Theologe hat geschrieben:Sentinel2003 hat geschrieben:Obama, der erste Popstar als Präsident oder andersrum :shock:
....ich finde ihn toll und auch sehr gut, er wird hoffentlich eine viel bessere Politik machen, als der doofe Bush...nur, nervts schon ein wenig, daß er schon so dermassen in den Himmel gehoben wird von den Medien, daß man denken könnte, er sei Gott.... :roll:
Das ist natürlich auch eine Mentalitätsfrage. Zum einen steht man in den USA auf Hype jeglicher Art und zum anderen ist die Hoffnung auf Besserung im Vergleich zu Bush, so groß, dass all diese Hoffnung auf Obama übertragen wird und man so tut, als habe er schon all das bewirkt, was man sich vielleicht wünscht, obwohl er faktisch noch rein gar nichts getan hat. Die Tatsache, dass er einen sympathischen und charismatischen Eindruck macht, hilft dabei natürlich enorm und kommt dann eben auch etwas anders rüber als Angela Merkel oder wahlweise John McCain.
Solange ihn die amerikanischen Medien hochschreiben und er (Obama) ihnen (Medien) immer neue Geschichten liefert ist alles noch in Ordnung. Weil momentan mögen ihn die Amerikaner (Blagojevich, Emanuel etc.) aber bringt er den Medien keine neuen Geschichten wird er niedergeschrieben und er ist so früh weg, wie er eigentlich gekommen ist.
Bei Bush war das genauso nach 9/11. Die Medien feierten ihn hoch, da er immer neues Material geliefert hat (Informationen, Geschichten vom bösen Onkel Osama), mit dem die Medien Umsatz generieren konnten (durch gesteigerte Auflagen und Zuschauerzahlen). Kam es aber zum Jahr 2004 bis 2008 - eine Zeit in der die Bush-Administration sehr geheim ihre Geschäfte abgefertigt hat (besonders in der Hochphase des Irakkrieges) - hämmerten die Medien nur so drauf los und zerstörten das Ansehen von Bush. Denn jede Negativmeldung über Bush war nichts anderes als ein Hilfeschrei der amerikanischen Medien nach Offenheit um neue Geschichten zu generieren können um damit am Leben zu bleiben.
Denn nichts ist gefährlicher auf diesem Planeten als ein arbeitsloser Journalist, dagegen sind Massenvernichtungswaffen harmlos. Die Clinton-Administration (von 1993 bis 2001) hat soviele arbeitslose Journalisten produziert (durch die Verdummung des amerikanischen Volkes durch Sitcoms, Serien, Comedy), das diese sich den Bush als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (in Blogs, Podcasts etc.) ausgemacht haben um Geld zu verdienen. Weil keiner wollte sich da ernsthaft mit Nachrichten befassen, da es eine relativ ruhig Periode gewesen ist mit einer der längsten Friedensperioden des 20. Jahrhunderts.
Obama kann momentan diese Nachrichtennachfrage der Medien noch decken (da mal ein Tod einer Oma, dort ne Reise nach Hawaii, da seine Kinder in eine teure Schule gebracht, dort mal die Blackberry-Kontroverse etc.). Wenn aber der Quell der Informationen versiegt und sich die Journalisten mit den tatsächlichen Dingen beschäftigen müssen, kommt sowas wie Blagojevich raus und sein Surrogat Roland Burris. Weil man merkt das jetzt besonders in der Transition, das wenn Obama keine neuen Alltagsgeschichten geliefert hat, kramten die Medien unangenehmes aus der Demokratischen Partei heraus (Caroline Kennedy, Roland Burris etc.). Wenn Obama wirklich Erfolg haben will, muss er fähig sein das "Biest" (die Medien) füttern zu können.
Und nun ist die Bush-Administration zu Ende und was passiert nun? Es werden massenhaft Korrespondenten und journalistische Mitarbeiter entlassen. Das lässt darauf schließen, dass es geplant ist, Obama einen "One-Term-Präsidenten" werden zu lassen, damit in 4 Jahren wieder auf dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten geschimpft werden kann.