von freestyler999
#818956
@maddi: "und Freestyler sollte sich statt für Politik zu interessieren mal das echte Leben auf sich wirken lassen. aber bevor das passiert finden die in der Schweiz wahrscheinlich eher das Higgs-Boson"

Politik ist das echte Leben, oder denkst du das Merkel, Westerwelle, Steinmeier und Co. nur vorgegaukelte virtuelle Wesen bei Farmville sind?
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von vicaddict
#818970
freestyler999 hat geschrieben:Politik ist das echte Leben, oder denkst du das Merkel, Westerwelle, Steinmeier und Co. nur vorgegaukelte virtuelle Wesen bei Farmville sind?
Nun ja... abwegig ist der Gedanke nicht. Dennoch ist es aber erstaunlich, dass du nicht auf das eingehst, was erwähnt wurde, dass nämlich deine Schwargeld-Fraktion auch nichts besseres im Wahlkampf zu bieten hatte als Rot-Rot-Grün zu verhindern. Die Parteien unterscheiden sich in dieser Hinsicht kein bischen. Na gut, die Grünen stechen etwas heraus und machen des öfteren wirklich Themenwahlkampf, aber ansonsten? Es gibt einen Lagerwahlkampf und der wird von beiden Seiten geschürt. Bevor du hier also die SPD oder die Linke an den Pranger stellst, weil sie Schwarzgeld abwählen wollen, erläutere doch mal, in welche Kategorie Wahlkampf-Slogans der Marke "Ypsilanti, Al Wazir und die Kommunisten verhindern!" fallen? Zugegeben, das stammt aus dem Wahlkampf in Hessen, erinnert aber mehr an ein Plakat der NPD als an Plakate der CDU.

Zudem darf man wohl hinterfragen, ob eine Regierung nicht abgewählt gehört, die erst einem Gesetzentwurf im Bund zustimmt, nur um Tage später im Wahlkampf dagegen mobil zu machen. Eine Regierung, die durch ein Gericht zu Zahlungen gezwungen wird, eine Regierung, die gesetzlich geltende Besoldungen einfach mal aussetzt, ohne dass es dafür eine Handhabe gibt, und eine Regierung, die sich überdessen auch noch durch fragwürdige Parteispenden/Sponsoring finanziert.

Anrüchiger als die Schwarzgeld-Fraktion in NRW ist bestenfalls die Mafia um Koch und das ein so niedriges Level, dass man sich in der Tat schämen sollte.
von Trötenflöter
#818985
vicaddict hat geschrieben: Es liegt an der SPD und an den Grünen und die Tatsache, dass man ein RRG Bündnis nicht ausschloss, deutet für mich darauf hin, dass man es im Gegensatz zu Hessen oder Thüringen doch riskieren will.
Ich finde der Denkansatz ist da falsch. Mal abgesehen davon, dass die Linke in NRW ein Wahlprogramm hat, das faktisch nicht vereinbar mit den anderen ist, hat sie (im Gegensatz vielleicht zu Thüringen) keinen Wählerauftrag bekommen. Die Menschen in NRW haben bestenfalls rot-grün gewählt. Mit 5,6% kann man nun wirklich nicht davon ausgehen, dass die Linke in die Regierung gewählt werden soll und das bestätigen auch die Umfragen der ÖR zu diesem Thema. Der Großteil der SPD-Wähler möchte eben keine Koalition mit den Linken und auch wenn das parteipolitisch eher eine untergeordnete Rolle spielt: RRG wäre höchst undemokratisch.
von The Rock
#818989
taht hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben: Es liegt an der SPD und an den Grünen und die Tatsache, dass man ein RRG Bündnis nicht ausschloss, deutet für mich darauf hin, dass man es im Gegensatz zu Hessen oder Thüringen doch riskieren will.
Ich finde der Denkansatz ist da falsch. Mal abgesehen davon, dass die Linke in NRW ein Wahlprogramm hat, das faktisch nicht vereinbar mit den anderen ist, hat sie (im Gegensatz vielleicht zu Thüringen) keinen Wählerauftrag bekommen. Die Menschen in NRW haben bestenfalls rot-grün gewählt. Mit 5,6% kann man nun wirklich nicht davon ausgehen, dass die Linke in die Regierung gewählt werden soll und das bestätigen auch die Umfragen der ÖR zu diesem Thema. Der Großteil der SPD-Wähler möchte eben keine Koalition mit den Linken und auch wenn das parteipolitisch eher eine untergeordnete Rolle spielt: RRG wäre höchst undemokratisch.
Naja demokratisch ist die Tatsache, dass die Mehrheit regiert und wenn diese Mehrheit durch RRG zusamenn kommt, dann ist das so, unabhängig davon, was bei Umfragen herauskommt.
Wenn es für RG nicht reicht, wonach es ja aussieht, finde ich es eher interessant, welche Zugeständnisse die Grünen geben, die sich mit Links wohl in vielen Dingen gar nicht einigen können.
Wenn die FDP nach ihrer Schwarzklammerei zu einer Ampel zustimmen würde, wäre die bisher so bröckelige Ehe zwischen schwarz gelb ganz vorbei.
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von redlock
#818993
freestyler999 hat geschrieben: Frau Kraft in NRW ist angetreten um "Schwarz-Gelb" abzuwählen!

