blra hat geschrieben:Ebenso verstehe wer will, warum die SPD nicht mal ein paar Spin-Docs aussendet, um Rot-Rot-Grün als Drohmittel als Regierung und parlamentarische Möglichkeit zu etablieren. So macht man der Union ein bisschen Druck, ein paar Themen und Ministerien abzugeben. Denn die Union fürchtet doch nichts mehr als eine Abwahl Merkels bzw. inhaltlichen Streit, während der Legislaturperiode.
Soweit ich das mitbekommen habe, macht doch die hess. SPD einmal mehr die Ypsilanti und schließt genau das nicht mehr aus, obwohl man es vor der Wahl noch ankündigte. Einen großen Aufschrei gibt es dort aber auch nicht mehr. Warum man es auf Bundesebene nicht wirklich androht? Gute Frage. Allerdings sieht man seit Wochen einzig und allein Ralf Stegner in Talkshows, der ja wie kein anderer für RRG steht. Wer weiß? Vielleicht hebt man sich dies doch auf, für den Fall, dass die Basis gegen eine GroKo stimmen sollte. Das könnte man innerhalb der SPD auch als Richtungsentscheid sehen. Lass die Basis mal deutlich gegen die GroKo stimmen, dann ist Kraft ganz vorne dran und könnte so eine Koalition auch vertreten. Nach allem was man so hört, wurde das Thema doch noch während des Wahlkampfs intern besprochen und eine Absage erteilte man dem Thema nur, weil man sich im Wahlkampf eindeutig festgelegt hat, aus Angst man könnte wieder bei 23% landen. Aber jetzt lass mal den Fall so eintreten wie beschrieben, dann wäre das eine Legitimation mit der man es durchziehen könnte. Klar, die konservative Presse würde den Untergang des Vaterlandes heraufbeschwören, aber deren Wählerschichten sind für die SPD eh uninteressant und inzwischen haben auch die gemerkt, dass sie nur eine Machtoption haben, wenn sie sich mit der Linken an einen Tisch setzen. Mit einem Seeheimer Kreis landet die SPD jedenfalls nicht mehr oberhalb von 25%, das haben sie jetzt zwei mal gemerkt.
Es ist doch auffallend, dass die SPD mittlerweile sehr offen sagt, dass sie RRG für die Zukunft nicht mehr ausschließt und selbst aus Unionskreisen mittlerweile keine Keule mehr geschwungen wird. Die wissen beide, dass RRG eine sehr realistische Option ist, die einzig deshalb nicht gezogen wird, weil die SPD sich dagegen entschieden hat. Ohne jede Not, wohlgemerkt.