von Quotentreter
#687313
Fabian hat geschrieben:Das ist ein sehr guter Punkt. Vor allem die Ganztagsschule baut einen großen Druck auf, die Schüler müssen in kürzester Zeit immer mehr lernen. Klingt komisch ist aber so: Selbst das eine oder andere Fußballtraining wird zur Gefahr, weil die Kinder erst um 17h nach Hause kommen.
Käse. Da wo heute viele rumweinen war für uns ganz normaler Alltag. Unser Schulbeginn war 7 Uhr, manche haben auch erst 8.30 Uhr angefangen. Danach gingen die Schlüsselkinder heim und die anderen in den Hort bzw. zu anderen Nachmittagsveranstaltungen. Wir hatten sogar noch Samstags Schule. Dazu kam noch Hausaufgaben und Lernen. Aber ohne Internet und andere Hilfsmittel. Im Gegensatz zu uns hat men da heute teilweise doch bedeutend mehr Freizeit.

Gerade durch dadurch kam erst garkeiner auf die Idee irgendwo sinnlos rumzuhängen und einer Druckbetankung zu verfallen. Wir waren sinnvoll beschäftigt. Komasaufen? Man hätte uns damals den Schweller grün und blau gehauen.

Aktuell gehen die Kids z.B. wegen der Kopfnoten auf die Straße. War bei uns ab der ersten Klasse auch ganz normal. Ich frage mich wo deren Problem liegt. Das kann beim besten Willen nicht die Ursache sein. Oder die heutige Generation ist im Gegensatz zu uns zu wirklichen Waschweibern verweichlicht, dann kommt es hin.

Der Druck kommt doch erst wenn die Kids mit ihren Problemen allein gelassen werden. Und wo die Kids alleine gelassen werden hängen diese auch sinnlos ab und dann passiert eben auch Mist.
Benutzeravatar
von Fabian
#687316
Ich habe deine Argumente nicht als Käse abgezeichnet, dennoch gebe ich meinem vorherigen Post Recht.

Ich bin in einem sehr großen Verein tätig und verfolge die Situation sehr aufrichtig. Die Schüler fahren fortan in die Stadt um dort zur Schule zu gehen, die Schulen werden als Ganztagsschulen umgebaut. In der ersten Klasse hatte ich 3x4 Stunden und 2x5 Stunden, mein Cousin hatte vor drei Jahren 30 Stundenwochen. Das sind Entwicklungen, die immer weiter anziehen.
von Quotentreter
#687329
Was ist denn daran neu oder baut sich aus?

Unser Schulbeginn war damals 7 Uhr, danach ging es unabhängig der Schulstunden weiter mit der Pädagogischen Betreuung. Da hockte man auch als Erstklässler bis 16 oder 17 Uhr im Hort. Samnstags war zusätzlich Schule. Anschließend je nach Bedarf noch lernen im Elternhaus.

Das was du schilderst war für mich in den 1980er Jahren normaler Alltag. Das ging mit der Politischen Wende dann zurück, da die Nachulbetreuung immer weiter entfiel. Was du beobachtest ist nur die Rückkehr zu dem, was für uns Ossis quasi Normalzustand war. Das hast du und euer Verein vielleicht übersehen, man weiß es nicht.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687400
Quotentreter hat geschrieben:Aktuell gehen die Kids z.B. wegen der Kopfnoten auf die Straße. War bei uns ab der ersten Klasse auch ganz normal. Ich frage mich wo deren Problem liegt. Das kann beim besten Willen nicht die Ursache sein. Oder die heutige Generation ist im Gegensatz zu uns zu wirklichen Waschweibern verweichlicht, dann kommt es hin.
Das Problem der Kopfnoten besteht darin, das sie willkürlich sind. Mag dich der Lehrer nicht - Pech gehabt. Und früher waren diese Noten sicehrlich auch noch nicht so ausschlaggebend für spätere Bewerbungsgespräche wie das heute der Fall ist. Ohnehin sind die Kopfnoten nicht wirklich das Problem, als vielmehr, dass das Schulsystem komplett unter aller Kanone ist. Aber das ist ein anderes Thema.
von Quotentreter
#687421
vicaddict hat geschrieben:Das Problem der Kopfnoten besteht darin, das sie willkürlich sind. Mag dich der Lehrer nicht - Pech gehabt. Und früher waren diese Noten sicehrlich auch noch nicht so ausschlaggebend für spätere Bewerbungsgespräche wie das heute der Fall ist. Ohnehin sind die Kopfnoten nicht wirklich das Problem, als vielmehr, dass das Schulsystem komplett unter aller Kanone ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Waren sie früher auch manchmal, musste deswegen einer sterben? Und eine schlechte Kopfnote macht das Kraut bei einer 4 in Mathe auch nicht mehr Fett. Kann man übrigends auch ein bisschen anders sehen. Spornt den einen oder anderen vielleicht mal an sich zusammen zu reißen. An das was die Rotzer sich heute so in den Schulen erlauben war früher nicht zu denken. Da muss sich auch keiner Wundern wenn mancher in SMS schreiben eine glatte 1 bekommen würde, aber in Mathe mit einer 5 abschließt. Hätte man das gleiche früher gebracht, ich säße wohl noch heute nach...

