von The Rock
#688097
Die Aufständischen in Afghanistan lassen sich seit einiger Zeit auf regelrechte Gefechte ein. Doch jetzt ändert auch die Bundeswehr ihre Taktik.
http://www.sueddeutsche.de/politik/625/473143/text/
Das Thema ist nicht besonders neu und auch vorhanden. Auf Grund der aktuellen Ereignisse und der wenigen neuen Themen dachte ich, dass man sich hier wieder über Sinn und Unsinn auslassen kann.
#688122
ob der einsatz dort gerechtfertig ist, ist letztlich müssig zu diskutieren.

man muss sich schlicht entscheiden - entweder man zieht sich komplett aus dem land zurück, oder man führt Krieg, und dann auch richtig. sowohl von den waffen her als auch von den taktiken.

man muss aber auch die politische Führung im Land überdenken. man spottete mal vor einigen Jahren, Karsai sei der Bürgermeister von Kabul, mehr nicht.
De Facto ist er aber nichtmal das.
#713658
So, es ist mal wieder soweit.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -sein.html
Ganz klar, wer gegen den Afghanistan-Einsatz ist, ist gegen "unsere Jungs".
Und gegen die Menschenrechte.
Und gegen Mädchenschulen.
Und gegen Demokratie.
Für fundamentalistische Spinner.
Und für Terrorismus.
Vermutlich sind die Afghanistan-Einsatz-Kritiker auch alles kommunistische Satanisten, oder artverwandte Vaterlandsverräter und Meinungsverbrecher.

Jetzt ist nicht die Zeit den BW-Einsatz am Hindukush zu hinterfragen, nein.
Jetzt muss es darum gehen sich geschlossen hinter unsere tapferen Soldaten und unsere Führerine zu stellen und gemeinsam noch entschiedener gegen den internationalen Terrorismus vorzugehen.
#713717
Kein Wunder, dass die Terroristen mehrere Anschläge in Deutschland planen. Zum Glück hat noch keiner geklappt. Aber ich glaube leider, dass hier in den nächsten Jahren noch was großes passieren wird, wenn sich die BW nicht aus Aufghanistan zurückzieht.
#713791
Belthazor hat geschrieben:Kein Wunder, dass die Terroristen mehrere Anschläge in Deutschland planen. Zum Glück hat noch keiner geklappt. Aber ich glaube leider, dass hier in den nächsten Jahren noch was großes passieren wird, wenn sich die BW nicht aus Aufghanistan zurückzieht.
Also lieber in Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass es nur die anderen westlichen Nationen trifft und die passiven verschont bleiben?
Das wäre in meinen Augen ein Fehler. Die Taliban einfach machen lassen wäre verantwortungslos. Als Bündnispartner in Nato und UN haben wir auch Verpflichtungen. Nur sollte man es dann auch richtig oder gar nicht machen, wenn man Soldaten dorthin schickt. Sich in ein Kriegsgebiet zu setzen und Friedenssicherung ohne Kampfhandlung betreiben zu wollen ist doch ein illusorisches Unterfangen.
Das ganze politische und journalistische Buhei um die (unbestätigten) Zivilopfer der Tanklastzug-Bombardierung find ich daher unerträglich und völlig verfehlt.
#713910
Besonders ätzend sind zur Zeit Özdemir und Roth, die Merkel und Jung quasi persönlich für die Bombardierung verantwortlich machen...als hätte die grüne Verräterpartei im Bundestag nicht für den Einsatz gestimmt...
von The Rock
#713926
Deutschland und sein Verhältnis zur Bundeswehr.
Von der Bevölkerung geächtet und ignoriert. Von der Bundesregierung verlassen und unterfinanziert. :?

