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von Eisbär
#701587
Bevor sich hier Staub ansetzt:
Als Nachricht getarnte Werbung, mal wieder mit meinem besonderen Freund Prof. Raffelhüschen, dem die FTD auf den Leim gegangen ist.
http://www.weissgarnix.de/2009/08/07/ge ... mehr-geld/
Wobei, eigentlich kein Journalist mit einem IQ > seine Schuhgröße das nicht erkennen kann...
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von Atum4
#711149
Crenshaw hat geschrieben:TV-Sender fällt auf Monkey Island herein
»SCUMM ist ein Alkohol-Lieferservice«

http://www.gamestar.de/news/pc/adventur ... erein.html
Sau Geil :lol: Herzlichen Glückwunsch nach Argentinien.
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von Maddi
#711422
Godfather hat geschrieben:Nicht schlecht :D




Ist Ulla Schmidt denn von ihrer Weltreise schon wieder zurück? :wink:
nee, hab gehört, die lässt ihren Dienstwagen gerade über die Beringstraße nachkommen :wink: :lol:
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von Crenshaw
#731901
Bin gerade beim Durchblättern der TV Spielfilm beim dem Artikel "Alles Internet, oder was?" hängen geblieben. Darin geht es um die Mediennutzung junger Menschen. Interessant finde ich die Infobox "Welches Medium genießt das meiste Vertrauen?"

"Die Antworten belegen die hohe Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien: 44 Prozent nannten die Tageszeitung, 31 Prozent das Fernsehen und 13 Prozent das Radio als vertrauenswürdigste Infoquelle. Das Internet landet mit nur 12 Prozent auf dem letzten Platz. Dabei vertrauen Jungendlichen den Printmedien umso stärker, je älter sie werden, während das Vertrauen ins Fernsehen bis zum Alter von 19 Jahren ehr schwindet."

Ich würde mal drauf tippen, dass die Studie eine Printmedienunternehmen beauftragt hat :) Ich habe gerade Urlaub und dann lese ich früh immer die regionale Tageszeitung von meinem Vater. Eigentlich dachte ich immer das wäre keine Käseblatt aber spätestens bei der Bundestagswahl hat sich gezeigt welche Gesinnung in dem Hause wohl das Sagen hat. Alle Artikel fast nur Pro Schwarz/Gelb und alle anderen Parteien werden kaum beachtet oder bekommen schlechte Presse. Interesannt war es beim Thema Internetsperren, da gab es sogar beim Onlineauftritt der Zeitung zusätzliche Links. Aber alles nur Pro Sperre kein einziges Wort oder Link von Kritikern. Auf meinen Leserbrief hat natürlich auch keiner geantwortet.

Also zurück zum Thema für mich ist die Reihenfolge ehr fast umgekehrt, wobei ich die Glaubwürdigkeit von Fernsehen und Printmedium mittlerweile fast auf die gleiche niedrige Stufe stellen würde.

Trotz allem finde ich ist es beim Thema Glaubwürdigkeit mehr eine Frage der Quelle als des Medium. Sind jetzt die RTL2 Nachrichten glaubwürdiger als Spiegel Online weil es Fernsehen ist? :roll:
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von Eisbär
#732327
Das Internet landet mit nur 12 Prozent auf dem letzten Platz.
Ganz tolle Studie.
Wie defniert man denn "das Internet"?
Sind das die Onlineangebote der Mainstreammedien, Blogs, Alien-Verschwörungs-Foren, Quotenmeter oder alles zusammen?

