwas leben muss.
#724283
hotellazur hat geschrieben:Moment mal. Das ist ein typisches Missverständnis beziehungsweise ein Vorurteil. Die Piratenpartei will das Urheberrecht ja nicht abschaffen, sondern nur reformieren. Es soll anders sein, als es heute ist und das ist auch gut so. Es dürfte jedem klar sein, dass ein Künstler auch von etwas leben muss.
Und kostenlose Downloads schädigen die Künstler nicht?
#724297
vicaddict hat geschrieben:
hotellazur hat geschrieben:Moment mal. Das ist ein typisches Missverständnis beziehungsweise ein Vorurteil. Die Piratenpartei will das Urheberrecht ja nicht abschaffen, sondern nur reformieren. Es soll anders sein, als es heute ist und das ist auch gut so. Es dürfte jedem klar sein, dass ein Künstler auch von etwas leben muss.
Und kostenlose Downloads schädigen die Künstler nicht?
Was soll denn so ein schwachsinniges Statement. Die Partei will doch eine Reform des Urheberrechts nicht um kostenlose Downloads für alle zu garantieren, sondern um die kleinen Künstler mehr zu beteiligen. Zudem könnten sinnvolle Änderungen die Nutzer von Gratistauschbörsen und Ähnlichem weglocken; das die Piratenpartei dafür kein konkretes Rezept bietet, sondern nur Parolen ist der wirkliche Kritikpunkt. Noch gravierender ist aber mMn ihre Sicht auf das Patentrecht, die geht nämlich einfach komplett an der Realität und den marktwirtschaftlichen Prinzipien vorbei.
von The Rock
#724342
TorianKel77 hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:
hotellazur hat geschrieben:Moment mal. Das ist ein typisches Missverständnis beziehungsweise ein Vorurteil. Die Piratenpartei will das Urheberrecht ja nicht abschaffen, sondern nur reformieren. Es soll anders sein, als es heute ist und das ist auch gut so. Es dürfte jedem klar sein, dass ein Künstler auch von etwas leben muss.
Und kostenlose Downloads schädigen die Künstler nicht?
Was soll denn so ein schwachsinniges Statement. Die Partei will doch eine Reform des Urheberrechts nicht um kostenlose Downloads für alle zu garantieren, sondern um die kleinen Künstler mehr zu beteiligen. Zudem könnten sinnvolle Änderungen die Nutzer von Gratistauschbörsen und Ähnlichem weglocken; das die Piratenpartei dafür kein konkretes Rezept bietet, sondern nur Parolen ist der wirkliche Kritikpunkt.
Was das Ganze ja dadurch nicht besser macht. Wenn der Kopierschutz weg fällt, dann ist es nach jetzigem deutschen Recht erlaubt, alles zu kopieren, was einem in die Finger gegeben wird. Zu sagen, dass man das und jenes dann auch ändern könnte und damit irgendwelchen Künstlern geholfen werden soll, ist schon Blasphemie. Immerhin strebt die Partei Zustände der alten Zeit an, auch wenn auffällig oft das Wort "neu" gebraucht wird, hat man zu Napsterzeiten gesehen, zu was freier "Wissensaustausch" geführt hat.
Was mich an der Partei nicht mal so sehr stört ist, wie du es selber sagt, die Parole und kein konkreter Weg, sondern deren Anhänger, die das Wahlprogramm und das besonders sehr sehr sehr offene Homepage Konzept der Parteien frei interpretieren wo es nur geht.
Dafür das die Piraten nur eine Themenpartei und "noch" keine Volkspartei darstellen, finden diese sich an konsequenzslosen Beispielen schon sehr in den Fußstapfen der CDU. Eine Richtung haben, aber wie man etwas in die Tat umsetzen möchte. Da erntet man nur Schulterzucken.

Was der Partei fehlt ist ein starkes Gesicht an vorderster Front und ein verschärftes Inhaltsprofil, damit diese ganzen Anti Faschos, Pseudolinken und Hobbyhacker die Partei nicht als Spiegelbild ihrer pubertären Portestaktion verwenden, wie ich es leider immer häufiger mitbekomme.