Dennoch schade, dass es nach all den Jahren der Zusammenarbeit scheinbar immer noch Probleme innerhalb der NATO gibt. Das ist doch ziemlich traurig.
#733471
In Ermangelung eines eigenen AStan-Threads - was dieses ganze Nation-Buildung, Demokratie- und Wiederaufbau-Gerede doch für eine erbärmliche Farce ist:
http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsb ... /index.jsp
Die teuerste Ampel der Welt – Dunkle Geschäfte mit der Entwicklungshilfe
Ein Beispiel für viele, ein Beispiel für unsinnige Entwicklungshilfe: Mehr als 50 Jahre lang wurde ein staatlicher afghanischer Energieversorger zum größten Teil mit Millionen deutscher Gelder finanziert. Beim deutschen Musterprojekt, dem Wasserkraftwerk „Mahipar“, hat die Bundesregierung Millionen buchstäblich im Sand versickern lassen. Sogar beim Bau unsinniger Straßen wurden Millionen verschwendet, inklusive Verkehrsampeln, die niemand braucht.
Hochspannungsleitung; Rechte: WDR
Die neue Hochspan- nungsleitung von Zentralasien nach Kabul wurde von Deutschland mit 22 Millionen mitfinanziert.

story-Autor Ghafoor Zamani dokumentiert, wie die Entwicklungspolitik nicht die Entwicklung fördert, sondern in Wahrheit Abhängigkeiten schafft.

Entwicklungshilfe ist längst zu einem der härtesten Geschäfte weltweit geworden. Geberländer, staatliche und nichtstaatliche Hilfsorganisationen ringen um ihren Anteil und grasen die ärmsten Länder regelrecht nach lukrativen Aufträgen ab. Die Entwicklungsindustrie hat inzwischen ihre eigenen Regeln. Wer diese Regeln beherrscht, kann sehr gut daran verdienen. Für Außenstehende sind die Geschäfte oft nicht durchschaubar, geschweige denn steuerbar. Das ist einer der Gründe dafür, warum die Hilfe oft fehlschlägt.

Allein in Afghanistan investierte Deutschland in den letzten Jahren über vier Milliarden Euro in Entwicklungshilfeprojekte.
Wird am 22.10. nochmal im WDR wiederholt.
#740875
http://www.n-tv.de/politik/SPD-feuert-a ... 80382.html
Kundus-Bombardierung
SPD feuert auf Guttenberg

Als "militärisch angemessen" hatte Verteidigungsminister Guttenberg den Luftschlag bei Kundus bezeichnet. Jetzt hagelt es Kritik von den Sozialdemokraten. Aus der Bundeswehr wird die Sorge um ein Strafverfahren gegen Oberst Klein laut. Das hätte katastrophale Folgen.
#754062
Ich finds immer wieder lustig, wenn Politiker entscheiden, was militärisch angemessen ist und was nicht. Die müssen es ja auch wissen, sind ja alles Fachleute. Man man...dabei hat man schon öfter gesehen, was passiert, wenn sich Politiker in militärische Belange einmischen. Kein Dachdecker denkt daran nem Bäcker zu erzählen, wie er seine Brötchen zu backen hat, aber jeder Hansel meint zu wissen, wie der Soldat Krieg - pardon, Stabilisierungseinsätze - zu führen hat.
Man bekommt den Eindruck, dass in Deutschland einige Leute mit 2 Tanklastern, die als rollende Bomben im deutschen Feldlager (oder anderswo) hochgehen weniger Probleme hätten, als mit 2 kaputten Tanklastern und Opfern, die drum herumstanden. Wobei ich noch meine, wenn ich mich in einem Kampfgebiet neben einen offensichtlich einer Armee geklauten Laster stelle, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mir die Fetzen um die Ohren fliegen.
Und jetzt gehen die Bw-Soldaten ja sogar soweit, gezielt Taliban töten zu wollen - wie können die nur! Es wär wahrscheinlich besser, wenn wir ein Ausbildunglager für kommende Taliban aufmachen, im Ausbilden sind wir ja gut. Ströbele & Co würden es sicher begrüßen. Aber bitte nur mit Platzpatronen üben.

