Welche Parteien kommen in den Bundestag?

CDU/CSU
44
20%
SPD
50
22%
Grüne
45
20%
Linskpartei
34
15%
Piraten
17
8%
FDP
29
13%
Andere (Welche?)
5
2%
von AndiK.
#1294639
Eine neue Partei "Die Neutralen" - das wärs !
Schwierige Koalitionsverhandlungen mit der SPD stehen der CDU bevor. Und wie es so ist, man wird Kompromisse eingehen (müssen). Dadurch verschwimmen die Grundsätze, je nachdem wer sich durchsetzt. Es ist nämlich bedenklich, wenn die CDU weiter nach links rückt und die Steuererhöhungen von SPD und Grüne unterstützt.
Meine Idee: Es müsste eine neue Partei mit Namen "Die Neutralen" gegründet werden. Ihre Mitglieder sind Beamte, deren einzige Aufgabe es sein würde, der Partei, die gewonnen hat, die nötige Mehrheit zur absoluten Mehrheit zu verschaffen, wenn sie nur wenige Prozente bräuchte. Und bei Abstimmungen wäre es ihre Aufgabe für die Regierung zu stimmen. Als Mehrheitsbeschafferpartei. Minister würde keiner von dieser Partei werden.
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von vicaddict
#1294647
Zastrow von der FDP hat den Schuss nicht gehört und ist doch tatsächlich der Meinung, die FDP dürfe sich nicht sozialliberalem Gedankengut hingeben, sondern müsse weiterhin dem neoliberalenbGeoscks nachhecheln. Na viel Spaß :D
von Commi
#1294652
AndiK. hat geschrieben:Eine neue Partei "Die Neutralen" - das wärs !
Schwierige Koalitionsverhandlungen mit der SPD stehen der CDU bevor. Und wie es so ist, man wird Kompromisse eingehen (müssen). Dadurch verschwimmen die Grundsätze, je nachdem wer sich durchsetzt. Es ist nämlich bedenklich, wenn die CDU weiter nach links rückt und die Steuererhöhungen von SPD und Grüne unterstützt.
Meine Idee: Es müsste eine neue Partei mit Namen "Die Neutralen" gegründet werden. Ihre Mitglieder sind Beamte, deren einzige Aufgabe es sein würde, der Partei, die gewonnen hat, die nötige Mehrheit zur absoluten Mehrheit zu verschaffen, wenn sie nur wenige Prozente bräuchte. Und bei Abstimmungen wäre es ihre Aufgabe für die Regierung zu stimmen. Als Mehrheitsbeschafferpartei. Minister würde keiner von dieser Partei werden.
Du bist einfach ein kluger Kopf...

Also, mal ernsthaft: was ist denn das bitte für ein Demokratieverständnis, wenn du eine Partei willst, die immer nur alles abnickt? Wo wären die denn neutral, wenn die Merkel (oder wer auch immer Kanzler ist) blind folgen?
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von 2Pac
#1294738
Commi hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben:Eine neue Partei "Die Neutralen" - das wärs !
Schwierige Koalitionsverhandlungen mit der SPD stehen der CDU bevor. Und wie es so ist, man wird Kompromisse eingehen (müssen). Dadurch verschwimmen die Grundsätze, je nachdem wer sich durchsetzt. Es ist nämlich bedenklich, wenn die CDU weiter nach links rückt und die Steuererhöhungen von SPD und Grüne unterstützt.
Meine Idee: Es müsste eine neue Partei mit Namen "Die Neutralen" gegründet werden. Ihre Mitglieder sind Beamte, deren einzige Aufgabe es sein würde, der Partei, die gewonnen hat, die nötige Mehrheit zur absoluten Mehrheit zu verschaffen, wenn sie nur wenige Prozente bräuchte. Und bei Abstimmungen wäre es ihre Aufgabe für die Regierung zu stimmen. Als Mehrheitsbeschafferpartei. Minister würde keiner von dieser Partei werden.
Du bist einfach ein kluger Kopf...