Das immer schlechtere abschneiden kommt nicht von Ungefähr. Das Schulsystem hat seine Macken, keine Frage, aber wenn jemand aus der Schule kommt und beim Bewerbungsgespräch selbst beim Grundrechnen abschmiert, muss da irgendwo etwas schief gelaufen sein. Nicht beigebracht bekommen kann schlecht sein.

Das sind teilweise Dinge eingerissen die man heute als selbstverständlich sieht. Früher hätte ich da vielleicht auch geweint, wenn man mir die eine oder andere Bequemlichkeit abgenommen hätte.

Man könnte ja nur mal so aus Spaß folgenden Vorschlag machen. Die Schulen fangen ja heute teilweise erst zu Langschläferzeiten wie beispielsweise 9.30 Uhr an, als wir damals schon in der dritten Stunde waren, dementsprechend jault man über den späten Feierabend. Man will aber auch nicht früher beginnen, der kleine Kevin Justin Jason könnte ja irreperabel in seinem Schlafrythmus beeinträchtigt werden. Wie wäre es wenn man dann einige Stunden auf Samstag verschiebt? Ich kann dir sagen was passiert, es wird protestiert.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687446
Quotentreter hat geschrieben: Und eine schlechte Kopfnote macht das Kraut bei einer 4 in Mathe auch nicht mehr Fett. Kann man übrigends auch ein bisschen anders sehen. Spornt den einen oder anderen vielleicht mal an sich zusammen zu reißen. An das was die Rotzer sich heute so in den Schulen erlauben war früher nicht zu denken. Da muss sich auch keiner Wundern wenn mancher in SMS schreiben eine glatte 1 bekommen würde, aber in Mathe mit einer 5 abschließt. Hätte man das gleiche früher gebracht, ich säße wohl noch heute nach...
Es gibt aber auch noch die Schüler, die gute Noten schreiben, aber mit dem Lehrer nicht können und die vom Lehrer deshalb auch schlechte Kopfnoten bekommen und das macht dann bei einem Bewerbungsgespräch eben schon einen Unterschied. Du gehts hier nur von Klischees aus...
Das immer schlechtere abschneiden kommt nicht von Ungefähr. Das Schulsystem hat seine Macken, keine Frage, aber wenn jemand aus der Schule kommt und beim Bewerbungsgespräch selbst beim Grundrechnen abschmiert, muss da irgendwo etwas schief gelaufen sein. Nicht beigebracht bekommen kann schlecht sein.
Es kann aber nicht auch damit zusammenhängen, dass immer mehr Unterricht ausfällt, immer weniger Lehrer vorhanden sind?
Man könnte ja nur mal so aus Spaß folgenden Vorschlag machen. Die Schulen fangen ja heute teilweise erst zu Langschläferzeiten wie beispielsweise 9.30 Uhr an, als wir damals schon in der dritten Stunde waren, dementsprechend jault man über den späten Feierabend. Man will aber auch nicht früher beginnen, der kleine Kevin Justin Jason könnte ja irreperabel in seinem Schlafrythmus beeinträchtigt werden. Wie wäre es wenn man dann einige Stunden auf Samstag verschiebt? Ich kann dir sagen was passiert, es wird protestiert.
Aber auch hier arbeitest du nur mit Klischees, da hätte ich eigentlich mehr erwartet. Der Schüler von heute steht schon von der ersten Klasse an unter dem höchsten Druck, später einen guten Job bekommen zu müssen. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft, das kannst du nicht leugnen. Aufgrund des hohen Stundenausfalls und des Turbo-Abis in 12 Jahren ohne Kürzung des Lehrplans, werden die Schüler schlichtweg mit immer mehr Arbeit zugebombt. Ich selbst hatte Schule von morgens 7.45 Uhr bis nachmittags 15 Uhr, dazu Hausaufgaben bis ca 17 Uhr... fünf Tage die Woche... und ich hatte an meiner Schule wenig Ausfall...