Und das hat sie geschafft :!: :mrgreen: :mrgreen:
von The Rock
#819002
redlock hat geschrieben:
freestyler999 hat geschrieben: Frau Kraft in NRW ist angetreten um "Schwarz-Gelb" abzuwählen!

Und das hat sie geschafft :!: :mrgreen: :mrgreen:
Wenn Bayern nicht Meister wird, ist das sicherlich nicht der Verdienst vom VFL Bochum. :?:
Gar nichts hat sie geschafft, außer mit einem mißerablen Ergebnis davon zu profitieren, dass grün besser da steht als gelb. Da traten an: Not gegen Elend, Dumm gegen Dümmer, vollkommen planlos gegen total konzeptlos.

Wie schon gesagt, ist hier für mich niemand sieger und was rot grün in 6 Jahren Bundesregierung geschafft haben war genauso ein Schuss in den Ofen wie die 9 Monate schwarz gelb.
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von Onkel Ludwig
#819004
freestyler999 hat geschrieben:Ich finde es immer wieder beeindruckend wie effizient die Stigmatisierung eines Parteibündnisses ist, ohne konkrete Parteiaussagen zu treffen.

Immer wieder wir die Sau durchs Dorf gejagt, wie schrecklich "Schwarz-Gelb" doch ist, ohne das die konkurrienden Parteien sagen, was daran schrecklich ist. Und die konkurrienden Parteien (Linke, Grüne, SPD) nehmen diesen Punkt als einzigen Wahlkampfinhalt und verbergen ihre eigene Regierungsunfähigkeit in hohlen Phrasen, die keinen Punkt Wahlprogramm durchblicken lassen.

Herr Matschie in Thüringen ist angetreten um "Schwarz-Gelb" abzuwählen!
Frau Kraft in NRW ist angetreten um "Schwarz-Gelb" abzuwählen!
Frau Ypsilanti in Hessen ist angetreten um "Schwarz-Gelb" abzuwählen!

Um der eigenen Bedeutungslosigkeit entgegenzuwirken muss man halt immer die gleiche Sau durchs Dorf jagen, da die eigenen Verbesserungsvorschläge weniger hilfreich sind, als die von "Schwarz-Gelb". Auf die Dauer wird diese Dorfsau sehr langweilig. Man muss mal ein neues Schreckgespenst aufbauen.

Seit dem ich mich politisch interessiere, und das nun schon seit 10 Jahren, reitet die SPD-Grüne-PDS (heute Linke) auf "Schwarz-Gelb" herum. Die Ideenlosigkeit von diesen Trio Infernale ist beeindruckend.
So wird ein Schuh drauß:

Ich finde es immer wieder beeindruckend wie effizient die Stigmatisierung eines Parteibündnisses ist, ohne konkrete Parteiaussagen zu treffen.