Apropos Mainstream:
Massenmedien als Konformitäts- statt Informationsvermittler:
http://www.weissgarnix.de/2009/09/02/no ... /#comments
„Man [i.e. die Massenmedien, WGN] will gar nicht, und das ist das Verblüffende, finde ich, primär Informationen übermitteln. Ein naives, aufgeklärtes Bewusstsein würde erwarten, Massenmedien informieren im Sinne der Aufklärung. Man weiß es danach besser. Es geht aber nicht um das Besserwissen und um das Besser-Informiert-Sein, sondern um das Sich-Sicherer-Fühlen. [...] Und diese große Illusion der Durchschaubarkeit der Welt, das ist es eigentlich, was wir den Massenmedien verdanken. Und das ist ihre eigentliche psychologische Leistung. Alle Weltsachverhalte sind viel zu komplex, als dass sie auch – außer von hochspezialisierten Experten – durchschaut werden können. Die Massenmedien müssen den Gegenbeweis antreten: Ihr könnt alles verstehen – und wir sorgen dafür, dass das geschieht.“

„Wenn man beispielsweise einen dieser schrecklichen Filme anschaut, von denen Dirk Baecker gerade gesprochen hat, dann lernt man da sehr wohl. Man lernt beispielsweise, wie es in Manhattan aussieht. Man lernt, wie man mit Frauen umgehen könnte. Man lernt, wie man mit seinem Chef sprechen könnte. Man lernt, wie man in bestimmten, konkreten Situationen sich verhalten kann oder auch nicht, wie man sich lächerlich macht oder auch nicht, wie weit das Piercing gehen kann oder auch nicht. [...] Also, man lernt nichts, wenn Sie so wollen, Abfragbares für „Wer wird Millionär?“, sondern man lernt, wie man in der Welt sich verhalten kann oder verhalten soll oder, vor allen Dingen, mit welcher Meinung man sich in der Öffentlichkeit blicken lassen kann und mit welcher nicht. [...] Da geht es um Isolationsangst: Mit welchen Meinungen kann ich in Kommunikationszusammenhänge eintreten? Das machen mir die Massenmedien klar. Du kannst sehr viele Meinungen haben, aber doch bitte nur in diesem Spektrum und in diesem Horizont. Und das ist natürlich unschätzbar für die Verhaltenssicherheit der Menschen."
#750719
Hier mal ein sehr sehenswerter Bericht, wie Politik und Wirtschaft unsere Meinugsbildung mit der Hilfe von PR-Agenturen maipuliert:

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archi ... ks100.html
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von Eisbär
#780212
Die Propaganda ist tot, es lebe die Reformkommunikation!
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32095/1.html
Am Bodensee soll eine Professur für "Reformkommunikation" eingerichtet werden
Wird es am Bodensee bald die erste Professur für Propaganda nach 1945 in der Bundesrepublik geben? Dieser Schluss liegt nahe, betrachtet man die Stellenausschreibung der privaten Zeppelin University in Friedrichshafen. Dort sucht man neben einem Juniorprofessur für Massenmedien, Kultur und Gesellschaft auch einen solchen für "Reformkommunikation".

Reformkommunikation, das ist, was das wissenschaftliche Ordnungsgefüge anbelangt, ungefähr so, als wenn man innerhalb der Veterinärmedizin noch eine Professur für das Schweineschlachten ansiedelt. Und das, was bei der "Reformkommunikation" geschlachtet werden soll, ist der mündige Bürger. Denn wie man ihm das Fell über die Ohren zieht und er dabei noch immer meint, das sei zu seinem Besten, das ist der Gegenstand der "Reformkommunikation".

Wer genauer wissen will, was es mit diesem Begriff auf sich hat, der kann sich zum Beispiel in einem "Diskussionspapier" der als äußerst reformfreudig bekannten Bertelsmannstiftung mit dem Titel: Politische Reformkommunikation. Veränderungsprozesse überzeugend vermitteln, informieren. Dort konstatiert man zunächst den Ist-Zustand - und der fällt für die Politiker nicht besonders schmeichelhaft aus: Eine Mehrheit der Bürger ist unzufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie, das Vertrauen in die Regierung schwindet. Schlechte Noten also für die herrschende politische Klasse.

