Bitte Wählen!

CDU - Christlich Demokratische Union
14
21%
SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands
32
47%
GRÜNE - Bündnis 90/Die Grünen
8
12%
FDP - Freie Demokratische Partei
8
12%
PDS - Partei des Demokratischen Sozialismus
3
4%
Sonstige
3
4%
von saschap
#24702
Es gibt einen kleinen Fehler in deinem Post zur PDS, Umbrella:
im Jahre 1990 hieß der Präsident noch Gorbatschow und Russland nannte sich "Union der sozialistischen Sowjet-Republiken" und die machthabende Partei, die Bruderpartei der SED, war die KPdSU. Und damals war eben wegen der gewollten Wiedervereinigung ein Verbot der PDS unmöglich, stell dir vor, Kohl hätte auf der Krim damals gesagt: "Ach so, übrigens habe ich vor, die SED verbieten zu lassen."
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von FalconX
#24709
Von mir noch ein paar Bemerkungen:

Es sagte ja niemand, daß die PDS noch so quasi vor ihrer Entstehung hätte verboten werden sollen. 2 oder 3 Jahre später hätten auch gereicht. Dann hätte sich auch kein Russe mehr aufregen brauchen.
Die Russen haben ihre Zustimmung zur Wiedervereinigung auch nicht gegeben, weil hier die PDS existieren durfte, sondern weil sie dafür fürstlich entlohnt wurden.

Was ich nicht verstehe, ist: Wieso ging einem in den 50ern die SU am A*** vorbei? Da hatten sie doch grad erst bewiesen, daß sie eine Militärmacht sind, mit der zu rechnen ist und die inzwischen auch Atomwaffen besaß. Außerdem bewies die SU in den kommenden Jahren/Jahrzehnten, daß sie durchaus gewillt war, sich direkt oder indirekt an militärischen Konflikten zu beteiligen. Weiterhin gab es da sowas wie den kalten Krieg. Also ich denke, in den 50ern und ff. Jahrzehnten bis Mitte/Ende 80er ging die SU weiten Teilen der westlichen Welt ganz und gar nicht am A**** vorbei. Erst nach ihrem beginnenden Zerfall und aufgrund ihrer allgemein maroden Lage wurde sie als Bedrohung immer unwahrscheinlicher.

Zum Osten noch, da wählen viele PDS, weil sie einfach die von mir oben erwähnten Posten und Vergünstigungen verloren haben und dem bösen Staat eben so eins auswischen wollen. Das sind die wirklich "ewig Gestrigen". Die Vorteile werden aber gern in Kauf genommen, wie immer.
Zu den Mitgliedern: Wie ja selbst gesagt, das Parteibuch besaßen viele nur, weil sie sonst karrieremäßig keine Chance hatten. Wirklich unterstützt haben sie die SED deswegen nicht. Die Mitgliedschaft in der FDJ war zum einen sozusagen obligatorisch, man wurde einfach übernommen. Nein sagen war theoretisch möglich aber praktisch undenkbar. Außerdem hatte die FDJ keine wirklich politische Funktion. Gleiches gilt für den FDGB, und Mitglieder der anderen Parteien waren ja gerade in den anderen Parteien, weil sie eben nicht in die SED wollten....oder?
von saschap
#24719
Wieso eine Partei verbieten, die sich in ihrem Programm für einen demokratischen Staat ausspricht, wenn auch für einen sozialistischen?
Wenn die BRD so schnell sein könnte mit Verboten, wären NPD und DVU schon seit Jahrzehnten weg.
Ganz ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, von PDS oder NPD regiert zu werden, würd ich die PDS nehmen, lieber eine Volksdemokratie als eine "völkische Diktatur".

Naja, sagen wir es anders, in den 50ern konnte man in der Hinsicht auf die Meinung der SU scheissen, weil ihnen die KPD-West am Arsch vorbeiging und weil man eben KEINE AUSSÖHNUNG wollte.
Die DKP wurde in den 70ern ja extra erlaubt, damit die SU sich der Meinung Brandts annähert.
Und Kohl hatte eben keine Chance, eine Partei, die nach eigenem Bekunden Anfang 1990 sich vom Programm der alten SED abgewandt hat und die nach März 1990 als unbedeutende Splitterpartei endete, zu verbieten (aus demokratiepolitischen Gründen schon nicht), und wie gesagt, die SU musste ja unterschreiben bei den 2+4 Gesprächen.

Übrigens, man kann zur PDS stehen wie man will, ein Verbot wäre bei der heutigen PDS ein Eingriff in die Demokratie, da die PDS das heutige System nicht mehr ändern will. Sonst würde sie ja in Berlin und MeckPomm ganz anders auftreten. Wieso können einige nicht akzeptieren, dass es auch Parteien links der SPD gibt, in Österreich regt sich ja auch keiner über die KPÖ auf.
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von Michael M
#24735
Ich würde sie auch nicht verbieten. Auch würde ich die Rechten nicht verbieten. Besonders, weil man die Rechten sehr einfach mit den eigenden Mitteln schlagen kann...
Die PDS ist für mich eine Partei, die ich nicht mag, weil sie mir zu links ist. Aber sie bringt uns keine Probleme, weil sie nur Stimmen aus dem Osten bekommt...
von markymarc
#24739
Ich bin generell gegen Parteiverbote. Man kann Meinungen nicht verbieten, egal wie absurd sie auch sein mögen.

