rosebowl hat geschrieben:Das Problem ist halt, dass man sich unglaubwürdig macht, wenn man vor der Wahl groß und breit verkündet "mit denen auf gaaaaaar keinen Fall!!!", und es sich nach der Wahl anders überlegt.
Unsere Bundesgöttin hat vor der Wahl auch angekündigt, mit ihr würde es keine Nationalisten-Orgasmus-Maut geben, das juckt doch nun auch niemanden mehr. Man kann ja das Standardargument "wir setzen den Wählerauftrag um und stellen uns der politischen Verantwortung" hier auch bringen. Insbesondere dann, wenn die Basis-Abstimmung negativ ausfällt.
Konsequent fänd ichs in dem Fall nur, auch über dieses mögliche Bündnis die Mitglieder abstimmen zu lassen. Aber so weit sind wir ja aus diversen Gründen eh noch lange nicht.
Kaffeesachse hat geschrieben:Nein, ich möchte nicht von der Linkspartei regiert werden. Für deren schöne Träume reicht das Geld eh nicht.
Na, Geld verjubeln wir jetzt auch zur Genüge. Wie viel kosten die diversen Punkte der großen Koalition, 40 oder doch 50 Milliarden? Völlig hirnspinstiger Schwachsinn wie die Herdprämie oder die "jetzt sollen aber echt mal die blöden Ösis zahlen"-Maut kommt von der Union, die SPD ist auch nicht zimperlich hinsichtlich weiterer Ausgaben und naja... sobald die Linke mal in die Verantwortung genommen wird, muss sie natürlich auch realpolitischer werden und ihre romantischen Vorstellungen runterschrauben.
Aber so lange sich "mit euch Kommunisten wollen wir nicht" mit "uhuhuh, von der Partei will ich aber nicht regiert werden" abwechselt, tut man der Partei gleichermaßen Unrecht wie man sie stärkt. Denn sie kann sich ja auch immer als die einzig soziale Alternative in diesem Land stilisieren, die ja gerne würde, aber nie darf. Und gleichzeitig hat sie nie die Chance, ihre (zum Teil hirnrissigen, zum Teil aber auch aus meiner Sicht wirklich klugen und nötigen) Ideen umzusetzen.
2Pac hat geschrieben:Generell würde eine linkere Ausrichtung der SPD eher schaden als nutzen. Links ist der Platz mit Linke und Grüne schon verdammt eng. Da sich jetzt auch noch rein zu quetschen, ist sicherlich keine gute Idee. Und ob Neuwahlen einer linkeren SPD überhaupt etwas bringt ist auch fraglich. Schließlich ist links out, alle linksgerichteten Parteien haben ordentlich verloren.
Die Grünen sind eher links? Da ist mein Eindruck aber ein ganz anderer. :?
Und dass alle linksgerichteten Parteien verloren haben, ist doch auch Käse. Die SPD hat 2,7 Prozentpunkte gewonnen, die Linken und Grünen insgesamt 5,6 verloren, also insgesamt steht da ein Verlust von 2,9 Prozentpunkten. Die Union hat gleichzeitig 7,7 PP gewonnen, die FDP dafür unglaubliche 9,8 verloren. Also da steht ein Verlust von 2,1 Prozentpunkten zu Buche.
Die Frage ist da natürlich, was man mit der AfD machen soll. Also man kann sie sicher eher rechts einordnen, keine Frage, aber meines Erachtens ist das eine... naja, ich sags mal so offen: Protest- und Idiotenpartei.
Fohlen