#784374
1. Man konnte schon die Uhr danach stellen, bis das Thema WW2 als Totschlag-Argument gegen deutsche Interessen kommt. Das ist mittlerweile eine kulturelle Eigenart des Auslands.

Es gibt ja das schöne Sprichwort aus dem Fussball: "Fussball ist ein Ballsport mit zwei Mannschaften, die 90 Minuten gegeneinander spielen und am Ende gewinnt Deutschland." In etwas abgewandelter Form gilt dieses auch in der internationalen Politik, nur dass hier am Ende immer Deutschland (bzw. das "Dritte Reich") schuld ist, wenn ein Nationalstaat wirtschaftlich scheitert.

2. Griechenland hat über die EU bereits Milliarden an deutschen Steuergeldern erhalten. Die EU ist ein Gebilde, das dafür gesorgt hat, dass Deutschland Reparationszahlungen an die Leidtragenden des WW2 geleistet hat und es auch heute noch tut. Wenn es im nationalen Interesse des Auslands ist, wird dies gerne unterschlagen. Zumal es 1960 ein Abkommen gab, durch das Deutschland 115 Mio DM gezahlt hat (Inflation beachten!).

3. Der Wähler wird genau beobachten, ob die Regierung sich hier wieder "erpressen" lässt und des lieben Frieden willens deutsche Steuergelder an Griechenland verteilt. Langsam stellt sich nämlich die Frage, ob eine Regierung hier tatsächlich Reparatur leistet oder es sich schlicht und ergreifend einfach macht und sich über das Verteilen von deutschen Steuergeldern an das Ausland den Alltag erleichert, weil sie dann nicht für deutsche Interessen einstehen und kämpfen muss.

4. Generell sollte man Aussagen im Bezug auf WW2 wie die der Griechen (oder auch Polen vor kurzem) nicht mehr sonderlich ernst nehmen, denn hier wird je nach Interessenslage ein demokratisch, freiheitlicher Staat wie Deutschland mit den Taten des diktatorischen Dritten Reiches vor 65 Jahren erpresst. Wenn jemand nicht bereit ist, die letzten 65 Jahre der Geschichte zur Kenntnis zu nehmen, wenn es seinem finanziellen und/oder machtpolitischen Interesse entspricht, disqualifiziert er sich für jegliche weitere Diskussion, da er kein fairer und vertrauensvoller Gesprächspartner sein kann. Er biegt sich die Dinge je nach Interessenslage zurecht.
#784577
Zu Wolpers 1-4:
Prinzipiell richtig, nur ist das alles Ablenkung von der machtpolitischen Realität.

Denn das Problem ist ja nicht das den Griechen jetzt plötzlich eingefallen ist das sie für den WK2 nicht entschädigt wurden (ohhh), sondern das UNSERE politische Elite ein offensichtlich völlig korruptes Land einfach mal so mit in eine Währungsunion einbringt.
Der Skandal ist also nicht, das die Griechen Reparationsleistungen vermissen, wen zum Teufel interessiert was die Griechen möchten, sondern das unsere Volksvertreter, aus welchen Gründen auch immer - Naivität, Korruption, Inkompetenz, name it - kolossal gepfuscht haben.
Das gleiche blüht uns mit Rumänien und Bulgarien, ebenfalls durch und durch korrupte Staatsgebilde, auch wenn die glücklicherweise noch keinen Euro haben.