Immer wieder wird die Sau durchs Dorf gejagt, wie schrecklich ""Rot-Rot-Grün“ doch ist, ohne das die konkurrienden Parteien sagen, was daran schrecklich ist. Und die konkurrienden Parteien (CDU, CSU, FDP ) nehmen diesen Punkt als einzigen Wahlkampfinhalt und verbergen ihre eigene Regierungsunfähigkeit in hohlen Phrasen, die keinen Punkt Wahlprogramm durchblicken lassen.

Herr Müller im Saarland ist angetreten um "Rot-Rot-Grün“ zu verhindern !
Herr Rüttgers in NRW ist angetreten um "Rot-Rot-Grün“ zu verhindern !
Herr Koch in Hessen ist angetreten um "Rot-Rot-Grün“ zu verhindern !

Um der eigenen Bedeutungslosigkeit entgegenzuwirken muss man halt immer die gleiche Sau durchs Dorf jagen, da die eigenen Verbesserungsvorschläge weniger hilfreich sind, als die von "Rot-Rot-Grün". Auf die Dauer wird diese Dorfsau sehr langweilig. Man muss mal ein neues Schreckgespenst aufbauen.

Seit dem ich mich politisch interessiere, und das nun schon seit etlichen Jahren, reitet die CDU-CSU-FDP auf "Rot-Rot-Grün" herum. Die Ideenlosigkeit von diesem Trio Infernale ist beeindruckend.
taht hat geschrieben:Mit 5,6% kann man nun wirklich nicht davon ausgehen, dass die Linke in die Regierung gewählt werden soll und das bestätigen auch die Umfragen der ÖR zu diesem Thema. Der Großteil der SPD-Wähler möchte eben keine Koalition mit den Linken und auch wenn das parteipolitisch eher eine untergeordnete Rolle spielt: RRG wäre höchst undemokratisch.
Aha...wenn es darum geht, RRG zu verhindern, nimmst du also auf einmal Rücksicht auf dass, was ein angeblicher Großteil der SPD-Wähler möchte. Sonst ist dir das ja auch völlig egal.

Wie dem auch sei, dass dieses fadenscheinige „Argument“ seitens der RRG-Gegner kommt, war so sicher wie das Amen in der Kirche:
Es dürfte ein Trommelfeuer der durch und durch gegen die Linke gepolten Medienlandschaft in NRW geben. Man würde darauf verweisen, dass laut Umfragen selbst zwei Drittel der SPD-Anhänger gegen ein Bündnis mit der Linkspartei seien.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=5500#more-5500
Zudem....der Vorwurf, RRG wäre „höchst undemokratisch.“ ist ebenso billig wie unwahr.
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von Maddi
#819010
wie siehts politisch eigentlich in Rheinland Pfalz aus, wo ja im März 2011 das nächste mal gewählt wird.

sitzt Beck fest im Sattel oder mit was für Ergebnissen müsste man da rechnen?
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von Eisbär
#819012
sitzt Beck fest im Sattel oder mit was für Ergebnissen müsste man da rechnen?
Ich denke das das eine klare Wahl zugunsten Becks wird, die Frage ist vielleicht nur mit wem er koaliert (Gelb oder Grün).
Die Wahrscheinlichkeit das Schwarzgeld in Berlin bis 2011 mit irgendwas positiven auftrumphem könnte, um in RPF bundespolitisch zu punkten, geht gegen Null.
Auf der einen Seite kommt die Schuldenbremse die zu Ausgabensenkung zwingt, auf der anderen Seite wird sich das benötigte Wi-Wachstum in Anbetracht der Situation der PIIGS wohl noch eine Weile in einer dunklen Höhle verstecken.

Die Bundes-SPD selbst müsste also schon massiv Mist bauen (Müntefering als Parteivorsitzender, Parteibeschluss Rente mit 87 oder sowas in der Art), das Beck seinen MP-Posten verliert.

edit: Vorausgesetzt die LINKE scheitert an der 5% Hürde.
Zuletzt geändert von Eisbär am Mo 10. Mai 2010, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
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von Fabel
#819046
Maddi hat geschrieben:wie siehts politisch eigentlich in Rheinland Pfalz aus, wo ja im März 2011 das nächste mal gewählt wird.

sitzt Beck fest im Sattel oder mit was für Ergebnissen müsste man da rechnen?

