taht hat geschrieben:Nur, dass diese im Vergleich verschwindend gering sind.
Ich habe das mal mit den aktuellen Rahmenbedingungen durchgerechnet. Und im Gegensatz zu früher hat sich nicht wirklich was geändert. In der Ausbildung war ich selber Bafög Bezieher und kann daher vergleichen. Wenn deine Eltern nicht gerade Reich sind und dir gleichzeitig den dir zustehenden Unterhaltsanteil verweigern, dürftest du keinen Grund zum klagen haben.
taht hat geschrieben:Trotzdem kann man mit den zur Verfügung stehenden Mitteln überleben, allerdins bin ich kein Vermögensberater. Eine Ferndiaognose deiner Situation scheint mir nicht möglich.
Wie schon geschrieben bekommt jeder in der Republik der in irgendeiner Form gänzlich oder ergänzend auf ALG II angewiesen ist das gleiche. 354 Euro, bei Aufstockern maximal 100 Euro Zuverdienst, der Rest wird abgezogen. In Einzelfällen noch kleine Zusätze für kostenintensive Ernährung etc. Den Unterschied machen die KdU aus, welche aber wie schon geschrieben ein durchlaufender Posten sind und nicht zur Verfügung stehen. Des weiteren sind Kosten für Warmwasser und Heizung nicht in den KdU enthalten. Die muss man aus den 354 Euro dazu legen.
Kleine Beispielrechnung aus einer meiner Zwangspausen. Bewilligt bekam ich 354 Euro Regelsatz, zuzüglich 267,33 Euro KdU. Macht 622,33 Euro Cash in the Täsch. Davon gingen direkt 273,96 Euro als Miete weg, bleiben also real noch 348,37 Euro. Davon musst du von Strom über Telefon, Versicherung und Essen alles weitere bestreiten.
Jetzt möchte ich einfach mal von dir wissen, was du von 348,37 Euro abzüglich der üblichen Kosten (Miete natürlich raus) noch großartig sparen könntest und vor allem welche Anlageform so bombastisch ist, das eine spürbare Vermehrung stattfindet.
taht hat geschrieben:Ahja, handelst du mit Waschmaschinen oder warum brauchst du jeden Monat eine neue?
Wo du wolle? Du bist laut Gesetz verpflichtet für solche Fälle vorzusorgen. Es geht nicht darum jeden Monat eine Waschmaschine zu verticken. Es geht darum das du beim Ausfall von was auch immer aus eigener Kraft für Ersatz sorgen musst. Tust du das nicht und es fällt meinetwegen der Kühlschrank oder die Waschmaschine aus, ziehst du den Zonk. Dahrlehn oder gar Erstattung für Ersatz fiel mit dem neuen Gesetz weg. Es gibt nur in Einzellfällen die Erstaustattung, wenn du wirklich komplett blank in die Leistung kommst. Alles danach ist dein Problem.
taht hat geschrieben:Im übrigen scheint man hier immer davon auszugehen, dass Hartz4 die Endstation ist und es kein Entkommen gibt. Langzeitarbeitslosigkeit ist dabei aber immernoch die Ausnahme und nicht die Regel.
Es ist doch nicht nur die Langzeitarbeitslosigkeit selbst. Fast der ganze Niedriglohnsektor ist beispielsweise auf Hartz IV als ergänzende Leistung angewiesen. Die tauchen in der offiziellen Statistik garnicht auf. Und für vieles ist das die Endstation. Es ist ebenso die Ausnahme, dass Leute die in den Niedriglohnsektor gerutscht sind plötzlich richtig nach oben durchstarten. Vielmehr ist es so das gute Jobs abgerundet werden. Fällt nur nicht auf, da ebenfalls als sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gezählt und nicht besonders aufgeführt.
taht hat geschrieben:Im Durchschnitt findet der Deutsche innerhalb von 6 Monaten nach Ende des Arbeitsverhältnisses einen neuen Job (Stand: 2005).
Das ist der Durchschnitt aller offiziell gezählten. Mit dabei alle hochquallifizierten mit kurzer Dauer, bis zu denen die durch irgendwelche Maßnahmen einfach nur aus der Statitik fallen oder durch geringfügige Beschäftigung herausfallen, tatsächlich aber noch immer Transferleistungsabhängig sind. Die trockene Statistik sagt null komma nix.
taht hat geschrieben:Sollte es also wirklich gesunde Menschen geben, die 40 Jahre lang keinen vernünftigen Job finden und ein Leben lang auf Transferleistungen angewiesen sind, dann haben sie wohl etwas falsch gemacht.
Ja, die typische Leier der selbsternannten Leistungselite. Am meisten von denen welche die Praxis selber nicht kennen und oft nichtmal einen Tag richtig gearbeitet haben.
Falls es dir entgangen sein sollte. Der Niedriglohnsektor ist seit Jahren das gewollte Instrument und für viele oft die einzige Chance im Arbeitsmarkt. Es ist einfach rein rechnerisch garnicht möglich das jeder einen gut bezahlten Job erhält. Es ist einfach ein Verdrängungswettbewerb, wo der bessere gewinnt. Selbst wenn die Putzfrau den Aufstieg zur Tippse schaffen sollte, was schon ein Wunder wäre, es würde wiederum ein anderer die Arschkarte ziehen. Ein gewisser Grundstock hat einfach garkeine Wahl, die sind schlicht überzählig.