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Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 17:47
von Fabel
9 Prozent der 18-24 Jährigen,13 Prozent der männlichen Erstwähler,2 Prozent aller Wähler
Ist die Piratenpartei ein ernsthaftes Thema für die Bundestagswahl 2013?

Was meint ihr dazu? Vergesst nicht die Grünen haben auch mal klein angefangen

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 17:50
von swarley
Fabel hat geschrieben:Was meint ihr dazu? Vergesst nicht die Grünen haben auch mal klein angefangen
Die Grünen hatten 1,5% bei ihrer ersten Bundestagswahl, wenn ich mich recht entsinne. :)
Wir werden sehen, ob sie doch nicht verpufft, aber das liegt an den Politikern.
Wenn sie einiges in diesem Bereich nacharbeiten, könnten die Piraten untergehen.
Bin gespannt.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 17:54
von Vega
swarley hat geschrieben:
Fabel hat geschrieben:Was meint ihr dazu? Vergesst nicht die Grünen haben auch mal klein angefangen
Die Grünen hatten 1,5% bei ihrer ersten Bundestagswahl, wenn ich mich recht entsinne. :)
Wir werden sehen, ob sie doch nicht verpufft, aber das liegt an den Politikern.
Wenn sie einiges in diesem Bereich nacharbeiten, könnten die Piraten untergehen.
Bin gespannt.
Das trifft so ziemlich den Nagel auf den Kopf.

Das hat die jetzige Politik eigentlich selber in der Hand. Setzt man mehr auf die Bereiche, in denen die Piraten derzeit ihr klares, fast alleiniges, Hauptaugenmerk setzt, kann es durchaus passieren, dass die Waehler der Piraten 2013 wieder zu einer anderen Partei umschwenken. Wenn dies allerdings nicht der Fall sein wird und die Piraten in den kommenden Jahren auch in anderen wichtigen Themengebieten eine richtige Stellung festlegen und festigen halte ich es nicht fuer unrealistisch, dass der Zuspruch zur Partei weiter waechst. Ob es dann fuer 5% reichen wuerde, bleibt abzuwarten.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 17:56
von Delaoron
Fabel hat geschrieben:9 Prozent der 18-24 Jährigen,13 Prozent der männlichen Erstwähler,2 Prozent aller Wähler
Ist die Piratenpartei ein ernsthaftes Thema für die Bundestagswahl 2013?
Das liegt vor allem an der jetzigen Koalition. Wenn die FDP nicht einknickt und ihre vollmundigen Versprechen einlöst, dass sie doch die einzig wahre Bürgerrechtspartei sei, dann werden die Piraten nicht in den Bundestag einziehen. Wenn noch mehr solcher Gesetze kommen und die alten nicht verbessert/zurückgenommen werden, seh ich auf jeden Fall zumindest das Potential für 5 Prozent.

Am liebsten wäre mir allerdings, wenn die Piratenpartei, beispielsweise, in den Grünen aufgehen würde, womit die Grünen dann die Positionen der Piratenpartei vertritt, zusätzlich zu ihrem sonstigen Programm. Das ist allerdings wohl eher unwahrscheinlich.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 19:12
von Trötenflöter
Ich finde die Verlgeiche zwischen Piratenpartei und Grünen gar nicht mal so unpassend.
Denn die Bewährungsprobe steht den Piraten noch bevor wenn sie an Beliebtheit gewinnen (wollen) und sich auch jenseits innenpolitischer Themen profilieren.
Bei den Grünen gab es auch heftige Flügelkämpfe und das Programm außerhalb der Umwelt-Kompetenz bietet selbst nach all diesen Jahren nur "SPD Light"-Positionen.
Das ist eben ein bisschen das Problem bei Parteien, die nicht auf Ideologien gründen: Außerhalb der Kernkompetenzen bestehen keine theoretisch und praktisch begründeten Ansätze, es entsteht nichts halbes und nichts ganzes.
Dass sich die Piraten übrigens im liberalen Spektrum positionieren, glaube ich nicht. Ich denke da eher an eine Annäherung zur SPD, ähnlich wie die Grünen also, falls die Partei zur nächsten Bundestagswahl denn überhaupt noch existiert.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 19:19
von AliAs
Ganz ehrlich - ich hoffe nicht. Da hat sich die Internetjugend hier von der Piratenpartei mitreisen lassen und ich persönlich kann es absolut nicht nachempfinden. Abgesehen davon, dass ich den Aufschrei über die Zensur von ein paar Kinderpornoseiten nicht vestehe - sehe ich auch nicht wirklich den Vergleich mit den Grünen. Die Grünen starteten damals mit einem der wichtigsten Themen der letzten 100 Jahren - der Umweltverschmutzung (Klimaerwärmung etc). Das wird einmal unser größtes Problem auf diesem Planet werden, nicht die Zensur von ein paar Seiten im Internet. Zusätzlich ist die Geschichte mit dem Urheberrecht einfach unglaublich. Eigentlich recht ähnlich, wie die Steuerversprechen der FDP. Alle, die die Realität dahinter nicht sehen, machen dort ihr Kreuz.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 19:56
von Familie Tschiep
Aus mehreren Gründen nicht:

1. Nächster Wahl wird konfrontativer geführt werden, da wählt man eher
2. Umweltpolitik ist nicht nur für eine Ebene der Politik, die der bundespolitischen, interessant, sondern auch für die kommunale, die Länderebene, die Bundesebene und Europaebene. Bei der Piratenpartei ist es eher die Bundesebene.
3. Die Grünen waren nicht nur eine Themenpartei, sondern interessierten sich neben den Umweltschutz für Friedenspolitik, für Gleichberechtigung von Frauen und Schwulen. Sie speiste sich aus mehreren Politikfeldern.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 28. Sep 2009, 21:57
von Cristóbal
AliAs hat geschrieben:Abgesehen davon, dass ich den Aufschrei über die Zensur von ein paar Kinderpornoseiten nicht vestehe
Es geht weniger um das Sperren kinderpornographischer Internetseiten als vielmehr die Art und Weise wie dies geschehen soll. So könnten durch die Blockierung einer einzelnen IP oder eines Bereiches von IPs auch vollkommen seriöse Seiten gesperrt werden, während sich eine Sperre mittels DNS-Server kinderleicht umgehen lässt. Außerdem könnte eine solche Sperre - erst einmal eingerichtet - in Zukunft auch für die Zensur anderer Inhalte eingesetzt werden.
Befänden sich die meisten Sites nicht auf ausländischen Servern, wäre die komplette Löschung eher geeignet, solche Inhalte aus dem Netz zu entfernen, weshalb in diesem Punkt eine internationale Zusammenarbeit unabdingbar erscheint.
Allerdings erreichen weder eine Sperre noch das Löschen einer Internetseite das eigentliche Ziel - die Opfer von Pädophilie zu schützen!

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 13:28
von Hundejunge
Utopie

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 13:34
von AliAs
Cristóbal hat geschrieben:
AliAs hat geschrieben:Abgesehen davon, dass ich den Aufschrei über die Zensur von ein paar Kinderpornoseiten nicht vestehe
Es geht weniger um das Sperren kinderpornographischer Internetseiten als vielmehr die Art und Weise wie dies geschehen soll. So könnten durch die Blockierung einer einzelnen IP oder eines Bereiches von IPs auch vollkommen seriöse Seiten gesperrt werden, während sich eine Sperre mittels DNS-Server kinderleicht umgehen lässt. Außerdem könnte eine solche Sperre - erst einmal eingerichtet - in Zukunft auch für die Zensur anderer Inhalte eingesetzt werden.
Befänden sich die meisten Sites nicht auf ausländischen Servern, wäre die komplette Löschung eher geeignet, solche Inhalte aus dem Netz zu entfernen, weshalb in diesem Punkt eine internationale Zusammenarbeit unabdingbar erscheint.
Allerdings erreichen weder eine Sperre noch das Löschen einer Internetseite das eigentliche Ziel - die Opfer von Pädophilie zu schützen!
Nur wegen diesem "Problem", kann ich die Aufregung nicht verstehen. Ich sehe mich in Deutschland in keiner Weise in meinen freiheitsrechten eingeschränkt. Es gibt genügend Instanzen, die das kontrolieren. Eine Partei, die sich beispielweise nur um die Bildung der kommenden Generation kümmern würde, das wäre mal ein Ansatz. Nun ja ... für mich ein Strohfeuer, das irgendwann wieder verschwinden wird.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 13:40
von Delaoron
Hundejunge hat geschrieben:Utopie
Blödsinn.
2,0 % und damit größte der sonstigen Parteien ist ein sehr odentliches Ergebnis, dafür, dass sie eigtl. erst vor sechs Monaten als Partei wahrgenommen wurden in der Öffentlichkeit. Wenn sich in Deutschland nichts ändert wird sich das Ergebnis definitiv verbessern, besonders wenn Schäuble weiterhin als Innenminister seine Stasi 2.0 Phantasien ausleben darf.
Zudem bin ich sehr spektisch, ob sich die FDP so für die Bürgerrechte einsetzen wird, wie sie es behauptet. Sie war nun einmal in der Opposition als das Zugangserschwerungsgesetz beschlossen wurde, und gegen etwas zu sein ist immer leicht, wenn man es nicht zu verantworten hat.