Laut wahlrecht.de:

CDU/CSU:37%
SPD :35%
GRÜNE :11%
FDP :8%
LINKE :5%
und die Sonstigen:4%
Infratest dimap hat diese Umfrage am 22.4.2010 gestartet.
Die Wahl findet am 27.3.2011 statt.
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von vicaddict
#819065
taht hat geschrieben:Ich finde der Denkansatz ist da falsch. Mal abgesehen davon, dass die Linke in NRW ein Wahlprogramm hat, das faktisch nicht vereinbar mit den anderen ist, hat sie (im Gegensatz vielleicht zu Thüringen) keinen Wählerauftrag bekommen. Die Menschen in NRW haben bestenfalls rot-grün gewählt. Mit 5,6% kann man nun wirklich nicht davon ausgehen, dass die Linke in die Regierung gewählt werden soll und das bestätigen auch die Umfragen der ÖR zu diesem Thema. Der Großteil der SPD-Wähler möchte eben keine Koalition mit den Linken und auch wenn das parteipolitisch eher eine untergeordnete Rolle spielt: RRG wäre höchst undemokratisch.

Ob der Denkansatz falsch ist, steht ja nicht wirklich zur Debatte. Wenn du einen Wählerauftrag erkennen willst, wie sieht der denn aus?

Schwarzgeld = keine Mehrheit
Schwarz-grün = keine Mehrheit
Rot-Grün - keine Mehrheit
Rot-Rot-Grün = Mehrheit
Jamaika = Mehrheit
GroKo = Mehrheit
Ampel = Mehrheit

Realistisch sind doch nur diese beiden Szenarien und ich habe Zweifel, ob eine große Koalition bei der Bevölkerung eher akzeptiert wird, als RRG. Immerhin sind beide Seiten angetreten, die andere Seite zu verhindern. Letztlich wird die Machtgeilheit der Grünen entscheidend sein, ob sie lieber in der Opposition sitzen oder es mit den Linken versuchen. In der SPD wird der Pragmatismus gefragt sein, endlich RRG zu riskieren, oder aber weiterhin das Anhängsel der CDU zu sein.

Im Übrigen hatten die Grünen im Saarland auch keinen Regierungsauftrag und wurden dennoch in die Regierung eingeladen, weil Peterchen sonst seine Mondfahrt hätte antreten können. Das Volk ist doch nicht so dumm, wie es uns die Politiker immer weiß machen wollen. Natürlich weiß jeder, der die SPD wählt, dass er damit potentiell auch die Linke wählt. Wer etwas anderes behauptet, ist schlichtweg nicht realistisch. Von daher wird es Zeit, dass die SPD dieses Tabu bricht und vorallem die Gegenseite dazu zwingt mit eigenen Inhalten zu trumpfen. Wenn die Linke erstmal drin ist, was sie ja im Osten längst ist und das nicht als SED sondern maximal als bessere SPD, dann nimmt man Westerwelle und co doch zukünftig alle Argumente.
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von Maddi
#819117
Cristóbal hat geschrieben:Darf ich dich daran erinnern, Fabel, dass du uns noch eine Erklärung schuldig bist ;-)?
ne, der ist doch von der Lateinarbeit so geschafft, lass ihn doch erstmal ein paar Tage Zeit um über die Sache Gras wachsen zu lassen :wink: :mrgreen:
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von Fabel
#819123
Maddi hat geschrieben:
Cristóbal hat geschrieben:Darf ich dich daran erinnern, Fabel, dass du uns noch eine Erklärung schuldig bist ;-)?
ne, der ist doch von der Lateinarbeit so geschafft, lass ihn doch erstmal ein paar Tage Zeit um über die Sache Gras wachsen zu lassen :wink: :mrgreen:
Ja, die war hart. :lol:



