#1018669
rosebowl hat geschrieben:Das ist einer der ganz, ganz wenigen Bereiche, in denen die Ami-Justiz uns was voraus hat: Dass solche Verbrechen nicht verjähren...
Ist das so? Da erzählt uns das Fernsehen nämlich was anderes. Da heißt es doch bei Law & Order SVU immer, dass nach 5 Jahren Schluss wäre, oder unterscheidet man da noch zwischen Erwachsenen und Kindern?
#1018671
rosebowl hat geschrieben:Soweit ich weiß ja... Ich meine, als die Polanski-Geschichte in den Medien war, wurde gesagt, dass sexueller Missbrauch von Minderjährigen in den USA nicht verjährt...
Naja. Der wurde ja verurteilt, aber entzieht sich halt der Strafe. Aber gut. Lebenslang weg damit oder schlimmeres.
#1018676
TIMBO hat geschrieben:Und wieder ein Film mehr, wo man (zumindest in manchen Szenen) einem Verbrecher zuschauen muss.
Und das ist schlimm, weil...?
#1019079
Habe ich auch gerade gelesen. Rund 450 km weg von mir... :?
Und direkt bei uns an der Grenze - völlig ungefährlicherweise am Rheingraben, der ja üüüberhuapt nicht Erdbeben-gefährdet ist, gammelt Fessenheim vor sich hin... Aber den Franzosen reichen Tschnobyl und Fukushima nicht, denen würde es wahrscheinlich noch nicht mal reichen wenn vor ihrer Haustür ein AKW in die Luft fliegt - weil Atomkraft ist ja sooooooo sauber und sicher... :roll:
#1019368
Es ist ja auch lächerlich, diese Technologie nach allem, was schon passiert ist, noch als sicher verkaufen zu wollen... Es ist nun mal ein Fakt, dass diese Technologie nicht beherrschbar ist. Und ich denke mal, den Menschen in Fukushima, Tschernobyl etc ist es relativ egal, wie hoch das statistische Restrisiko ist - wenn was passiert, dann zu 100%.

Und z.B. Fessenheim steht nun mal in einem Erdbebengebiet. Dass es im Rheingraben immer wieder zu unerwarteten Erdstößen kommt, hat man ja gerade wieder in NRW gesehen... Der Mensch ist immer die größte Fehlerquelle - aber selbst wenn hier immer zu 100% korrekt gearbeitet wird, besteht hier ein Gefahrenpotential, auf das man schlicht und einfach keinen Einfluss hat, egal wie sehr man "es richtig macht".
Fukushima verdanken wir auch nicht menschlichem Versagen, sondern einer Naturkatastrophe...
Zuletzt geändert von rosebowl am Di 13. Sep 2011, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
#1019372
rosebowl hat geschrieben:Fukushima verdanken wir auch nicht menschlichem Versagen, sondern einer Naturkatastrophe...
Ist doch Unfug. Es ist doch ganz klar menschliches Versagen, wenn man ein altes AKW in einem Erdbebengebiet betreibt, ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen dafür zu treffen. 5 oder 6 andere AKWs im Umkreis von Fukushima schalteten sich ja problemlos ab. Und du kannst Japan geologisch nicht mit dem Rheingraben vergleichen. Ist aber auch nicht Thema dieses Threads.
#1019379
Es ist menschliches Versagen, ein AKW zu betreiben? Ok, da stimme ich dir zu...
Andere AKWs in Japan hatten auch Probleme, nur kam es da zum Glück nicht zur großen Katastrophe. Das heißt aber nicht, dass nichts passieren kann, sondern einfach nur, dass mit sehr viel Glück nicht mehr passiert ist...

Natürlich ist die Erdbebengefahr in Japan deutlich höher als in Frankreich. Das ändert aber nichts daran, dass Fessenheim für die in dieser Gegend mögliche Erdbebenstärke nicht ausreichend gerüstet ist - abgesehen von all den anderen Sicherheitsmängeln, die dort bestehen...

