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von Eisbär
#558435
Ich sage also nicht, dass man diesen Konflikt und den Irak direkt vergleichen kann
Hey, wie wär das denn wenn ihr einfach die Kosovo-Geschichte als Vergleicht nehmt?
Das ist doch fast 1:1 die gleiche Situation gewesen.

Unterdessen fragen sich die Georgier warum man Soldaten in den Irak geschickt hatte aber trotzdem keine Hilfe vom "Westen" bekommt.
Ich mein ich könnte ihnen die Frage ja beantworten, aber ich will niemanden sein Weltbild zerstören.

Wo kommen eigentlich die ganzen kalten Krieger her die derzeit in unseren Medien berichten?
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von =Christian=
#558438
Eisbär hat geschrieben:Wo kommen eigentlich die ganzen kalten Krieger her die derzeit in unseren Medien berichten?
Ach, Deutschland ist ja wirklich eher harmlos und gibt sich bewusst neutral und fast desinteressiert schwach. Die Medien hierzulande wirken nicht besonders parteiisch. Andere westliche Medien sind da deutlich härter in ihrer Gangart - hätte ich vorher auch nicht für möglich gehalten. Aber da wird nichts eskalieren und ich bin mir zu 100% sicher, dass die ganze Nummer keinen spürbaren Beziehungsknick zwischen dem Westen und Russland verursachen wird und die Sache in ein paar Monaten, vllt. sogar Wochen, wieder komplett vergessen und vom Tisch sein wird.

Schön übrigens, dass Deutschland und die anderen EU-Loser schon wieder Millionen an Steuergeldern für den Wiederaufbau versprochen haben. Scheinbar sind Klimaschutz, Afrika, Ossetien und Taka-Tuka-Land wichtiger als inländische Probleme.
von Mado92
#559784
=Christian= hat geschrieben:Schön übrigens, dass Deutschland und die anderen EU-Loser schon wieder Millionen an Steuergeldern für den Wiederaufbau versprochen haben. Scheinbar sind Klimaschutz, Afrika, Ossetien und Taka-Tuka-Land wichtiger als inländische Probleme.
Klimaschutz ist wohl wichtig, das hat ja mitlerweile der schwarzeste CDU Politiker verstanden!
Afrika - wir haben diesen Kontinent kaputt gemacht! jetzt müssen wir sorgen das er auch wieder auf die Beine kommt!
Aufbau im Ausland? Davon haben wir auch was, garantierte Wirtschaftsverbindungen für die nächsten Jahre! Und das schafft Arbeitsplätze!
von Quotentreter
#559804
=Christian= hat geschrieben:Ach, Deutschland ist ja wirklich eher harmlos und gibt sich bewusst neutral und fast desinteressiert schwach. Die Medien hierzulande wirken nicht besonders parteiisch.
Geht uns im grunde auch nix an. Aber da gibt es sicherlich genug Joachim Boviers die im stillen schon wieder böse kinderfressende Kommunisten gedanklich an die Wand stellen.
=Christian= hat geschrieben:Andere westliche Medien sind da deutlich härter in ihrer Gangart - hätte ich vorher auch nicht für möglich gehalten. Aber da wird nichts eskalieren und ich bin mir zu 100% sicher, dass die ganze Nummer keinen spürbaren Beziehungsknick zwischen dem Westen und Russland verursachen wird und die Sache in ein paar Monaten, vllt. sogar Wochen, wieder komplett vergessen und vom Tisch sein wird.
Zum ersten siehe oben und dann können wir uns eine runde Schmollen nicht leisten. Die Energieader die hier bei uns endet, einst von Trassniks, Kulturniks, Politniks usw. zu DDR Zeiten aufgebaut, fängt bei den Russen an. Wenn die den Schieber zumachen, wirst du eine Energiepreisexplosion erleben, die den Namen wirklich beim Wort nimmt. Soll für die Wirtschaft nicht so gut sein und den Wähler freut das sicherlich auch nicht besonders.
=Christian= hat geschrieben:Schön übrigens, dass Deutschland und die anderen EU-Loser schon wieder Millionen an Steuergeldern für den Wiederaufbau versprochen haben. Scheinbar sind Klimaschutz, Afrika, Ossetien und Taka-Tuka-Land wichtiger als inländische Probleme.
Kann man sich natürlich sparen. Nur jammere dann nicht herum wenn das Klima noch weiter kippt und deine Versicherungen plötzlich das x fache kosten oder dir die Windhose direkt durchs Wohnzimmer tanzt. Ich wusste nicht das ein Klima an der grünen Grenze stoppt, der Sturm sich dann sagt "Hey da vorne fängt deutschland an, die schützen mich im Inland super, da bin ich heute mal lieb". :mrgreen:
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von Eisbär
#559806
Klimaschutz ist wohl wichtig, das hat ja mitlerweile der schwarzeste CDU Politiker verstanden!
Verstanden = Unungänglich den Anschein zu erwecken das man etwas tun müsste um nicht wichtige Wählerstimmen zu verlieren.
Dem Klima ist wenig geholfen wenn Merkel vor irgendeiner anonymen Polkappe hübsch in Kameras winkt.
Wollte oder besser - müsste man wirklich das Klima "retten", müsste unsere Marktwirtschaft komplett geändert werden, Einschnitte die nie ein Politiker fordern könnte - die Politik wird ja nichtmal mit ein paar verstrahlten Atomlobbyisten fertig.