Bei der PDS finde ich es allerdings ärgerlich, dass die SPD sie durch Regierungsbeteiligungen quasi salonfähig gemacht hat. Die Gegenüberstellung PDS-NPD halte ich zwar für falsch, dennoch handelt es sich bei der Bisky-Truppe um eine Partei, die nach Ansicht derVerfassungsschützer nach wie vor anti-demokratische Gruppierungen und Personen mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen in ihren Reihen toleriert. Bevor sie sich von ihrer kommunistischen Altlast nicht trennt, kann die PDS nicht ewarten, als "normale" demokratische Partei behandelt zu werden.
von saschap
#24773
@MarcyMark:
1. kommt es auf die Art des Kommunismus an, ob dieser Verbotswürdig sind. Kommunismus allein bedeutet ja nicht gleich Diktatur, denke daran, wie Marx die Entstehung des Kommunismus klassifiziert hat (nämlich durch eine Revolution, dann werden alle Arbeiter (natürlich auch die Unternehmer, das sind ja auch dann Arbeiter, als Wirtschaftswissenschaftler ging es Marx nicht um die Tötung irgendwelcher Menschen, sondern um die Abschaffung des Geldes), ist dann alles im Sozialismus, wird der Staat aufgelöst und eine reine durch Direktdemokratie geregelte Wirtschaft übrigbleiben. Da ist er nicht einmal so weit weg vom Liberalismus.
Wer aber immer noch diesem stalinistischen oder leninistischen "Sozialismus" nachhängt, hat natürlich ein kleines Problem mit unserem System.
Also muss sich die PDS ihre stalinistische Altlast bereinigen,
jedoch würde ich weder die PDS noch die DKP als gefährlich fürs System bezeichnen, da ihre Mitglieder ja auch in unserem System etabliert sind (in Betrieben usw.) und es sicher nicht hier und jetzt zerstören wollen ;)
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von FalconX
#24999
Ich hab zwar nichts gegen eine Neuwahl in diesem Herbst, allerdings finde ich das Vorgehen der SPD und insbesondere Herrn Schröders um diese zu ermöglichen recht interessant. Jetzt wird nun sogar eine Verfassungsänderung erwogen. Man stelle sich vor, die CDU wäre das, wie laut wohl die SPD schreien würde... dumm nur, daß die CDU es gar nicht nötig hat, dagegen zu protestieren. Schließlich lag ja nun immerhin Frau Merkel in Umfragen mal vor dem Kanzler. Eigentlich kann er auch gleich zurücktreten und sein Kaspertheater ganz mitnehmen. Zu allem Überfluß fangen die ja nun auch noch an sich zu streiten. Senkung der Unternehmenssteuer, um Gottes willen, das geht nicht ...oh man...wie war das nochmal mit grüner Wirtschaftspolitik? Die haben scheinbar immer noch nicht erkannt, in was für einer Lage dieses Land ist. Höchste Zeit für die Ablösung. Und irgendwie lustig dabei zuzusehen, wie sich diese Koalition grad selbst demontiert.
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von Michael M
#25016
FalconX hat geschrieben:Ich hab zwar nichts gegen eine Neuwahl in diesem Herbst, allerdings finde ich das Vorgehen der SPD und insbesondere Herrn Schröders um diese zu ermöglichen recht interessant. Jetzt wird nun sogar eine Verfassungsänderung erwogen. Man stelle sich vor, die CDU wäre das, wie laut wohl die SPD schreien würde... dumm nur, daß die CDU es gar nicht nötig hat, dagegen zu protestieren. Schließlich lag ja nun immerhin Frau Merkel in Umfragen mal vor dem Kanzler. Eigentlich kann er auch gleich zurücktreten und sein Kaspertheater ganz mitnehmen. Zu allem Überfluß fangen die ja nun auch noch an sich zu streiten. Senkung der Unternehmenssteuer, um Gottes willen, das geht nicht ...oh man...wie war das nochmal mit grüner Wirtschaftspolitik? Die haben scheinbar immer noch nicht erkannt, in was für einer Lage dieses Land ist. Höchste Zeit für die Ablösung. Und irgendwie lustig dabei zuzusehen, wie sich diese Koalition grad selbst demontiert.
Die Koalition ist leider auch nicht zukunftsfähig...
Warum auch die Unternehmenssteuer senken? Um das Haushaltsloch zu vergrößern, dass ist jawohl schon groß genug!
Ich kann dir auch genau sagen, wieviele Arbeitsplätze eine Unternehmenssteuersenkung bringt. Keinen Einzigen!
Wenn die Nachfrage nicht da ist, muss ein Unternehmen nicht mehr produzieren, daraus schließt man -zumindest ich- das sie auch mit weniger Steuern nicht mehr produzieren. Also, warum mehr Leute einstellen, wenn man nicht mehr produzieren muss?
Die SPD müsste nur mal hart durchgreifen und die Manager daran errinern, was in unserem Grundgesetz steht...
von saschap
#25032
Du meinst "Eigentum verpflichtet?"