Ich habe mich auch schon mit einem ehemaligen Mitglied des Untersuchungsausschusses Atomaufsicht unterhalten, und wenn ich nicht vorher schon überzeugt gewesen wäre, wäre ich spätestens danach für einen Ausstieg gewesen... Es ist einfach nur erschreckend, wie da gemauschelt wird und was für Störfälle teilweise passieren, von denen die Öffentlichkeit gar nichts erfährt.
#1019435
rosebowl hat geschrieben:Es ist einfach nur erschreckend, wie da gemauschelt wird und was für Störfälle teilweise passieren, von denen die Öffentlichkeit gar nichts erfährt.
Ist wahrscheinlich auch gut so - gerade jetzt nach der Atom-Katastrophe in Japan wäre es unnötige Panikmache, die Öffentlichkeit von jedem Störfall zu unterrichten. Eine Störung in einem AKW heißt ja nicht gleich, dass irgendwo radioaktives Material austritt oder irgendwer verletzt/getötet wird, wie jetzt in Frankreich.

Ich bin auch der Meinung, dass Atomstrom langfristig keine gute Lösung ist. Vorallem nicht, wenn die Endlager-Frage nicht geklärt ist. Ich bin aber auch der Meinung, dass AKWs in Deutschland so strengen Sicherheitsbestimmungen unterliegen, dass eine Naturkatastrophe kein ähnliches Szenario wie in Japan hervorrufen könnte - es sei denn ein Komet von der Größe eines Mehrfamilienhauses stürzt drauf... aber dann wären wir sowieso alle weg... :|
#1019442
Klar - Panikmache wäre unverantwortlich. Aber es gibt ja auch noch was zwischen der Meldung, dass dem Schichtleiter der Fingernagel abgebrochen ist, und dem Verschweigen meldepflichtiger Vorfälle...

Die Frage geeigneter Endlager ist für mich auch ein ganz großer Punkt, der gegen die Atomkraft spricht. Es ist einfach unverantwortlich, diesen Müll zu produzieren, ohne die leiseste Ahnung zu haben, wie man ihn entsorgen kann...

Aber selbst wenn diese Frage geklärt werden könnte, wäre ich für einen schnellstmöglichen Ausstieg. Natürlich hast du recht, unsere AKWs sind mit Sicherheit wesentlich sicherer als in vielen anderen Ländern. Das Risiko ist trotzdem einfach zu groß und die Folgen, wenn etwas passiert, zu vernichtend. Es muss ja noch nichtmal eine Naturkatastrophe geben, ein Flugzeugabsturz an der richtigen Stelle kann schon ausreichen. Oder ein kleiner menschlicher Fehler im AKW...
#1019448
Da ist jetzt die Frage, was meldepflichtige Vorfälle sind und warum sie meldepflichtig sind. Ich denke sowas sind immer Einzelfallentscheidungen. Im konkreten kenne ich mich da zu wenig aus. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass meldepflichtige Vorfälle verschwiegen werden, wenn sie keine Gefährdung bedeuten - einfach weil z.B. irgend ein Boulevard-Journalist daraus wieder eine Horror-Story machen könnte.

Zu den Naturkatastrophen: ein Flugzeugabsturz an der richtigen Stelle ist ziemlich unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist da ein Terroranschlag. Aber wenn wir danach gehen, könnte sich theoretisch auch in jeder Menschenmenge irgendein Terrorist in die Luft sprengen... und selbst das ist bisher in Deutschland noch nicht passiert (zumindest nicht dass ich wüsste). Wahrscheinlicher als das wären 3 Sechser im Lotto...
Ein menschlicher Fehler kann mit Sicherheit auch keine atomare Katastrophe auslösen. So ein Kraftwerk ist zich mal gegen jeden nur erdenklichen menschlichen Fehler abgesichert. Wenn dem Schichtleiter der Fingernagel abbricht, und er auf irgend einen falschen Knopf kommt, wird er keine atomare Katastrophe auslösen können - nicht mal, wenn er es wollte.
#1019452
Wenn man bedenkt, dass die Katastrophe von Tschernobyl bei einem Sicherheitscheck passiert ist, bin ich mir nicht so sicher, was das absichern gegen menschliche Fehler angeht, aber gut...

Und was nutzt es mir, wenn ein Anschlag total unwahrscheinlich ist - wenn ich in der Nähe des AKW wohne, auf das dann doch ein Flugzeug stürzt... Das ist ähnlich wie die Behauptung, das "Restrisiko" sei ja sooo gering... Schön - aber es nutzt im konkreten Fall nichts...

