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von markymarc05
#571170
Quotentreter hat geschrieben: Aber über die Linke wird auch eine Menge Mist verbreitet. Das vorwiegend auch nur weil Wohlhabende Angst davor haben Wohlstand abgeben zu müssen.
Die Politik der Linken gefährdet unser aller Wohlstand, (zumindest mittelfristig) auch den der Normalverdiener, davon bin ich fest überzeugt. Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem Erwünschten und dem Machbaren und das ignoriert diese Partei. Man kann nicht auf Pump endlos Geld in ein schon lange überblähtes System pumpen und glauben, es damit erhalten zu können. Das wird nicht funktionieren, alleine schon der demographischen Entwicklung wegen nicht.
Natürlich ist die Linke nicht die optimale Lösung. Nur nenne mir eine Alternative. Mit weiterem aussitzen wird das Problem nur schlimmer.
Die optimale Lösung ist es, unser Sozialsystem zu reformieren - d.h. es zu verschlanken - und es so zu erhalten, wie es mit der Agenda 2010 ja ansatzweise geschehen ist. Der Vollkassko-Staat funktioniert nicht bis in alle Ewigkeit. Das ist etwas, von dem lange alle wussten, wovor die Regierung Kohl sich aber lange gedrückt hat - eben weil es weh tun würde und man keine Wahlen verlieren wollte. Und das war es übrigens auch, was mich letzten Endes von der CDU entfremdet hat. Es hat erst eine rot-grüne Regierung gebraucht, um vernunftorientierte, pragmatische Politik zu machen. Insofern hätte ich auch nichts gegen eine Ampel unter einem Kanzler Steinmeier und einem Grünen-Vorsitzenden Ozdemir einzuwenden. Ich bin kein Parteigänger, das muss ich mal klarstellen. Ich möchte nur nicht, dass dieses Land den Anschluss verliert und sich von reaktionären, sprich rückwärtsgewandten Kräften, ins Verderben führen lässt. (Und dann ist da natürlich noch die Sache mit den Sympathiebekundigungen für nationale und internationale Terrororganisationen. Das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen und von sich wegschieben. Dann kann man wirklich auch die extreme Rechte wählen. Denn in Bezug auf die Sozialpolitik u.v.m. stellen die ja durchaus ähnliche Forderungen).
Zuletzt geändert von markymarc05 am Fr 5. Sep 2008, 23:52, insgesamt 1-mal geändert.
von Quotentreter
#571177
Dieses "Verschlanken" hat es doch nur verschlimmert. Da fehlt auf der anderen Seite die Lösung die Leute aus der Transferleistung heraus und in die Selbstversorgung hinein zu bringen. Das erreicht man aber nicht indem man einzig die Strafen verschärft und die Leistungen kürzt.

Auch sind irgendwelche prekären Arbeitsverhältnisse keine Lösung. Die Branche der Zeitarbeit gibt z.B. sogar selbst offen zu das knapp die Hälfte schwarze Schafe sind. Die Beschäftigten arbeiten zwar, sind aus der offiziellen Statistik heraus, sind aber nebenher noch immer auf Transferleistungen angewiesen. Und das ist der Punkt. Die Reformen haben zwar bewirkt das die offizielle Statistik sank, das eigentliche Problem, das Menschen ohne Transferleistungen auskommen können, hats sich kaum verbessert.