Den Grundsatz hat man schon lange vergessen, vor allem dass der Staat sogar zum Allgemeinwohl Betriebe und Privatpersonen enteignen kann ;)

Und recht hast du, die derzeitigen Steuersenkungen sorgen nur dafür, dass die Ausgaben für die Unternehmen sinken, neue Arbeitsplätze entstehen nicht, sonst wären sie nach den Steuersenkungen der letzten JAhre (ich nenne gern die Gewerbesteuer, die so umgebaut/reformiert wurde, dass jedes Großunternehmen keine mehr zahlen muss, indem sie die Gewinne einer Filiale auf eine andere umbuchen, und es solche Gemeinden wie Friedrichskoog gibt, die gar keine Gewerbesteuern verlangen, wodurch am Ende der Konzern gar nichts mehr zahlen muss (im Gegenteil, Uetersen durfte seiner 365tage im Jahr arbeitenden Papierfabrik mehrere Millionen Steuern zurückzahlen, weil diese Papierfabrik angeblich keinen Gewinn machen würde. Für Arbeitsplätze hat das aber nicht gesorgt, im Gegenteil, durch die entstandenen Ausgaben ist Uetersen so verschuldet, dass an Kindergärten und Jugendarbeit usw. gespart werden muss)).

Und bei allen Unternehmenssteuersenkungen kommt am Ende nur ein Minus des Staates heraus, und das ohne positive Effekte. Von daher wäre ich auch dagegen, man muss es den Unternehmen nicht noch leichter machen, Gewinne zu machen, wo sie sowieso schon Milliarden machen.
(Und der kleine Mittelständler bekommt eh kaum was ab von der Steuersenkung)
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von FalconX
#25045
Fakt ist genauso, daß die Senkung solcher Steuern den betreffenden Staat als Standort attraktiver machen. Wieso muß es Unternehmen schwer gemacht werden? Habt ihr ne Ahnung, womit grad mittelständische Unternehmen hierzulande alles zu kämpfen haben? Und dazu sollen sie noch hohe Steuern aufgebrummt bekommen...welchen Effekt hat das wohl? Ja, genau den, der überall zu beobachten ist: Abwanderung ins Ausland und damit Abbau deutscher Arbeitsplätze. Wieso läßt wohl bald jeder der kann irgendwo produzieren oder verlagert komplett ins Ausland, mal darüber nachgedacht?
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von The Red Umbrella
#25063
Um einmal das wahre Ausmass der zu hohen Steuern in Deutschland zu veranschaulichen, sei erwähnt, dass der Erfinder des einzigen deutschen Kapitalmarktverkaufsschlagers ausgewandert ist. Die Erfinderin heisst Depfa Bank und erfand ungefähr auf den Tag genau vor zehn Jahren den Pfandbrief. Mit der Zeit liess sich die Depfa dann in Irland nieder (Höchste Steuerlast: 12.5 vH; DE: 38.7 vH), womit sie heute unter Depfa Bank plc firmiert. Der Grund des Auswandern war dann tatsächlich die zu hohe Steuerlast in DE, wie die Depfa offen zugibt.

Es ist doch immer wieder schön für unsere ärgsten Wettbewerber mitanzusehen, wie wir unsere heimischen Firmen mit den innovativsten und erfolgreichsten Produkten in den härtesten Märkten vergraulen. Keine britische Bank kommt nämlich heute um den Pfandbrief herum; der "Covered Bond" ist in jedem europäischen Portfolio. Hmm...und diese "Regierung" will doch tatsächlich den Finanzplatz DE stärken und erhalten. Hach, da tut sich bei mir immer so ein ähnliches Gefühl wie Resignation auf...diese Inkompetenz namens Rot-Grün muss endlich ein Ende haben!!!
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von Michael M
#25080
saschap hat geschrieben:Du meinst "Eigentum verpflichtet?"

Den Grundsatz hat man schon lange vergessen, vor allem dass der Staat sogar zum Allgemeinwohl Betriebe und Privatpersonen enteignen kann ;)
Genau das habe ich gemeint! Aber naja, warum soll man das ja machen, man kann ja warten, bis es zu spät ist, oder?

FalconX hat geschrieben:Fakt ist genauso, daß die Senkung solcher Steuern den betreffenden Staat als Standort attraktiver machen. Wieso muß es Unternehmen schwer gemacht werden? Habt ihr ne Ahnung, womit grad mittelständische Unternehmen hierzulande alles zu kämpfen haben? Und dazu sollen sie noch hohe Steuern aufgebrummt bekommen...welchen Effekt hat das wohl? Ja, genau den, der überall zu beobachten ist: Abwanderung ins Ausland und damit Abbau deutscher Arbeitsplätze. Wieso läßt wohl bald jeder der kann irgendwo produzieren oder verlagert komplett ins Ausland, mal darüber nachgedacht?
Also, ich habe noch nie mitbekommen, dass unsere kleinen Unternehmen abwandern, ganz einfach, weil da noch gearbeitet und an die Moral gedacht wird. Die Großen wandern für die Gewinnoptimierung ab...

The Red Umbrella hat geschrieben:Um einmal das wahre Ausmass der zu hohen Steuern in Deutschland zu veranschaulichen, sei erwähnt, dass der Erfinder des einzigen deutschen Kapitalmarktverkaufsschlagers ausgewandert ist. Die Erfinderin heisst Depfa Bank und erfand ungefähr auf den Tag genau vor zehn Jahren den Pfandbrief. Mit der Zeit liess sich die Depfa dann in Irland nieder (Höchste Steuerlast: 12.5 vH; DE: 38.7 vH), womit sie heute unter Depfa Bank plc firmiert. Der Grund des Auswandern war dann tatsächlich die zu hohe Steuerlast in DE, wie die Depfa offen zugibt.