Wir können alle nur hoffen das der CO² Ausstoß nicht der Verursacher des Klimawandels ist...


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Ich wusste nicht das ein Klima an der grünen Grenze stoppt, der Sturm sich dann sagt "Hey da vorne fängt deutschland an, die schützen mich im Inland super, da bin ich heute mal lieb".

Na jetzt weißt du auch warum Schäuble die BW im Inland einsetzen will, Tornadoabwehr :mrgreen:
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von Eisbär
#560194
Zum Thema Geld und Ressourcen für Afrika zu verschwenden:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... aa&type=98

Deutschland engagiert sich weiter für Frieden im Sudan. So weit die offizielle Beschlusslage. Die Mandate für eine Beteiligung der Bundeswehr an den beiden UN-Missionen werden erneut um ein Jahr verlängert. Bis zu 325 deutsche Soldaten dürfen damit weiter in dem nordostafrikanischen Land stehen. In Wirklichkeit ist von den 250 erlaubten Soldaten in der Kriegsregion Darfur nur ein einziger dort stationiert, als Transportplaner. Von den 75 erlaubten Beobachtern für die Autonomieregion Südsudan sind bloß 44 vor Ort. Die Bundesregierung hat aber versprochen, das Darfur-Kontingent solle auf acht wachsen. "Damit wird Deutschland unter den europäischen Nationen zu den größten Truppenstellern zählen", erklärt Bundesaußenminister Steinmeier allen Ernstes.
:roll:
Das ist Steinmeier...8 Soldaten...größter Truppensteller.
Bei soviel weltpolitischer Verantwortung MUSS der Mann einfach Kanzlerkanditat der SPD werden.
von Quotentreter
#560229
Na das ist doch nur so eine unpopuläre Aktion wo man einzig helfen kann. Da gibt es wirtschaftlich nichts zu reißen, weltpolitisch hat es keine Bedeutung und den USA oder anderen "Verbündeten" kann man mit diesem Engagement auch nicht in den Arsch kriechen. Jeder Euro rausgeschmissen.

Und da wundert man sich warum soviele gegen diesen Kriegswahn sind. Darfur hat die Hilfe dringend nötig, selbst der linkeste Steinewerfer würde dahinter stehen, wenn man den Leuten da unten hilft. Aber leider Fehlanzeige.
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von =Christian=
#560328
Quotentreter hat geschrieben:Und da wundert man sich warum soviele gegen diesen Kriegswahn sind. Darfur hat die Hilfe dringend nötig, selbst der linkeste Steinewerfer würde dahinter stehen, wenn man den Leuten da unten hilft. Aber leider Fehlanzeige.
Nennt mich ignorant, aber ich bin komplett gegen diesen Einsatz. Jeder Euro Geldverschwendung. Ich finde nicht, dass das Argument der Kolonisierung als Ursache für die politische Verkommenheit vieler dieser Afrika-Staaten noch zieht. Wer ebenfalls Geschichte studieren sollte und sich mit den Regionen näher beschäftigt hat, der weiß, dass vieles davon eben auch kulturelle oder soziale Ursachen hatte. Wenn man denen noch weiter das Geld hinwirft, werden diese Völker noch abhängiger vom "bösen westlichen Imperialherrscher".