Wo so das Volk gegen ihre Volksvertreter grummelt, sieht die "Reformkommunikation" ihre Stunde gekommen. Gerade bei Reformen, die "schmerzliche Eingriffe in die Besitzstände relevanter Wählergruppen bringen", so das Bertelsmann-Papier, müssten die "vorhandenen gesellschaftlichen Werte- und Einstellungsmuster" durch "gezielte Kommunikationsstrategien" verändert werden. Schmerzhafte Eingriffe meint dabei nicht zum Beispiel steuerliche Eingriffe bei den Höchstverdienern, denn diese sind trotz des Einsackens eines Großteils des Einkommens keine quantitativ relevante Wählergruppe. "Reform " ist hier eben kein "politisch neutraler" Begriff, wie die Zeppelin-Universität, die übrigens kein Promotionsrecht besitzt, auf Nachfrage zur ausgeschriebenen Juniorprofessur behauptet. Sowohl die mehr oder weniger unausgesprochenen Grundvoraussetzungen wie auch die Ziele dieser Kommunikation sind selbstverständlich sehr wohl mit den Interessen gesellschaftlicher Gruppen verbunden und keineswegs neutral.
...
So entblödet sich das Bertelsmann-Papier auch nicht festzustellen, die von der "Agenda2010 eingeleitete Reformpolitik" sei nicht an den Inhalten, sondern an dem "Mangel an problemadäquatem, konsistentem kommunikativen Verhalten der politischen Akteure" gescheitert. Nicht der Absturz der Menschen in Hartz IV, sondern die fehlende Verbrämung dieses Sozialabbaus sind die Ursachen für die Wahl-Katastrophe der SPD, lautet also die Schlussfolgerung der "Reformkommunikatoren".
...
Das heißt natürlich nicht das Bertelsmann und Co. vom Verfassungsschutz beobachtet würden, nein, denn der hat für sowas leider kein Personal weil die offizielle Mitarbeitern dummen Antifa-Kiddies hinterherlaufen und die inoffiziellen Mitarbeiter durch Deutschland touren und Nazi-Parolen gröhlen.
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von Maddi
#780298
Gut so, Bertelsmann! schliesslich war auch damals schon Konzentrationslager ein Marketingtechnischer besserer Begriff als Vergasungskammern.
Und überhaupt, wäre das ganze damals besser "Kommuniziert" worden, wär´n die Juden am Ende vielleicht noch freiwillig gekommen. :roll:

/zynismus: aus
#786006
Hier mal ein kleiner Auszug eines mehr als lesenswerten Artikels über die tägliche Manipulation der Öffentlichen Meinung und welche Rolle dabei die ach so "unabhängigen" Institute spielen.
Gehirnwäsche

Wir sind geradezu umzingelt von interessengeleiteten Think-Tanks, die reflexartig ihre Geschützrohre in Stellung bringen, wenn sie ihre sozialstaatsfeindlichen Positionen gefährdet sehen. Das umso mehr, wenn diese Gefahr vom höchsten Gericht ausgeht. Als Denkfabriken getarnte Propaganda-Agenturen versuchen sofort, mit allen Mitteln die Stimmung im Lande in ihrem Sinne zu beeinflussen und sie drehen selbst den Karlsruher Richtern ihren Spruch im Munde herum.

Wenn es nicht gelingt, diese massive Manipulation der Öffentlichen Meinung zu durchschauen und damit auch zu durchbrechen, dann bleibt die Mehrheit der Bevölkerung Freiwild dieser Propagandaapparatur, die mit viel Geld und publizistischer Macht ausgestattet ist. Westerwelle ist dabei nur der Bauchredner und die spendengehätschelte Marionette derjenigen, die auch hinter den PR-Agenturen stehen.

Um was geht es letztlich bei dieser Meinungsmache?

Sie können es bei jedem Blick in die Medien selbst beobachten: Die Finanzkrise, die Wirtschaftskrise, eine aktive Wirtschaftspolitik zur Linderung der Arbeitslosigkeit, alle diese zentralen politischen Themen kommen nicht mehr vor. Man hat die öffentliche Debatte von der zunehmenden Armut und vor allem von der Umverteilung von unten nach oben abgelenkt und auf einen Verteilungskonflikt zwischen Niedrigverdienenden und Arbeitslosen gelenkt.