Die Diskrepanz zwischen dem Erwünschten und dem Machbaren gibt es auch bei den anderen. Da kann man refomieren was man will, es wird immer zu Lasten der Betroffenen gehen. Es wachsen keine Stellen aus dem Boden die vernünftig bezahlt werden und wo jeder eine Chance bekommt. Man spielt auf Zeit und hofft auf die Demografie. Und solange wird man auch weiterhin zahlen müssen. Ob nun über Transferleistungen oder staatlich finanzierten zweiten oder dritten Arbeitsmarkt. Das sind nur Taschenspielertricks, das Geld geht egal unter welchem Namen raus.
markymarc05 hat geschrieben:... Dann kann man wirklich auch die extreme Rechte wählen. Denn in Bezug auf die Sozialpolitik u.v.m. stellen die ja durchaus ähnliche Forderungen) .
Das war nicht immer so. Die Forderungen entstanden während der neuen Montagsdemos um mögliche neue Wähler zu ködern. Das hat aber nicht geklappt.
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von markymarc05
#571178
Quotentreter hat geschrieben: Die Diskrepanz zwischen dem Erwünschten und dem Machbaren gibt es auch bei den anderen. Da kann man refomieren was man will, es wird immer zu Lasten der Betroffenen gehen. Es wachsen keine Stellen aus dem Boden die vernünftig bezahlt werden und wo jeder eine Chance bekommt. Man spielt auf Zeit und hofft auf die Demografie. Und solange wird man auch weiterhin zahlen müssen. Ob nun über Transferleistungen oder staatlich finanzierten zweiten oder dritten Arbeitsmarkt. Das sind nur Taschenspielertricks, das Geld geht egal unter welchem Namen raus.
Das bestreite ich ja gar nicht. Man wird nicht umhin kommen, ein gewisses Bevölkerungssegment mit Transferleistungen unterstützen zu müssen. Die Frage ist nur, bis zu welchem Grad. Ich habe ja schon einmal gesagt, ich bin ausdrücklich für einen Niedriglohnsektor bei gleichzeitigem Lohnausgleich durch den Staat. Nicht weil ich den Menschen keinen höheren Lohn für ihre Arbeit gönne, sondern ich dies als einzige Möglichkeit sehe, a) jenen Teil der Bevölkerung, der eine besonders hohe Arbeitslosenquote aufweist, nämlich der der Ungelernten oder Minderqualifizierten, am gesellschaftlichen Leben - und dazu gehört auch Arbeit und das Gefühl, gebraucht zu werden - teilhaben zu lassen und b) den Staatshaushalt zu entlasten, denn es ist immer noch ein Unterschied, ob man 100 oder nur 50 Prozent bezahlt. Dabei bin ich ja gar nicht mal generell gegen einen Mindestlohn in bestimmten Branchen (wie er z.T. ja auch schon eingeführt wurde), an anderer Stelle macht er jedoch keinen Sinn, weil Arbeitsplatzverlust die unweigerliche Folge wäre, (und darüber hinaus zahlreich kleine Existenzen bedohen würde. Der Großbäcker kann Mehrkosten u.U. noch ausgleichen, der Familienbetrieb um die Ecke, der sowieso schon knapp kalkuliert, kann das nicht.) Dann lieber etwas drauflegen, Arbeitsplätze erhalten, dabei Sozialausgaben sparen und diese zielgerichteter einsetzen.
Zuletzt geändert von markymarc05 am Sa 6. Sep 2008, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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von Onkel Ludwig
#571180
Quotentreter hat geschrieben: Aber über die Linke wird auch eine Menge Mist verbreitet. Das vorwiegend auch nur weil Wohlhabende Angst davor haben Wohlstand abgeben zu müssen.
Damit trifft du genau den Punkt. Die elitären Kräfte in Deutschland wirken über Meinungsmache massiv auf die Tagespolitik ein, um ja nicht vom Status Quo abrücken zu müssen. Also wird in den Medien von den Herren und Damen die über den Stern, BILD und all die anderen Blätter sowie über weite Teile des ZDF und der ARD (und über die Kommerzsender sowieso) verfügen, alles diffamiert, was auch nur einen Hauch davon hat, links zu sein. Derzeit gut zu beobachten im Falle Hessens. Ypsilanti wird von den bestimmenden konservativen Kreisen zur Unperson hochstilisiert und die Koalitionsoption Rot-Grün-Rot wird durch ein Trommelfeuer in den Medien mit aller Macht zu blockieren versucht. Es vergeht doch kein Tag, an dem nicht irgendein Unionspolitiker im Falle eines Machtwechsel in Hessen (der seit der letzen Wahl sowieso schon vollzogen ist) mit dem Bruch der großen Koaliton droht. Das zeigt nur umso deutlicher, wie tief die Angst sitzt. Die Linke ist, wie gebetsmühlenartig propagiert wird, keine Gefahr für Deutschland, sondern eine Gefahr für CDU/CSU, FDP und deren konservative Anhängerschaft. Doch wer mit offenen Augen und Ohren das politische Tagesgeschehen in den Medien verfolgt, für den wird das alles jedoch nichts Neues sein.
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von markymarc05
#571183
Man fragt sich wirklich, aus welchen Löchern manche Leute gekrochen kommen, bzw. wie sich derart krude Ansichten in dieser geballten Form so bei einem Menschen verfestigen können, dass er am Ende selbst daran glaubt. Das erinnert ja schon an die Verschwörungstheorien von Sektenanhängern. Seltsamerweise treffe ich so skurrile Zeitgenossen nie im realen Leben, sondern immer nur im "Netz". Schade eigentlich. :o
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von Onkel Ludwig
#571185
Nun, dass du als bekennender Konservativer mich auf Grund meines Beitrages verunglimpfst, habe ich nicht anders erwartet und bestätigt nur, was ich geschrieben habe. Danke. :D
Zuletzt geändert von Onkel Ludwig am Sa 6. Sep 2008, 00:32, insgesamt 1-mal geändert.
von Quotentreter
#571187
markymarc05 hat geschrieben:Nicht weil ich den Menschen keinen höheren Lohn für ihre Arbeit gönne, sondern ich dies als einzige Möglichkeit sehe, a) jenen Teil der Bevölkerung, der eine besonders hohe Arbeitslosenquote aufweist, nämlich der der Ungelernten oder Minderqualifizierten, am gesellschaftlichen Leben - und dazu gehört auch Arbeit und das Gefühl, gebraucht zu werden - teilhaben zu lassen und b) den Staatshaushalt zu entlasten, denn es ist immer noch ein Unterschied, ob man 100 oder nur 50 Prozent bezahlt.
Der größte Teil wird bereits durch diverse Programme geschleust oder bezuschusst. Wir haben 8 Millionen ALG II Empfänger, wieviele finden sich davon nochmal in der Statistik und sind wirklich nicht beschäftigt?