Aber nun endlich mal wieder zum Thema:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html

Ist zwar nur der Spiegel, aber wenn man dies mit anderen Pressequellen vergleicht, kommen ähnliche Informationen herüber und selbst die Russen leugnen nichts. Ich glaube, jetzt sollte wirklich der letzte verstanden haben, worum es den Russen zu gehen scheint. Man möchte nicht nur einen "Aggressor bestrafen", sondern alle anderen GUS-Staaten einschüchtern. Des Weiteren verfolgt Russland wirtschaftliche Interessen in der Region - Stichwort Pipelines.

Die Region wird über die nächsten Jahre also nicht nur ein Pulverfass sein, sondern wohl ein andauernder Konfliktherd, ähnlich wie es beim oft zitierten Kosovo der Fall war. Ich sehe jetzt schon wie Saakashvili hofft, dass die Beziehungen zwischen den USA und Russland noch weiter erkalten, so dass sich erstere doch noch zu einer NATO-Aufnahme Georgiens überreden lassen. Es wäre rein politisch wirklich interessant zu erfahren, was Russland in solch einem Fall machen würde. Reine Spekulation, aber ich liebe einfach diese "Was-wäre-wenn"-Szenarios.
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von Eisbär
#560909
Der Saakaschwili-Kommentar des Tages:
http://www.guardian.co.uk/commentisfree ... gia.russia
I have staked my country's fate on the west's rhetoric about democracy and liberty.
Idiot :roll:

---
Ich finde nicht, dass das Argument der Kolonisierung als Ursache für die politische Verkommenheit vieler dieser Afrika-Staaten noch zieht.
Nicht für alle, aber für einige.
Das ein oder andere Land mag zwar schon relativ lange souverän sein, wirklich unabhängig jedoch nicht.
Siehe z.B. den Kongo, dessen erster demokratisch gewählter Präsident kurzerhand vom belgischen Geheimdienst ermordet wurde, er, Lumumba hatte immerhin den belgischen König beleidigt.
Danach folgten diverse Militärjuntas, Bürgerkriege und als das sonstige Elend was der Europäer normalerweie mit Afrika asoziiert.

Was den Einsatz der BW im Afrika angeht, sehe ich ähnlich wie du, überflüssig.
Mehr als "beobachtet" wird eh nicht, es werden Bilder gemacht von Kriegsverbrechen deren Verantwortliche wahrscheinlich eh nie zur Rechenschaft gezogen werden.
"Robustes" Mandat steht politisch nicht auf dem Plan.
Ein Militäreinsatz kostet, egal ob erfolgreich oder nicht, auf jeden Fall eine Menge Geld.
Da bin ich dann Pragmatiker und denke das man mit den möglichen Resourcen da hin gehen sollte wo man am meisten erreichen kann.
Das ist, zum Nachteil der dortigen Bevölkerung, allerdings weder Afghanistan noch Sudan.

Was die zivile Entwicklungshilfe und Kredite angeht, auch hier passiert ja wenig ohne Gegenleistungen.
Das sind v.a. die Liberalisierung der Staatsbetriebe, Öffnen des Binnenmarktes für westliche Firmen, Handelsankommen etc..
Für ein paar Lebensmittel oder Waffen um die eigene Bevölkerung ruhig zu halten vertickt der Staatschef halt seine Erzminen für den Bruchteil des Wertes an ein Privatunternehmen.

Man muss allerdings zugestehen das unsere demokratisch durchlegitimierten "Führer" in Berlin und Brüssel nicht anders agieren, kurzfristige Vorteile auf Kosten langfristiger Nachteile sind überall voll im Trend.
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von R-Built
#560925
=Christian= hat geschrieben:Ist zwar nur der Spiegel, aber wenn man dies mit anderen Pressequellen vergleicht, kommen ähnliche Informationen herüber und selbst die Russen leugnen nichts. Ich glaube, jetzt sollte wirklich der letzte verstanden haben, worum es den Russen zu gehen scheint. Man möchte nicht nur einen "Aggressor bestrafen", sondern alle anderen GUS-Staaten einschüchtern. Des Weiteren verfolgt Russland wirtschaftliche Interessen in der Region - Stichwort Pipelines.