Es ist doch immer wieder schön für unsere ärgsten Wettbewerber mitanzusehen, wie wir unsere heimischen Firmen mit den innovativsten und erfolgreichsten Produkten in den härtesten Märkten vergraulen. Keine britische Bank kommt nämlich heute um den Pfandbrief herum; der "Covered Bond" ist in jedem europäischen Portfolio. Hmm...und diese "Regierung" will doch tatsächlich den Finanzplatz DE stärken und erhalten. Hach, da tut sich bei mir immer so ein ähnliches Gefühl wie Resignation auf...diese Inkompetenz namens Rot-Grün muss endlich ein Ende haben!!!
Deutschland hat aber einige Einwohner mehr als Irland und auch eine bessere Infrastruktur, usw.
Auch sind die Unkosten in Deutschland größer, weil wir von der Fläche und der Einwohnerzahl um ein vielfaches größer sind.
Da die Unternehmen aber REKORDGEWINNE machen, kann es denen garnicht so schlecht gehen... Ich weiß nicht, was ihr habt...


Gut, die Grünen sind nicht gerade gut, aber die SPD ist um Längen besser als die CDU...
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von FalconX
#25085
Mein lieber Michael, stelle bitte mal die Zahl der Unternehmen, die "Rekordgewinne" machen der Zahl der Firmen gegenüber, die jährlich (!) hier in Deutschland pleite gehen. Und, fällt dir was auf? Ich hoffe doch.
Mir sind ein paar Beispiele bekannt, in denen mittelständische Unternehmen Produktionsstätten ins billigere Ausland verlagert haben. Sowas ist ja inzwischen (leider) allgemeine Praxis, die eigentlich jeder mitbekommen müßte. Auch im Mittelstand kann es sich kaum noch jmd leisten, an die Moral zu denken.

Und bitte (alle) unterlaßt doch endlich den Blödsinn mit "Partei xy ist aber besser als Partei z". Wenn ihr das schreibt, dann belegt es auch. Meiner Meinung nach hat jede Partei ihre Stärken und Schwächen, es kommt nur darauf an, was überwiegt. Und denkt ihr wirklich, alle die Millionen Wähler, die Partei xy nicht mehr wählen, wissen es einfach nicht besser?
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von Michael M
#25088
FalconX hat geschrieben:Mein lieber Michael, stelle bitte mal die Zahl der Unternehmen, die "Rekordgewinne" machen der Zahl der Firmen gegenüber, die jährlich (!) hier in Deutschland pleite gehen. Und, fällt dir was auf? Ich hoffe doch.
Mir sind ein paar Beispiele bekannt, in denen mittelständische Unternehmen Produktionsstätten ins billigere Ausland verlagert haben. Sowas ist ja inzwischen (leider) allgemeine Praxis, die eigentlich jeder mitbekommen müßte. Auch im Mittelstand kann es sich kaum noch jmd leisten, an die Moral zu denken.

Und bitte (alle) unterlaßt doch endlich den Blödsinn mit "Partei xy ist aber besser als Partei z". Wenn ihr das schreibt, dann belegt es auch. Meiner Meinung nach hat jede Partei ihre Stärken und Schwächen, es kommt nur darauf an, was überwiegt. Und denkt ihr wirklich, alle die Millionen Wähler, die Partei xy nicht mehr wählen, wissen es einfach nicht besser?
Was ist daran so schlimm, dass jährlich Unternehmen pleite gehen. Das ist in jedem (!) Land so. Hier sind es auch nicht viele, die meisten in Europa, aber wir haben insgesamt auch mehr Firmen in unserem Land, als die anderen Staaten.
von saschap
#25095
Tschuldige, mal die Frage an FalconX: Ab wann beginnt bei dir Mittelständischer Betrieb? Also bei mir beginnt das bei dem kleinen Handswerkbetrieb, und erkläre mir mal, wie z.b. ein KFZ-Mechaniker einer Werkstatt Arbeitsplätze ins Ausland verlagern soll?

Ja, es gibt auch mittelständische Betriebe so mit 100 - 500 Arbeitnehmern, aber auch für die ist es sehr schwer und es zeigt von sehr viel Not, wenn diese ihre Arbeitsplätze verlagern. Eher gehen sie pleite, als dass sie verlagern.

Also sind die einzigen Betriebe, die zum Verlagern von Arbeit in der Lage ist, sehr große mittelständische Betriebe und Großunternehmen und Konzerne... und auch nur denen nützt eine Senkung von Unternehmenssteuern in großem Ausmaße, da dass eine der wenigen gewinnschmälernden Dinge ist, die sie nicht durch Verlagerung im Ausmaß vermindern können.

Für mittelständische Unternehmen hingegen sind Lohnkosten und Produktionskosten der größte Kostenfaktor, und die kriegste nicht durch Steuersenkungen klein, die Lohnkosten am wenigsten und die Produktionskosten (also die Kosten für Material und Betrieb der Maschinen) sind nur in den Materialkosten zu senken, dieses geht oftmals nicht, da es meist keine billigeren Stoffe gibt mit vergleichbaren Eigenschaften.