Selbstverständlich gibt es bei den Schülern faule Äpfel, aber die sind doch gar nicht auf der Straße. Die, die demonstrieren sind die, die sich um ihre Bildung sorgen. Die SMSer, Schwänzer und Störenfriede machen sich doch gar nicht erst die Mühe gegen die Zustände zu protestieren.
von Quotentreter
#687455
vicaddict hat geschrieben:Es gibt aber auch noch die Schüler, die gute Noten schreiben, aber mit dem Lehrer nicht können und die vom Lehrer deshalb auch schlechte Kopfnoten bekommen und das macht dann bei einem Bewerbungsgespräch eben schon einen Unterschied. Du gehts hier nur von Klischees aus...
Keine Ahnung wie das heute ist. Bei uns gab es damals die klasseninterne sogenannte Versetzungs- oder Zeugniskonferenz. Anwesend neben dem Lehrer war Klassensprecher und Stellvertreter. Ich war selber auch mit von der Partie wesshalb ich es bestens kenne. Genau da ist der Punkt wo man über sowas sprechen konnte und Unstimmigkeiten klärte. Da hätte kein Lehrer ohne weiteres einem eine reinwürgen können.

Gibts das heute nicht mehr und eintscheidet heute wirklich nur noch ein einziger Lehrer ohne jegliche Kontrollinstanz?
Es kann aber nicht auch damit zusammenhängen, dass immer mehr Unterricht ausfällt, immer weniger Lehrer vorhanden sind?
Auch und es ist ist keine schöne Entwicklung, aber Ausfallstunden sind auch nichts neues. 4 Ausfälle pro Woche waren auch damals schon drin. Gehört zwar nicht dazu, passt aber. Bei meiner Ausbildung war der Lehrmeister noch zusätzlich für die Werzeugausgabe usw. zuständig. Den hast du kaum oder garnicht gesehen. Da hat auch keiner Rücksicht genommen, als du bei der Prüfung vor der Handwerkskammer standest und einiges nicht wusstest. Da musstest du eben selbstständig ins Lehrbuch gucken. Denn es war doch klar, das in der Prüfung nicht nach der Farbe des Himmels sondern nach Fachwissen gefragt wird.

Wenn ich merke das ich beispielsweise keine Grundrechnung ohne Taschenrechner hinkriege, muss es doch irgendwo klicken. Mit "Die Ausfälle sind Schuld!" zu kommen bringt dich nicht weiter.
Aber auch hier arbeitest du nur mit Klischees, da hätte ich eigentlich mehr erwartet. Der Schüler von heute steht schon von der ersten Klasse an unter dem höchsten Druck, später einen guten Job bekommen zu müssen. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft, das kannst du nicht leugnen. Aufgrund des hohen Stundenausfalls und des Turbo-Abis in 12 Jahren ohne Kürzung des Lehrplans, werden die Schüler schlichtweg mit immer mehr Arbeit zugebombt. Ich selbst hatte Schule von morgens 7.45 Uhr bis nachmittags 15 Uhr, dazu Hausaufgaben bis ca 17 Uhr... fünf Tage die Woche... und ich hatte an meiner Schule wenig Ausfall...?
Der Druck Leistung zu bringen wird immer da sein. Der eine verkaftet es, der andere nicht. Und die Anforderungen steigen nunmal. So ist unsere Gesellschaft. Da muss man auch an ganz anderer Stelle ansetzen.

Übrigends gab es in Sachsen und Thüringen schon immer nur 12 Jahre Gymnasium, hat man nach der DDR so übernommen.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687464
Quotentreter hat geschrieben:Gibts das heute nicht mehr und eintscheidet heute wirklich nur noch ein einziger Lehrer ohne jegliche Kontrollinstanz?
Das ist heute nicht mehr so. Soweit es mir bekannt ist, benennen die Lehrer die Noten und du siehst die lediglich auf dem Zeugnis, ohne jede Möglichkeit des Einspruchs.
Auch und es ist ist keine schöne Entwicklung, aber Ausfallstunden sind auch nichts neues. 4 Ausfälle pro Woche waren auch damals schon drin. Gehört zwar nicht dazu, passt aber. Bei meiner Ausbildung war der Lehrmeister noch zusätzlich für die Werzeugausgabe usw. zuständig. Den hast du kaum oder garnicht gesehen. Da hat auch keiner Rücksicht genommen, als du bei der Prüfung vor der Handwerkskammer standest und einiges nicht wusstest. Da musstest du eben selbstständig ins Lehrbuch gucken. Denn es war doch klar, das in der Prüfung nicht nach der Farbe des Himmels sondern nach Fachwissen gefragt wird.
Wenn sich das aber über ein oder mehrere Schuljahre hinzieht, stimmt da aber etwas nicht mehr und in diversen Fächern nützt es dir eben nichts, wenn du selbst ins Buch guckst, ohne das dir jemand sagt, was du zu tun hast. Und Nachhilfe scheitert dann ab und an an der Kostenfrage. Zumal hinterfragt werden darf, warum die Eltern privat für eine Leistung bezahlen sollten, die sie mit ihren Steuern längst bezahlt haben, die aber vom Staat nicht geleistet wird.
Der Druck Leistung zu bringen wird immer da sein. Der eine verkaftet es, der andere nicht. Und die Anforderungen steigen nunmal. So ist unsere Gesellschaft. Da muss man auch an ganz anderer Stelle ansetzen.
Der Druck wurde bzw wird aber immer schlimmer. Es wird immer mehr, immer schneller verlangt. Irgendwann stößt der Schüler da einfach an Grenzen.
Übrigends gab es in Sachsen und Thüringen schon immer nur 12 Jahre Gymnasium, hat man nach der DDR so übernommen.
Das sind aber auch die einzigen Bundesländer gewesen, viele andere haben vor kurzem auf 12 Jahre umgesattelt, aber den Lehrstoff nicht verringert. Ein Schuljahr streichen, aber den gleichen Stoff pauken? Es sollte einleuchten, dass das nicht funktioniert.
Inwieweit der Lehrplan in Sachsen oder Thüringen von den andern abweicht, vermag ich nicht zu sagen, dafür fehlt mir der Vergleich, allerdings mutet es auch fragwürdig an, wenn in 16 Bundesländern 16 verschiedene Lehrpläne existieren und unterschiedliche Fächer abverlangt werden. Soweit ich weiß, galten bis vor wenigen Jahren nicht einmal alle Abschlüsse in allen Bundesländern, aufgrund der verschiedenen Lehrpläne.