Die Region wird über die nächsten Jahre also nicht nur ein Pulverfass sein, sondern wohl ein andauernder Konfliktherd, ähnlich wie es beim oft zitierten Kosovo der Fall war. Ich sehe jetzt schon wie Saakashvili hofft, dass die Beziehungen zwischen den USA und Russland noch weiter erkalten, so dass sich erstere doch noch zu einer NATO-Aufnahme Georgiens überreden lassen. Es wäre rein politisch wirklich interessant zu erfahren, was Russland in solch einem Fall machen würde. Reine Spekulation, aber ich liebe einfach diese "Was-wäre-wenn"-Szenarios.
Wow, ohne Geschichte studiert zu haben, war mir das schon vorher klar. Ich kann dir auch genau sagen, ohne irgendeinen Artikel gelesen zu haben, was diesen Krieg und seine Folgen hat, sagen, warum dort gekämpft wird. Und hier zu schreiben, dass es "nur" der Spiegel ist, frag ich mich, was für die wirklich seriöse und empfehlenswerte Seiten sind.
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von =Christian=
#561161
R-Built hat geschrieben:Wow, ohne Geschichte studiert zu haben, war mir das schon vorher klar. Ich kann dir auch genau sagen, ohne irgendeinen Artikel gelesen zu haben, was diesen Krieg und seine Folgen hat, sagen, warum dort gekämpft wird. Und hier zu schreiben, dass es "nur" der Spiegel ist, frag ich mich, was für die wirklich seriöse und empfehlenswerte Seiten sind.
Hey, das mit dem Geschichte ist kein Freischein für alles und sollte auch nicht arrogant klingen, da ich das Studienfach echt niemandem ans Herz legen möchte und dringend davon abrate. Wer das studiert, der weiß, dass man nur kleine Teile der Geschichte mitbekommt und sich lediglich spezialisieren kann. Dass ich mehr als oberflächliche Ahnung von der GUS habe, habe ich nie behauptet.

Zum Spiegel: Wollte mich hier nur vorsichtig äußern, da ich hier noch recht neu bin und ich meinerseits genug Leute kenne, die den Spiegel für alles andere als seriös halten, um es vorsichtig zu formulieren. Mir reicht er meist auch, um mich grundsätzlich zu informieren. Man muss dann oft nur versuchen, über die extreme Subjektivität der Artikel hinwegzusehen und ihn mit anderen Quellen vergleichen. Aber hey, ist meine Meinung, also alles Geschmackssache.
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von Eisbär
#562124
Eigentlich wollte ich ja Merkels aktuellen Georgien-Hirnfick ausgiebig kommentieren, aber da feysinn das schon gebührend gemacht hat verzichte ich erstmal darauf.
http://feynsinn.org/?p=899
Sie weiß nicht, was sie tut. Georgien, ausdrücklich gar dem Hasardeur Saakaschwili weiterhin die NATO-Mitgliedschaft zu versprechen, ist weder zu verstehen noch zu verzeihen. Sie sollte sich dringend mit der Geschichte des ersten Weltkriegs beschäftigen, um zu sehen, wohin eine tumbe Bündnispolitik in ewigen Krisenregionen führt. Man stelle sich nur einmal vor, die NATO wäre verpflichtet gewesen, in Georgien einzugreifen. Sie hätte dann die Wahl gehabt, sich als Bündnis lächerlich zu machen oder den dritten Weltkrieg zu riskieren.
Die ganze Vorgeschichte der Georgien-Krise ist eine einziges Desaster für die Bush-Administration und den ihr Hörigen, zu denen offenbar auch Merkel gehört. Säbelrasseln, Großmannssucht, das Päppeln eines weiteren Nützlichen Idioten und die flankierende Provokation einer Anerkennung des Kosovo sind die großartigen Leistungen einer Politik, die “Diplomatie” nicht einmal mehr buchstabieren kann. Ausgerechnet Russland derart vors Schienbein zu treten, zeugt von Realitätsverlust und Größenwahn. Spätestens nach der zu erwartenden Reaktion der militärischen Weltmacht sollte deutlich geworden sein, daß dieser Weg in die Katastrophe führen muß.
Bush kann das egal sein, wenn er überhaupt noch ein Sensorium für die Welt hat, in der er lebt. Er wird bald nicht mehr Präsident sein, und es ist zu hoffen, daß es dann noch Luft gibt, die man beim Aufatmen einatmen kann.
Merkel wird dann noch immer im Amt sein. Ihre Vasallentreue zu Bush, den sie mit “Amerika” gleichsetzt, wird sie dann hoffentlich einholen. Vielleicht wird sie einem schwarzen Präsidenten nicht derart die Stiefel lecken, aber es ist zu erwarten, daß sie ihren fatalen Kurs dann nicht gegen Amerika, Russland und den Rest der Welt fortsetzen wird. Vernunft wird auch dann nicht bei ihr einkehren, sie darf aber einfach wieder tun, was alle anderen tun.
Ich halte nicht allzuviel von Frank Walter Steinmeier, aber ich frage mich schon, ob es nicht besser gewesen wäre, ihn selbst seinen Job machen zu lassen. Zwar schwadroniert auch er wider besseres Wissen von “territorialer Integrität”, die in der Kosovofrage völlig ohne Belang war, aber immerhin weiß er, mit wem er es zu tun hat. Wäre er wirklich Außenminister, würde er zurücktreten und seine Partei auffordern, diese Koalition zu beenden. Was Merkel da treibt, ist auf schrecklichste Weise lebensgefährlich.
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von Eisbär
#566108
Soso, Russland hat die Unabhängigkeit von S-Ossetien und Abchasien erklärt.
Derweil zerschlägt Merkel mal das diplomatische Porzellan und nennt die Aktion "völkerrechtswidrig" und "völlig unakzeptabel".
Komisch, in Sachen Afghanistan, Irak und Kosovo war Merkel völlig anderer Meinung...
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von redlock
#566305
Eisbär hat geschrieben:Soso, Russland hat die Unabhängigkeit von S-Ossetien und Abchasien erklärt.
Derweil zerschlägt Merkel mal das diplomatische Porzellan und nennt die Aktion "völkerrechtswidrig"
Völkerrechtlich ist sie das auch :!:
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von Maddi
#566471
fragt sich bloss wie´s weiter geht.

