The Rock hat geschrieben:Naja. Ich denke da liegt das Problem einfach darin, dass man ihr von vornherein nichts glauben möchte/will/kann.
So gehe ich da nicht ran. Auch Lobbyismus ist nicht automatisch böse, gibt auch gute Interessen die da vertreten werden, genau wie auch Liberale nicht von Hause aus Spaten sind. Im Gegenteil, ich arbeite sogar einem mit FDP Mitglied zusammen und wir setzen gemeinsame Ideen um. Böse wird es erst, wenn starke wirtschaftliche Interessen dahinter stecken und die Möglichkeit besteht die Meinungen wirklich steuern zu können.
Bei der Pharmaindustrie braucht es aber wirklich keine Vorurteile um das Problem zu erkennen. Wir zahlen in Deutschland im Schnitt wirklich zu viel. Und das macht man weil man es kann, nicht weil wir bessere Medikamente haben.
The Rock hat geschrieben:Die Pharmaindustrie sehe ich wie die Mineralölkonzerne. Zweiteres ist auch nicht im Geschäft um der Menschheit zu helfen, sondern um Profit zu scheffeln.
Das ist richtig, ist ja auch der Grundgedanke des ganzen Systems. Die wirklichen Idealisten sitzen da vielleicht noch in der Forschungsabteilung, der Rest ist da um das Konto zu füllen. Ist auch legitim, da eben Grundgedanke des Systems.
The Rock hat geschrieben:Dass der Staat einerseits mit abkassiert darf man hier auch nicht vergessen, andererseits.
Ja, die halten auch die Hand auf. Aber das ist letztendlich ein Posten den man fast vernachlässigen kann. Selbst wenn man Medikamente nicht besteuern würde, es wäre noch immer zu teuer.
Auf der anderen Seite sind das aber auch wieder Einnahmen. Deren Ausfall man wiederum kompensieren würde, weil das Geld schon gesetzt ist. Medikamente könnte man ausnehmen oder ermäßigt behandeln um sie etwas billiger zu machen. Im Gegenzug würde der volle Märchensteuersatz wohl auf 20 bis 22% steigen. Im EU Vergleich liegen wir derzeit noch knapp ein halbes Prozent unter Durchschnitt, Obergrenze sind 25%.
Hast du dann als Verbraucher irgendwas gewonnen? Du sparst ein bissel an der Versicherung, was du aber an anderer Stelle wieder ausgibst. Hier nur beim Staat umschichten bringt nichts. Der Staat spart dadurch nichts. Der muss weniger nachschießen, würde dadurch aber auch weniger einnehmen.
The Rock hat geschrieben:Wenn es denn so viele Politiker angeblich stört, wie die Pharmaindustrie diese Preisbildung vorran treibt, wieso hat sie die letzten 20 Jahre nichts dagegen getan?
Mit nur viele kommst du hier nicht weit. Das ganze funktioniert nur mit entsprechenden Mehrheiten. Du musst das eigene Lager in der Gesetzgebung hinter dir haben, um entsprechende Maßnahmen überhaupt ins Gesetz zu kriegen. Dann muss das durch Bundestag und Bundesrat kommen. Wenn du diese Mehrheiten nicht hast dann geht schlicht nichts.
Auch die FDP will da nicht wirklich. Hinter der Gesundheitsreform stehen auch die Interessen der privaten Versicherungswirtschaft. Das gleiche hatten wir schon bei den Renten.
Mit der aktuellen Regierung im jetzigen Zustand gleich garnicht. Die betreiben doch mehr Koalitionsinterne Opposition als alles andere.
The Rock hat geschrieben:Wer mir in der Runde immer noch am sympatischsten ist, ist der Lauterbach, auch wenn der sich besser bei einer Sendung wie "Hart aber Fair" macht, weil er sich in einer offenen, aggressiveren Runde zu selten durchsetzt.
Ja, aber solche Talks sind doch generell selten mal wirklich richtig interessant. Da sitzen fast die immer gleichen Nasen mit den fast gleichen Phrasen. Selten das man mal einen richtig an die Wand nagelt und die Maske fällt.