Die inoffiziellen Kombilöhne gibt es schon lange. Und in der Praxis hat man das schon soweit ausgeschöpft, dass wir mitlerweile schon bei 70% Förderung sind. Mache dir bei dem Weg also keine großen Hoffnungen, der Drops ist auch schon so gut wie gelutscht.
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von markymarc05
#571189
Onkel Ludwig hat geschrieben:Nun, dass du als bekennender Konservativer mich auf Grund meines Beitrages verunglimpfst, habe ich nicht anders erwartet und bestätigt nur, was ich geschrieben habe. Danke. :D
Ich bin kein Konservativer oder sonstiger Ideologe, sondern Pragmatiker und Realist, quasi der Feind jedes Tagträumers. :wink:
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von Onkel Ludwig
#571194
markymarc05 hat geschrieben: Ich bin kein Konservativer oder sonstiger Ideologe, sondern Pragmatiker und Realist, quasi der Feind jedes Tagträumers. :wink:
Du lässt in deinen Beiträgen immer wieder durchblicken, dass dir die konservativen Kräfte näher sind als die linken. Und wenn du dich schon selbst zum Realist stillisierst dann muss ich mich fragen, weshalb du anscheinend trotzdem die Augen vor der offensichtlichen Wahrheit verschließt.
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von markymarc05
#571198
Onkel Ludwig hat geschrieben:
markymarc05 hat geschrieben: Ich bin kein Konservativer oder sonstiger Ideologe, sondern Pragmatiker und Realist, quasi der Feind jedes Tagträumers. :wink:
Du lässt in deinen Beiträgen immer wieder durchblicken, dass dir die konservativen Kräfte näher sind als die linken.
Ja, das mag sein, wenn du die konservative/liberalen Kräfte bei SPD oder auch Grünen mit dazu zählst. Daran trägt aber mehr die allgemeine Unvernunft der Linken Schuld, und nicht der Glaube an die Unfehlbarkeit einer bestimmten Ideologie. Dazu habe ich mich in meinem Studium mit zu vielen Ideologien befasst. Auf der konservativen Seite (damit meine ich auch die "rechten" Sozis) ist einfach ein größerer Pragmatismus und weniger Fundamentalismus zu finden. Klassisch konservative Werte sind dagegen nicht so ganz meins. Eigentlich bezeichne ich mich ja immer als liberal, also gesellschaftspolitisch eher progressiv, wirtschafts- und sozialpolitisch eher rechts angesiedelt.

Und mit der "offensichtlichen Wahrheit" ist das immer so eine Sache. Da sind wir wieder bei Sektenanhängern oder verblendeten Ideologen, denn das sind allgemein die Einzigen, die sich im Besitz einer solchen wähnen. Dazu gehört auch, dass man alle Beweise ignoriert, die diese "Wahrheit" Lügen strafen - bzw. diese so einzuordnen versucht, dass sie mit dem eigenen Weltbild im Einklang stehen, bzw. es wieder zurecht rücken.

(Bsp: Hochrangige Mitglieder von Partei A bekunden mehrfach und objektiv belegbar ihre Sympathie mit Terroristen. Partei B weist darauf hin, kritisert es, nutzt es natürlich auch für ihre Zwecke. Da in den Augen der Anhänger von A nicht nicht sein kann, was nicht sein darf, wird der Spieß umgedreht: Nicht A hat sich schändlich verhalten, sondern B, der böse Kräfte vertritt und gemeinsam mit weiten Teilen der Medien eine Diffamierungskampagne fährt. Das "Diffamierung" die "Verbreitung nicht nachweisbarer Gerüchte bedeutet" und nicht die Weitergabe belegbarer Fakten, ist dabei völlig egal. Die Tatsache selbst wird ausgeblendet, heruntergespielt, mit Gegenattacken zu neutralisieren versucht. Und außerdem weiß man ja eh, woher das alles kommt. Somit fügt sich das Weltbild wieder zusammen und man muss sich nicht mit der Realität außerhalb dieses geschlossenen Denkschemas auseinandersetzen.)

Je weiter man sich von der "Mitte" - und damit der objektiv erfassbaren Realität, im Ggstz zur quasi-religiösen Ideologie - entfernt, desto stärker ist dies der Fall. Da ist es egal, ob die Reise nach rechts oder nach links geht. Das wirst du deshalb auch von "Moderaten" jeder Couleur zu hören bekommen.
Zuletzt geändert von markymarc05 am Sa 6. Sep 2008, 02:25, insgesamt 1-mal geändert.
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von Onkel Ludwig
#571206
@ markymarc 05

Gut, nun verstehe ich dich etwas besser. Ich verwehre mich ebenso jedweder fremdbestimmten Ideologie und brauche diese für mein Weltbild auch nicht. Mich interessieren auch weniger politische Parteien, mich interessiert vielmehr das „Spiel der Medien“ und das schließt auch Bereiche jenseits der Politik ein. Doch was die Politik betrifft, stellt sich der derzeitige Stand der Dinge nun leider so da, wie ich es beschrieben habe und das ist jeden Tag aufs Neue zu Beobachten.
Es wäre allerding müßig und würde zudem den Rahmen sprengen, hier nun aufzuzählen, welche Personen bzw Gesellschaften die Mehrheiten zb der verschiedenen Printmedien halten. Das ist ja auch kein Geheimnis mit etwas Recherche ohne weiteres zu eroieren. Momentan wird wie gesagt zugunsten der konservativen Kräfte propagiert, im Vorfeld der Bundestagswahl 1998 waren die Medien zugunsten von Gerhard Schröder mehr oder weniger gleichgeschaltet. Sogar die BILD propagierte vehement für ihn. Das Schlagwort vom „Medienkanzler“ ist noch in guter/schlechter Erinnerung. Das Schröder kein lupenreiner Sozialdemokrat war ist jedoch nicht von der Hand zu weisen („Genosse der Bosse“ ) und die Agenda 2010 war wiederum ein Zugeständnis an die wirtschaftlichen Mächte, die ihn mit ins Amt gehoben haben. Was ich damit sagen will, öffentliche Meinung wird durch die Medien nach belieben gemacht und nach belieben gesteuert.