Viele der Parteipunkte sind Auszüge aus der berühmten Hackerethik, den Computer research mainfesten oder den Cyberkultus Büchern und an sich halte ich diese Punkte auch für sehr wünschenswert, aber genau wie damals aus dem Hackerkult, soll sich aus der Partei keine Schmarotzergemeinschaft hervorheben, die aus den "ehrlichen Werten" nur ihre eigene Weltanschauung schmieden und somit den eigentlichen Zielen eher schadet, als wirklich hilft.
#726270
@fabel
Ja,du sitzt bestimmt gerade in deinem Hinterstübchen und schüttelst mit dem Kopf wie schlecht die Politik und die großen Parteien sind?-Drum frage ich dich,bist du selbst Mitgleid in einer solchen Partei und probierst was zu verändern?
Ich bin selbt kein Parteimitglied, gerade weil ich vermutlich keine Chance hätte etwas zu verändern. Schleimen und kuschen liegt mir nicht, ich verachte in höchstem Maße den zur Schau gestellten Machtopportunismus der großen Parteinen mit ihrer sektenhaften Parteidiszplin und Obrigkeitshörigkeit ggü. der Parteispitze ("Maul halten, Genossen!").
Ich hatte vor jahren mit dem Gedanken gespielt bei den GRÜNEN einzutreten, nach einem realen Kontakt mit Joschka Fischer, Berufspolitiker durch und durch und frei jeder Ideale und positiver Eigenschaften, habe ich davon abstand genommen.

Hätte ich bei den etablierten Parteien eine politische Karriere starten wollen, so wäre dies nur mit dem Verrat meiner Ideale und Überzeugungen möglich gewesen, also genau das was ich hier seit etwa 2 Jahren bei anderen kritisiere.
-Wahrscheinlich nicht,und deshalb sitzt du hier und veruretilst hier die Bundestagsabgeodrneten,die hart arbeiten(vielleicht nicht alle aber die meisten) und wenigstens was ändern wollen,da ist es doch scheiß egal ob sie Taxifahrer oder Jurist sind,sie wollen was bewegen und nicht wie die Piraten
Ändern wollen vielleicht, entscheident ist, was die Abgeordneten ändern KÖNNEN.
Und da die MdB mit kleinen Ausnahmen der Fraktionsdisziplin unterworfen sind, also der Politikgestaltung in den Hinterzimmern der Macht, passiert auch nix.
Der normale MdB ist nicht frei in seiner Entscheidung.
Ansonsten müssten ja auch keine Probeabstimmungen bei Gesetzen gemacht werden, um anschließend nochmal gezielt auf "Abweichler" einzuwirken, oder?
Weiterhin, es mag sein das die MdBs hart arbeiten, fleissig sind, klar, das garantiert aber nicht das sie auch die richtigen Entscheidungen treffen.
Ich kann von einem Theologen oder Sportleher nicht erwarten das er 200-seitige Gesetzesvorhaben zur Regeulierung des Finanzwesens in feinstem Juristendeutsch in seiner ganzen Tragweite versteht.
Texte die selbst Bankkaufleute nicht nachvollziehen können.
Oder den Lissabon-Vertrag.
Die Mehrheit der MdB kann die Gesetze selbst mangels Kompetenz nicht überprüfen und muss das von dritten erledigen lassen.
Das ist das nächste Problem bei den Parlamentariern, Nummer 3 wäre die Erpressung bzw. Korruption/"Überzeugung" der MdB durch Lobbygruppen/Medien/ bzw. von Strukturen ausserhalb des politischen Apparates.
piraten ,die einfach nur Geld scheffeln wollen indem sie nur auf billige einseitige Themen setzen und eigentlich so gut wie keine Chance haben dass sie in den Bundestag einziehen,ich frage mich wieso man solche Parteien wählt?
Nun ja, die meisten (aktiven) Piraten haben wohl einen vernünftigen Job, gibt da sicherlich einfachere Wege Geld zu verdienen als mit den paar Wählerstimmen.
Zumal die lukrativen Posten in Ämtern und Ministerien ja überhaupt nicht zur Debatte stehen.
vor allem,mit wie viel Promille,ich will keinen daran hindern,aber trotzdem man soll wählen um was zu bewegen aber nicht um wie du sagst,indem Fall der Piraten bestimmt"Informatikstudenten" das Geld in den Hintern zu schieben-nein,das verszteh ich unter Politik,ich akzeptier deine Meinung voll und ganz nur verstehen kann ich sie-sag
Wie schon ein paar mal ausgeführt, ich halte es für eine naive Hoffnung das die Parteien politische Alternativen anbieten. Egal ob Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot, die ökonomischen und machtpolitischen Sachzwänge sind identisch, reformiert man das bestehende System, verliert man die Plätze an den lieb-gewonnenen Fleischtöpfen.
Dadurch wird die Politik tatsächlich "alternativlos".
"Alternativlos" ist zB die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich oder die Machtkonzentration und politische Einflussnahme von nichtdemokratisch legitimierten Personen und Interessengruppen.
Ein politischer Wandel wird nicht freiwillig von der "weiter so"-Fraktion erfolgen, den muss sich das Volk mühsam erkämpfen, wie immer.
Das Parlament hat allerdings Einfluss darauf wie hoch die Verluste sind.
wenn ihr schon so fleißig am diskutieren seid,wen wählst du denn?
1.Stimme = SPD-Kandidat, in der Hoffnung der CDU Überhangmandate abzunehmen.
2.Stimme = Piraten, hat ja immerhin für 2% gereicht.



