von Andelko
#1256812
Kaffeesachse hat geschrieben:Da frag ich mich doch ernsthaft: Was, zum Geier, hat die Roth da verloren?

Es ist doch bekannt das sie der größte Fan der Türkei ist und bei Demos ist sie sowieso immer vorne mit dabei
von AndiK.
#1256843
Kaffeesachse hat geschrieben:Da frag ich mich doch ernsthaft: Was, zum Geier, hat die Roth da verloren?
Gute Frage. Ich dachte immer die Claudia Roth wäre eine Erdogan-Anhängerin wegen Islam und so.
von Andelko
#1257230
Claudia Roths Reise in die Türkei hat sich gelohnt :mrgreen:

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... c202c.html

Dann haben die Wasserwerfer wenigstens etwas gutes getan :D (Ich weiß ich bin böse aber bei dieser Frau kann ich nicht anders)

Hätte die Frau mal lieber Sandsäcke gefüllt.Aber nein sie muss sich ja in den Vordergrund drängeln und ihre Visage in jeder Kamera halten.

Das ist nicht der Sinn der Proteste
Benutzeravatar
von rosebowl
#1257233
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, was für ein Problem so viele Leute damit haben, dass westliche Politiker sich mit den Demonstranten in der Türkei solidarisch erklären. Das ist doch in erster Linie eine Folge der Tatsache, dass viele Claudia Roth nicht mögen. Ich bin mir sicher, die Reaktionen hätten anders ausgesehen, wenn statt ihr Cem Özdemir oder Katrin Göring-Eckardt nach Istanbul gefahren wäre...

Und irgendwie geht mir die Schadenfreude da ziemlich gegen den Strich. Und wenn ich jemanden noch so wenig mag - ich kann nix gutes daran finden, wenn Demokratiebestrebungen mit Wasserwerfern, Gummiknüppeln und Tränengas niedergeknüppelt werden. Auch nicht, wenn ein mir unsympathischer Mensch dabei was abkriegt :?
von Andelko
#1257236
rosebowl hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, was für ein Problem so viele Leute damit haben, dass westliche Politiker sich mit den Demonstranten in der Türkei solidarisch erklären. Das ist doch in erster Linie eine Folge der Tatsache, dass viele Claudia Roth nicht mögen. Ich bin mir sicher, die Reaktionen hätten anders ausgesehen, wenn statt ihr Cem Özdemir oder Katrin Göring-Eckardt nach Istanbul gefahren wäre...

Und irgendwie geht mir die Schadenfreude da ziemlich gegen den Strich. Und wenn ich jemanden noch so wenig mag - ich kann nix gutes daran finden, wenn Demokratiebestrebungen mit Wasserwerfern, Gummiknüppeln und Tränengas niedergeknüppelt werden. Auch nicht, wenn ein mir unsympathischer Mensch dabei was abkriegt :?
Claudia Roth hat wohl ihr eigenes Kamera - Team dabei.Ich denke das niemand was dagegen hat wenn sich westliche Politiker an Protesten beteiligen aber die Roth ist überall dabei.Und was die meisten wohl eher stört ist die Tatsache das die Deutschen mit dem Hochwasser genug eigene Probleme haben nur das das die Roth so jedenfalls ist der Eindruck den man kriegen kann das herzlich wenig interessiert.

Ein Statement von Cem Özdemir über die Proteste in der Türkei fände ich dagegen wünschenswert
Benutzeravatar
von rosebowl
#1257240
Naja, aber mit dem Argument "wir haben unsere eigenen Probleme" kann man ja wirklich jedes Engagement abbügeln, das irgendwie das Ausland betrifft. Das ist ja eigentlich nicht Sinn einer vernünftigen Außenpolitik...

Und ich denke auch nicht, dass es arg viel bringen würde, wenn jetzt jeder Spitzenpolitiker kamerawirksam drei Sandsäcke packen würde. Da ist die Politik eher gefragt, wenn es dann später um Wiederaufbauhilfe geht.
Wobei man es ja in so einer Situation als Politiker eh nicht richtig machen kann: Ist man vor Ort, heißt es man will nur Stummen sammeln, ist man nicht vor Ort heißt es "der/die hätte sich ruhig mal sehen lassen können, anscheinend intertessiert es ihn/sie nicht".
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1257246
Ich finde die Schadenfreude auch übertrieben. Aber egal, wer sich dorthin gestellt hätte, ich hätte mir immer die Frage gestellt, was derjenige da will und was das bringen soll. Mir fehlt da auch ein bisschen das Verständnis.
von Andelko
#1257264
Jetzt droht Erdogan mit der Armee.Der hat auch nix gelernt aus der Sache mit seinem nachbarland Syrien.