Es war schon immer der Trick der Herrschenden, den Zorn der Beherrschten auf den Klassenkampf im Armenhaus zu lenken.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=4558#more-4558
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von Eisbär
#858967
Warum die Mainstreammedien "Mainstream" sind

Vortrag im Z Media Institute, Z Magazine, Juli 1997

Ich schreibe unter anderem deshalb über die Medien, weil ich mich für das intellektuelle Klima insgesamt interessiere und weil die Medien der Bestandteil dieses Klimas sind, der am leichtesten zu untersuchen ist. Bei den Medien gibt es einen täglichen Output, wodurch eine systematische Untersuchung möglich wird. Man kann die Version von gestern mit der von heute vergleichen. Es gibt eine Menge Material, anhand dessen man sehen kann, was die Medien in den Vordergrund rücken, was sie ausblenden und wie die Struktur dieses Prozesses aussieht.

Meines Erachtens besteht zwischen der Analyse der Medien und der des Wissenschaftsbetriebs oder der Intellektuellenzeitschriften kein großer Unterschied - man muß einige zusätzliche Mechanismen berücksichtigen, aber davon abgesehen besteht kein radikaler Unterschied. Diese Bereiche stehen in enger Verbindung miteinander, und deshalb wechseln die Leute auch ziemlich leicht zwischen ihnen hin und her.

Wenn man die Medien oder eine beliebige Institution verstehen will, stellt man sich zunächst einmal Fragen nach ihrer inneren Struktur. Zweitens wird man sich dafür interessieren, welche Rolle sie im Rahmen der Gesamtgesellschaft spielen: In welcher Beziehung stehen sie zu anderen Systemen von Macht und Autorität? Und schließlich gibt es, wenn man Glück hat, Akten und Aufzeichnungen führender Leute im Mediensystem, aus denen man erfahren kann, welche Ziele sie verfolgen. Das ist wichtig, da wir es mit einem ideologischen System zu tun haben. Ich meine natürlich nicht die üblichen Public-Relations-Veröffentlichungen, sondern das, was diese Leute sich gegenseitig über ihre Absichten mitteilen. Und was das betrifft, gibt es eine Menge interessantes Material.

Das sind drei wichtige Informationsquellen, wenn wir etwas über die Natur der Medien erfahren wollen. Wir sollten die Medien auf dieselbe Art untersuchen, wie ein Naturwissenschaftler ein komplexes Molekül oder einen sonstigen Gegenstand studieren würde. Dabei sieht man sich die Struktur der Medien an, um auf dieser Basis eine Hypothese darüber aufzustellen, wie das Produkt, das die Medien herstellen, wahrscheinlich aussehen wird. Dann untersucht man den Medienoutput und überprüft, inwieweit er den aufgestellten Hypothesen entspricht. Medienanalysen bestehen in der Regel fast ausschließlich aus diesem letzten Teil - aus dem Versuch, die Produkte der Medien ganz einfach sorgfältig zu studieren und herauszufinden, ob sie so aussehen, wie es sehr plausible Annahmen über Wesen und Struktur der Medien voraussagen.

Was finden wir dabei heraus? Nun, zunächst einmal, daß es natürlich verschiede Medienbereiche gibt, die sich mit verschiedenen Dingen beschäftigen. Da gibt es die Unterhaltungsindustrie und Hollywood, Seifenopern und ähnliche Sendungen, und die überwältigende Mehrheit der Zeitungen des Landes gehört ebenfalls in diese Kategorie, die für das Massenpublikum gedacht ist.

Daneben gibt es einen weiteren Mediensektor, nämlich die Elitemedien, die manchmal auch als die trendbestimmenden Medien bezeichnet werden, weil sie über die größten Mittel verfügen und den thematischen Rahmen abstecken, an den alle anderen sich halten müssen. Das sind Unternehmen vom Kaliber der New York Times und von CBS. Sie bedienen zum größten Teil die privilegienen Schichten. Leute, die die New York Tirnes lesen, also Leute mit einem gewissen Einkommen oder Angehörige dessen, was manchmal als die politische Klasse bezeichnet wird, sind tatsächlich auf beständiger Basis am politischen System beteiligt. Sie gehören zur Managerschicht. Dabei kann es sich um Politiker, Wirtschaftsmanager wie die Topleute der Großkonzerne, akademisches Führungspersonal wie Universitätsprofessoren oder auch um Journalisten anderer Medienunternehmen handeln, die sich ebenfalls damit befassen, das Denken und die Weltsicht der Medienkonsumenten zu beeinflussen.

