Zunächst vorweg:
Einige scheinen mir hier so tolerant, das glaube ich gar nicht. Diese Sprüche im Internet zu bringen und totales Unverständnis gegenüber den „Untoleranten“ zu bringen, ist einfach, aber die Wahrheit liegt doch meist etwas anders.
Was ich damit meine: vor gut 2 Jahren (oder mehr, k.A., spielt auch keine Rolle) hat ein guter Freund von mir, mir per eMail mitgeteilt, dass er schwul sei. Und ich gebe ganz offen zu: das war für mich zunächst einmal ein Schock. Schwule sind anders. Das wurde vielen von uns in der Erziehung beigebracht und hat sich tief verankert (was nicht im Geringsten heißt, dass es stimmt). Die eigentliche Herausforderung ist, selber festzustellen, dass das Quatsch ist.
Wir sind jedenfalls immer noch genauso gut befreundet und es hat sich nichts geändert. Nur das Ganze als völlig normal anzusehen, hat bei mir einige Zeit gedauert. Berührungsängste sind nunmal zunächst da.
Ich denke mal, die meisten hier sind ebenso wenig von Natur aus tolerant, sondern haben ebenso kapiert, dass die Vorurteile Schwachsinn sind.
Schaut euch nochmal die Beiträge von khamelion an, die finde ich nämlich äußerst intelligent.
Niveau hat geschrieben:So ziemlich jeder, mit dem ich mehr zutun habe, kommt damit klar.
Aber viele der Leute, die entweder über 70 sind, oder gerade 7 werden haben wesentlich weniger Toleranz.
Genau das ist auch mein Eindruck. Das deckt sich auch gut mit dem, was ich eben beschrieben habe.
Die jungen Kiddies werden zum einen von den Eltern so aufgezogen („Oh Gott! Hoffentlich wird der junge nicht schwul!“) und auch vom Freundeskreis zu dieser Meinung getrieben.
Bei den älteren Menschen sind die konservativen Vorurteile einfach schon zulange präsent gewesen, als dass sie das noch umstürzen könnten (d.h.: sie können, aber es erfordert einiges an persönlicher Stärke). Allerdings hoffe ich und gehe davon aus, dass diese Generation mit der Zeit toleranter wird, weil sie ja aus den jüngeren Schichten „nachwächst“.
Und dann wären natürlich noch die Jugendgruppen etc. Tja, da liegen die Probleme ja leider nicht nur in der Akzeptanz Homosexueller sondern auch an vielen anderen Dingen. Die Hauptsache scheint hier zu sein: „wir sind gegen alles, was anders ist!“ und wer in diesem Milieu nicht mitzieht, für den sieht es eh ganz übel aus.
Nicht falsch verstehen: ich will keineswegs diskiminierende Handlungen rechtfertigen, aber einige betrachten die „bösen Menschen“ und das betreffende Problem meiner Meinung nach zu eindimensional.
Niveau hat geschrieben:Ich habe mal ein Referat über dieses Thema gehalten, worauf ich eine 5 bekommen habe mit der Aussage: Deine Zahlen sind doch unberechtigt, soviel Schwule gibt es niemals. Ein Jahr später, anderer Lehrer: 4-. Es gibt für mich als Biologielehrer keine Schwulen, dementsprechend gibt es das Thema auch nicht. Aber weil du gerarbeitetet hast, bekommst nochmal eine 4-.
Sei mir nicht böse, aber das halte ich auch für äußerst ungeschickt (aber auch mutig). Dass die Meinung der Biolehrerin nicht tragbar ist (ich schätze mal, meine ehemalige Biolehrerin hätte ähnliches erzählt), ist klar, aber das allen provokant auf die Nase zu binden, finde ich übertrieben. Ich habe in meiner Schullaufbahn auch nie erlebt, dass jemand das Thema „Ursachen der Heterosexualität“ etc. behandelt hätte. In anderen Fächern wäre das sicher eine andere Sache gewesen (irgendwer hatte das schon erwähnt hier).
Produzent hat geschrieben:In Pankow Heinersdorf soll eine Moschee gebaut werden.
Und wovor haben die dort Angst, das alles dort Terorristen einziehen.Und weil Autofahrer auf der Autobahn denken , das es nicht mehr Deutschland sondern Ausland sei . Und bei einer Bürgerveranstaltung wird die Polizei ausgelacht. Und bei erklärungen der Muslime, schreien alle einwohner. Wir sind das Volk .
So etwas ist wieder mehr ein Grund Kein Deutscher sein zu wollen.
Und von der Vergangenheit scheinen viele nicht´s gelernt zu haben.
Insbesondere die meisten aus dem sozialbenachteiligten Regionen im Osten der Republik.
Hab im Fernsehen eine Bericht darüber gesehen und war schockiert wie selten zuvor. Eine ganze Bürgerversammlung am Rande der Randale mit Argumenten wie „Wenn die Leute hier von der Autobahn kommen, sehen die dann ja als erstes die Moschee! Was sollen die denn von uns denken?!“ etc. bis hin zu Gewaltandrohungen vor laufender Kamera.
Ich bin mir sicher, wenn die Moschee dort wirklich gebaut wird (was ich mir nicht vorstellen kann), wird sie nicht lange stehen.
Niveau hat geschrieben:Mich interessiert nur WARUM die Leute das machen und wie ihre Geschichte ist. Das werde ich nie erfahren. Aber es wäre interessant nachzuforschen.
Wie oben schon geschrieben:
Uns wird viel zu oft eingetrichtert, dass alles andere und fremde schlecht ist. Und niemand kann bestreiten:
Homosexuelle sind Randgruppen.
Nicht-Deutsche sind Randgruppen.
Nicht-Christen/Atheisten sind Randgruppen.
Behinderte sind Randgruppen.
Das ist an sich auch kein Problem. Eine Randgruppe an sich ist nichts schlimmes. Individualität hat eh seinen Reiz. Das Problem ist nur, dass es anders ist und alles andere macht uns Angst. Hier wäre dann auch das Problem mit der fehlenden Aufklärung. Nur trage das mal einer alten, verbohrten Biolehrerin auf, den Schülern überzeugend zu erzählen, dass Homosexualität ganz normal ist. Die meisten Lehrer wären dazu gar nicht in der Lage.
Niveau hat geschrieben:Vielleicht sollte man die Faktoren mal sammeln, woran es liegt, dass die Situation so ist, wie sie ist? Keine Erzieheung? Falsche Erziehung? Falsches Bild durch Medien? Oder was?
Die Medien spielen dann natürlich auch noch mit ein.
Wenn BILD schockiert titelt „Wird MeckPomm schwul?!“ (siehe BildBlog), dann trägt das sicher nicht positiv zu den Dingen bei.
TheDarkLord hat geschrieben:[...]
Ohne Worte.