PS. Nebenbei, ich bin auch kein Verschwörungstheoretiker, sonst hätte ich angesichts dieser Seitenzahl schon längst die Internetverbindung gekappt. :wink:
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von Eisbär
#571215
Markymarc05 hat geschrieben:Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem Erwünschten und dem Machbaren und das ignoriert diese Partei. Man kann nicht auf Pump endlos Geld in ein schon lange überblähtes System pumpen und glauben, es damit erhalten zu können. Das wird nicht funktionieren, alleine schon der demographischen Entwicklung wegen nicht.
Es gibt v.a. eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Sinnvollen und dem Erreichten.
Aber konkret, was soll geschehen?
Sozialstaat weiter schrumpfen, den "Mindestbetrag" von Thießen einführen und alles was noch halbwegs aufrecht humpeln kann in 1, 2 oder 3 Euro Job zwingen?
Ich möchte nur nicht, dass dieses Land den Anschluss verliert und sich von reaktionären, sprich rückwärtsgewandten Kräften, ins Verderben führen lässt.
Genau. Dafür brauchen wir uns aber keine LINKE heranzuzüchten, es gibt schließlich auch noch mind. 2 etablierte Parteien die konstant für Rückschritt sorgen.
Rückschritte bei Bürgerrechten, bei der sozialen Absicherung, wenn ich die ein oder andere Unionspfeife höre befinden wir uns mitten im kalten Krieg und die deutsche Bahn hat demnächst noch weniger anfahrbare Station wie im Frühling 1945.
Läuft alles bestens, immer weiter.
(Und dann ist da natürlich noch die Sache mit den Sympathiebekundigungen für nationale und internationale Terrororganisationen. Das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen und von sich wegschieben. Dann kann man wirklich auch die extreme Rechte wählen. Denn in Bezug auf die Sozialpolitik u.v.m. stellen die ja durchaus ähnliche Forderungen).
Terrorismus, insbesondere den den wir in Deutschland hatten, ist rein von den Zahlen betrachtet in der Menschheitsgeschichte völlig unbedeutend.
Im Vergleich z.B. zum Staatsterrorismus oder der Marktgewalt - mal provokant gefasst.

Sich da an solchen historischen Nickeligkeiten endlos festzubeißen und moralische Dogmen zu basteln weil sie sich für die eigene These gerade mal instrumentalisieren lassen, sollte man doch Leuten wie Wulff überlassen.
In einer vernünftigen Diskussion kann man auf sowas m.M.n. verzichten.
Mindestlohn in bestimmten Branchen (wie er z.T. ja auch schon eingeführt wurde), an anderer Stelle macht er jedoch keinen Sinn, weil Arbeitsplatzverlust die unweigerliche Folge wäre, (und darüber hinaus zahlreich kleine Existenzen bedohen würde. Der Großbäcker kann Mehrkosten u.U. noch ausgleichen, der Familienbetrieb um die Ecke, der sowieso schon knapp kalkuliert, kann das nicht.) Dann lieber etwas drauflegen, Arbeitsplätze erhalten, dabei Sozialausgaben sparen und diese zielgerichteter einsetzen.
Der Hauptkonkurrent des kleinen Familienunternehmens ist mittlerweile der Großbäcker der, dank Niedriglöhnen und teilweise staatlicher Subventionierung seiner Angestellten (dein toller Kombilohn!), den kleinen Bäckerei die Luft abklemmt.
Im Gegensatz zu den Großbäckerein v.a. der Discounter in der ostdeutschen Billig-Lohn-Pampa zahlen die kleinen Bäckereien hier im Westen einigermaßen vernünftige Tariflöhne.
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von vicaddict
#571482
Ich frage mich ehrlich gesagt, woher die Überzeugung kommt, eine Regierung mit Beteiligung der CDU/FDp, oder SPD/Grünen würde irgendetwas lösen. Diese vier Parteien haben die Politik der BRD in den letzten jahrzehnten geprägt. Seit dem Mauerfall waren es diese 4 Parteien in unterschiedlichsten Koalitionen, die das Land genau dahin geführt haben, wo es heute ist. Woher kommt also die Überzeugung, dass diejenigen, die uns in die Sch**ße geritten haben, uns auch wieder rausführen?

Da wird der Linke vorgeworfen ihr Programm sei auf Schulden aufgebaut und nicht bezahlbar. Das die CDU und die FDP auf der andern Seite die Bürger ausbluten lassen um die Unternehmen zu stärken, ist natürlich viel besser... haben wir statt 8, dann eben 20 Millionen Leute, die Hartz 4 bekommen, weil sie nur noch 1€ pro Stunde verdienen... alles viel besser...

Das beste Beispiel für das Chaos ist doch Müntefering, der zusammen mit Schröder, Struck, Schily, Steinmeier, Steinbrück und co für den Niedergang und die Spaltung der SPD verantwortlich war. Genau der Mann aber soll die Partei plötzlich wieder vereinen?! Das sind einfach Widersprüche, die jeder Logik widersprechen und das gleiche betrifft auch die andern Parteien.