Also, mal ernsthaft: was ist denn das bitte für ein Demokratieverständnis, wenn du eine Partei willst, die immer nur alles abnickt? Wo wären die denn neutral, wenn die Merkel (oder wer auch immer Kanzler ist) blind folgen?
Hahahaha wie schwachsinnig. Wieso sollte jemand die Neutralen wählen wenn sie direkt die CDU zur Mehrheit wählen können?
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von vicaddict
#1295050
Eine Partei, deren einziger Sinn und Zweck es ist, der CDU eine Mehrheit zu verschaffen? Die wurde gerade aus dem Bundestag rausgewählt... :roll:
von Familie Tschiep
#1295057
AndiK. hat geschrieben:Eine neue Partei "Die Neutralen" - das wärs !
Schwierige Koalitionsverhandlungen mit der SPD stehen der CDU bevor. Und wie es so ist, man wird Kompromisse eingehen (müssen). Dadurch verschwimmen die Grundsätze, je nachdem wer sich durchsetzt. Es ist nämlich bedenklich, wenn die CDU weiter nach links rückt und die Steuererhöhungen von SPD und Grüne unterstützt.
Meine Idee: Es müsste eine neue Partei mit Namen "Die Neutralen" gegründet werden. Ihre Mitglieder sind Beamte, deren einzige Aufgabe es sein würde, der Partei, die gewonnen hat, die nötige Mehrheit zur absoluten Mehrheit zu verschaffen, wenn sie nur wenige Prozente bräuchte. Und bei Abstimmungen wäre es ihre Aufgabe für die Regierung zu stimmen. Als Mehrheitsbeschafferpartei. Minister würde keiner von dieser Partei werden.
Die CDU hätte sowieso die Steuer erhöht, die SPD gibt ihr ein schönes Alibi, weil es die Schuldenprämie gibt und, dass Griechenland den Deutschen kein Geld kostet, hat ja auch niemand geglaubt, da wird es demnächst es einen Schuldenschnitt geben und der wird teuer.

Bei manchen ist die CDU Rot-grün mit Zeitverzögerung.
von AndiK.
#1295703
Ghost hat geschrieben:Andis Idee ist genial, ihr habt einfach keine Ahnung! ♥ DIE NEUTRALEN ♥
Genau. Wenigstens einer. Ist ja auch nur eine Idee. Die Parteien ähneln sich heute viel zu sehr. Die CDU ist mittlerweile schon das kleinere Übel.
Prinzipiell bin ich mit denen durch.
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von Kunstbanause
#1295745
AndiK. hat geschrieben:
Ghost hat geschrieben:Andis Idee ist genial, ihr habt einfach keine Ahnung! ♥ DIE NEUTRALEN ♥
Genau. Wenigstens einer.
Zu geil, wie du selbst die offensichtlichste Ironie nicht bemerkst. Ich lache hart. Schlüpperwechsel.
von AndiK.
#1296081
Ach was. Ist doch egal. Dann lache doch Menschen aus, wenns dir Spass macht. Wenn das dein Niveau ist. Meinetwegen kannst du auch weich lachen. Ist mir auch egal. Ich finde meine Idee der Neutralen nicht schlecht. Sagt doch was ihr wollt. Viele Menschen, die neu dachten, wurden früher verlacht. Aber wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Man wird ja sehen, wie die Inhalte von CDU und SPD verwirklicht werden können.
Sitzt Steinbrück jetzt zuhause und spielt "Mensch ärgere dich nicht" mit seiner Frau ?
Und wird Rösler eine "Anschlussverwendung" finden ?
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von Fernsehfohlen
#1296090
AndiK. hat geschrieben:Viele Menschen, die neu dachten, wurden früher verlacht.
Und in 98% der Fälle wurden und werden diese Menschen auch zurecht ausgelacht. Ich habe so ganz leichte Zweifel, dass deine Idee der Neutralen Teil der anderen 2% sind.

Wobei der Banause ja eigentlich eher darüber lachte, dass du Ghosts Ironie nicht erkannt hast.