Die Elitemedien stecken den Rahmen ab, in dem die restlichen Medien operieren. Wenn man sich Agenturen wie Associated Press ansieht, die eine permanente Nachrichtenflut ausstoßen, stellt sich heraus, daß dieser Strom vermischter Nachrichten jeden Nachmittag durch die Meldung unterbrochen wird: "An die Redaktionen: auf der Titelseite der New York Times werden morgen folgende Berichte erscheinen." Wenn man beispielsweise Redakteur einer Zeitung in Dayton, Ohio ist und nicht über die Ressourcen verfügt oder sich sowieso nicht die Mühe machen will, selbst an wichtige Nachrichten heranzukommen, erfährt man auf diesem Weg, was als "Nachricht" zu gelten hat, Damit wird dann die Viertelseite gefüllt, die für andere Themen als für Lokalberichte und Unterhaltung reserviert ist. Diese Berichte werden dann als Nachrichten von nationaler Bedeutung gebracht, weil die New York Times uns sagt, daß das die wichtigen Themen des morgigen Tages sind. Als kleiner Redakteur in Dayton, Ohio hat man kaum eine andere Wahl, als es so zu machen, weil man nicht über viele andere Möglichkeiten verfügt, an Nachrichten heranzukommen. Wenn man vom vorgeschriebenen Weg abweicht und Berichte bringt, die den Unwillen der großen Zeitungen gen erregen, wird man das ziemlich bald zu spüren bekommen. Die jüngsten Vorfälle bei den San Jose Mercury News [vgl. S. 119, Anmerkung - d. Ü.] sind nur ein besonders dramatisches Beispiel dafür. Es gibt eine Menge von Machtmechanismen, durch die jemand, der aus der Reibe tanzt, wieder auf Linie gebracht werden kann. Wenn man versucht, das Regelwerk des Systems zu sprengen, wird man sich nicht lange darin halten können. All das funktioniert recht gut, und es ist nicht schwer zu erkennen, daß sich darin lediglich ganz offenkundige Machtverhältnisse äußern.

Die Massenmedien im eigentlichen Sinn haben im wesentlichen die Funktion, die Leute von Wichtigerem fernzuhalten. Sollen die Leute sich mit etwas anderem beschäftigen, Hauptsache, sie stören uns nicht (wobei "wir" die Leute sind, die das Heft in der Hand halten). Wenn sie sich zum Beispiel für den Profisport interessieren, ist das ganz in Ordnung. Wenn jedermann Sport oder Sexskandale oder die Prominenten und ihre Probleme unglaublich wichtig findet, ist das okay. Es ist egal, wofür die Leute sich interessieren, solange es nichts Wichtiges ist. Die wichtigen Angelegenheiten bleiben den großen Tieren vorbehalten: "Wir" kümmern uns darum.

Welches sind die Elitemedien, die die Tagesordnung für den Rest festlegen? Nun, zum Beispiel solche wie die New York Times und CBS. Das sind zuallererst einmal große, sehr profitable Kapital gesellschaften. Darüber hinaus haben die meisten von ihnen enge Verbindungen zu weit größeren Konzernen wie General Electric, Westinghouse oder gehören direkt dazu. Sie mischen ganz oben in der Machtstruktur der Privatwirtschaft mit, und diese Struktur ist extrem tyrannisch. Die großen Kapitalgesellschaften sind strukturell gesehen Tyranneien: sie sind hierarchisch und werden von der Spitze aus kontrolliert. Und wer sich damit nicht abfinden will, fliegt raus.