Was denn für eine Erklärung?
Es ist ganz einfach zu erklären.
Die Grünen tun einfach zu viel für die Biolandwirtschaft und der Großteil der, ich nenns mal "Normallandwirtschaft", wird einfach bei denen unterschlagen und das finde ich einfach grausam. Und nicht nur ich als Sohn, nein auch die Landwirte, zumindestens die, die ich kenne, denken so. Grün=zu viel Bio
Natürlich ist Genfood schädlich, dass die Grünen sich dafür einsetzen, also, ich meine, dass sie sich für sich die Abschaffung davon einsetzen, finde ich gut.
Aber, es ist halt zu viel Biopolitik und der Großteil wird vernachlässigt.
von Cristóbal
#819135
Ja, ein Hoch auf unsere Konservative, industrialisierte Landwirtschaft! Was wäre die Welt ohne Roundup und andere Monsanto-Wunderwaffen :roll:.
Allerdings ist mir die Aussage „Grün=zuviel Bio“ zu schwammig und ergibt für mich auch keinen Sinn. Was behindert denn deiner Einschätzung zufolge konkret die Arbeit des „Großteils“?
Zuletzt geändert von Cristóbal am Mo 10. Mai 2010, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
von Trötenflöter
#819137
vicaddict hat geschrieben: Natürlich weiß jeder, der die SPD wählt, dass er damit potentiell auch die Linke wählt. Wer etwas anderes behauptet, ist schlichtweg nicht realistisch. Von daher wird es Zeit, dass die SPD dieses Tabu bricht und vorallem die Gegenseite dazu zwingt mit eigenen Inhalten zu trumpfen. Wenn die Linke erstmal drin ist, was sie ja im Osten längst ist und das nicht als SED sondern maximal als bessere SPD, dann nimmt man Westerwelle und co doch zukünftig alle Argumente.
Und das meine ich gerade. Mit 5,6% für die Linken konnte man als SPD-Wähler gar nicht mit Sicherheit sagen, dass die Linke in den Landtag gewählt wird und schon gar nicht dass sie Zünglein an der Waage ist, geschweige denn mitregieren soll. Da sind die Erwartungen einfach anders als z.b. in Thüringen, wo die Linke so stark ist, dass tatsächlich davon ausgegangen werden kann, dass eine Regierung auf diesem Weg gebildet werden könnte.
Genau das ist ja der Unterschied zwischen der NRW-Wahl und den Wahlen in den ostdeutschen Ländern. Die Erwartungshaltung an die SPD ist eine ganz andere und deshalb ist es jetzt viel schwerer diese Koalition einzugehen als z.b. in Brandenburg oder Thüringen.
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von Fabel
#819142
Cristóbal hat geschrieben:Ja, ein Hoch auf unsere Konservative, industrialisierte Landwirtschaft! Was wäre die Welt gegen Roundup und andere Monsanto-Wunderwaffen :roll:.
Allerdings ist mir die Aussage „Grün=zuviel Bio“ zu schwammig und ergibt für mich auch keinen Sinn. Was behindert denn deiner Einschätzung zufolge konkret die Arbeit des „Großteils“?
Noch nix. Aber, wenn die Grünen mit am Regierungszepter ziehen, dann könnte es härter zu gehen für die Landwirte. Naja, bin auch nur der Sohn. Und erstmal abwarten ob das Zepter überhaupt Grün angestrichen sein wird.
Ahja, zum Thema "Angestrichen":
Ist einem hier bei der ARD auch die lustige Mikroauswahl aufgefallen? :roll: :lol:
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von vicaddict
#819151
taht hat geschrieben:Und das meine ich gerade. Mit 5,6% für die Linken konnte man als SPD-Wähler gar nicht mit Sicherheit sagen, dass die Linke in den Landtag gewählt wird und schon gar nicht dass sie Zünglein an der Waage ist, geschweige denn mitregieren soll. Da sind die Erwartungen einfach anders als z.b. in Thüringen, wo die Linke so stark ist, dass tatsächlich davon ausgegangen werden kann, dass eine Regierung auf diesem Weg gebildet werden könnte.
Genau das ist ja der Unterschied zwischen der NRW-Wahl und den Wahlen in den ostdeutschen Ländern. Die Erwartungshaltung an die SPD ist eine ganz andere und deshalb ist es jetzt viel schwerer diese Koalition einzugehen als z.b. in Brandenburg oder Thüringen.
Kann ich so nicht nachvollziehen. Natürlich ist es ein Unterschied, ob die Linke hier 5% schafft, oder woanders 30%, aber dass die SPD auf sie angewiesen sein könnte, dürfte doch jedem klar gewesen sein, auch wenn man sich etwas anderes gewünscht hat. Ich sah natürlich auch die Umfragen, nachdem der Großteil der Wähler, auch der SPD Wähler, gegen eine Zusammenarbeit mit der Linken ist, was ich jedoch nirgendwo sah, war eine Alternative. Was will der SPD Wähler denn? Rot-Grün? Dafür reicht es ja nicht und das lag sicher nicht an den Grünen und an der Linken, sondern an der SPD selbst. Opposition? Sicher nicht. Große Koalition, unter welchem MP auch immer? Da habe ich meine Zweifel, ob das beliebter ist als RRG. Insofern müsste auch jedem SPD Wähler klar gewesen sein, welche Alternativen es unter Umständen geben kann und einer dieser Fälle ist nun einmal eingetreten.

