2Pac hat geschrieben:Das ist nun mal so in einer Koalition. Jeder muss was schlucken was ihm nicht schmeckt. So bekommen beide das was ihnen wichtig erscheint.
Dann erkläre mir mal, warum zwei Parteien 180° Drehungen vollziehen sollten, wenn auf der anderen Seite bereits drei Parteien die gleichen Inhalte vertreten? Wo steht geschrieben, dass eine Koalition zwingend unter Führung der größten Partei zu existieren hat? Merkel hat den Führungsanspruch und den Gestaltungauftrag, aber wenn es inhaltlich bereits eine andere Mehrheit gibt, spricht doch nichts dagegen, dass diese auch genutzt wird.
RRG mit einer Linken die niemand einschätzen kann. Da ist man abhängig wie die gerade drauf ist. Die Politiker müssen sich auch untereinander trauen können. Und wenn nur ein paar von der Linkspartei auf stur schalten, dann sieht es düster aus.
Das halte ich nun wirklich für eines der schlimmsten Totschlagargumente. Was ist denn an der Linken unberechenbar? Ein paar verschrobene Sektierer in westdeutschen Landtagen? Inhaltlich vertreten sie das grüne und auch das SPD Programm. Da sind die Seeheimer schon das größere Risiko. Der oft kritisierte Wagenknecht-Flügel ist doch am Ende auch pragmatisch genug, um zu wissen das die Glaubwürdigkeit der eigenen Partei auf dem Spiel steht. Da ist man nicht anders als die CSU. Man rasselt gern mit dem Säbel, aber man würde eine Regierungsbeteiligung nicht platzen lassen.
Die Union muss sich nicht nach links bewegen, dafür hat man ja den Koalitionspartner (SPD oder Grüne). Sie muss nur zustimmen wie es im Vertrag steht.
Natürlich müssen sie. Die Union kann doch nicht auf ihren Forderungen bestehen und erwarten, dass die anderen einfach so springen. Egal mit wem sie koalieren, sie müssen Zugeständnisse machen und im Falle der SPD sind das Steuererhöhungen, das Betreungsgeld, etc. Selbst die Presse hat doch inzwischen erkannt, dass man versucht hat Steuererhöhungen schon jetzt bei der SPD abzuladen.
Genau so müssen sich die Grüne nicht in die Mitte bewegen, das Spielfeld können sie der CDU überlassen. Ok die machen das jetzt trotzdem, aber nur weil sie ihre lehren aus der Wahl gezogen haben und gemerkt haben, dass Links out ist und sich neu aufstellen müssen.
Ich glaube nicht, dass links out ist. Es ist aber nicht genug Platz für eine mittige SPD, die Linke und die Grünen, die sich dazwischen quetschen wollen. Den Grünen bleibt mittelfristig nur die Möglichkeit sich als neue FDP zu etablieren, wenn es um die Frage der Mehrheit geht. Wenn sie clever sind, etablieren sie sich auch als neue Stimme des Liberalismus. Eine Annäherung von SPD und Linke ist unausweichlich und die Grünen müssen den Platz zwischen Union und SPD einnehmen. Generell habe ich ja den Eindruck, dass die Union insgeheim darauf hofft, dass die neue Grünenführung sich bereits jetzt öffnet. Je länger sich Verhandlungen mit der SPD hinziehen, desto mehr Zeit haben die Grünen um sich anzunähern. Am Ende dürfte auch die SPD davon profitieren, denn in die GroKo wollen die doch auch nicht.
2Pac hat geschrieben:Okay, das muss ich wohl missverstanden haben. Hat sich erledigt. Ich dachte zuerst du machst die Sieger zu Verlierer 
Sie ist beides. Ihre Union hat 8 Punkte gewonnen, der Koalitionspartner 10 verloren und da es nicht für den Wiedereinzug gereicht hat, wurden aus -10, sogar -15 . Insgesamt hat das bürgerliche Lager also 7 Punkte verloren. Jetzt ist sie gezwungen sich einen Partner zu suchen, der eben nicht einfach nur alles abnickt und mit der AfD am rechten Rand hat sie ein weiteres Problem. Neuwahlen kann sie sich nicht leisten, denn an der Lage der FDP dürfte sich nichts ändern und würde die AfD dann einziehen, würde es die Situation nicht verbessern. Für niemanden.