Also würde kleinen Unternehmen eher helfen, irgendwie Produktion oder Lohn kleiner zu kriegen, keine Steuersenkungen, die für viele nur einige hundert Euro sind (also nicht viel)...

aber diese Unternehmenssteuersenkung zeigt mal wieder, für wen die Wirtschaftspolitik gemacht wird, für die großen Unternehmen und ihre Manager, nicht für die kleinen Leute.
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von Michael M
#25098
Ja, saschap hat Recht...

Ich bin im Gegensatz dafür, eine "flexible Unternehmenssteuer" einzuführen.
Wo die kleinen, mittelständigen Unternehmen weniger zahlen und die großen Konzerne mehr. (und zwar prozentual, nicht absolut!)
Auch sollte man die Firmen an das Grundgesetz erinnern und denen auch gleich beibringen, dass der Staat nicht davor zurückschreckt, Betriebe und Privatpersonen zu enteignen...

Genpgend Kandidaten gibt es ja...
Deutsche Bank
Continental
wer möchte noch Leute entlassen, obwohl sie Gewinne machen?
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von FalconX
#25102
Also wirklich...
Was daran so schlimm ist, wenn ein Betrieb pleite geht? Na denk mal scharf nach. Wenn das in anderen Ländern auch so ist, wird es doch dadurch nicht besser, oder etwa doch?!

Wo bei mir ein mittelständisches Unternehmen losgeht ist eigentlich egal. Daß es welche gibt, die aufgrund ihrer Struktur (wie die Kfz-Werkstatt um die Ecke, wobei da viele keine Mittelständler sind) nicht ins Ausland verlagern können, ist mir auch klar. Nur wurde ja schon richtig gesagt, es gibt auch größere, mit bis 500 Angestellten, und es gibt auch noch größere, mit ca. 1000, das ist für mich auch noch kein Konzern. Und die können und werden das sehr wohl tun. Indem sie ins billigere Ausland verlagern, subventionieren sie die noch in Deutschland verbliebenen Arbeitsplätze, sonst wären die auch nicht mehr finanzierbar. Und diese Variante ist immer noch besser als die völlige Pleite.
Wo hier was anfängt und aufhört ist meiner Meinung nach Haarspalterei und überflüssig darüber zu diskutieren. Worum es ging, war eine Senkung der Unternehmensstuer. Wenn diese nicht allen Betrieben nutzt, ist das zwar schade aber wohl unvermeidbar. Solang sie aber überhaupt nutzt (und das tut sie wohl eher als eine Steuererhöhung, die trifft nämlich auch die Kleinen!) hat sie einen Sinn und macht Deutschland als Standort attraktiver, und genau darum gehts.
von saschap
#25165
Tschuldige dir das sagen zu müssen, aber du liegst bei mittelständigen Betrieben auch bei den 1000 Arbeitnehmern falsch.

Denk mal nach, das sind zumeist Zuliefererbetriebe für die Automobilindustrie oder andere "Großkonzerne".
Das heisst, sie sind sehr in ein System eingebunden. Und aufgrund der Logistik kann ein solches Unternehmen nicht ihre Produktion ausgliedern und ins Ausland tun, da dieses die Fahrtwege sehr stark verlängern und damit die Zulieferzeiten sehr stark vergrößern würde. Es hat schon seine Gründe, warum so viele Zuliefererbetriebe von Mercedes in Baden-Württemberg, Bayern, Ostfrankreich, Hessen, Rheinland-Pfalz und der Schweiz liegen ;).

Wie sollen solche relativ kleinen Betriebe auch ausgliedern? Die Verwaltung in Deutschland, die Produktion in Tschechien? Sorry, das geht schon aus steuerrechtlichen Gründen nicht. Eher würde dieser Betrieb also komplett abwandern nach Tschechien, aber das nur im äußersten Fall, weil eben dann die komplette Logistik umgebaut werden müsste.

Diese Firmen können also nur in der Weise rationalisieren, dass sie billigere Materialien (also billiger produziert) einkaufen, durch nix anderes.

Ins Ausland verlagern können nur die Großkonzerne ohne eigenen Schaden, da sie als einzige sich jederzeit eine neue Zuliefererstruktur erarbeiten können (sie sind halt der Mittelpunkt, wie in der Mathematik, du kannst den Mittelpunkt eines Kreises vektionell verschieben, jedoch muss dann der Umkreis mit, sonst ist es nicht mehr derselbe Kreis, Außenpunkte kannste aber nicht verschieben, weil sich auch dann die Form des Kreises verändern würde) im neuen Gebiet, weil nur sie genug Geld für die Anfangsinvestitionen haben und nur sie können Teilbereiche ins Ausland verschieben (oder auch zu einem "Zuliefererbetrieb" machen), wenn dieser in Deutschland keinen Gewinn abwirft.

Und ich weiss ja nicht, ob du nicht mitliest, was wir sagen: Eine Unternehmenssteuersenkung nützt nur den großen Konzernen, die eh schon Gewinne machen, nicht den kleinen Unternehmen und schon gar nicht den Firmen, die im Minus stehen (denn die müssen gar keine Steuern zahlen ;) ). Deswegen ist die Unternehmenssteuersenkung genau der falsche Weg, er wird KEINEN Arbeitsplatz bringen (denke mal, mittlerweile bedeutet neuer Gewinn ja oftmals vorherige Entlassungen), und kleine Unternehmen wird er niemals vor dem Ruin retten.