Das ganze Schulsystem ist gründlich gegen die Wand gefahren und man schiebt es seit Jahrzehnten auf die lange Bank, es zu restrukturieren. Leider sind es dann immer die Schüler auf deren Rücken das ganze ausgetragen wird. Das jetzt gestreikt wird ist nichts weiter als erwas, das längst überflüssig war. Das unsere so genannte Bildungsministerin Schawan daraufhin die Schüler angreift und lächerlich macht, zeigt auf wie wenig die Politik begriffen hat.
von The Rock
#687555
vicaddict hat geschrieben:
Quotentreter hat geschrieben:Gibts das heute nicht mehr und eintscheidet heute wirklich nur noch ein einziger Lehrer ohne jegliche Kontrollinstanz?
Das ist heute nicht mehr so. Soweit es mir bekannt ist, benennen die Lehrer die Noten und du siehst die lediglich auf dem Zeugnis, ohne jede Möglichkeit des Einspruchs.
Ich weiss ja nicht, ob es in anderen Bundesländern ausgeknobelt wird, aber die Noten des Jahres werden zusammen gerechnet und der daraus resultierende Mittelwert ergibt dann die Endnote. Sowas wurde bei uns am Ende des Jahres praktisch von jedem Lehrer zusammen mit dem Schüler in einer Stunde gemacht.