Die USA bauen auch unter dem neuen Präsidenten ihre Raketen in Polen und Tschechien, die Russen dafür am besten wieder auf Kuba, und Medwedew spielt wenn ihm grad langweilig ist mal ein wenig real-life "Risiko" und irgendwann stehen wieder Panzer in Polen?

Die Menschheit ist auch wirklich ausnahmslos die einzige Spezies auf diesem Planeten die sich selbst vernichtet....und den Planeten gleich mit.
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von ikone
#566486
Ich frage mich warum SüdOssetien nicht mit Nordossetien vereinigt werden sollte. Wir erkennen doch sonst jede noch so kleine Republik an. Warum ein Volk nicht in einem Staat vereinigt sein soll ist mir völlig schleierhaft. Lieber besteht unsere Regierung auf Grenzen die ein Despot vor 80 Jahren willkürlich gezogen hat. Wir kritisieren die Russen dafür, dass sie in Tschetschenien angeblich Völkermord begehen, wenn die Georgier dasselbe machen, dann ist das völlig in Ordnung. Da möchte man doch Max Liebermann zitieren.
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von Eisbär
#566543
Kann zum Thema Georgien "Maischberger" von gestern Abend nur wärmstens empfehlen:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/876824
Eine vernüftig geführte Debatte ohne die ganzen Politclowns und transatlantischen Netzwerker die sonst so in aktuellen Talk-Shows (betonung sehr deutlich auf Show) rumlabern dürfen.
Während dessen verkünden BILD und die angeschlossen Propaganda-Blätter weiterhin Panik ob der gigantomanischen Bedrohung an unserer Ostfront durch den russischen Bären.
Wenn ich nach der Berichterstattung unserer Mainstreammedien gehe könnte man einen "kalten Krieg" schon attestieren...
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von Eisbär
#567383
Tja, und wie man einen Polit-Talk nicht machen sollte hat Maybritt Illner aktuell wieder demonstriert (Wh. heute, ~17 Uhr, Phoenix).
Sollte Saakaschwili nicht eigentlich verwundeten georgischen Soldaten Blechschilder anheften oder Witwen sein Beileid aussprechen?
Stattdessen hält der Vogel hier stundenlang small-talk mit Illner.