Naja, auf jeden Fall denke ich, es ist richtig, dass man den Ausstieg in die Wege geleitet hat, auch wenn man das alles schon früher hätte haben können.
#1019459
rosebowl hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass die Katastrophe von Tschernobyl bei einem Sicherheitscheck passiert ist, bin ich mir nicht so sicher, was das absichern gegen menschliche Fehler angeht, aber gut...

Und was nutzt es mir, wenn ein Anschlag total unwahrscheinlich ist - wenn ich in der Nähe des AKW wohne, auf das dann doch ein Flugzeug stürzt... Das ist ähnlich wie die Behauptung, das "Restrisiko" sei ja sooo gering... Schön - aber es nutzt im konkreten Fall nichts...

Naja, auf jeden Fall denke ich, es ist richtig, dass man den Ausstieg in die Wege geleitet hat, auch wenn man das alles schon früher hätte haben können.
Jede technische Anlage ist irgendwo gegen menschliche Fehler gesichert - und je größer die Anlage, desto umfangreicher die Sicherung. Gerade bei so kritischen Anlagen wie AKWs wird man wohl für alle Fehler vorgesorgt haben, die irgendjemand machen kann.

Und zum Restrisiko: klar nutzt es im konkreten Fall nichts, aber da muss ich jetzt leider das Totschlagargument auspacken: es gibt für dich Millionen wahrscheinlichere Möglichkeiten zu sterben, als durch das AKW in deiner Nähe :wink:

Ausstieg langfristig ja, aber bitte nicht übers Knie brechen. Dieser plötzliche Ausstieg aus der Atomenergie ist so immens teuer, weil andere Energieformen das derzeit nicht leisten können, was Atomstrom leistet. Ich sehe z.B. täglich auf Arbeit, welche Probleme Offshore-Windanlagen verursachen - und auch in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien kann man mit der Entwicklung noch lange nicht zufrieden sein. Solarstrom ist beispielsweise unglaublich teuer - Geothermie sogar noch teurer.
Hätte man den Atomausstieg früher in die Wege geleitet und noch stärker auf alternative Energieformen gesetzt, wäre das alles kein Thema gewesen. Aber ich finde es schrecklich, dass seit der Atom-Katastrophe in Japan plötzlich alle panikartig die Atomkraft loswerden wollen. Plötzlich bekommen alle Angst, dass sowas auch in Deutschland passieren könnte - dabei stehen die AKWs schon seit Jahrzehnten und nur wenige haben sich drum geschert. Dass die Grünen plötzlich so stark sind, hat ebenfalls nicht viel mit rationellem Wahlverhalten zu tun, sondern nur mit der plötzlichen Panik der meisten Leute - die für mich unbegründet ist.
#1019462
JackieZ hat geschrieben: Und zum Restrisiko: klar nutzt es im konkreten Fall nichts, aber da muss ich jetzt leider das Totschlagargument auspacken: es gibt für dich Millionen wahrscheinlichere Möglichkeiten zu sterben, als durch das AKW in deiner Nähe :wink:
Stimmt - aber wenn mich ein Auto über den Haufen fährt, bin ich tot. Das war´s dann aber auch. Es ist nicht so, dass anschließend über Jahrzehnte das Gebiet um Umkreis von mindestens 20 Kilometer unbewohnbar ist, noch in hunderten von Kilometern Entfernung das Krebsrisiko extrem erhöht ist, mißgebildete Kinder geboren werden etc...
JackieZ hat geschrieben:Ausstieg langfristig ja, aber bitte nicht übers Knie brechen.