@the Rock, TorianKel77
Grundsätzlich zu den marktwirtschaftlich inkompatiblen Ansätzen der Piraten:
Ehrenämter, Altruismus, Opensource, etc., all das ist ebensowenig marktwirtschaftlich kompatibel, im Gegenteil, es untergräbt das Wirtschaftssystem und verhindert potenzielle Erwerbsmöglichkeiten.
Würde man staatlicherseits nichtentgeldliche Arbeit z.B. Opensource verbieten, könnte man so neue Arbeitsplätze, neue Verwertungsmöglichkeiten für Kapital schaffen. Die Quelle für wirtschaftliches Wachstum.
Wenn man es zulässt, Lebewesen patentieren zu können, schafft man für die Wirtschaft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten, man könnte auch die Bürgerrechte abschaffen und diese den Menschen anschließend zum Kauf anbieten, auch das bringt Wachstum.
Wenn die Bundesregierung die betriebliche Mitbestimmung oder den Kündigungsschutz wegreformiert, wird die Börse jubeln - noch mehr Wachstum.

Wir werden uns also zukünftig damit ausandersetzen müssen, was uns wichtiger ist, Wirtschaftswachstum oder Freiheit.
Und genau diese gern verdrängte aber entscheidende Frage wirft die Piratenpartei mit ihren Ansichten zum Patentwesen auf.
Auch wenn das vermutlich die meisten Parteimitglieder nicht wissen.
#804078
Die Nazis wären wie gewöhnlich zu blöd gewesen, sich bei der BTW auf eine einzige Wahlliste zu einigen, also wären alle drei Parteien an der 5%-Hürde gescheitert und ihre 7 Stimmen irrelevant. 8)
Die anderen 4 sind es ohnehin. Also darf man nur 63 Stimmen zählen...

Das Ergebnis sähe dann so aus:

PIRATEN 28.6%

GRÜNE 22.2%

FDP 17.5%

LINKE 11.1%

CDU/CSU 11.1%

SPD 9.5%

Fazit: Ziemlicher Quatsch. :lol:
PIRATEN und GRÜNE sind in diesem Forum erheblich über- sowie CDU/CSU und SPD sehr stark unterrepräsentiert, DIE LINKE entspricht hingegen annähernd ihrem Abschneiden bei der Gesamtbevölkerung (11.9%), und die FDP liegt gerade noch innerhalb der drei Prozent Fehlertoleranz (14.6%).