Die großen Medien sind einfach einer der Bestandteile dieses Systems. Welche institutionellen Strukturen haben die Medien selbst? Nun, mehr oder weniger dieselben wie andere Unternehmen. Die Institutionen, mit denen die Medien im Rahmen ihrer Aktivität zu tun haben und mit denen sie in Verbindung stehen, sind ihrerseits bedeutende Zentren gesellschaftlicher Macht - die Regierung, die Großunternehmen oder auch die Universitäten. Aufgrund ihrer ideologischen Funktion unterhalten die Medien enge Beziehungen zu den Universitäten. Nehmen wir einen Journalisten, der einen Bericht über Südostasien oder Afrika oder was auch immer schreibt. Es ist recht wahrscheinlich, daß er sich an eine der großen Universitäten wenden wird, um sich dort bei einem Experten kundig zu machen, oder er kann mit seinen Fragen zu einer der Stiftungen wie dem Brookings Institute oder dem American Enterprise Institute gehen, und sie werden ihm dann die richtigen Stichworte geben. Die Funk- tionsweise solcher Institutionen ist der der Medien sehr ähnlich.

So sind zum Beispiel die Universitäten keineswegs unabhängige Institutionen. Man findet in ihnen zwar hier und da unabhängig gesinnte Geister, aber das gilt auch für die Medien. Solche Leute gibt es im allgemeinen auch in den Großunternehmen, ja, sogar in faschistischen Staaten. Aber die Universitäten sind letztlich "parasitäre" Institutionen. Sie sind auf Finanzierung von außen angewiesen, und die Quellen dieser Unterstützung - reiche Mäzene, Großunternehmen und Staat (die beide so eng miteinander verflochten sind, daß man sie kaum auseinanderhalten kann) - stecken im wesentlichen den Rahmen ab, innerhalb dessen die Universitäten operieren. Wer sich der internen Struktur der Universitäten nicht anpaßt, sie nicht in dem für eine reibungsfreie Arbeit innerhalb des Systems notwendigen Maß akzeptiert und internalisiert, wird im Verlauf von Erziehung und Ausbildung mehr und mehr aus dem System hinausgedrängt, ein Prozeß, der letztlich schon im Kindergarten beginnt und dann ununterbrochen weitergeht. Es gibt alle möglichen Arten von Filtermechanismen, um Leute loszuwerden, die sich querstellen und unabhängig denken. Jeder, der auf dem College war, weiß, wie sehr das Erziehungssystem auf die Belohnung von Konformität und Gehorsam ausgelegt ist: Wer sich nicht anpaßt, ist eben ein Quertreiber. Und aufgrund des Wirkens dieser Filtermechanismen bleiben schließlich Leute übrig, die in aller Aufrichtigkeit ein System von Überzeugungen und Meinungen übernehmen, das den Interessen der gesellschaftlich Mächtigen, mit denen sie zu tun haben, entspricht. Sie brauchen nicht zu lügen, weil sie selbst daran glauben. Elitein stitutionen wie zum Beispiel Harvard und Prineeton und die kleinen Colleges mit Universitätscharakter legen großen Wert auf Sozialisation. In einer Institution wie Harvard geht es zum größten Teil darum, die richtigen Manieren zu lernen: wie man sich als Mitglied der Oberschicht zu verhalten hat, wie man in seinem Denken nicht vom richtigen Weg abweicht und so weiter.

Mitte der vierziger Jahre schrieb George Orwell als Satire auf einen totalitären Staat...
http://chomskyarchiv.de/vortrage/docume ... 1648147001
von D.Twinkle
#920860
Mal was ganz banales.
Ist euch mal aufgefallen, das auf einmal in Deutschlanf Halloween gefeiert wird?
Die Kinder sehen Halloween in Ihren Disney Sendungen und scheinen danach doch
tatsächlich das gesehene in die Realität zu übertragen.

Wenn sie die Kürbisfratzen toll finden und die nachmachen, hätte ich ja noch
Verständnis dafür. Aber sie laufen sogar durch die Gegen und spielen "süsses
oder saures", wie sie es im TV gesehen haben.
Nur das sie Menschen bei denen sie klingeln, nicht Halloween feiern.
Das scheint ihnen aber nicht klar zu sein, im TV ist es halt anders.

Da sieht man doch mal, wie stark sich das TV Programm auf Jugendliche tatsächlich
auswirken kann. Da fällt es doch leicht zu glauben, dass Kinder die Teletubbies
gesehen haben, sich selber mal so benehmen werden.