Natürlich wird es für Kraft ein wahrer Kraftakt (was ein Wortspiel :D), aber sie hat sich keinen Wortbruch vorzuwerfen und hätte dann 5 Jahre Zeit, um zu beweisen, dass es funktioniert. Den Politikwechsel, denn man wie üblich angekündigt hat, kann sie auch mit einer verqueren Linken eher bewerkstelligen als mit der CDU als Partner.
von Cristóbal
#819156
Fabel hat geschrieben:Noch nix. Aber, wenn die Grünen mit am Regierungszepter ziehen, dann könnte es härter zu gehen für die Landwirte.
Ah, das war dann auch nicht ganz korrekt formuliert. Na, dann darfst du natürlich gerne die aus landwirtschaftlicher Sicht potentiell problematischen/kritischen/negativen Aspekte ausführen.“
Fabel hat geschrieben: Naja, bin auch nur der Sohn.
Und ein sehr folgsamer noch dazu ^^.
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von thelastromeo
#819357
Nun buhlen die SPD´ler tatsächlich, Parallelen zu Hessen sind unverkennbar, um die FDP. Erst hart bekämpfen und nun anbiedern. Nach der Wahl ist tatsächlich vor der Wahl, und was gestern gesagt wurde, hat heute keinen Bestand mehr. Die SPD schafft es immer wieder, sich selbst zu demontieren. Da wird wieder nach außen hin alles versucht, um rot-rot-grün zu verhindern, obwohl man weiß, dass die FDP nicht einlenkt. Und wenn es dann doch zu rot-rot-grün kommen sollte der große Aufschrei. Dann wäre es besser gewesen, gleich auf das kommunistische, äh ich meine linke Bündnis zu setzen.
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von redlock
#819377
Klar buhlt die SPD um die FDP (und Guido W. scheint ja auch nicht mehr kategorisch dagegen zu sein :lol: ).

Die SPD NRW hat einen beachtlichen "Rechten Flügel", und wenn es mit der FDP (wenn die Umfallen verwundert es doch eh keinen, den Ruf als Umfallerpartei werden die sowieso nie mehr los :lol: ) nicht klappt, kann Kraft dem Rechten Flügel eine r-r-g Bündnis besser verkaufen.

Und warum demontiert sich die SPD wenn sie der FDP eine Koalition anbietet :?:
Ausgeschlossen hat man es nie. Die Lage ist halt wie sie ist. Wir haben jetzt ein fünf Parteiensystem. Langsam scheinen es auch die Politiker zu kapieren.



Wenn die SPD einer GroKo mit einem CDU MP (Rütgers hat keine Chance den Posten zubehalten, egal was z.Z. von der CDU gesagt wird) zustimmt, also dann kann man der SPD wirklich nicht mehr helfen...
von Delaoron
#819386
Naja, am Ende ist man immer schlauer. Der Wahlkampf der SPD war definitiv suboptimal, da sie die FDP und die Linke beide als radikale Parteien bezeichnete (FDP als marktradikal). Genau diese radikalen Parteien braucht sie aber nun, um den MP stellen zu können.