Die Idee von Michael M wäre dagegen recht gut, aber leider ist ja die Lobby der großen Firmen viel zu groß mittlerweile und die kleinen werden ignoriert, und so hat man sich den ganzen "unterbau" der deutschen Wirtschaft kaputtgemacht in den letzten 10 Jahren!
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von The Red Umbrella
#25166
> Michael M/IE- vs. DE-Steuern
Dann verwundert es mich, dass Schroeder der Wirtschaft im März eine Senkung der Steuern auf cirka 19 vH in Aussicht stellte. Das sei doch deiner Meinung nach schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt: DE hat nicht nur "einiger Einwohner mehr", sondern 79 Mio. Die Infrastruktur findet zur Zeit in Europa keine Wettbewerberin. Zudem sei angemerkt, dass sich eine höhere Einwohnerzahl eines Landes positiv auf den Staatsetat auswirkt; in einer Anspruchsgesellschaft wie DE ist das allerdings tatsächlich ein Problem. Wie dem auch sei, erinnere dich bitte nicht nur an Schroeders Aussagen im März, sondern auch daran, dass sich sie SPD und die Regierung einen starken Finanzplatz DE wünscht. In Anbetracht eines Boykottaufrufs eines monetären Finanzinstitutes, einer pauschalen Kapitalkritik und anderen dem bis ins Detail Diametralen leuchtet es mir besten Willens nicht ein, inwiefern die SPD eben diesen Wunsch aufrecht erhalten möchte. Allein aus dieser Perspektive muss die SPD weg vom Kanzlersessel; damit das Signal ins Land geht, es tue sich etwas -- eben wie bei der Ankündigung niedrigerer Steuern. :wink:
Michael M hat geschrieben:(...) Die Großen wandern für die Gewinnoptimierung ab... (...)
Als unumgängliche Folge dieser Wahrnehmung möchte ich dich darauf hinweisen, dass du genau die Produkte kaufen solltest, die eben in DE produziert werden. Ich bezweifle aber zuhöchst, dass sich die restliche deutsche (und europäische) Bevölkerung dem anschliessen wird. Da DE somit zu teuer als Produktionsstandort für Produkte ist, die unter bspw. chinesischer Billig-Konkurrenz stehen, muss der Produzent folgerichtig mit Verlagerung handeln; und nicht mit einem Insolvenzantrag reagieren.

Und du sprichst von der obigen SPD, die selbst Geschäfte mit internationalen Geldgebern macht, diese dann aber als "Heuschrecken" bezeichnet, obwohl sie genau das machen, was die Regierung sich wünscht? Darf ich dir berechtigt asymmetrische Wahrnehmung vorwerfen?
Michael M hat geschrieben:Was ist daran so schlimm, dass jährlich Unternehmen pleite gehen. Das ist in jedem (!) Land so. Hier sind es auch nicht viele, die meisten in Europa, aber wir haben insgesamt auch mehr Firmen in unserem Land, als die anderen Staaten.
Aha, wieder eine überaus eingeschnittene Wahrnehmung, wenn's bei nur nach Quantität verläuft. Ich hoffe, Wasser ist dir bei dieser Wärme nicht fern.
Michael M hat geschrieben:(...) Auch sollte man die Firmen an das Grundgesetz erinnern und denen auch gleich beibringen, dass der Staat nicht davor zurückschreckt, Betriebe und Privatpersonen zu enteignen... (...)
Wie alt bist du? Da obige Soll-Anregung jeder Grundlage für verantwortungsvolles Handeln entbehrt, ist eine niedrige zweistellige Zahl recht wahrscheinlich. Wenn wir nach Obigem gingen, können wir lange auf Unternehmen warten, die die korrekten -- da korrektiven -- Abwanderungen anderer Unternehmen kompensieren bis überkompensieren. Mit dieser Anregung bist du für die deutsche Wirtschaft, deutsche Arbeitsplätze und den deutschen Staatshaushalt schädlicher als jede Abwanderung deutscher Produktionsstätten in das Ausland. Ich bitte dich, Ähnliches im Weiteren nur in deiner alleinigen Gegenwart mit dem lupenreinen Demokraten zu lancieren.

Du möchtest die Deutsche Bank enteignen? Weisst du denn überhaupt, mit was die Deutsche zu tun hat? Ist dir ausser der Kernaktivität als ein monetäres Finanzinstitut auch noch das "Andere" im Sinne? Du bist bescheuert bis total bekloppt. Anstatt anzudeuten, die Deutsche zwangszukollektivieren, solltest du bitte einmal in einem Jahresabschluss irgendeiner Bank schmökern. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit minimal ist, dass du irgendein geschriebenes Wort verstehst, lege ich dir das im Sinne der Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft sehr nahe.
[[Bitte entschuldigt obige Wortwahl, aber ich habe Folgen einer Zwangskollektivierung mitgemacht und werde es mir daher nicht nehmen lassen, in Folge einer Forderung dieser einem wohl im ganzen Leben verwöhnten Wessi mit etwas harschen Wörtern anzugehen. Ich bitte um minimales, jedoch kein rechtfertigendes Verständnis.]]
saschap hat geschrieben:(...) und erkläre mir mal, wie z.b. ein KFZ-Mechaniker einer Werkstatt Arbeitsplätze ins Ausland verlagern soll? (...)
Darum geht es hier gar nicht. Eine Werkstatt hat in der Verlustrechnung Positionen, die sie sehr wohl durch die Wahl eines in Polen herstellenden Betriebes abändern kann. Darunter "leiden" ebenfalls deutsche Arbeitsplätze. Eine Werkstatt ist nicht nur direkt dazu fähig, Arbeitsplätze zu verlagern.