Fohlen
von Commi
#1296092
AndiK. hat geschrieben:Ich finde meine Idee der Neutralen nicht schlecht. Sagt doch was ihr wollt.
Deine Idee ist aber schlecht. Aus vielerlei Gründen. Ich hab dich schonmal gefragt ,was das für ein Demokratieverständnis sein soll, wenn du eine Partei haben willst, die einfach nur alles abnickt, was jemand vorschlägt? Ich möchte in so einer Demokratie jedenfalls nicht leben.
AndiK. hat geschrieben: Sitzt Steinbrück jetzt zuhause und spielt "Mensch ärgere dich nicht" mit seiner Frau ?
Hoffentlich mit einer guten Flasche Rotwein. Das würd ich ihm gönnen, denn das hat er sich verdient.
von AndiK.
#1296100
Commi hat geschrieben:
Deine Idee ist aber schlecht. Aus vielerlei Gründen. Ich hab dich schonmal gefragt ,was das für ein Demokratieverständnis sein soll, wenn du eine Partei haben willst, die einfach nur alles abnickt, was jemand vorschlägt? Ich möchte in so einer Demokratie jedenfalls nicht leben.
AndiK. hat geschrieben: Sitzt Steinbrück jetzt zuhause und spielt "Mensch ärgere dich nicht" mit seiner Frau ?
Hoffentlich mit einer guten Flasche Rotwein. Das würd ich ihm gönnen, denn das hat er sich verdient.
Ob er sich das verdient hat, lassen wir mal dahingestellt. Sicher hat er es auch nicht ganz leicht gehabt im Wahlkampf, aber einiges hat er sich auch selbst zuzuschreiben.

Die Sache mit den Neutralen: Ja nur Abnicken ist natürlich so eine Sache. Aber wenn eine Partei, wie der CDU nur wenige Prozentpunkte bis zur absoluten Mehrheit fehlen, ist es natürlich auch so eine Sache, dann koalieren zu müssen und dann wieder lange Verhandlungen mit der SPD zu führen. Und meine Idee würde auch nur in solchen Fällen gelten, wo die fehlende Mehrheit weit unter 5 % liegt. Aber das ist natürlich nur eine Idee und wird so eh nicht kommen. Ich finds aber nicht verwerflich, einfach mal weiterzudenken, ohne dass das gleich alles in Stein gemeißelt sein muss.
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von vicaddict
#1296129
AndiK. hat geschrieben: Die Sache mit den Neutralen: Ja nur Abnicken ist natürlich so eine Sache. Aber wenn eine Partei, wie der CDU nur wenige Prozentpunkte bis zur absoluten Mehrheit fehlen, ist es natürlich auch so eine Sache, dann koalieren zu müssen und dann wieder lange Verhandlungen mit der SPD zu führen. Und meine Idee würde auch nur in solchen Fällen gelten, wo die fehlende Mehrheit weit unter 5 % liegt. Aber das ist natürlich nur eine Idee und wird so eh nicht kommen. Ich finds aber nicht verwerflich, einfach mal weiterzudenken, ohne dass das gleich alles in Stein gemeißelt sein muss.
Dann wären wir bei einem Mehrheitswahlrecht wie es in den USA oder UK üblich ist. Die politische Landschaft würde sich auf zwei, vielleicht auch drei Richtungen beschränken und alle kleineren Parteien würden wohl oder übel verschwinden und mit ihnen ihre Anliegen, die in einem großen Lager keinen Anklang finden. Wohin das führt, kannst du am Beispiel der USA wunderbar sehen, wo sich seit Jahren beide Lager gegenseitig blockieren.

Das Wahlrecht, wie wir es in Deutschland haben, zwingt die Parteien geradezu miteinander zu reden und einen Kompromiss zu finden. Das eigentliche Problem besteht bei uns nicht darin, dass die Union keine Mehrheit erreicht, unser Problem besteht darin, dass sich die Parteien vor Wahlen bereits dermaßen eng auf Koalitionen festlegen, dass nach der Wahl immer jemand als Wortbrüchiger dasteht und somit dem Demokratieverdruss Vorschub leistet. Das aktuelle Wahlergebnis ist doch das beste Beispiel. Angela Merkel wird als große Siegerin gefeiert, dabei ist sie das nicht. Sie hat im Bundestag keine Mehrheit, während es auf der anderen Seite drei Parteien gibt, die sich inhaltlich zu 90% einig sind, aber aus welchen Gründen auch immer, nicht miteinander sprechen wollen. Anstatt man also dem Wahlergebnis Rechnung trägt und eine rot-rot-grüne Regierung bildet, hält man weiterhin die Mär aufrecht, dass Angela Merkel als Kanzlerin bestätigt wurde und es nun an der SPD sei, einfach abzunicken. Jetzt mag man ja von RRG halten was man will, aber das was da im Moment passiert, ist höchst undemokratisch.

