thelastromeo hat geschrieben:Ca. 55% der Wahlgänger hat für CDU und FDP gestimmt, sprich sie wußten, dass sie so Koch ins Amt wählen werden. Ich sehe hier schon eine Mehrheit, die sich für Koch ausspricht.....
Du sprachst von potentiellen CDU Wählern, die lieber FDP gewählt hätten. Warum? Wenn Koch und die CDU das erklärte Ziel sind, warum dann die FDP wählen?
Die Verluste die die SPD eingefahren hat, sind fast 1:1 bei FDP und Grünen gelandet. Koch hat nichts, aber auch gar nichts dazugewonnen. Wieso spricht das also für Koch? Würde die FDP sich auch daran erinnern, dass es mal eine recht erfolgreiche Zeit gab, in der man zusammen mit der SPD regiert hat, anstatt so zu tun, als gäbe es einzig und allein nur die Union, dann wäre diese bürgerliche Mehrheit so nicht vorhanden. Im Gegenteil, dann hätte man bei der letzten Hessen-Wahl eine ganz andere Berichterstattung sehen müssen. Man kann es der FDP zugestehen, dass sie Wort hält, ob es aber wirklich so toll ist, ist die Frage. Auf der einen Seite tut man immer so, als wolle man alles tun um die Linke zu verhindern, andererseits will man sich selbst keinen cm vom Fleck rühren.
Wie gesagt, den ach so tollen Wahlerfolg kann ich angesichts der Ergebnisse nicht sehen. Nicht wenn Koch ein genau so schlechtes Ergebnis eingefahren hat, wie beim letzten mal. Wenn der ärgste Mitbewerber 13% verliert und man selbst nichts, aber auch gar nichts davon einheimsen kann, sondern versucht sich das starke FDP Ergebnis schön zu reden, dann ist das für mich kein Sieg.
Was bei den Interviews vor wenigen Minuten gesgat worden ist, vermag ich nicht zu sagen, ich habe sie nicht gesehen. Klar ist aber auch, es wird sich keiner hinstellen und Ypsilanti an den Pranger stellen. Das wird erst in einigen Tagen oder Wochen kommen. TSG hat gesagt 50% der Wähler wollten links, die andere Hälfte wollte es nicht. Das akzeptiere ich, dennoch waren bei diesen 50% die es nicht wollten einige dabei, die es nur deshalb nicht wollten, weil man es vorher kategorisch ausgeschlossen habe. Das verstehe ich auch. Aber die große Wahlniederlage der SPD führe ich nicht ausschließlich auf die Frage zurück, ob nun mit oder ohne Linkspartei. Würde man nicht permanent den Hetzparolen der Union nachplappern, die den bevorstehenden Bolschwismus verhindern wollen, dann gäbe es kein Problem. Ich verstehe ohnehin nicht, warum gerade in den westlichen Ländern, die Linke quasi mit der SED gleichgesetzt wird, wo die Mitglieder doch größtenteils vor Monaten noch in SPD, CDU oder auch FDP waren. Aber die Volksverdummung von Haderthauer, Westerwelle, BILD und co wirkt eben. Anders ist es nicht zu erklären, dass hier tatsächlich Argumente fallen wie "einmal DDR reicht". Welche Partei auch immer eine neue DDR fordert, die Linke tut es nicht. Die Verstaatlichung vor der man sich auch immer fürchten mag, wird nicht nur derzeit, sondern auch früher schon von CDU und SPD durchgeführt, wenn auch meist auf kommunaler Ebene, jetzt im großen Stil.
Aber hauptsache, die böse böse Linke kann als Sündenbock herhalten...