--(neu: Tipfehler korrigiert, überflüssiges Wort im letzten Satz entfernt)
von saschap
#25176
Also ich hab das mit der Enteignung ja nur angefügt, weil das oft vergessen wird, wenn man "Eigentum verpflichtet" zitiert. Enteignungen sind aber meist eh Blödsinn, höchstens wenn es wie z.b. in Schleswig-Holstein darum geht, dass viele ein Drittes Gleis nich wollen und deshalb nicht verkaufen (und somit wider dem Allgemeinwohl handeln, denn wer von Hamburg nach Itzehoe oder Elmshorn fährt, weiss, wie nötig wir ne S-Bahn-Linie haben), sollte man Enteignungen androhen. Denn es geht diesen Menschen nur um ihren Egoismus, unter dem andere leiden (aber sich beschweren, wenn die Züge voll sind), sie verkaufen ja nicht einmal bei hohen Kaufangeboten der DB.
profitable Betriebe sollte man sowieso nicht enteignen, wir sind ja nicht im Kommunismus ;)

Das die SPD nimmer weiss, was sie will, ist uns allen (mir z.b.) auch klar mittlerweile ;)
von saschap
#25178
Also ich hab das mit der Enteignung ja nur angefügt, weil das oft vergessen wird, wenn man "Eigentum verpflichtet" zitiert. Enteignungen sind aber meist eh Blödsinn, höchstens wenn es wie z.b. in Schleswig-Holstein darum geht, dass viele ein Drittes Gleis nich wollen und deshalb nicht verkaufen (und somit wider dem Allgemeinwohl handeln, denn wer von Hamburg nach Itzehoe oder Elmshorn fährt, weiss, wie nötig wir ne S-Bahn-Linie haben), sollte man Enteignungen androhen. Denn es geht diesen Menschen nur um ihren Egoismus, unter dem andere leiden (aber sich beschweren, wenn die Züge voll sind), sie verkaufen ja nicht einmal bei hohen Kaufangeboten der DB.
profitable Betriebe sollte man sowieso nicht enteignen, wir sind ja nicht im Kommunismus ;)

Das die SPD nimmer weiss, was sie will, ist uns allen (mir z.b.) auch klar mittlerweile ;)

Jo, mit dem KFZ-Mechaniker haste völlig recht, aber lies mal:
"Diese Firmen können also nur in der Weise rationalisieren, dass sie billigere Materialien (also billiger produziert) einkaufen, durch nix anderes."

Das diese meist nicht aus Deutschland kommen, ist aufgrund des "billiger produziert" klar, meist ist es aber ja anders:
KFZ-Mechaniker beschweren sich bei z.b. Bosch wegen hohen Preisen (Werkstätten kaufen ja meist bei großen Firmen ihre Teile ein).
Bosch lagert Produktion aus oder aber wechselt zu einem billigeren Zulieferer im Ausland, wodurch er die Preise senkt.
Jedoch würd der KFZ-Betrieb allein aus logistischen Gründen nicht selbst nach dem billigen "Polen" suchen, damit hat er nix zu tun, er spornt nur den Zulieferer aus Deutschland (Bosch) an billigere Angebote zu bieten, sicher, damit macht er indirekt natürlich mit, und es kostet auch Arbeitsplätze, jedoch wie ich schrieb kann er nicht selbst irgendwie seine Zuliefererkette ändern wie ein Großkonzern, worauf ich hinauswollte ;)
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von FalconX
#25257
So, ich wollte auch nochmal paar Sachen loswerden.

"Tschuldige dir das sagen zu müssen, aber du liegst bei mittelständigen Betrieben auch bei den 1000 Arbeitnehmern falsch. "

Wo genau lieg ich da jetzt falsch?

"Denk mal nach, das sind zumeist Zuliefererbetriebe für die Automobilindustrie oder andere "Großkonzerne". "

Nachgedacht...stimmt. In vielen Fällen. Nicht in allen. Und?

"Und aufgrund der Logistik kann ein solches Unternehmen nicht ihre Produktion ausgliedern und ins Ausland tun, da dieses die Fahrtwege sehr stark verlängern und damit die Zulieferzeiten sehr stark vergrößern würde."

Falsch. Kann es sehr wohl. Wenn die Differenz zwischen den Kosten für längere Lieferwege und der Ersparnis durch billigere Arbeitskräfte positiv zu Gunsten des Unternehmens ausfällt, wieso sollte das dann nicht so gemacht werden? Zufällig kenne ich auch ein Beispiel. Ein deutsches Unternehmen mit ca. 1500 Angestellten weltweit. Großkonzern? Meiner Meinung nach nicht. Nach deiner Definition auch eher Mittelständler, da (teilweise) Zulieferer für Großkonzerne. Verwaltung komplett in Deutschland, Produktion früher auch komplett in D., jetzt nur noch z.T.
JA, da wird im Ausland produziert, und das wird nach Deutschland geliefert, und dann dort weiterverarbeitet. Sowas gibts. Zufällig habe ich da einen kleinen, aber manchmal recht aufschlußreichen Einblick, und das auch noch aus erster Hand. Ich werde den Namen hier nicht nennen, der tut auch nichts zur Sache. Aber ich glaube wirklich nicht, daß dieses Unternehmen ein Einzelfall im Hinblick auf Produktionsstandorte ist. Auch denke ich nicht, daß man sich dort steuerrechtlich seit Jahren illegal verhält, das wäre wohl irgendwann mal aufgeflogen...
Die Firmensitze der Zulieferer mögen ja durchaus in den genannten Gebieten liegen, das heißt aber noch lange nicht, daß auch ausschließlich dort gearbeitet wird ;)