Wir haben in den letzten Jahren einen angeblichen Aufschwung erlebt, von dem niemand was bemerkt hat. Im Gegenteil, außer den Unternehmen hat niemand etwas davon gehabt. Die Mittelschicht und den Geringverdienern geht es immer schlechter, aber wahr haben will es niemand wirklich.

Wer also wundert sich, wenn viele Leute die Nase voll davon haben? Wir sind nicht mehr in den 70ern wo man die Leute, aufgrund des geringen Informationsflusses für dumm verkaufen konnte. Heute glaubt niemand mehr an den Russen, der vor der Tür steht, es glaubt keiner an den Araber, der uns in schwäbisch Gmündt die Dorfkirche sprengen will und es glaubt niemand mehr an den kommunistischen Umsturz, der bei Wahl der Linken angeblich kurz bevorsteht.
Allein der letzte Punkt wird ad absurdum geführt, wenn man sich ansieht, woher die Mitglieder und Wähler der Linken kommen, seit diese auch im Westen aufgetaucht ist. Das sind weder DDR Romantiker, noch Kommunisten. Das sind zu zehntausenden ehemalige SPD Männer und Frauen, das sind ehemalige Grüne, aber auch Leute die von der CDU und FDP entäuscht sind.

Es ist also absoluter Blödsinn zu behaupten, die Linke wäre eine verfassungsfeindliche wie die NPD, wie es gerne in den Medien verbreitet wird. Die Linke spaltet derzeit in der Tat die Gesellschaft, aber die Frage, des warum muss man sich doch mal stellen.

Dann kommt man nämlich ganz schnell auf den entscheidenden Punkt, nämlich, dass die Linke die einzige Partei ist, die nicht gnadenlos dem neoliberalen Weltbild vefallen ist. Inzwischen sind es über 15% der Wähler die sich mit den andern Parteien und deren Politik eben nicht mehr identifizieren können. Wir haben Volksvertreter ohne Volk, denn die Politik der CDU oder auch der SPD richtet sich nicht nach dem Willen des Volkes, sondern wird unabhängig davon durchgezogen. Da wird vor den Wahlen etwas gesagt und hinterher etwas anderes gemacht. Tja so deutlich wie in den letzten 5, 6 Jahren war das noch nie der Fal. Das wahre Problem der steigenden Politikverdrossenheit und des Frustes ist doch nicht bei der Linken zu suchen. Würde die Regierung, welche auch immer das in den letzten Jahren war, einfach mal Politik fürs Volk machen und nicht alles stur auf den Erhalt der Macht ausrichten, dann wäre die Linke bei weitem nicht so stark.

Die Propaganda die von konservativer Seite immer kommt, ist doch ein Sinnbild dafür. Selbst CSU oder CDU Wähler schütteln mit dem Kopf oder sagen sich: "jetzt wähl ich die Linke erst recht", weil das weltfremde Geseier der andern nicht mehr zu ertragen ist. Anstatt sich wirklich mal mit Inhalt hervorzutun, schießen Beckstein, Huber, Wulff, Koch und co nur noch gegen die Linke und merken nicht, dass sie sich selbst damit uns Abseits stellen. Wenn sie die Linke bekämpfen wollen, dann sollten sie dafür sorgen, dass es den Leuten im Land gut genug geht, damit diese keinen Grund haben, nach mehr sozialer Gerechtigkeit zu schreien. Aber genau das ist der entscheidende Punkt. Die Politik der CDU ist einfach nicht mehr mehrheitsfühig und vermittelbar, also holt man die große Keule raus. Wenn einem nichts einfällt, weil man keine Argumente hat, dann holt man zum Rundumschlag aus. Das war doch bei der CDU/CSU schon immer so. Nur inzw funktioniert das nicht mehr.

Bei Maybritt Illner am Donnerstag wurde Wulff doch eine erschreckende Zahl aufgezeigt, die er natürlich nicht kommentierte, sondern stattdessen wieder auf die Linke einging. Die genauen Zahlen habe ich leider nicht mehr im Kopf, aber selbst unter CDU Wählern waren weit über 70% der Ansicht, die Politik wäre falsch und eine sozialere Wirtschaftsordnung wäre angemessen. Wenn selbst große Teile der CDU Wählerschaft Voschläge der Linken befürworten, dann sollte man sich mal Gedanken drüber machen, anstatt es zu leugnen.

In besagter Sendung hat Wulff auch deutlich zu verstehen gegeben, dass er in Hessen Stillstand will. Er wift der SPD vor, Wortbruch zu begehen, er wird Ypsilanti vor machtgeil zu sein und keine Regierung zustande bringen zu können, dass aber nach eigenem Weltbild der Wahlgewinner Koch mit seinen 42% nichts zu stande bringt, wird ignoriert. Die gleichgeschaltete Presse spielt natürlich wunderbar mit. Hat man nach der Hessenwahl auch nur irgendetwas von Roland Koch gehört oder eine kritische Berichterstattung gesehen? Nein... geht der Springer-Verlag doch mit der Kanzlerin ins Bett... das es Koch ist, der nach eigenem Anspruch der CDU als Wahlsieger den Auftrag hat eine Regierung zu bilden wird ignoriert... Ypsilanti hat ja ihr Wort gebrochen und bemüht sich wenigstens, das beste aus der Situation zu machen, nämlich eine handlungsfähige Regierung zu bilden. Koch und die CDU lehnen sich ja lieber zurück und schauen zu. Das nenn ich mal tolle Volksvertreter...