Sehe ich auch so. Schnellstmöglicher, nicht sofortiger Ausstieg...
JackieZ hat geschrieben:Dieser plötzliche Ausstieg aus der Atomenergie ist so immens teuer, weil andere Energieformen das derzeit nicht leisten können, was Atomstrom leistet. Ich sehe z.B. täglich auf Arbeit, welche Probleme Offshore-Windanlagen verursachen - und auch in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien kann man mit der Entwicklung noch lange nicht zufrieden sein. Solarstrom ist beispielsweise unglaublich teuer - Geothermie sogar noch teurer.
Atomstrom ist aber auch nur so "billig", weil viele vom Staat getragene Kosten nicht eingerechnet werden, die andere Energieanbieter selbst tragen müssen.
Aber ich stimme dir zu - die alternatioven Energieformen sind noch nicht so ausgereift, dass man von heute auf morgen umsteigen kann. Eigentlich traurig - gerade wir hier im Süden waren lange führend im Bereich Solarstrom, aber das hat unheimlich nachgelassen...
JackieZ hat geschrieben:Hätte man den Atomausstieg früher in die Wege geleitet und noch stärker auf alternative Energieformen gesetzt, wäre das alles kein Thema gewesen. Aber ich finde es schrecklich, dass seit der Atom-Katastrophe in Japan plötzlich alle panikartig die Atomkraft loswerden wollen. Plötzlich bekommen alle Angst, dass sowas auch in Deutschland passieren könnte - dabei stehen die AKWs schon seit Jahrzehnten und nur wenige haben sich drum geschert. Dass die Grünen plötzlich so stark sind, hat ebenfalls nicht viel mit rationellem Wahlverhalten zu tun, sondern nur mit der plötzlichen Panik der meisten Leute - die für mich unbegründet ist.
Natürlich profitieren die Grünen - weil die in dieser Sache als einzige halbwegs glaubwürdig sind. Die anderen haben mehr oder weniger gemacht, was die Energiewirtschaft wollte, während die Grünen sich immer klar für einen Ausstieg ausgesprochen haben. Warum sollen die Leute jetzt das "Cover" wählen - die, die gegen Atomkraft sind, weil es en vogue ist - wenn sie das Original haben können...

Ich denke schon, dass die Angst vor der Atomkraft begründet ist, bin aber trotzdem auch für einen überlegten, gut organisierten Ausstieg, keine Hau Ruck-Aktion... Also sind wir gar nicht sooo weit auseinander mit unserer Meinung... :D
#1019493
rosebowl hat geschrieben: Natürlich profitieren die Grünen - weil die in dieser Sache als einzige halbwegs glaubwürdig sind. Die anderen haben mehr oder weniger gemacht, was die Energiewirtschaft wollte, während die Grünen sich immer klar für einen Ausstieg ausgesprochen haben. Warum sollen die Leute jetzt das "Cover" wählen - die, die gegen Atomkraft sind, weil es en vogue ist - wenn sie das Original haben können...
Das verstehe ich nicht ganz? Die Leute wählen doch die Grünen, weil es gerade en vogue ist, gegen Atomkraft zu sein.
rosebowl hat geschrieben: Ich denke schon, dass die Angst vor der Atomkraft begründet ist, bin aber trotzdem auch für einen überlegten, gut organisierten Ausstieg, keine Hau Ruck-Aktion... Also sind wir gar nicht sooo weit auseinander mit unserer Meinung... :D
Das stimmt wohl. Ich bleibe aber dabei, dass Atomstrom zumindest sauber und sicher ist. Nicht auf ewig, wegen des immer weiter anfallenden Atommülls, aber derzeit schon.
#1019527
Obama, der Mann, dessen Land bis vor kurzem selbst vor der Staatspleite stand und nur "überlebte", weil die Erhöhung der Neuverschuldung bewilligt wurde, sagt uns Europäern, dass wir unsere Finanzen in den Griff bekommen sollen ? Also wer im Glashaus sitzt ...

Aber wo wir grad dabei sind ... Griechland sollte man nun wirklich "gehen lassen". Wie hieß es mal bei den Simpsons. "Hier wird man nicht gefeuert. Man wird höchstens freiwillig gegangen". Warum die noch weiter durch schleppen, wo doch allen (auch Griechenland) besser geholfen ist, wenn die rausgeschmissen werden ?!

PS: Das wäre mal nen interessantes Thema für Jauch am nächsten Sonntag.
#1019528
TIMBO hat geschrieben: PS: Das wäre mal nen interessantes Thema für Jauch am nächsten Sonntag.
Bloß nicht - auch wenn ich dir bei Griechenland fast zustimmen würde.
Aber schon wieder ein Finanzthema in ´ner Talkshow braucht kein Mensch. Zumal am Sonntag Wahl in Berlin ist.
#1019536
TIMBO hat geschrieben:Aber über die Wahlen soll die Sendung bitte auch nicht gehen. Da bekommt man auch den ganzen Tag über schon genug Infos.
Naja, muss man sich wohl überraschen lassen.
Naja, lieber ein tagesaktuelles Thema als eines, das sonst schon überall durchgekaut wurde.
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