Würde mich nicht wundern, wenn ihr das noch zum Verhängnis wird. Fakt ist ja auch, dass die CDU, wenn auch denkbar knapp, stärkste Partei ist. Ob man da also wie Fr. Kraft dermaßen Anspruch auf den MP-Posten stellen kann, halte ich doch für fraglich.
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von vicaddict
#819391
Da der Vorsprung aber so denkbar knapp ist und die CDU 10% verloren hat, hat die SPD sicherlich eher den Anspruch als die CDU, zumal eben klar ist, dass es ohne die SPD keine Regierung geben wird, ohne die CDU sehr wohl.

Dass man die FDP als radikale Partei bezeichnet hat, ist doch zutreffend und auch keinesfalls unfair. Die FDP tut doch auch nichts anderes als seit Jahr und Tag zu verkünden, dass die SPD sich mit Extremisten einlassen würde. Pinkie hat ja jetzt sogar verkündet, dass die FDP mit allen sprechen wolle, aber nicht mit Parteien, die mit Extremisten verhandeln, ergo sieht er SPD und und Grüne als undemokratische Parteien an. Da nehmen sich alle Parteien nichts, nur benimmt sich die FDP von allen wiedermal total daneben.

Dass die SPD auch die FDP zu Gesprächen einläd, ist doch vollkommen in Ordnung. Die FDP hat es in der Hand, eine große Koalition, oder aber RRG zu verhindern. Auch die werden es den Bürgern erklären müssen, warum sie sich aus Prinzip nicht mit Rot-Grün an den Tisch setzen wollen, nur um dann gegen eine GroKo oder RRG zu wettern.
von Quotentreter
#819395
Mit einer umfassenden Koalitionssuche demontiert sich hier keiner. Das geht bei solch knappen Wahlausgängen nicht mehr anders.

Das Problem ist nur dieses üble vorab festlegen und ausschließen, ein Luxus den man sich langsam nicht mehr leisten kann, die Volksparteien sind nunmal sichtbar am bröckeln.

Und wenn der SPD Wähler dann nach 20 Jahren noch immer denkt das durch eine Hand voll eigentlich zahnloser Linker als Mehrheitsbeschaffer, die dort ohnehin meist aus ehemaligen SPDlern bestehen dürfte, der Stalinismus ausbricht, dann hat er nichts anderes als Neuwahlen und einen möglichen Sieg des anderen komplett ungewollten Lagers verdient. Vielleicht fällt der Groschen dann in weiteren 20 Jahren mal.

Und wieviel eine Partei bei der Wahl hat ist egal, drin ist drin und damit möglicher Partner, auch mit 5,6%. Auch eine FDP wurde mit solch mageren Prozenten schon Mehrheitsbeschaffer.

Wenn ich das schon lese mit Thüringen... Da hatte die Linke 27,4% und ist zweitstärkste Kraft nach der CDU, das soll dann erst als "Auftrag" gelten? Wenn man das so rechnet dann hatte die FPD seit ihrem bestehen niemals einen annähernden Auftrag und hätte an noch keiner Regierung beteiligt sein dürfen.

Haut euch das bekloppte Lagerdenken aus dem Kopf. Wenn sich die Wählerwanderung zukünftig so weiter entwickelt dann bekommt ihr nur graue Haare oder brüchige Regierungen mit ständigen Neuwahlen. Gesünder ist das sicher auch nicht.
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von thelastromeo
#819396
Wenn man vor der Wahl sagt, dass die Linke in NRW nicht regierungsfähig sei, so die Worte von Kraft während des TV-Duells im WDR, kann man nicht hinterher die Linken an der Regierung beteiligen. Das entbehrt jeder Logik. Die Politiker achten immer auf Spitzfindigkeiten und ein klarer Ausschluss der Koalition war das auch nicht, aber der Wähler muss sich doch veräppelt vorkommen.
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