Genau solche Darstellungen in den Medien treiben die Wähler in die Arme der Linken. Wenn sich eine Kanzlerin vor die Presse stellt und jubelt, weil man nur noch 3.5 Millionen Menschen hätte, die nicht von ihrer Arbeit leben können, dann ist das einfach alles erstunken und erlogen und fernab jeder Realität.

Wer ernsthaft glaubt, die etablierten Parteien, die all das zu verantworten haben, könnten es auch wieder richten, der lebt wirklich sehr weltfremd. Aber bitte, sollen sie nur so weitermachen, die Quittung kommt bei den Wahlen im nächsten Jahr und dann wird wieder der Antikommunismus ausgepackt und am Ende wundert man sich, warum die Linke immer stärker wird und eine Wahl nach der anderen "gewinnen" wird. Im Osten ist sie längst mit CDU und SPD auf einer Ebene, im Saarland hat sie die SPD inzw überholt und CDU Ministerpräsident Müller, sieht schon jetzt seine Felle davonschwimmen... seine Reaktion? Keine Debatte über Inhalte, nein, die böse Linke ist an allem Schuld...
Es kommt doch auch nicht von ungefähr, dass der bajuwarische Absolutismus kurz vor seiner Abschaffung steht. Dann kehrt 18 Jahre nach dem Ende der DDR.. auch im letzten Flecken Deutschlands Demokratie ein...

So demokratiefeindlich wie die Linke immer dargestellt wird, steht sie den andern Parteien in Nichts nach. Das was SPD, CDU und co da seit Jahren praktizieren, hat mit Demokratie nichts zu tun. Das ist ein kleines Grüppchen von Leuten, die sich gegenseitig in die Taschen lügen und die Leute für dumm verkaufen. Es kommt doch nicht von ungefähr, das beide "Volksparteien" massiv an Mitgliedern und Wählern verlieren. Die SPD wird bei der nächsten Bundestagswahl einen historischen Tiefstand erreichen, die CDU erreichte beim letzten mal mit 35% auch keine tollen Werte und eine konservative Mehrheit, wie von Guuuuido propagiert, ist weit und breit nicht zu sehen. Stattdessen ist die Linke inzw drittstärkste Partei in Deutschland. Trimmt Müntefering die Partei wieder in Richtung Agendapolitik, wird es noch katastrophaler für die SPD... Es würde mich, bei einem solchen Szenario nicht überraschen, wenn am Ende die Linke gar im Bund mit der SPD gleichzieht und es am Ende rein rechnerisch auch für rot-schwarz knapp werden wird. Viel fehlt ja jetzt schon nicht mehr... laut Forsa und Dimap sind es im Moment nur mehr 58 bzw 62% für die große Koalition... spaltet Münte die SPD weiter, wonach es aussieht, wird auch das ne knappe Sache und wenn am Ende selbst eine "große" Koaliton statt 70, 75% nur auf knapp 50+X kommt, na Prost Mahlzeit...

Was die SPD von Münte zu erwarten hat, wissen wir doch alle. Er mag souveräner wirken wie Beck, aber wem wird er denn die Stimmen wegnehmen? Münte holt sicher nicht, die verlorenen Schafe zurück ins Bott, die wegen ihm zur Linken gegangen sind... er wird, wenn überhaupt, bei den Grünen oder CDU Wähler stehlen... also ändert sich im "Bestfalle" was am Verhältnis zw CDU und SPD, aber mehr nicht...

Der SPD und den Grünen halte ich wenigstens zu gute, dass sie sich in Teilen wenigstens mit der Linken auseinandersetzen. Aber der Konfrontationskurs von CDU/CSU und mit Abstrichen der FDP ist kontraproduktiv wie sonstwas. Die Quittung dafür bekommt man seit 3 Jahren wöchentlich bei Umfragen serviert, mal sehen, wann man endlich dazu lernt...
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von Maddi
#571513
Vic.....bist du im echten Leben Redenschreiber? oder Studierst Philosophie oder Politikwissenschaften? :mrgreen:

ich hab selbst mal in nem wahlkreisbüro gejobbt, und da auch von anderen Kollegen mitgekriegt wie so geschrieben wird.

Sollte ich jemals in nen Landtag/Bundestag gewählt werden, schreib ich dich an :D

inhaltlich stimme ich dir übrigens völlig zu.