Dies ist das größte Problem in der deutschen Demokratie. Es werden persönliche Eitelkeiten über Inhalte gestellt und die Presse spielt bei dieser Verklärung eine gewichtige Rolle. Dass Angela Merkel im Bundestag mit 42% nur knapp an der absoluten Mehrheit gescheitert ist, ist sicher richtig, aber die Medien unterschlagen eben auch, dass mit den Nichtwählern vermutlich weit über 70% der Wähler Angela Merkel eben nicht gewählt haben. Die fehlende Repräsentation der Nichtwähler ist ein Problem in unserem Wahlrecht und all das löst du nicht mit einer neutralen Partei.
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von 2Pac
#1296137
Du legst dir das aber auch nur so zurecht wie du es gerade brauchst. Klar ist Merkel die große Siegerin. Wenn sie es nicht ist, wer dann? Die 3 linken Parteien haben mehr verloren als gewonnen. Ein klares Zeichen. Alles was sich nach links bewegt hat, ist runter gegangen. Die Mitte ist hoch gegangen. Die Union hat knapp die absolute Mehrheit verpasst. Deiner Argumentation nach gab es ansonsten noch nie einen Sieger, weil zunächst steht die Partei immer erst alleine da ohne absolute Mehrheit. Also Merkel und Co. können sich als Sieger zurecht feiern lassen. Wäre ja superdreist wenn die Verlierer jetzt die Sieger sind und die Sieger die Verlierer. Die größte geschlossene Stimme ist die der Union, danach kommen viele kleine Einzelstimmen die auch was vom Kuchen ab haben wollen. Sollen wir den vielen kleinen, z.T. zerstritten Stimmen den Kuchen geben und die große Stimme des Wählers ignorieren? Ich denke nicht.
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von vicaddict
#1296148
2Pac hat geschrieben:Du legst dir das aber auch nur so zurecht wie du es gerade brauchst. Klar ist Merkel die große Siegerin. Wenn sie es nicht ist, wer dann? Die 3 linken Parteien haben mehr verloren als gewonnen. Ein klares Zeichen. Alles was sich nach links bewegt hat, ist runter gegangen. Die Mitte ist hoch gegangen. Die Union hat knapp die absolute Mehrheit verpasst. Deiner Argumentation nach gab es ansonsten noch nie einen Sieger, weil zunächst steht die Partei immer erst alleine da ohne absolute Mehrheit. Also Merkel und Co. können sich als Sieger zurecht feiern lassen. Wäre ja superdreist wenn die Verlierer jetzt die Sieger sind und die Sieger die Verlierer. Die größte geschlossene Stimme ist die der Union, danach kommen viele kleine Einzelstimmen die auch was vom Kuchen ab haben wollen. Sollen wir den vielen kleinen, z.T. zerstritten Stimmen den Kuchen geben und die große Stimme des Wählers ignorieren? Ich denke nicht.
Was drehe ich mir denn wie ich es brauche? Natürlich hat die Union gewonnen. Sie ist die stärkste Fraktion. Dafür hat die FDP verloren und das bürgerliche Lager ist im Bundestag auf 42% geschrumpft. Erstaunlicherweise hat die FDP nach der Wahl in Umfragen sogar noch einmal verloren. Egal mit wem die Union koaliert, sie muss die Kröten schlucken, die ihr Grüne oder SPD hinlegen. Ist das für dich ein Sieg? Merkels einzige Machtoption ist ein weiterer Linksruck und wieviel Raum das der AfD lässt, sieht man daran, dass diese inzwischen schon bei 6% steht. Die Medien haben in der Wahlnacht nicht ohne Grund gefragt, ob Merkel sich zu Tode siegt. Fakt ist, dass es im Bundestag eine Mehrheit von drei Parteien gibt, die zu 90% die selben Inhalte teilen. Inwiefern ist es denn demokratisch, wenn eine dieser Parteien die Überzugungen über Bord wirft, um regieren zu dürfen? Sowohl die CDU als auch SPD oder Grüne müssen Abstriche machen, wenn sie koalieren. Bei RRG wäre dies nicht der Fall.
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von 2Pac
#1296154
Das ist nun mal so in einer Koalition. Jeder muss was schlucken was ihm nicht schmeckt. So bekommen beide das was ihnen wichtig erscheint. RRG mit einer Linken die niemand einschätzen kann. Da ist man abhängig wie die gerade drauf ist. Die Politiker müssen sich auch untereinander trauen können. Und wenn nur ein paar von der Linkspartei auf stur schalten, dann sieht es düster aus.
Die Union muss sich nicht nach links bewegen, dafür hat man ja den Koalitionspartner (SPD oder Grüne). Sie muss nur zustimmen wie es im Vertrag steht. Genau so müssen sich die Grüne nicht in die Mitte bewegen, das Spielfeld können sie der CDU überlassen. Ok die machen das jetzt trotzdem, aber nur weil sie ihre lehren aus der Wahl gezogen haben und gemerkt haben, dass Links out ist und sich neu aufstellen müssen.
vicaddict hat geschrieben:Angela Merkel wird als große Siegerin gefeiert, dabei ist sie das nicht.
vicaddict hat geschrieben:Natürlich hat die Union gewonnen. Sie ist die stärkste Fraktion.
Okay, das muss ich wohl missverstanden haben. Hat sich erledigt. Ich dachte zuerst du machst die Sieger zu Verlierer :P
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von vicaddict
#1296170
