Bzgl. der Regelsatzhöhe:
Das soziokulturelle Existenzminimum richtet sich nach dem was die untersten 20% Einkommensbezieher für einen Grundbedarf haben bzw. was diese sich für einen Grundbedarf leisten können.
Angenommen die Löhne in diesem Sektor würden nominal noch weiter sinken, also unter die Existenssicherung des Sozialstaates, z.B. weil die Argen-Repression den Sozialleistungsbezug real unzumutbar macht, würde sich das dann natürlich bei späterer Berechnung auf die Regelsätze negativ auswirken.
Je geringer also die Löhne im berechnungsrelevanten Sektor, desto geringer später die Sozialleistungen.
Angenommen die untersten 20% der Einkommensbezieher (ausschl.Transferleistungsbezieher werden ausgenommen) könnten monatlich nur 100 Euro für ihren Grundbedarf ausgeben, würde diese Summe dann - bei der derzeitigen Berechnungsmethode - als Vergleichssumme für die Höhe der zu bestimmenden Regelssätze dienen.
Auf die Absurdität muss ich wohl nicht weiter eingehen.
Godfather hat geschrieben:Mich würde auch eine übersichtliche Auflistung der Posten interessieren.Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht, dass sich jeder an den 5 Euro so aufhängt ohne die genaue Zusammensetzung der Bezüge zu kennen.
Übersichtliche Auflistung, siehe mein Link oben.
Ein(1) Aufhänger wäre, dass die Politik eben nicht den Vorgaben des BVerG gefolgt ist, und z.B. den Grundbedarf nicht wissenschaftlich und ergebnisoffen, sondern wieder willkürlich bestimmt hat, was zur Existenz gehört und was nicht, weil eine deutliche Erhöhung der Alg2-Sätze politisch nicht gewollt war.
Ist es denn für Euch so abwegig, dass 364 Euro zur Bestreitung des Lebensunterhaltes vollkommen ausreichen?
Als junger Mensch ohne familiäre Verpflichtungen mit beruflicher Perspektive über einen begrenzten Zeitraum?
Nein, absolut nicht.
Als wegrationalisierter Angestellter, gescheiterter Selbstständiger oder Erwerbsunfähiger Mitte 50 mit Frau und Kindern, der ausser ABM oder Studentenjobs KEINE Perspektive hat, lebend aus dem Hartz-Elend herauszukommen, ja, ohne Zweifel.
Man könnte ja argumentieren, dass Geld schließlich nicht alles sei, aber hey, das hier ist Deutschland, hier ist die Abwesenheit von Liquidität - Armut - eine Schande und wird gesellschaftlich mehr oder weniger geächtet.
Das Establishment wollte eine ökonomisierte Gesellschaft die sich über ihre Zahlungsmittel und Konsumfähigkeit definiert, bitte hier ist sie.
Dann sollen die Freunde der gesellschaftlichen Schuldscheindkommunikation aber auch für die aufkommen die es selbst nicht mehr können oder dürfen(!).
Und zwar mit Geld und nicht mit Gutscheinen.