Bin gespannt wohin das noch führt
Benutzeravatar
von Sil
#1257329
Das Problem ist ,dass Frau Roth wieder genau die falschen Schlüsse zieht. Anstatt sich klar gegen einen EU Beitritt auszusprechen, wird von zwei verschiedene Türkeien gesprochen, die freiheitliche, demokratische Türkei, die sofort beitreten muss, um sie vor den Despoten zu schützen. So funktioniert das aber nicht.
ZEIT ONLINE: Kann die Türkei nur ohne Erdoğan EU-Mitglied werden?

Roth: Jetzt den Beitrittsprozess zu beenden, wäre genau das Falsche. Unsere Position ist: Jetzt erst recht! Das Kapitel über die Justizthemen in den Verhandlungen endlich angehen, beispielsweise. Ein glaubwürdiger Beitrittsprozess könnte der Rahmen und der Schutz sein für eine weitere Demokratisierung der Türkei.
Darum sollte man sie kritisieren.

Ein Armeeeinsatz könnte auch nach hinten losgehen für Erdogan, je nachdem wie gut er es hinbekommen hat die alte Führung loszuwerden.
von Trötenflöter
#1257396
rosebowl hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, was für ein Problem so viele Leute damit haben, dass westliche Politiker sich mit den Demonstranten in der Türkei solidarisch erklären. Das ist doch in erster Linie eine Folge der Tatsache, dass viele Claudia Roth nicht mögen. Ich bin mir sicher, die Reaktionen hätten anders ausgesehen, wenn statt ihr Cem Özdemir oder Katrin Göring-Eckardt nach Istanbul gefahren wäre...
Unsinn. Es geht hier darum, dass ein (prominenter) Politiker sich nicht derart in die Belange eines souveränen Staats einzumischen hat. Auch Frau Roth ist als Bundestagsabgeordnete in erster Linie dem Deutschen Volk verpflichtet. Sich mit den Demonstranten in einem anderen Land zu solidarisieren, ist da genau der falsche Weg.
Man stelle sich vor, Rot-Grün gewinnt im September und plötzlich sitzt Roth an einem Tisch mit Erdogan, um diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu besprechen. Keine gute Verhandlungsposition, wenn man vor einem halben Jahr noch in das Land seines Partners gereist ist, um gegen ihn zu demonstrieren. Hier geht es einfach um die Etikette, die man von einem hochrangigen Parteivorsitzenden erwarten kann und in dieser Hinsicht ist ihr Verhalten eben äußerst unprofessionell. Kritik schön und gut, aber eine gewisse Weitsicht und diplomatisches Geschick sollte man von einer Parteivorsitzenden einer recht großen Partei schon erwarten dürfen.
Benutzeravatar
von rosebowl
#1257452
Trötenflöter hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, was für ein Problem so viele Leute damit haben, dass westliche Politiker sich mit den Demonstranten in der Türkei solidarisch erklären. Das ist doch in erster Linie eine Folge der Tatsache, dass viele Claudia Roth nicht mögen. Ich bin mir sicher, die Reaktionen hätten anders ausgesehen, wenn statt ihr Cem Özdemir oder Katrin Göring-Eckardt nach Istanbul gefahren wäre...
Unsinn. Es geht hier darum, dass ein (prominenter) Politiker sich nicht derart in die Belange eines souveränen Staats einzumischen hat. Auch Frau Roth ist als Bundestagsabgeordnete in erster Linie dem Deutschen Volk verpflichtet. Sich mit den Demonstranten in einem anderen Land zu solidarisieren, ist da genau der falsche Weg.
Man stelle sich vor, Rot-Grün gewinnt im September und plötzlich sitzt Roth an einem Tisch mit Erdogan, um diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu besprechen. Keine gute Verhandlungsposition, wenn man vor einem halben Jahr noch in das Land seines Partners gereist ist, um gegen ihn zu demonstrieren. Hier geht es einfach um die Etikette, die man von einem hochrangigen Parteivorsitzenden erwarten kann und in dieser Hinsicht ist ihr Verhalten eben äußerst unprofessionell. Kritik schön und gut, aber eine gewisse Weitsicht und diplomatisches Geschick sollte man von einer Parteivorsitzenden einer recht großen Partei schon erwarten dürfen.
DAS ist meiner Meinung nach "Unsinn". Seit wann dürfen Politiker andere Staatschefs/Politiker anderer Staaten nicht mehr kritisieren?? Angie kritisiert ja auch, was da im Moment abgeht, nur halt in ihrer typischen "ich trete keinem auf die Füsse, wer weiß wann ich mein Fähnchen wieder in die andere Windrichtung hänge"-Manier.
Ich bin sogar der Meinung, dass man hier sehr kritisch auftreten MUSS. Gerade auch im Hinblick auf spätere Verhandlungen. Es muss klar sein, dass es grundsätzlich sinnvoller ist, die Türkei in Europa zu integrieren, als sie zu Allianzen mit irgendwelchen arabisch-islamistischen Machthabern zu treiben. Aber es muss auch klar sein, dass bestimmte demokratische Standards erfüllt sein müssen.
von AndiK.
#1257638
Die Prüderie im Islam
In den letzten Wochen vor den Demos kam es auf, dass Erdogan das öffentliche Küssen (z.b. in der U-Bahn oder in Gaststätten) verbieten wollte - der Mann ist ein strenggläubiger Moslem, lass es seine Sache sein, aber muss dann das ganze Volk nach seiner Allah-Pfeife tanzen ? Das zeugt zudem von einer Prüderie, die im Islam vorhanden ist.
Deshalb auch die Kopftücher, die tiefen Kleider, die selbstverständlich sein Frauchen auch trägt. Der Typ zeigt hier sein wahres Gesicht - er läßt Tränengas gegen die Demonstranten anwenden, auch Kinder waren Opfer.