Ich muss sagen, inzwischen bin ich dankbar, dass ich kein Soldat mehr bin, denn wenn ich dort meinen A**** hinhalte und dann das erbärmliche Schauspiel in meiner Heimat sehe, dann würd ich mir doch langsam Gedanken um die Berufswahl machen.
#754111
Muss FalconX recht geben.

Was da z.Z. läuft ist bizzar und einfach nur :roll: :roll:

Wobei ich allerdings zugerne wüßte, on der Oberst wirklich den Angriffsbefehl gegen durfte um die Talibanführer ins Jenseits zubefördern...
#754204
redlock hat geschrieben:Muss FalconX recht geben.

Was da z.Z. läuft ist bizzar und einfach nur :roll: :roll:

Wobei ich allerdings zugerne wüßte, on der Oberst wirklich den Angriffsbefehl gegen durfte um die Talibanführer ins Jenseits zubefördern...
zu deiner frage siehe auch mein posting im bundespolitik forum. da wird zwar nicht vollständig darauf eingegenan ob er es durfte, aber nach allen darstellungen muss man im prinzip davon ausgehen dass kein klares "Ja" kam, mehr so ein "nichts hören nichts sehen nichts sagen"
#777603
http://www.n-tv.de/politik/Afghanistan- ... 22318.html
nPolizeigewerkschaft tief verunsichert
Afghanistan-Einsatz überprüfen

Wenn durch den deutschen Außenminister "quasi der Krieg erklärt wird", könnte sich auch die Rechtsgrundlage für den Polizeieinsatz in Afghanistan ändern. Laut Mandat dürfen deutsche Polizisten, die zur Ausbildung ihrer afghanischen Kollegen eingesetzt sind, nur in befriedeten Regionen arbeiten. Die Polizeigewerkschaft verlangt Aufklärung.
von The Rock
#777621
Maddi hat geschrieben:http://www.n-tv.de/politik/Afghanistan- ... 22318.html
nPolizeigewerkschaft tief verunsichert
Afghanistan-Einsatz überprüfen

Wenn durch den deutschen Außenminister "quasi der Krieg erklärt wird", könnte sich auch die Rechtsgrundlage für den Polizeieinsatz in Afghanistan ändern. Laut Mandat dürfen deutsche Polizisten, die zur Ausbildung ihrer afghanischen Kollegen eingesetzt sind, nur in befriedeten Regionen arbeiten. Die Polizeigewerkschaft verlangt Aufklärung.
Finde ich komisch wie man das immer dreht. Wenn die GSG9 sich beschwert, dass sie nicht in Kriegs oder Krisengebieten operiert und das plötzlich, mir nichts, dir nichts geändert wird, dann ist die Ausbildung der Polizei jetzt nun nicht mehr rechtsgültig. Dann soll in Zukunft eben nur die BP ins Ausland... :|
#988738
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html
Die Täter tarnten sich mit afghanischen Uniformen: Ein Selbstmordkommando der Taliban hat ein hochrangig besetztes Treffen zwischen Bundeswehr und Afghanen attackiert. Zwei Bundeswehrsoldaten und mehrere afghanische Offizielle starben, darunter der Polizeichef der Region. Der deutsche General Kneip überlebte knapp.

Bei einem Anschlag der Taliban auf ein Sicherheitstreffen von afghanischen Militärs und Spitzenpolitikern und einer hochrangigen deutschen Bundeswehrdelegation in Nordafghanistan sind am Samstag zwei deutsche Soldaten gestorben. Vier weitere Soldaten, darunter auch General Markus Kneip, der Kommandeur der Internationalen Schutztruppe Isaf in Nordafghanistan, wurden schwer verwundet. Bei dem Anschlag auf dem Gelände des Gouverneurssitzes in der afghanischen Provinzhauptstadt Talokan wurden der Polizeichef von ganz Nordafghanistan, zwei seiner Bodyguards und der Sekretär des Gouverneurs getötet. Der Gouverneur selbst überlebte die Attacke schwer verletzt, schwebt aber in akuter Lebensgefahr.