Ich habe mich gestern entschieden, wen ich bei der Europawahl wählen werde. Eigentlich bin ich SPD-Wähler, habe aber auch darüber nachgedacht, die CDU zu wählen. Aber nachdem mir wieder in Erinnerung gekommen ist, dass David McAllister Spitzenkandidat der CDU ist, habe ich mich dann doch wieder für die SPD entschieden. In Hamburg haben wir auch Kommunalwahlen und da war ich mir schon sehr lange sicher, dass ich die SPD wählen werde.
Übrigens zeigt Davinia-EP ziemlich schön, wie intolerant die Linke eigentlich ist. Dazu muss man nur diesen Beitrag lesen, der auch von einer AfD-Anhängerin hätte stammen können:
http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 9#p1363274
Davinia-EP hat geschrieben:Hier wird zusätzlich noch auf Kommunalebene gewählt, bei beiden wirds aus Überzeugung die Linkspartei. Nicht nur stehen die hinter ihren Zielen, sie haben auch die besten und schlüssigsten Erklärungen dafür.
Hast du dir schon mal angeschaut, wie die Regierungsbilanz der Linken in den Bundesländern aussieht, in welchen sie regiert haben? Die Linke in Berlin und Mecklemburg-Vorprommern hat sich intern tief zerstritten und keine bleibenden Regierungserfolge verzeichnet. Da war es auch kein Wunder, dass die Linke bei den darauffolgenden Wahlen abgestürzt ist. Für populistische Parteien ist dieser rasante Aufstieg und die Entzauberung typisch.
Davinia-EP hat geschrieben:
Mag sein, dass das auch ein Grund für die Wahl der Linken sein kann, wobei diese Gruppe zu oft BILD etc liest, um dann auch wirklich links zu wählen ...
Allein dieser Satz zeigt doch schon die tiefe Verachtung gegenüber jedem, der nicht hochgebildet ist. In einer Kolumne von Zeit Online wurde die BILD als die einzige Arbeiterzeitung in Deutschland bezeichnet, was tatsächlich auch stimmt. Welcher Arbeiter liest denn bitte schön taz?
Und generell sträube ich mich gegen die Auffassung, dass Arbeiter automatisch links wählen. Bei der letzten Bundestagswahl haben 38 Prozent der Arbeiter die Union gewählt, was sie zur stärksten Kraft in dieser Wählergruppe machte.
Davinia-EP hat geschrieben:Und schon landen wir bei Akademikern und Linksintellektuellen, die mit die wichtigste Wählerschaft der Linken darstellen (siehe schon SPON von 2008, heute noch mehr)
Diese Annahme ist auch falsch. Tatsächlich war die PDS zu Anfangszeiten eine Partei von Linksaktuellen, allerdings hat sich die Wählerstruktur verändert. In der Politikwissenschaft wird heute von einer "Proletarisierung der Wählerstruktur" gesprochen.
Ich teile zwar fast nie die Einstellungen vom Journalisten Jan Fleischhauer, aber einmal hat er einen richtigen Satz gesagt: "Man sollte von einer Bewegung, die sich die Toleranz auf die Fahnen geschrieben hat, eigentlich mehr Gelassenheit im Umgang mit anderen Meinungen erwarten."