Übrigends gab es in Sachsen und Thüringen schon immer nur 12 Jahre Gymnasium, hat man nach der DDR so übernommen.
Das sind aber auch die einzigen Bundesländer gewesen, viele andere haben vor kurzem auf 12 Jahre umgesattelt, aber den Lehrstoff nicht verringert. Ein Schuljahr streichen, aber den gleichen Stoff pauken? Es sollte einleuchten, dass das nicht funktioniert.
Inwieweit der Lehrplan in Sachsen oder Thüringen von den andern abweicht, vermag ich nicht zu sagen, dafür fehlt mir der Vergleich, allerdings mutet es auch fragwürdig an, wenn in 16 Bundesländern 16 verschiedene Lehrpläne existieren und unterschiedliche Fächer abverlangt werden. Soweit ich weiß, galten bis vor wenigen Jahren nicht einmal alle Abschlüsse in allen Bundesländern, aufgrund der verschiedenen Lehrpläne.
Da können wir uns wieder an unseren guten alten Freund Föderalismus wenden. Bildung gehört in meinen Augen schon lange nicht mehr auf Landesebene. Da sitzen 16 Minister und bringen schon seit Jahren nichts mehr anständiges zu Stande, außer zu sagen, dass das Schulsystem nichts taugt.
Es stimmt ja auch, dass der Abistoff praktisch genau gleich, nur um 12 Monate verkürzt durchgepaukt wird. Ich hatte ein wirklich gutes Abi und war auch ein guter Schüler, aber ehrlich? Für mich war damals der Konsum neben Sport und Arbeit einfach ausgelastet.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687568
The Rock hat geschrieben: Ich weiss ja nicht, ob es in anderen Bundesländern ausgeknobelt wird, aber die Noten des Jahres werden zusammen gerechnet und der daraus resultierende Mittelwert ergibt dann die Endnote. Sowas wurde bei uns am Ende des Jahres praktisch von jedem Lehrer zusammen mit dem Schüler in einer Stunde gemacht.
Bei uns nicht. ;) Das ist ja das tolle an unserem Bildunsgsystem, jeder macht was er will.
Da können wir uns wieder an unseren guten alten Freund Föderalismus wenden. Bildung gehört in meinen Augen schon lange nicht mehr auf Landesebene. Da sitzen 16 Minister und bringen schon seit Jahren nichts mehr anständiges zu Stande, außer zu sagen, dass das Schulsystem nichts taugt.
Es stimmt ja auch, dass der Abistoff praktisch genau gleich, nur um 12 Monate verkürzt durchgepaukt wird. Ich hatte ein wirklich gutes Abi und war auch ein guter Schüler, aber ehrlich? Für mich war damals der Konsum neben Sport und Arbeit einfach ausgelastet.
Tja schieb es aufs Bildungssystem oder den Föderalismus, es stimmt etwas nicht und solange die Politik nicht endlich mal etwas tut anstatt nur darüber zu reden, wird es nicht besser. Umso wichtiger, dass die Schüler und Studenten endlich auf sich aufmerksam machen. In Deutschland wird ohnehin viel zu wenig gestreikt und viel zu viel einfach hingenommen. Viva la revolution :D
von The Rock
#687571
Tja schieb es aufs Bildungssystem oder den Föderalismus, es stimmt etwas nicht und solange die Politik nicht endlich mal etwas tut anstatt nur darüber zu reden, wird es nicht besser. Umso wichtiger, dass die Schüler und Studenten endlich auf sich aufmerksam machen. In Deutschland wird ohnehin viel zu wenig gestreikt und viel zu viel einfach hingenommen. Viva la revolution
In meinen Augen ist es eben so, wie in vielen anderen Bereichen. Da sind 16 Bundesländern, in denen jeder sein eigenes Ei kocht. Man hat das ja schon oft in Angriff genommen, aber man konnte sich nie auf einen Nenner einigen.
Einen Plan für alle auf Bundesebene, ohne dass 16 Kleinmeister ihren Sack ins Eck stellen und danach kann man sich immer noch daran stören.
Ich habe ja nichts dagegen, dass man in gewissen Bereichen die kulturellen Eigenheiten beibehält, aber da haben wir doch das ewige Problem.

Schwarz auf Bundesebene, rot auf dem Land, bunter Farbenhaufen in den Kommunen und was oben beschlossen wird, kommt durch das ganze Wirr warr nie zu den farblosen Menschen.
von Quotentreter
#687575
The Rock hat geschrieben:Schwarz auf Bundesebene, rot auf dem Land, bunter Farbenhaufen in den Kommunen und was oben beschlossen wird, kommt durch das ganze Wirr warr nie zu den farblosen Menschen.
Wir haben Schwarz-Rot auf Bundesebene, Schwarz im Land, Schwarz im Kreis und Rot in der Kommune. Trotzdem ist man sich nie einig.

Was hättest du denn gerne? Schwarz durch die ganze Reihe und 5 Jahrespläne? Erinnert mich irgendwie an eine gewisse Zeit, die man einer gewissen Partei heute gerne vorhällt. :wink:
von The Rock
#687580
Quotentreter hat geschrieben:
The Rock hat geschrieben:Schwarz auf Bundesebene, rot auf dem Land, bunter Farbenhaufen in den Kommunen und was oben beschlossen wird, kommt durch das ganze Wirr warr nie zu den farblosen Menschen.
Wir haben Schwarz-Rot auf Bundesebene, Schwarz im Land, Schwarz im Kreis und Rot in der Kommune. Trotzdem ist man sich nie einig.

Was hättest du denn gerne? Schwarz durch die ganze Reihe und 5 Jahrespläne? Erinnert mich irgendwie an eine gewisse Zeit, die man einer gewissen Partei heute gerne vorhällt. :wink:
Ein Förderalismus der nicht am Föderalismus kleben bleibt. Die Frage nach Farbe oder Partei ist dabei kleinkarriert.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687592
The Rock hat geschrieben:Ein Förderalismus der nicht am Föderalismus kleben bleibt. Die Frage nach Farbe oder Partei ist dabei kleinkarriert.