DT
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von JackieZ
#920934
D.Twinkle hat geschrieben: Nur das sie Menschen bei denen sie klingeln, nicht Halloween feiern.
Das scheint ihnen aber nicht klar zu sein, im TV ist es halt anders.
Leider tun sie das vermehrt eben doch. Was meinst du wie viele Leute denen auch in Deutschland Süßigkeiten geben? Ich schätze mal so 80% :wink:
von Waterboy
#920936
Das mit Halloween ist doch nun wirklich nix neues. Selbst als ich noch Kind war sind da schon Kindern in Kostümen rumgelaufen, gab es Halloween Partys etc.

Und einen Abend lang Halloween ist mir wie schon so oft gesagt, 1000x lieber, als 4 Monate Fasching etragen zu müssen :? :wink:
#975879
Irgendwie habe ich das Gefühl das Ostern von Jahr zu Jahr in Sachen "ich wünsche mir ..." zum 2. Weihnachten wird oder wie? Im Fernsehn zeigt man schon wie man HAndys PC Games etc verschenkt, ehm früher gabsn Osterhasen (bin 25) Schokolade etc. is ja übel
naja den Einzelhandel freuts :twisted:
von TIMBO
#975905
Rory Devaney hat geschrieben:Irgendwie habe ich das Gefühl das Ostern von Jahr zu Jahr in Sachen "ich wünsche mir ..." zum 2. Weihnachten wird oder wie? Im Fernsehn zeigt man schon wie man HAndys PC Games etc verschenkt, ehm früher gabsn Osterhasen (bin 25) Schokolade etc. is ja übel
naja den Einzelhandel freuts :twisted:
Joa. Das "größte" was ich mal zu Ostern bekam, war nen Skateboard. Aber im Grunde blieb es immer beim Osternest mit ner Kleinigkeit. Wieso sollte man den Tot unseres Highland auch mit Geschenken begehen :(
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von phreeak
#975992
Als ich noch klein war und das sind schon min. 20 Jahre her, gabs auch Geschenke, wenn aber nur kleine. Also Eiersuche und irgendwo war dann auch ein Geschenk versteckt.
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von cooky
#976026
Rory Devaney hat geschrieben:Irgendwie habe ich das Gefühl das Ostern von Jahr zu Jahr in Sachen "ich wünsche mir ..." zum 2. Weihnachten wird oder wie? Im Fernsehn zeigt man schon wie man HAndys PC Games etc verschenkt, ehm früher gabsn Osterhasen (bin 25) Schokolade etc. is ja übel
naja den Einzelhandel freuts :twisted:
Mir kommt es eher so vor, dass diese "Oh genau in diesem Jahr wird übertrieben" Bericht seit zehn Jahren kommen. Ist doch allzu nichts neues, dass viele tief in die Tasche greifen.
#976530
TIMBO hat geschrieben:Joa. Das "größte" was ich mal zu Ostern bekam, war nen Skateboard. Aber im Grunde blieb es immer beim Osternest mit ner Kleinigkeit. Wieso sollte man den Tot unseres Highland auch mit Geschenken begehen :(
Öhm.. kann's sein, dass dir da eine Kleinigkeit der Ostergeschichte entgangen ist?

Das mit den Geschenken ist natürlich trotzdem totaler Kommerz-Müll. Bei uns gibts sowas jedenfalls nicht.
von TIMBO
#976531
AlphaOrange hat geschrieben:
TIMBO hat geschrieben:Joa. Das "größte" was ich mal zu Ostern bekam, war nen Skateboard. Aber im Grunde blieb es immer beim Osternest mit ner Kleinigkeit. Wieso sollte man den Tot unseres Highland auch mit Geschenken begehen :(
Öhm.. kann's sein, dass dir da eine Kleinigkeit der Ostergeschichte entgangen ist?

Das mit den Geschenken ist natürlich trotzdem totaler Kommerz-Müll. Bei uns gibts sowas jedenfalls nicht.
Ich glaube nicht an die Auferstehung. Tot ist Tot ;-)
(Ich bin ja eh nicht gläubig :lol: )