Bewegen wir uns auf Star Trek'sche Zeiten zu, wo Geld überflüssig wird, und jeder tun kann wonach ihm ist, weil Computer eine Grundversorgung für alles und jeden sichern?
Nein, bis mir mein erster Hausdroide den Müll wegräumt vergehen noch einige Jahrzehnte.
Ein bisschen was müssen wir bis dahin schon noch selbst erledigen.
Aber wie Rifkin schon ausführt, der Mensch ist schon so degeneriert und von der Wirtschaft abgerichtet das er gar nicht mehr leben kann ohne (für andere) arbeiten zu gehen.
Das dieser ganze technische Tand den wir besitzen, produzieren und entwickeln zum größten
Teil dafür gedacht ist das Menschen weniger oder gar nicht mehr arbeiten müssen, wird übersehen.
Und auf dem Weg dahin haben sich die Gesellschaftstrukturen anhand der Arbeitsleistungen oder besser der wirtschaftlichen Potenz ihrer Individuen geprägt.
Wahrscheinlich können sich deshalb die meisten ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen.
Aber zurück in die Gegenwart, Arbeit an sich ist genügend vorhanden, Arbeit die (ausreichend) bezahlt wird dagegen nicht.
Auf der einen Seite gibt es einen ungeheuren Bedarf an Dienstleistungen und Waren, auf der anderen Seite eine ungeheure Anzahl an Dienstleistern und Produzenten.
Sie finden aber nicht zusammen, sie können nicht handeln, ihnen fehlt ein Tauschmittel, Geld.
Deswegen haben wir heute zig Millionen Menschen allein in Europa die aus dem Wirtschaftskreislauf ausgeschlossen sind eben weil sie keine Täuschmittel besitzen.
Es ist zwar richtig das der Kapitalismus für eine optimale Warenallokation sorgt, mit der kleinen aber bedeutenden Einschränkung das dies nur gilt wenn man sich monetär artikulieren kann.
Wo kein Geld ist, ist auch keine Ware.
Das ist der schlichte Grund warum in Japan riesige Mengen Reis gehortet werden (analog zu den Butterbergen der EU) während keine 1000km Luftlinie entfernt Menschen verhungern.
Wir erleben ja heute schon wie monatlich tausende Arbeitsplätze verloren gehen und wenn Rifkin sogar schon 2020 als Zeitrahmen benennt, in dem Fabrikarbeit im Grunde ausgestorben sein wird, dürfte der Rest ja nicht weit weg sein...
Selbst wenn das alles nicht eintritt, ich persönlich bin da nicht ganz so pessimistisch wie Rifkin, stellen sich da doch noch ganz andere Probleme.
Die Klimaveränderung, selbst wenn diese nicht menschengemacht ist, hat negative Effekte auf die humanoide Gesamtheit.
Diese selbst vermehrt sich unaufhörlich, nur leider nicht in den Schichten die sich selbst wirtschaftlich versorgen und ihren Kindern Bildung angedeihen können.
Das führt zu Massen (>Milliarden) an jungen, ungebildeten Menschen die in einer globalisierten Welt keine wirtschaftliche Perspektive besitzen, da letztlich ein Großteil an einfacher Arbeit von Maschinen übernommen wird und der Rest Arbeit(worst case, keine internationalen Sozialstandards etc.) zu niedrigsten Löhnen verrichtet wird.
Darüberhinaus werden langsam einige Rohstoffe knapp, wir haben u.a. Peak-Oil und seit letztem Monat soweit ich informiert bin auch Peak-Lithium (Akkus).
Kommen noch die ganzen anderen kleinen und größeren ökologische Katastrophen, ob die Austern-Pest an der Bretagne, die Urwaldzerstörungen am Amazonas.
Das kann man bücherweise fortsetzen.
Alles Sachen die man die letzten 100 Jahre immer mal wieder in die Zukunft geschoben hat.
Modernes marxistisches Utopia oder postapokalyptische Endzeitstimmung in der jeder jeden für einen Schluck reines Wasser umbringt und eine ominöse Umbrella-Corporation alles steuert?
Im Prinzip läuft es genau darauf hinaus. Eigentlich ist es schon so. Ganz normal eigentlich.
Unser ganzer "Wohlstand" beruht darauf, das andere Menschen, die wir glücklicherweise nie sehen oder mit ihnen sprechen müssen, dafür von morgens bis abends schuften.
Das was unter dem Namen Finanzkrise zur Zeit gaaanz, gaaaanz leise an deutschen Haustüren klopft, haben wir, also wir hochentwicklelten westlichen Völker mit unser laizistischen Demokratie, unserer Moral, vor nicht allzu langer Zeit noch fleissigts exportiert.
Bambi Köhler hat sein sein Köfferchen mit den IWF-Krediten genommen und dem korruptesten Machthaber den er finden konnte, aufs Auge gedrückt, für ein paar Rohstoffe, Staatsbetriebe, als Gegenleistung. Ein Bombengeschäft für uns.
Die Folgen für die dortigen Bevölkerungen waren stehts fatal, fanden aber weit weg statt und störte daher wenig.
Von daher ist es ganz gut das wir für die Verbrechen die wir begangen haben (u.a. großangelegter Warenkreditbetrug) jetzt auch mal selbst haften müssen.
Vielleicht weckt das den einen oder anderen auf.
Die Umbrella Corp, die die Menschheit in die ökonomische (damit ist weder eine Rezzession noch eine Depression gemeint sondern so ein Zustand wie 1945 in Deutschland) und ökologische Katastrophe steuert ist der "Markt".
Nichtmal der "freie Markt" den sich einige Fanatiker herbeisehnen, sondern das war wir derzeit haben.
Im Grunde genommen ein gigantisches, internationales "Gefangenendilemma" welches die Menschen dazu zwingt sich selbst verwerten zu müssen und dabei die Anreize so "günstig" setzt das das Sytem moralisches Fehlverhalten honoriert und damit dafür sorgt, das sich der Mensch den Ast auf dem er sitzt, absägt.
Wobei wir schon nicht mehr sägen, wir brennen den kompletten Wald nieder.
Das in den Markt noch von moralisch hoch insuffizienten Kreaturen wie Schröder, Merkel etc. steuernd und manipulierend reingepfuscht wird, potenziert das Unheil natürlich.
Erleben wir also noch zu Lebzeiten den totalen Umsturz der Weltordnung auf die eine oder andere Weise? Natürlich nur, sofern die Welt nicht vorher in einem atomaren Scharmützel in die Luft gesprengt wird...
Wir standen dicht davor zumindest einmal ein "Change" in die richtige Richtung zu bekommen.
Keine staatl. Bürgschaften > Kollaps des Finanzsystems.
Es wäre wenigstens ein Anfang gewesen hätte man der Finanzindustrie ein bisschen Marktmacht genommen.
Merkel und der Rest wollten lieber den Status Quo halten.
Gibt dafür dann ja auch schöne, fette Parteispenden.
Ich erwähnte es schon...die Anreizstrukturen taugen nichts.