Tja der Föderalismus ist halt historisch bedingt, gar nicht mal so schlecht, nur eben hinderlich wenn es um bestimmte Theman geht. Das tragische ist halt, dass es nicht einmal eine große Koalition mit knapper 2/3 Mehrheit geschafft hat, dort an den entscheidenden Punkten etwas zu ändeern. Und warum? Weil beide Seite hätten Zugeständnisse machen müssen. So spielen wir eben weiter auf Zeit, und warten ab, bis der Pöbel irgendwann genug hat und die Regierung stürzt. Bis der Deutsche aber dazu bereit ist, vergehen wohl noch ein paar Jahrzehnte... bis dahin werden wir eh endgültig von Brüssel regiert und der Sturm auf Berlin ist sinnlos und ne Besetzung von Belgien wird man auch dann nur schwer vermitteln können :D
von minischlumpf
#687828
Eine interessante Diskussion betreffend Schule und Bildung - nur man kann an dem Schulproblem rumdoktorn wie man möchte, solange die Eltern sich aus der Verantwortung ziehen und der Meinung sind, die Schule habe gefälligst die Kinder zu erziehen, wird sich nichts ändern.

Klar ist Kinder großziehen teuer, aber es rechtfertigt die Eltern nicht, ihnen keine Verantwortung und Respekt beizubringen, keine Grenzen konsequent aufzeigen und durchsetzen. Und zu zeigen, daß man sie liebt, sie unterstützt und nicht alleine gelassen werden - das kann keine noch so gut bezahlte Arbeitsstelle ersetzen.
Aber für viele Eltern ist es leichter, ihr schlechtes Gewissen mit teuren Dingen zu besänftigen als sich damit auseinanderzusetzen, was in der Familie zu ändern wäre.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687843
minischlumpf hat geschrieben:Eine interessante Diskussion betreffend Schule und Bildung - nur man kann an dem Schulproblem rumdoktorn wie man möchte, solange die Eltern sich aus der Verantwortung ziehen und der Meinung sind, die Schule habe gefälligst die Kinder zu erziehen, wird sich nichts ändern.

Klar ist Kinder großziehen teuer, aber es rechtfertigt die Eltern nicht, ihnen keine Verantwortung und Respekt beizubringen, keine Grenzen konsequent aufzeigen und durchsetzen. Und zu zeigen, daß man sie liebt, sie unterstützt und nicht alleine gelassen werden - das kann keine noch so gut bezahlte Arbeitsstelle ersetzen.
Aber für viele Eltern ist es leichter, ihr schlechtes Gewissen mit teuren Dingen zu besänftigen als sich damit auseinanderzusetzen, was in der Familie zu ändern wäre.

Da mag sicherlich etwas dran sein, allerdings ist es mir auch zu einfach, immer zu sagen, die Eltern wären schuld.
von minischlumpf
#687855
Klar. die Gesellschaft an sich trägt daran auch mit schuld.

Es gibt keine Großfamilien mehr, die sich gegenseitig unterstützen können, weil man ja flexibel sein muss wegen Arbeit (Umzug o.ä.).
Das Markendenken der Kinder und Jugendlichen ist extremst beeinflusst worden, wohl auch durch die Medien.
Diejenigen, die viel Verantwortung tragen (Kindergarten, Schule) sind all die Jahre stiefmütterlich behandelt worden; neue Ideen umzusetzen ist wegen dem Beamten- und Verordnungsstaat so gut wie unmöglich.
Und man unterschätzt vielleicht auch die eigene Vorbildfunktion im Umfeld.

Es gibt bestimmt noch viel mehr soziale und andere Einflüsse, aber das Elternhaus ist nun mal die erste Anlaufstelle.....
von The Rock
#687864
minischlumpf hat geschrieben:Klar. die Gesellschaft an sich trägt daran auch mit schuld.

Es gibt keine Großfamilien mehr, die sich gegenseitig unterstützen können, weil man ja flexibel sein muss wegen Arbeit (Umzug o.ä.).
Das Markendenken der Kinder und Jugendlichen ist extremst beeinflusst worden, wohl auch durch die Medien.
Diejenigen, die viel Verantwortung tragen (Kindergarten, Schule) sind all die Jahre stiefmütterlich behandelt worden; neue Ideen umzusetzen ist wegen dem Beamten- und Verordnungsstaat so gut wie unmöglich.
Und man unterschätzt vielleicht auch die eigene Vorbildfunktion im Umfeld.

Es gibt bestimmt noch viel mehr soziale und andere Einflüsse, aber das Elternhaus ist nun mal die erste Anlaufstelle.....
Ein post weiter oben laß ich das von dir:
Eine interessante Diskussion betreffend Schule und Bildung - nur man kann an dem Schulproblem rumdoktorn wie man möchte, solange die Eltern sich aus der Verantwortung ziehen und der Meinung sind, die Schule habe gefälligst die Kinder zu erziehen, wird sich nichts ändern.
Ich sehe es eher so rum, dass man an den Eltern rumdoktorn kann, wie man will, so lange das Schulproblem weiterhin besteht. Im Gegensatz zur weitaus komplexeren Erziehungsdynamik ist die Schule eine Baustelle, die realistisch gesehen zu fixieren wäre. Die Problematik der elterlichen Erziehung in einer Gesellschaft ist schon so vielschichtig, dass sie irgendwo schon fast banal herausfällt, oder eher nicht?
Ich hab Eltern gesehen, die ihre Kinder verwahrlost aufgezogen haben und aus denen trotzdem etwas wurde und umgekehrt genau den selben Fall. Dabei spielt auch immer, wie du oben schon geschrieben hast, der Familienstand eine Rolle, den ich eben nicht beeinflussen kann. Entweder habe ich Mutter, Vater, Geschwister und Verwandte, oder ich bin Einzelkind und vater bzw. mutterlos