2Pac hat geschrieben:Das ist nun mal so in einer Koalition. Jeder muss was schlucken was ihm nicht schmeckt. So bekommen beide das was ihnen wichtig erscheint.
Dann erkläre mir mal, warum zwei Parteien 180° Drehungen vollziehen sollten, wenn auf der anderen Seite bereits drei Parteien die gleichen Inhalte vertreten? Wo steht geschrieben, dass eine Koalition zwingend unter Führung der größten Partei zu existieren hat? Merkel hat den Führungsanspruch und den Gestaltungauftrag, aber wenn es inhaltlich bereits eine andere Mehrheit gibt, spricht doch nichts dagegen, dass diese auch genutzt wird.
RRG mit einer Linken die niemand einschätzen kann. Da ist man abhängig wie die gerade drauf ist. Die Politiker müssen sich auch untereinander trauen können. Und wenn nur ein paar von der Linkspartei auf stur schalten, dann sieht es düster aus.
Das halte ich nun wirklich für eines der schlimmsten Totschlagargumente. Was ist denn an der Linken unberechenbar? Ein paar verschrobene Sektierer in westdeutschen Landtagen? Inhaltlich vertreten sie das grüne und auch das SPD Programm. Da sind die Seeheimer schon das größere Risiko. Der oft kritisierte Wagenknecht-Flügel ist doch am Ende auch pragmatisch genug, um zu wissen das die Glaubwürdigkeit der eigenen Partei auf dem Spiel steht. Da ist man nicht anders als die CSU. Man rasselt gern mit dem Säbel, aber man würde eine Regierungsbeteiligung nicht platzen lassen.
Die Union muss sich nicht nach links bewegen, dafür hat man ja den Koalitionspartner (SPD oder Grüne). Sie muss nur zustimmen wie es im Vertrag steht.
Natürlich müssen sie. Die Union kann doch nicht auf ihren Forderungen bestehen und erwarten, dass die anderen einfach so springen. Egal mit wem sie koalieren, sie müssen Zugeständnisse machen und im Falle der SPD sind das Steuererhöhungen, das Betreungsgeld, etc. Selbst die Presse hat doch inzwischen erkannt, dass man versucht hat Steuererhöhungen schon jetzt bei der SPD abzuladen.
Genau so müssen sich die Grüne nicht in die Mitte bewegen, das Spielfeld können sie der CDU überlassen. Ok die machen das jetzt trotzdem, aber nur weil sie ihre lehren aus der Wahl gezogen haben und gemerkt haben, dass Links out ist und sich neu aufstellen müssen.
Ich glaube nicht, dass links out ist. Es ist aber nicht genug Platz für eine mittige SPD, die Linke und die Grünen, die sich dazwischen quetschen wollen. Den Grünen bleibt mittelfristig nur die Möglichkeit sich als neue FDP zu etablieren, wenn es um die Frage der Mehrheit geht. Wenn sie clever sind, etablieren sie sich auch als neue Stimme des Liberalismus. Eine Annäherung von SPD und Linke ist unausweichlich und die Grünen müssen den Platz zwischen Union und SPD einnehmen. Generell habe ich ja den Eindruck, dass die Union insgeheim darauf hofft, dass die neue Grünenführung sich bereits jetzt öffnet. Je länger sich Verhandlungen mit der SPD hinziehen, desto mehr Zeit haben die Grünen um sich anzunähern. Am Ende dürfte auch die SPD davon profitieren, denn in die GroKo wollen die doch auch nicht.
2Pac hat geschrieben:Okay, das muss ich wohl missverstanden haben. Hat sich erledigt. Ich dachte zuerst du machst die Sieger zu Verlierer :P
Sie ist beides. Ihre Union hat 8 Punkte gewonnen, der Koalitionspartner 10 verloren und da es nicht für den Wiedereinzug gereicht hat, wurden aus -10, sogar -15 . Insgesamt hat das bürgerliche Lager also 7 Punkte verloren. Jetzt ist sie gezwungen sich einen Partner zu suchen, der eben nicht einfach nur alles abnickt und mit der AfD am rechten Rand hat sie ein weiteres Problem. Neuwahlen kann sie sich nicht leisten, denn an der Lage der FDP dürfte sich nichts ändern und würde die AfD dann einziehen, würde es die Situation nicht verbessern. Für niemanden.
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von cooky
#1296315
vicaddict hat geschrieben:
AndiK. hat geschrieben: Die Sache mit den Neutralen: Ja nur Abnicken ist natürlich so eine Sache. Aber wenn eine Partei, wie der CDU nur wenige Prozentpunkte bis zur absoluten Mehrheit fehlen, ist es natürlich auch so eine Sache, dann koalieren zu müssen und dann wieder lange Verhandlungen mit der SPD zu führen. Und meine Idee würde auch nur in solchen Fällen gelten, wo die fehlende Mehrheit weit unter 5 % liegt. Aber das ist natürlich nur eine Idee und wird so eh nicht kommen. Ich finds aber nicht verwerflich, einfach mal weiterzudenken, ohne dass das gleich alles in Stein gemeißelt sein muss.
Dann wären wir bei einem Mehrheitswahlrecht wie es in den USA oder UK üblich ist. Die politische Landschaft würde sich auf zwei, vielleicht auch drei Richtungen beschränken und alle kleineren Parteien würden wohl oder übel verschwinden und mit ihnen ihre Anliegen, die in einem großen Lager keinen Anklang finden. Wohin das führt, kannst du am Beispiel der USA wunderbar sehen, wo sich seit Jahren beide Lager gegenseitig blockieren.