Sollte bei der bevorstehenden Bayernwahl der Christliche Soziale Unsinn (CSU) tatsächlich unter 50% fallen und es auch nicht mit der FDP reichen(z. b. weil diese evlt. den Einzug verpassen würde) und damit alle anderen mit einer Gemeinschaftskoalition die CSU gar ganz aus der Regierung verdrängen könnten - dann mach ich ne Flasche Sekt auf, geh vors haus und Zünde ein paar Feuerwerkskörper - und zwar zur bayrischen Hymne :wink: :D
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von vicaddict
#571545
Maddi hat geschrieben:Vic.....bist du im echten Leben Redenschreiber? oder Studierst Philosophie oder Politikwissenschaften? :mrgreen:
Hätte ich damals gern, aber ging nicht. Also hab ich was anders studiert und übe stattdessen auf Parteitagen :D
Sollte ich jemals in nen Landtag/Bundestag gewählt werden, schreib ich dich an :D
Solang du nicht für die FDPöh antrittst gerne :D
Sollte bei der bevorstehenden Bayernwahl der Christliche Soziale Unsinn (CSU) tatsächlich unter 50% fallen und es auch nicht mit der FDP reichen(z. b. weil diese evlt. den Einzug verpassen würde) und damit alle anderen mit einer Gemeinschaftskoalition die CSU gar ganz aus der Regierung verdrängen könnten - dann mach ich ne Flasche Sekt auf, geh vors haus und Zünde ein paar Feuerwerkskörper - und zwar zur bayrischen Hymne :wink: :D

Naja das wird leider nicht passieren, also Machtverlust der CSU. Aber alles unter 50% ist eine Ohrfeige für Beckstein, Huber und Haderthauer. Besonders letztere ist mir wirklich zuwider. Ich meine so wirklich. Selbst Koch finde ich 10x sympatischer als diese Ausgeburt des Schwachsinns.

Man kann nur hoffen das Maget es schafft die SPD in Bayern zu stärken und der CSU die nötigen Punkte abzuringen, Knapp genug wird es ja. Sollten dann auch noch die Linken, was auch knapp wird, in den Landtag kommen, dann wirds dort ein verdammt lustiges Oktoberfest geben :D
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von Eisbär
#571566
übe stattdessen auf Parteitagen
Really?
Wie lange hast du für den vorletzten Post gebraucht?
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von vicaddict
#571688
Eisbär hat geschrieben:
übe stattdessen auf Parteitagen
Really?
Naja net auf Parteitagen aber im Ortsvorstand :D Quasi der lokale Parteitag :D

Wie lange hast du für den vorletzten Post gebraucht?
Äh 5 min warum? Wollen wir net lieber weiter auf die CDU draufhauen anstatt über mich zu reden?
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von Onkel Ludwig
#573250
Ich zitiere mal an dieser Stelle aus dem "Kurt-Beck-Thread":
vicaddict hat geschrieben: Warten wir mal ab wie die Saarlandwahl ausgeht, wenn Lafontaine und Schreiner zusammen Rot-Rot aufziehen...
Das dies eintreten wird, zeichnet sich immer mehr ab und Müller geht ja schon der Hintern auf Grundeis, seit Oskar als Spitzenkandidat angetreten ist. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich die Regierungsbildung bis nach der Bundestagswahl hinziehen wird. Die CDU wird dann natürlich vehement drängen, dass sich die SPD noch vor der Bundestagswahl zu bekennen hat, dass sie mit den Linken koaliert, damit die Konservativen noch mal vermeindliches Schusspulver für die letzten Wahlkampfwochen haben. Ob das Kalkül der CDU-Ministerpräsidenten der drei wählenden Bundesländer aufgeht, aus eben diesem Grund die Wahlen gerade mal 4 Wochen vor der Bundestagswahl angesetzt zu haben, wird jedenfalls spannend. Auch wenn ich glaube, dass es der CDU unterm Strich mehr schaden als nutzen wird.
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von Lleyton
#573823
Diese Harderthauser, wenn sie denn so geschrieben wird, hat den Posten doch sowieso nur, weil es mal an der Zeit war, dass eine Frau den kriegt. Es gibt tolle Politikerinnen, und da musste es natürlich eine echte Anti-Pauli sein.
Ich denke mir schon immer, dass die Bayern die CSU mal abwählen müssten. Aber die, die was gegen die Partei haben, gehen anscheinend nicht wählen, und das wird leider Gottes diesmal auch so sein.
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von Eisbär
#573921
Während im Münchener Ratskeller CSU-Mitglieder dazu aufrufen die LINKE zu wählen, setzt die Müntemeier-SPD und der gelobte Kampagnenjournalismus nun verstärkt auf die sozialdemokratischen Senioren.
Und wenn der verwirrte Klaus von Dohnanyi, der von Johannes Raus super-elitärer Demenzselbsthilfegruppe "Bürgerkonvent", hier http://www.dradio.de/dlf/sendungen/inte ... lf/843500/
schon wieder den Untergang des Vaterlandes verkündet, muss ein so geBILDeter Mann wie Helmut Schmidt natürlich darauf aufbauen, kann Smokey doch nebenbei sein neues Büchlein promoten.
Die gleichen alten Leute, die gleichen stupiden Lösungsansätze aus dem Ökonomie-Legokasten:
Die Löhne müssen natürlich noch weiter runter, falls schon ganz unten keinenfalls je wieder rauf und Arbeitslosengeld ist auch deutlich zu hoch, spätestens seit Herrn Prof. Thießen wissen wir schließlich das man mit 132Euro im Monat prima leben kann.
Hauptsache Wettbewerb, gegen wen, warum - wen interessieren solche Formalitäten.
Der böse, kommunistische Kündigungsschutz muss ebenso weg, weil der ja Millionen potenzielle Arbeitsplätze blockiert, doch keine Angst Smokey, Bertelsmann und Scholz arbeiten daran das zukünftig niemand mehr von einer Arbeit alleine überleben kann.
Ob sich Teer wohl auch im Gehirn festsetzen kann?
Zuletzt geändert von Eisbär am Sa 13. Sep 2008, 06:23, insgesamt 1-mal geändert.
von Quotentreter
#573922
Der Herr möchte also z.B. mit der Slowakei konkurrieren. Der Durschnittslohn liegt dort bei ca. 625 Euro, der sogar dort vorhandene Mindestlohn bei ca. 135 Euro.