Ich weiß ja auch nicht, ob DU mitliest... ich lese schon mit, sonst würde ich nicht dauernd antworten ;)
Ich versuche doch hier dauernd zu erklären, daß auch Mittelständler durchaus von Steuersenkungen profitieren könnten. Auch wenn sie jetzt schon Gewinne machen, das ist ja durchaus erlaubt. Kein Mensch führt schließlich ein Unternehmen egal welcher Größe, um Verluste einzufahren. Letzten Endes würden auch im Falle eines Großkonzerns auch die "kleinen Leute" hier im Lande von der Steuersenkung profitieren, denn schließlich könnte es ja gerade ihr Arbeitsplatz sein, der hier bleibt und nicht ins Ausland abwandert.
von saschap
#25299
Naja, ich meinte falsch in der Hinsicht, dass da besonders viel ausgegliedert wird...

Was ich sagen wollte war: Klar gibt es mittelständische Betriebe, die ins Ausland ausgliedern. Jedoch muss es der Firma in Deutschland dann richtig schlecht gehen, damit sie das als letzte Überlebensstrategie macht, weil sie sich ja wie du auch beschrieben hast eine komplette Logistik umstrukturieren müssen, das bedeutet viel neue Ausgaben. Klar, dein mittelständischer Betrieb mit den 1500 Arbeitsnehmern, den du beschrieben hast, hat ausgegliedert. Aber das sicher nur anfangs widerwillig und unter großen Anfangsinvestitionen, ich denke nämlich, dass kein Betrieb (außer den großen Kapitalgesellschaften, für die eine "Umstrukturierung" leichter ist) gerne "umzieht" (Gründe haben wir beide schon oft genannt)...

Eine Unternehmenssteuersenkung würde zwar auch einigen kleinen Unternehmen nützen (hab ich auch oben geschrieben), jedoch sind die Hauptprofiteure wieder einmal die Großkonzerne (mehr Gewinn = mehr Steuern, die man senken kann), den kleinen Betrieben nützt es wenig bis gar nicht.
Und du hast recht, niemand führt ein Unternhemen, dass Verluste macht.
Aber bedenke auch das: es gibt so manchen Betrieb (wie z.b. Agfa vor kurzem), die früher einmal viele Gewinne und Rücklagen gebildet haben, jetzt aber Verlust machen, von den letzten Rücklagen oder neuen Krediten leben, und wo die Unternehmer deshalb weitermachen, weil sie hoffen, bald wieder in den schwarzen Zahlen zu stehen. Wieso sonst sind so viele Unternehmer nach einer Pleite so hoch verschuldet ;).
Und diesen Betrieben muss man eher helfen als denen, die eh horrende Gewinne machen. Denn unterstützen tut sie derzeit keiner, die Banken geben diesen Firmen nur widerwillig Kredite zu hohen Zinsen, die Großunternehmen kümmert es nicht, wer ihr Zulieferer ist, hauptsache er liefert billig, sprich sie kümmern sich oftmals auch nicht um Kleinunternehmen, die in Schwierigkeiten sind, also muss ein Weg gefunden werden, damit uns wie ich schrieb nicht der ganze Unterbau der Wirtschaft wegstirbt, und nur die Verwaltungen und Großkonzerne übrigbleiben, die nur noch das Vertriebsnetz und die Verwaltungen hier haben, wo sie uns Waren verkaufen wollen, die wir nicht mehr kaufen können, weil wir zu wenig Kaufkraft wegen zu vielen Arbeitslosen haben.
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von Softvoice
#25340
@saschap: Es tut mir leid dir sagen zu müssen, dass es auch Unternehmen gibt, die nicht erst Handeln, wenn sie dazu gezwungen werden.

Und viele Nachteile durch einen erhöhten Logistikaufwand kannst du kompensieren, wenn du in ein Land verlagerst, das dir eine Steuerbefreiung für einen gewissen Zeitraum anbietet. Ja, auch das gibt es!

Steuererhöhungen für Grosskonzerne treffen doch auch wieder nur den einfachen Mann. Woher soll auch das Geld dafür kommen? ... Steuern werden auch nur in die Kalkulation aufgenommen und schlagen sich damit im Preis nieder!
Und in manchen Branchen gibt es auch keine konkurrenz bzw. würde es sich nicht lohnen Konkurrenz zu schaffen, da die Konzerne Preise aufgrund der Economies of scale anbieten können, die sich kein kleinerer Betrieb erlauben kann.
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von BartSimpson
#25421
Also bis kurz vor den Wahlen wird diese Umfrage ja noch gehen. Im Moment ist die SPD vorne. Allerdings muss man sagen, die CDU Wähler schätze ich älter ein als die User von QM.de!

So würde das Ergebnis bestimmt nicht ausfallen.

Aber das Blatt kann sich ja noch wenden.