Das Wahlrecht, wie wir es in Deutschland haben, zwingt die Parteien geradezu miteinander zu reden und einen Kompromiss zu finden. Das eigentliche Problem besteht bei uns nicht darin, dass die Union keine Mehrheit erreicht, unser Problem besteht darin, dass sich die Parteien vor Wahlen bereits dermaßen eng auf Koalitionen festlegen, dass nach der Wahl immer jemand als Wortbrüchiger dasteht und somit dem Demokratieverdruss Vorschub leistet. Das aktuelle Wahlergebnis ist doch das beste Beispiel. Angela Merkel wird als große Siegerin gefeiert, dabei ist sie das nicht. Sie hat im Bundestag keine Mehrheit, während es auf der anderen Seite drei Parteien gibt, die sich inhaltlich zu 90% einig sind, aber aus welchen Gründen auch immer, nicht miteinander sprechen wollen. Anstatt man also dem Wahlergebnis Rechnung trägt und eine rot-rot-grüne Regierung bildet, hält man weiterhin die Mär aufrecht, dass Angela Merkel als Kanzlerin bestätigt wurde und es nun an der SPD sei, einfach abzunicken. Jetzt mag man ja von RRG halten was man will, aber das was da im Moment passiert, ist höchst undemokratisch.

Dies ist das größte Problem in der deutschen Demokratie. Es werden persönliche Eitelkeiten über Inhalte gestellt und die Presse spielt bei dieser Verklärung eine gewichtige Rolle. Dass Angela Merkel im Bundestag mit 42% nur knapp an der absoluten Mehrheit gescheitert ist, ist sicher richtig, aber die Medien unterschlagen eben auch, dass mit den Nichtwählern vermutlich weit über 70% der Wähler Angela Merkel eben nicht gewählt haben. Die fehlende Repräsentation der Nichtwähler ist ein Problem in unserem Wahlrecht und all das löst du nicht mit einer neutralen Partei.