Jetzt möge man mir mal erklären wie das mit hiesigen Lebenshaltungskosten passen soll.
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von Eisbär
#573923
Bei so einem niedrigen Lohnniveau dürfte in der Slowakei eigentlich - würde ich annehmen das z.B. Schmidt und Dohnanyi Recht hätten mit ihren Aussagen - keine Arbeitslosenquote von 10% geben.
Gibt es aber :P

Zum Thema Lohnkosten und Wettbewerb, was im Wahlkampf wieder verstärkt Bedeutung bekommen wird, hier mal eine recht interessante Debatte:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2005/11 ... kkosten_22
Werde die nächsten Tage noch mehr dazu posten.
Es lässt sich hier jedoch schon gut beobachten das die Ökonomie als Wissenschaft die Realität in etwa so exakt abbildet wie es Binsenweisheiten und Astrologie auch tun, mehrheitlich nach dem Prinzip kann, muss aber nicht.
Was natürlich einige Wirtschafts-Ayatollahs trotzdem nicht davon abhält von ihrer reinen Lehre zu philosophieren als wären es Naturgesetze.
von Quotentreter
#573984
Also ich sehe das so. Nehmen wir mal an, man würde die Löhne auf breiter Front auf ein konkurrenzfähiges Minimum drücken und gleichzeitig die Abgaben senken.

Damit hätten wir auf einen Schlag Millionen mehr an ALG II Anspruchsberechtigten die ihre Familie nicht mehr aus eigener Kraft finanzieren könnten. Der Staat kann das aber nicht schultern da er sowieso schon knapp kalkuliert und durch die Anbgabensenkung ohnehin noch weniger Einnahmen hat. Er müsste also wieder Schulden machen oder extrem an den Sozialausgaben sparen.

Letzteres wäre aber wieder Gift für die sowieso schon beschissene Binnenkonjunktur. Die Nachfrage würde spürbar einbrechen und wo keine Nachfrage ist, muss das Angebot angepasst werden. Das heisst die Preise müssen runter und damit schmilzt auch der Gewinn. Das Beschaffungskriminalität und dergleichen steigt lassen wir mal ganz aussen vor.

Ich sehe da für keinen auch nur irgendeinen positiven Effekt. Sinnvoller wäre es doch sich solange zu behaupten bis die anderen aufholen, anstatt das erreichte komplett zu vergessen und nochmal bei Null anzufangen. In den Billigländern steigen die Lebensstandards und auch da wird alles teurer. Es wird nicht lange dauern und man zieht weitegehend mit uns gleich. Da kann man einsetzen und konkurrieren. Beides ist mit Einschmitten verbunden, nur letzteres ist weitaus schmerzloser. Ersteres tut um ein vielfaches mehr weh und ob es was bringt ist doch garnicht sicher. Die Geschichte von mehr Arbeitsplätzen usw. haben wir doch schon so oft gehört und trotz diverser Geschenke passierte nichts. Woher nimmt man also die Garantie das es diesmal wirklich anders ist? Ich sehe das nicht mehr.
von Mr.VOX
#574380
Im Internet ist nun ein Gespräch aufgetaucht in dem Ypsilanti von einem Radio Moderator reingelegt wird, der ohne Probleme als Münterfering mit Frau Ypsilanti verbunden wurde. Sie hat kein Einverständnis gegeben, von daher finde ich es eigentlich nicht in Ordnung das so ein brisantes Gespräch dann doch verbreitet wurde, auf welchen Weg auch immer. Es finden sich jedoch nur gut 2 Minuten, von einem Gespräch über 7 Minuten wieder. Für die CDU und FDP aber wohl schon mal wieder ein Geschenk. Und, die Jusos werden auch ihre Freude haben, ob im positiven oder negativen Sinne bleibt mal dahingestellt.
von Quotentreter
#574446
Och da kommt noch mehr. Die Junge Union im Saarland hat da z.B. auch einige Aktionen laufen. Dort wird dann "aufgeklärt". Konkret hört da die Geschichte der Linken kurz nach der Wende auf und es wird vor der Übernahme von Kommunisten gewarnt. Lafontaine war ein dicker Kumpel von Honecker und sowieso ein Fan der DDR.

Es ist zwar richtig das man auch die Vergangenheit nicht vergessen darf. Nur ist es arg billig, wenn sich die Argumente in einem Wahlkampf einzig auf diese Geschichte beschränken und bewusst vieles ausgelassen wird.

Ich habe jedenfalls von noch keinem Gegener gesehen das man der CDU die Übernahme ehemaliger NSDAP Mitglieder vorwarf. Genauso wie heute keinen mehr interessiert dass man einst selbst in Richtung christlichen Sozialismus wollte. Und das unter Kohls Bimbes auch altes SED Vermögen war, vergessen. Geld stinkt nunmal nicht. Nicht zu vergessen Franz Josef Strauß der einerseits Kommunistenhasser war, andererseits aber gute Kontakte zu einigen Diktatoren unterhielt, was uns nebenbei auch noch die Republikaner einbrockte...
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