In seinen feuchten Träumen, sieht sich Erdogan wahrscheinlich als Sultan eines türkisch-osmanischen Großreichs , dem das ganze Volk gehorcht und wie zum Gebet liegend verehrt. Er will angebetet werden.
Höchstwahrscheinlich träumt er davon, dass alle Frauen die Burka oder "wenigstens" die Nikap (schwarzes Gewand mit Sehschlitz wie im Iran) tragen.
Es gibt aber die modernen Türken, die das nicht wollen. (ok, viele andere haben ihn gewählt)
von Trötenflöter
#1257661
rosebowl hat geschrieben: DAS ist meiner Meinung nach "Unsinn". Seit wann dürfen Politiker andere Staatschefs/Politiker anderer Staaten nicht mehr kritisieren?? Angie kritisiert ja auch, was da im Moment abgeht, nur halt in ihrer typischen "ich trete keinem auf die Füsse, wer weiß wann ich mein Fähnchen wieder in die andere Windrichtung hänge"-Manier.
Ich bin sogar der Meinung, dass man hier sehr kritisch auftreten MUSS. Gerade auch im Hinblick auf spätere Verhandlungen. Es muss klar sein, dass es grundsätzlich sinnvoller ist, die Türkei in Europa zu integrieren, als sie zu Allianzen mit irgendwelchen arabisch-islamistischen Machthabern zu treiben. Aber es muss auch klar sein, dass bestimmte demokratische Standards erfüllt sein müssen.
Leseschwäche? Wo schrieb ich, dass man Vorgänge in anderen Ländern nicht kritisieren darf? Es geht hier um die Art und Weise der Kritik, die einem Spitzenpolitiker nicht würdig ist. Nochmal: Sich als Repräsent des Deutschen Volkes in ein souveränes anderes Land zu begeben, um dort gegen den aktuellen Präsidenten zu demonstrieren, ist ein diplomatisches No-Go und wahrt mit Sicherheit nicht deutsche Interessen. Was gibt es da zu diskutieren?
Benutzeravatar
von rosebowl
#1257682
Jo. Und da du sogar was dran zu meckern hättest, wenn ich schreiben würde, dass Gras grün ist, beende ich die Diskussion an dieser Stelle...
von Delaoron
#1257722
Trötenflöter hat geschrieben:Leseschwäche? Wo schrieb ich, dass man Vorgänge in anderen Ländern nicht kritisieren darf? Es geht hier um die Art und Weise der Kritik, die einem Spitzenpolitiker nicht würdig ist. Nochmal: Sich als Repräsent des Deutschen Volkes in ein souveränes anderes Land zu begeben, um dort gegen den aktuellen Präsidenten zu demonstrieren, ist ein diplomatisches No-Go und wahrt mit Sicherheit nicht deutsche Interessen. Was gibt es da zu diskutieren?
Sie hat an keiner Demo teilgenommen.
Benutzeravatar
von 2Pac
#1257734
Kritisieren ist ok. Aber da sich zwischen die Demonstranten zu stellen ist zu viel. Sie ist auf Staatskosten in die Türkei geflogen um die Interessen der Türken zu vertreten, was eindeutig nicht ihr Aufgabengebiet ist. Sie ist für die Interessen der Deutschen zuständig. Wenn ihr das nicht reicht, soll sie für das türkische Parlament kandidieren.
Warum hat sie das gemacht? Um ihr Klientel zu befriedigen. Jeder Türke in meinem Freundeskreis wählt Grün. Ob es an Cem liegt oder an der angestrebten Legalisierung von Grass... ich weiß es nicht.
von Trötenflöter
#1258034
Delaoron hat geschrieben:
