Zu der "Studie":
1. Der Autor der Studie ist nicht irgendein dahergelaufener Akademiker der sonst maximal für die Uni-EDV verantwortlich wäre, nein, er ist u.a. Begründer des ersten Studiengangs für Investment Banking und hat bereits zahlreiche "wissenschaftliche" Beiträge verfasst.
Der gehört zur Elite.
2. Wenn solche Gestalten den Investment-Banker Nachwuchs ausbilden dann ist die Subprime-Crisis nicht nur besser erklärbar, nein, sie wird sich auch wiederholen.
3. Es bietet sich eine schöne Sicht in die kranke Psyche eines Ökonomem, der, das ist aus der Studie gut zu entnehmen, alles nur nach Benchmarks, Marktwert und anderem Geschwurbel aus den BWL-Bereichen bewerten kann.
4. Gelebter "Neoliberalismus" - ein marktliberaler Banker geht hin und schreibt einem Sozialhilfeempfänger vor wieviele Unterhosen er besitzen darf - ist ein noch zynischerer Etatismus überhaupt möglich?
5. Wie jeder gute Ökonom, auch hier keinerlei volkswirtschaftliche Ansätze, alles was nicht unmittelbar mit Gewinn erhöhen oder Kosten minimieren zu tun hat, egal, scheiß doch auf die gesellschaftlichen Wechselwirkungen. Hauptsache schnell viel Knete aus dem Kartenhaus rausgezogen, kann ja ein anderer wieder aufbauen.
Hier der Schluß der "Studie":
Im Weiteren könnte an die Koppelung von Transferzahlungen an Gegenleistungen gedacht
werden. Studenten der Chemnitzer Technischen Universität haben eine ganz starke Präferenz
für diese Weiterentwicklung der deutschen Sozialsysteme offenbart: Transferzahlungen erhält,
wer sich der Gemeinschaft im Rahmen seiner Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Ein
Wunschtraum muss sicher die Versorgung der Hilfeempfänger mit befriedigenden Arbeitsmöglichkeiten bleiben, durch welche sich für viele die finanzielle Situation fast automatisch verbessern würde.
D.h. der Verfasser weiß sogar das es für Hilfeempfänger mangels genügend Arbeitsplätzen kein entrinnen aus ihrem Elend geben kann - aber das ist halt einfach deren Problem.
Auch interessant das das "Workfare" Prinzip positiv aufgegriffen wird, welches den Hilfeempfänger zu einer Gegenleistung verpflichtet, letztlich eine Art Arbeitszwang darstellt.
Michel Glos und einige andere hatten das schonmal angekündigt, ist aber zur Zeit nicht politisch durchsetzbar.
Hier hat sich also ein ganz besonderer Soziopath in der Öffentlichkeit geoutet.
Vor 70 Jahren hätten solche Leute voller stolz die Effizienz von Krematorien optimiert und sich wie Bolle gefreut wenn nach ihrer Arbeit 100 oder 150 Menschen/h mehr durch den Schornstein gegangen wären.