Aber vielleicht baut Saakaschwili für die Zeit nach seiner Abwahl vor und hofft auf einem hübschen Job beim deutschen Fernsehen?
Comedy Zoo wäre vielleicht was für ihn.
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von Eisbär
#568326
Offenbar war Reuters das reale sterben zu langweilig, undramatisch oder einfach nicht fotogen genug, also hat man da einfach ein bisschen nachgeholfen:
http://www.radio-utopie.de/2008/08/30/r ... n-attacks/
Können die sich nicht mal ein bisschen Mühe geben?
Zuletzt geändert von Eisbär am Di 2. Sep 2008, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
von Roman
#568446
Na, wenigstens einer bleibt noch besonnen und vesucht nicht zusätzlich Öl ins Benzin gießen, unser Außenminister. Ja richitg, Außenminister nicht Außenministerin.

Das ganze ist hier zu lesen.

Und wie man anhand der Kommentare sieht, scheint Merkel in den letzten Tagen da nicht gerade gepunktet zu haben...
von fritz
#568459
Hat Putin vielleicht doch recht? Es ist nat. eine ausgemachte Verschwörungstheorie, wenn er behauptet, die Georgien Krise sei von den USA lanciert worden. Aber Tatsache ist: es kann dazu führen (und wird es vermutl auch), dass McCain der neue Präsident wird. Goodbye Zukunft!
Merkel wird das nat. viel lieber sein, als wenn ein weniger Europa-zentrierter Obama an die Macht kommt.
Hat z.B. die CIA die "Unabhängigkeits"-bzw. Sezessionsbewegung in Georgien geschürt um gute Gründe für ihre Raketenschilde und basen in den osterweiterten Ländern zu haben?
Es gibt kein Land in den G8, die in den letzten Jahrzehnten derart viel einstecken mussten, wie Russland. von der russischen Kosovo-Pleite mal ganz zu schweigen, in der die Amis eiskalt Jelzin und Russlands Gesischt verhöhnt hatten.

Andererseits mag Putin den AMis ja eine Verschwörung vorwerfen, um von seiner eigenen Öl/Gas-Machtstellung (siehe auch Schröder) noch mehr zu profitieren. Wenn Obama dran kommt, möchte er ja Amerika weitestgehend von ausländischen Öl/Gasimporten unabhängig machen, was Gasprom nicht so gefallen möchte.

Ich gebe zu, ich spekuliere, aber ich weiß auch, dass selbst politische Experten nicht alle Strömungen verstehen können, die zu den Ereignissen führen, wie wir sie erleben. Lüge und Verschleierung sind ja die ersten Mittel der Politik. Wenn ich an die Kriegshetze der Rotgrünen während des Kosovokrieges denke (man erinnere sich an die berühmte Kerze, die die Serben in den Dachstühlen der albanischen Häusern angeblich aufgestellt hatten, nachdem die den Gashahn im Keller aufdrehten!!!).

Meine Konsequenz. Verweigerung. Ich glaube nicht daran, dass ich in irgendeiner Nachrichtensendung auch nur annähernd die Wahrheit erfahren werde. Jeder wirft dem anderen Genozid vor. (Allein DAS ist so ein schrecklicher Affront den Völkern gegeüber, die wirklichem Genozid erlegen sind).

Was Afrika angeht: eine STudie hat gezeigt, dass seit den 60ern 13 Trillionen Dollar in die Entwicklungshilfe (weltweit) gesteckt wurden ohne dass sich auch nur ETWAS gebessert hätte. Afrika ist der reichste Kontinent der Erde. Aber durch Stammesfehden und (eine Tatsache die einfach unterschlagen wird) schamanistischen Machteinflüssen, wird sich dort NIEMALS etwas ändern.

Sebst wenn westliche Imperialisten keinen Fuß dort hingesetzt hätten, sähe es in Afrika (mal abgesehen von eigigen Grenzen) genauso trübe aus wie heute.

Wenn Merkel jetzt den Russen vorwürft, dass sie völkerrechtlich illegal handeln (was nat. Stimmt) und all die Völkerrechtsverletzungen seit dem Jugoslawienkonflikt bis hin zum Irak unerwähnt lässt und sich in diese Bevölkerung immer noch nix tut ... sehe ich kophlrabenschwarz.