Ein Schulsystem, dass möglichst viele soziale und gesellschaftliche Schichten auffängt, wäre demnach wünschenswerter, als eins, dass niedergestelltere von vornherein benachteiligt. Danach der ausländischen Mutter ein Erziehungsmangel vorzuwerfen, weil sie 10 Stunden am Tag arbeitet, ist sicherlich löblich *ironie* aber für das Kind nicht hilfreich.

Zudem habe ich zumindest die Erfahrung gemacht (ich will hier sagen, dass das keine "Weil es bei mir so war, ist es bei allen so" Aussage wird ;)), dass Eltern sich um den schulischen Ablauf sowieso einen Sche... kümmern, deshalb bin ich auch froh, dass Eltern bei der Schulausbildung wenig bis gar nichts zu bestimmen haben.

Die Eltern kommen zumindest aus meiner heutigen, beschränkten Auffassung nur dann zum Einsatz (sowas gabs bei uns damals noch garnicht), wenn der nächste Amoklauf statt fand und sich alle fragen: "Warum hat er das getan" und nicht "Warum hab ich meinem Kind nicht zu gehört, als es von der Schule kam und mir erzählte, dass er mit seinen Freunden einen Ausenseiter mobbt?".

Der letzte Abschnitt trägt jetzt nichts bei. Eher ein stiller Protest meiner Seits gegen die Krimminalisierung von uns PC Gamern...da fällt mir ein...ich geh mal zocken. :lol:
von minischlumpf
#687867
Das erste Post war im Zusammenhang mit der Eltern-/Schulproblematik geschrieben, das zweite daß nicht nur Eltern Schuld haben. Ein büsschen verwirrend, geb ich gerne zu.

Ich denke es kommt auf den Blickwinkel an:

Eltern, die es nicht schaffen ihre Kinder zur Schule zu bringen
oder
Schulen, die es nicht schaffen, Kinder für den Unterricht zu motvieren.

Es ist eine Wechselwirkung, die Änderung müsste von beiden Seiten eintreten. Dies wird aber höchstens von der Schulseite kommen, die Spirale Arbeiten-Einkommen-davon leben können wird immer enger (gerade für Eltern) und da werden wohl noch mehr Kinder sich überlassen werden. Dies würde funktionieren, wenn eben wiederum die Eltern (sowie das Umfeld) den Kindern Selbstverantwortung usw. beibringen würden als auch eine entsprechend fachgerechte Betreuung gesichert wird.

Es ist ein Kreislauf, der wegen der Gesichtswahrung der Politik auf dem Rücken der nachkommenden Generationen ausgetragen wird. Und die Folgen - siehe Komasaufen - verursachen dann Geschrei und ein "Wer ist schuld" Geschiebe.
von minischlumpf
#687871
Mobbing und eine bessere Schulausbildung-Gängelei de Eltern war schon zu meiner Schulzeit (Mitte der 80ger) gang und gäbe, aber es wurde nicht groß darüber gesprochen. Entweder man schwamm mit den Haien oder wurde gefressen - damals wie heute.
Allerdings war das Gewaltpotential bei weitem nicht so ausgeprägt wie heute.
von The Rock
#687876
Eltern, die es nicht schaffen ihre Kinder zur Schule zu bringen
oder
Schulen, die es nicht schaffen, Kinder für den Unterricht zu motvieren.