Da stimm ich dir zu. Zumal Nichtwähler oft in diese "Hat keinen Bock/Kennt sich nicht aus/Dem ist alles scheißegal" Schublade gesteckt werden. Da vergisst man die ganz bewussten Nichtwähler, deren "Protest" überhört wird. Und dann fallen noch die ganzen unter 5% Stimmen weg.
Die Diskussion um die 5% Hürde finde ich auch recht spannend aktuell.
von Commi
#1296368
Die meisten Nichtwähler haben ja auch keinen Bock und kennen sich nicht aus.
Der Prozentsatz derjenigen Nichtwähler, die sagen "Ich geh aus Protest nicht wählen" dürfte da deutlich geringer ausfallen. Zumal ich eh nicht verstehe, warum diese Haltung das Nicht-Wählen legitimieren sollte. Mit diesem Protest, mit dieser Anti-Haltung bewegt man nämlich auch nichts.
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von Fernsehfohlen
#1296406
Na, die Frage ist aber auch auf der anderen Seite, ob man "etwas bewegt", wenn man der konventionalisierten Bürgerpflicht nachgeht, brav alle paar Jahre sein Kreuzchen setzt und sich danach als großer Teilhaber an der Demokratie selbst feiert, obgleich man letztlich trotzdem nichts zu melden hat. Ich kann da diese Protest-Haltung irgendwie schon nachvollziehen, ich habe trotz meiner Teilnahme an der Bundestagswahl (und an allen weiteren Bundestags- und Landtagswahlen bislang, ich bin also kein "Protestler") nicht das Gefühl, in irgendeiner Form involviert zu sein in unser politisches System.

Auf der anderen Seite tue ich natürlich auch nichts dafür, damit mein Einfluss wächst, ne? Also mir ist schon bewusst, dass ich selbst auch für meine mickrige Stellung in unserem Staat mit verantwortlich bin. Ich kanns halt nur sehr gut nachvollziehen, wenn einem das brave Kreuzchen-Setzen alle vier Jahre nicht das Gefühl gibt, wirklich etwas bewegt zu haben. Ist halt eine sehr schwache Form der politischen Partizipation.


Fohlen
von Commi
#1296421
Und? Tut es dir weh, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuz zu machen? Ist das irgendwie belastend für dich? Eine zu hohe Bürde?