Ach- machen wirs den Chinesen halt noch einfacher, die kommende Leitkultur zu werden. BTW: wieviel ENtwicklungshilfe schickt Deutschland z.Zt. nach CHina?

cheers
Fritz

Boykottiert Nachrichten! Lebt epikuräisch! Das Höchste Ziel ist die Philosophie unter Freunden im Garten. Jenseits davon liegt nur die Kloake.
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von Eisbär
#569177
Was Afrika angeht: eine STudie hat gezeigt, dass seit den 60ern 13 Trillionen Dollar in die Entwicklungshilfe (weltweit) gesteckt wurden ohne dass sich auch nur ETWAS gebessert hätte. Afrika ist der reichste Kontinent der Erde. Aber durch Stammesfehden und (eine Tatsache die einfach unterschlagen wird) schamanistischen Machteinflüssen, wird sich dort NIEMALS etwas ändern.
Dem kann ich nur teilweise zustimmen.
Es ist ja nicht so das Entwicklungshilfe bzw. eher Gelder oder Kredite für Entwicklung so völlig uneigennützig an die afrikanischen Staaten verteilt würden.
Normalerweise gibts Geld/Nahrung gegen irgendeine "Dienstleistung", z.B. privatisierung der Staatsbetriebe, liberalisierung des Marktes, Abbau von Zöllen, usw.. Alles Dinge von denen die meist westlichen Geberländer profitieren, zumindest Teile davon.
Die Nehmerländern verlieren dadurch allerdings, wenn der Kongo für einen Kredit seine Diamantenminen privatisiert, wirkt sich das krurzfristig sehr günstig auf den Kongo bzw. die Regierung des Kongo aus, man hat hohe Einnahmen aus dem Verkauf der Minen sowie einen Kredit von dem man alles mögliche kaufen kann.
Das Problem kommt mittelfristig, denn die Minen/Ressourcen die sonst einen hohen Anteil der Staatseinnahmen ausmachten, sind ja weg.
Einer korrupten Staatsführung kann eigentlich überhaupt nichts besseres passieren als sich hier mit Hilfe v.a. des Westens großzügig und legal am eigenen Staat zu sanieren.

Lebt epikuräisch
Für ähnlich exotische Wörter sind übrigens andere Leute schon in U-Haft
gewandert :mrgreen:
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von Onkel Ludwig
#569187
Eisbär hat geschrieben:Tja, und wie man einen Polit-Talk nicht machen sollte hat Maybritt Illner aktuell wieder demonstriert.
Illner betreibt schon immer Gefälligkeitsjournalismus für die Konvervativen, deshalb hat es mich nicht verwundert. Diese Frau ist einfach nur unerträglich.
Eisbär hat geschrieben: Die Medien hierzulande wirken nicht besonders parteiisch.
Nun, mittlerweile haben die deutschen "Leitmedien" längst ihren Schuldigen gefunden. Und nichts wird unversucht gelassen, dieses zu untermauern: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3428#more-3428

Ein sehr aufschlussreicher Beitrag, zudem werden verschiedene Dokumente und mediale Ereignisse einbezogen zb. die Sendungen mit Anne Will vom 31.8. und die von Illner vom 28.8. Zur Letzteren heißt es darin u.a.:
Interessant war bei Maybritt Illner zu beobachten, dass Saakaschwili selbst bei seinen Freunden, beim ehemaligen Verteidigungsminister Rühe (CDU) und der grünen Abgeordneten Marieluise Beck, mit seinen erstaunlichen Äußerungen und seinem Gehabe Kopfschütteln auslöste. Der Auftritt dieses seltsamen Menschens und vor allem die erkennbare Gefährlichkeit wurden dann aber auch nicht andeutungsweise zum Gesprächsthema der Runde gemacht. Das wäre peinlich gewesen für seine Unterstützer. Selbstverständlich hat auch keiner und keine der Diskussionsteilnehmer moniert, dass der georgische Präsident seinen Auftritt mit einer Flagge der Europäischen Union im Hintergrund geschmückt hat. Georgien ist nicht Mitglied der EU. Man lässt ihm gnädig auch solche Anmaßungen durchgehen. Das mag als eine Kleinigkeit erscheinen. Im Kontext mit der Trennung von Europa hier und Russland dort ist es aber keine Kleinigkeit.