Es ist eine Wechselwirkung, die Änderung müsste von beiden Seiten eintreten. Dies wird aber höchstens von der Schulseite kommen, die Spirale Arbeiten-Einkommen-davon leben können wird immer enger (gerade für Eltern) und da werden wohl noch mehr Kinder sich überlassen werden. Dies würde funktionieren, wenn eben wiederum die Eltern (sowie das Umfeld) den Kindern Selbstverantwortung usw. beibringen würden als auch eine entsprechend fachgerechte Betreuung gesichert wird.
Inwieweit Schulen Kinder zum Unterricht motivieren sollen, wollen und dürfen. Naja...da kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Wenns um Schule geht, sehe ich das eben nur eher wie du, dass es dort realistischer ist anzusetzen, als beim Menschen.
Da es im Thread ja allerdings um zweiteres geht, stimme ich auch zu, dass man an beiden Seiten arbeiten muss. Im zweiten Fall, jedoch eher in gesellschaftlicher Hinsicht, was die Schule ja gleichzeitig mit einschließt.
Allerdings lässt sich das Verhalten bzw. die Erziehung auch außerhalb der Schule anwenden, ja praktisch in jeder Lebenslage, wo dann ich zumindest wieder bei meinem Punkt wäre, dass mir diese Dynamik zu komplex erscheint, um sie ans Schulsystem anzugleichen.
Benutzeravatar
von vicaddict
#687882
Ich denke schon, dass die Schule ein Knackpunkt ist. Es sind ja nicht nur die Schüler, sondern auch die Eltern die überfordert sind, mit dem was die Schule abverlangt. Sei es, dass die Eltern sich spätabends noch mit Hausaufgaben befassen müssen, die sie selbst nicht verstehen, oder sei es, dass Schulbücher oder Nachhilfe finanziert werden will.

Ich denke, das ganze ist eine Art Teufelskreis und erst, wenn man "die Schule" mal in Ordnung gebracht hat, kann man sich mit anderen Bereichen befassen. Vielleicht erledigt sich das eine oder andere ja dadurch von selbst.

Wenn ich mir so ansehe, dass viele Schüler in Hauptschulen abgeschoben werden, wundert es mich nicht, dass diese dort den Glauben verloren haben, das es auch aufwärts gehen kann. Es mag in Bayern oder BW anders sein, aber zumeist ist die Hauptschule nichts anderes als ein Abstellgleis. Schüler denen man eh nicht mehr helfen kann (oder will) werden ausgesondert, damit sie die andern nicht noch mit runter ziehen... da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn diese Kinder dann selbst ihren Kindern später kein Vertrauen in eine Ausbildung oder die Gesellschaft vermitteln können.

Man darf sich sicherlich jetzt schon freuen, wenn in 20 oder 30 Jahren eine ganze Generation nur mehr aus gleichgeschalteten und ausgepowerten Zombies auf der einen Seite, und aus antriebslosen Unterschichtlern auf der andern Seite besteht.
Benutzeravatar
von Eisbär
#687886
Man darf sich sicherlich jetzt schon freuen, wenn in 20 oder 30 Jahren eine ganze Generation nur mehr aus gleichgeschalteten und ausgepowerten Zombies auf der einen Seite, und aus antriebslosen Unterschichtlern auf der andern Seite besteht.
Nicht zu vergessen die ~5% Workaholics, um denen gegenüber den Durschschnittsarbeiter wettbewerbsfähig zu halten wir ja die ausgepowerten Zombies und abgestellten Unterschichtler überhaupt haben, die dann mal wieder laut Schimpfen werden das Sie ja ebenjene mitversorgen müssen und das das ja soooo ungerecht sei.
Tja, aber selbst Schuld.
Wenn man meint, anderen die Arbeit der eigenen Gier wegen wegnehmen zu müssen, darf man sich nicht beschweren wenn die ganze Arbeit hinterher von einem selbst auch erledigt werden muss.
von Quotentreter
#687895
Nicht zu vergessen noch 5% Studenten in Wirtschfsftsnahen Studiengängen, die außer Kelnern in der Studienzeit nie mit einer körperlichen Beschäftigung in Berührung kamen, irgendwann was zu sagen haben und meinen irgendwelche Normen diktieren zu können, die sich an eben jenen Workaholics orientiern.

Bei den Anforderungen die da teilweise herschen kann man einfach nur mit den Achseln zucken. 22 Jahre alt, 30 Jahre Berufserfahrung, 40 Abschlüsse und dann sollst du jedem befristetem 6 Monatsvertrag einmal quer durch die Republik hinterher ziehen. Auf der anderen Seite sollst du so auch noch für den Nachschub an Beitragszahlern sorgen.
von minischlumpf
#687897
Ich finde es wichtig, daß Schule Spaß macht -> Motivation, wenn Unterrichtsinhalte so gestaltet werden, daß das Interesse geweckt wird oder wach bleibt. Individuelle Förderung ist bei der Masse nicht drin, aber man sollte von der jetztigen Fließbanddurchschleusung wegkommen. Auch das Elitedenken sollte wieder aus den Köpfen kommen, ein guter Quali sollte mehr aufgewertet werden als ein nichtbestandenes Abi.

Apropos Förderung: Es gibt hier natürlich mehrere Schulen, aber dreimal darf man raten, welche Schularten IG`s oder sonstige Aktivitäten nachmittags anbieten und welche nicht.

Und noch was: Ich bin sehr angenehm überrascht, wie sachlich hier in diesem Forum eine Diskussion zu einem heiklen Thema stattfindet, ohne sich gegenseitig zu beleidigen oder politisch auszuufern :)