Ich kann verstehen, dass man Politik und so weiter, eher uncool findet. Aber einen Protest, der sich so darstellt, dass man seinen Arsch eben nicht 100 Meter weiter ins Wahlbüro bewegt, kann ich nicht ernstnehmen. Dann sollen die auch bitte richtig protestieren und was dafür tun, dass sich was ändert oder ändern kann. Aber durch "Ich bleib einfach zuhause, das haben sie jetzt davon" ändert sich auch nix.
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von 2Pac
#1296433
vicaddict hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:Das ist nun mal so in einer Koalition. Jeder muss was schlucken was ihm nicht schmeckt. So bekommen beide das was ihnen wichtig erscheint.
Dann erkläre mir mal, warum zwei Parteien 180° Drehungen vollziehen sollten, wenn auf der anderen Seite bereits drei Parteien die gleichen Inhalte vertreten? Wo steht geschrieben, dass eine Koalition zwingend unter Führung der größten Partei zu existieren hat? Merkel hat den Führungsanspruch und den Gestaltungauftrag, aber wenn es inhaltlich bereits eine andere Mehrheit gibt, spricht doch nichts dagegen, dass diese auch genutzt wird.
Da muss sich niemand um 180° drehen. Eine Schnittmenge besteht doch auch so schon. Wie gesagt sind die Grünen und die SPD keine krass linken Parteien sondern haben auch mittige Themen. Nur deshalb wird überhaupt mit denen sondiert. Es hat schon einen Grund warum die Union nicht mit der Linkspartei spricht. Die müssten sich nämlich wirklich um 180° drehen. So wie es aussieht werden sich die Grünen anscheinend doch mehr auf die Mitte und den liberalen Freiraum konzentrieren. Die räumen ja richtig auf.

In Koalitionen ändert sich die politische Richtung nicht dadurch weil man etwas durch winkt das einem nicht passt. Das ist ein Kuhhandel der im Koalitionsvertrag fixiert wird. Nach dem Motto: "Du stimmst für meine Sache, ich stimme für deine". Die Programme ändern sich dadurch nicht. Nach der Legislaturperiode ist weder die Union liberaler geworden noch ist die FDP konservativ geworden. Obwohl die sich gegenseitig die Themen durchgeboxt haben. Oder das was die FDP für Themen gehalten hat :P
Commi hat geschrieben:Und? Tut es dir weh, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuz zu machen? Ist das irgendwie belastend für dich? Eine zu hohe Bürde?

Ich kann verstehen, dass man Politik und so weiter, eher uncool findet. Aber einen Protest, der sich so darstellt, dass man seinen Arsch eben nicht 100 Meter weiter ins Wahlbüro bewegt, kann ich nicht ernstnehmen. Dann sollen die auch bitte richtig protestieren und was dafür tun, dass sich was ändert oder ändern kann. Aber durch "Ich bleib einfach zuhause, das haben sie jetzt davon" ändert sich auch nix.
Es gab doch auch Protestparteien wie die NEIN-Partei. Dort kann man doch klar seinen Protest ablegen. Für mich sind die Leute die zu Hause bleiben keine Protestierenden. Zum protestieren gehört für mich Aktivität. Passiv im Sessel zu hocken ist kein Protest sondern Faulheit, keine Interesse an Politik oder es ist dem Typ egal, weil es ihm sowieso gut geht egal wer regiert.
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von Fernsehfohlen
#1296434
Commi hat geschrieben:Und? Tut es dir weh, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuz zu machen? Ist das irgendwie belastend für dich? Eine zu hohe Bürde?
Nö. Aber "ich wähle, weil es mir nicht weh tut, zu wählen" ist nun doch auch ein sehr... erbärmliches Bild von politischer Mitbestimmung. Hab zwar das Gefühl, dass so bei einigen die Einstellung ist (bzw. auch gerne "ich wähle, weil man das halt so macht"), aber mit einer echten Volksherrschaft mit mündigen Bürgern hat das meines Erachtens doch relativ wenig zu tun.

Ich kann gut verstehen, dass sich von diesem System einige lossagen - auch wenn die Konsequenzen daraus selten wirklich zielführend sind, die diese Leute daraus ziehen. Dafür kann ich politisches Desinteresse im Gegensatz zu dir nicht nachvollziehen.


Fohlen
von Commi
#1296457
2Pac hat geschrieben:Für mich sind die Leute die zu Hause bleiben keine Protestierenden. Zum protestieren gehört für mich Aktivität.
Richtig. Exakt das meinte ich.
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