Trötenflöter hat geschrieben:Leseschwäche? Wo schrieb ich, dass man Vorgänge in anderen Ländern nicht kritisieren darf? Es geht hier um die Art und Weise der Kritik, die einem Spitzenpolitiker nicht würdig ist. Nochmal: Sich als Repräsent des Deutschen Volkes in ein souveränes anderes Land zu begeben, um dort gegen den aktuellen Präsidenten zu demonstrieren, ist ein diplomatisches No-Go und wahrt mit Sicherheit nicht deutsche Interessen. Was gibt es da zu diskutieren?
Sie hat an keiner Demo teilgenommen.
Ja, richtig. Sie wollte sich lediglich ein Bild von der Situation machen und beklagte hinterher rein zufällig ihr Recht in der Türkei demonstrieren zu dürfen
Benutzeravatar
von Kunstbanause
#1258224
Politischer Kuschelkurs (oftmals eben unter dem Deckmäntelchen der Diplomatie) führt leider in vielen Fällen zu nichts, sondern ist nur heiße Luft. Bis zum Steinchen- und Molli-Werfen ist's ja noch ein ganzes Stück.
von AndiK.
#1259247
Eines ist klar (und war es auch vorher schon) : Die Türkei hat in der EU nichts, aber auch gar nichts verloren. Zuallerst natürlich, weil die Türkei überhaupt nicht in Europa liegt, dann auch aufgrund der Demokratiedefizite und der Islamisierungstendenzen.
Benutzeravatar
von Zach
#1259252
AndiK. hat geschrieben:Eines ist klar (und war es auch vorher schon) : Die Türkei hat in der EU nichts, aber auch gar nichts verloren. Zuallerst natürlich, weil die Türkei überhaupt nicht in Europa liegt, dann auch aufgrund der Demokratiedefizite und der Islamisierungstendenzen.
Wir haben in der EU Staaten, die nicht viel besser sind als die Türkei. Das ist natürlich kein Argument, um die Türkei aufzunehmen, aber sich komplett dagegen zu stellen ist Quatsch. Wenn die EU sich von der Türkei abwendet, wird die sich andere Partner suchen und dann ist es mir lieber, dass die EU in der Türkei (meinetwegen auch nur in der Form einer "privilegierten Partnerschaft") ist, als dass sie sich den Staaten die südlich von ihr liegen zuwendet.
von AndiK.
#1259260
Ja eine priviligierte Partnerschaft würde ich auch zustimmen. Klar wirtschaftlich hat die Türkei schon Fortschritte gemacht. Von daher hätten Bulgarien, Rumänien und auch Griechenland wahrscheinlich früher oder heute nie aufgenommen werden dürfen.
Doch mir wird die Türkei zu mächtig, der Einfluss der islamischen Kräfte Erdogans. Auch wenn sie jetzt demonstrieren, zur Wahrheit gehört, die große Mehrheit will diesen autoritär regierenden Mann. Sie befürworten seine Politik. Das Land ist strategisch wichtig, könnte als Bollwerk gegen islamische Staaten im nahen Osten nützlich sein.
von Waterboy
#1345675
Erdoğan hat nun seine Drohungen wahr gemacht.

Twitter ist seit Mitternacht in der Türkei gesperrt.

Vorraus geht dieses ein Monate-langes gedrohe seitens Erdoğan. Dieser macht Twitter u.a. dafür verantwortlich, das der Bestechungsskandal wo er und seine Regierung mit verwickelt sind, ans Tageslicht gekommen sind (die er immer noch bestreitet, trotz Tonbandaufnahmen etc. ).

Was macht ein Diktator (Ach sorry Landeschef) demnach, entlässt die Ermittelnden Beamten im Fall, ignoriert geltende Gesetze und macht einfach neue die ihm ermöglichen, das Internet zu zensieren und sperrt nun Twitter komplett (2 Wochen vor einer wichtigen Wahl ).