Aber wie gesagt. Ich habe die Hoffnung, dass es für die Piraten gar nicht nötig sein wird, ins Parlament einzuziehen, weil ihre Forderungen schon von anderen Parteien im nötigen Maße abgedeckt werden.
AliAs hat geschrieben:Nur wegen diesem "Problem", kann ich die Aufregung nicht verstehen. Ich sehe mich in Deutschland in keiner Weise in meinen freiheitsrechten eingeschränkt. Es gibt genügend Instanzen, die das kontrolieren. Eine Partei, die sich beispielweise nur um die Bildung der kommenden Generation kümmern würde, das wäre mal ein Ansatz. Nun ja ... für mich ein Strohfeuer, das irgendwann wieder verschwinden wird.
Wehret den Anfängen ist das Stichwort - mit Kinderpornographie fängt es an, mit dem jetzigen Regime gegenüber kritischen Seiten hört es auf, zwischendurch sperrt man noch "Killerspieleseiten".

Die Piratenpartei hat übrigens auch Punkte zur Bildung, so zum Beispiel ein gebührenfreies Erststudium und besseren kostenlosen Zugang zu Lehrmitteln.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 14:34
von swarley
Delaoron hat geschrieben:Die Piratenpartei hat übrigens auch Punkte zur Bildung, so zum Beispiel ein gebührenfreies Erststudium und besseren kostenlosen Zugang zu Lehrmitteln.
Nailed! 8)

Alles Sachen, die einen jungen Menschen durchaus interessieren können. ;)
Leider sind viele in Traditionelle Wahlmuster verfallen und denken nicht selber nach. Ändern kann man nichts. :(

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 15:00
von vicaddict
Delaoron hat geschrieben: Die Piratenpartei hat übrigens auch Punkte zur Bildung, so zum Beispiel ein gebührenfreies Erststudium und besseren kostenlosen Zugang zu Lehrmitteln.

Fordern kann ich vieles, die Piraten haben nur kein Gesamtkonzept, indem sie auch erklärt, wie sie alles bezahlen will, was sie so verspricht.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 15:28
von Maddi
vicaddict hat geschrieben:
Delaoron hat geschrieben: Die Piratenpartei hat übrigens auch Punkte zur Bildung, so zum Beispiel ein gebührenfreies Erststudium und besseren kostenlosen Zugang zu Lehrmitteln.

Fordern kann ich vieles, die Piraten haben nur kein Gesamtkonzept, indem sie auch erklärt, wie sie alles bezahlen will, was sie so verspricht.
wer hat das schon?

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 16:07
von The Rock
Familie Tschiep hat geschrieben:Aus mehreren Gründen nicht:

1. Nächster Wahl wird konfrontativer geführt werden, da wählt man eher
Das glaube ich eher nicht. Das Gegenteil wird der Fall sein. Die Menschen werden nach 4 Jahren schwarz/gelb, die wohl so endet wie 7 Jahre rot/grün und 4 Jahre schwar/rot wieder die Nase voll haben. Politikverdrossenheit nimmt zu und während sich die großen Parteien wieder gegenseitig das Heft aus der Hand reissen wollen, wird sicherlich mehr Raum für diejenigen entstehen, die das ganze geschickt mit Themen umgehen, die sie verstehen und sie auch direkt betreffen. Bildung spielt für einen Abiturienten dann noch weniger eine Rolle wie Kinderförderung, die Vermögenssteuer, usw.
3. Die Grünen waren nicht nur eine Themenpartei, sondern interessierten sich neben den Umweltschutz für Friedenspolitik, für Gleichberechtigung von Frauen und Schwulen. Sie speiste sich aus mehreren Politikfeldern.
In der Beziehung hätten die Grünen sicherlich einen Vorteil, wenn sie sich den Themen der Piratenpartei annehmen würden, wie es hier schon erwähnt wurde. Gerade die Grünen zeigen sich als "Alternative" zu vielen anderen Parteien. Vom grünen Rand in die Datenschutzmitte zu stoßen könnte sich sicherlich als großer Pluspunkt erweisen.
Es geht weniger um das Sperren kinderpornographischer Internetseiten als vielmehr die Art und Weise wie dies geschehen soll. So könnten durch die Blockierung einer einzelnen IP oder eines Bereiches von IPs auch vollkommen seriöse Seiten gesperrt werden, während sich eine Sperre mittels DNS-Server kinderleicht umgehen lässt. Außerdem könnte eine solche Sperre - erst einmal eingerichtet - in Zukunft auch für die Zensur anderer Inhalte eingesetzt werden.
Dem kann ich zustimmen. Gerade die Verlogenheit, mit der dieses Gesetz als "Schutz vor Kinderpornographie angepriesen wurde, stinkt gerade zum Himmel. Alleine das hätte mich schon wirklich fast dazu bewogen, den Piraten meine Stimme zu geben. Das wäre wohl das erste Mal gewesen, dass ich wirklich einem Protestdenken Ausdrück verliehen habe.
Nur wegen diesem "Problem", kann ich die Aufregung nicht verstehen. Ich sehe mich in Deutschland in keiner Weise in meinen freiheitsrechten eingeschränkt. Es gibt genügend Instanzen, die das kontrolieren.
An der Stelle gibt es ein tolles Video, dass auf den ersten Blick sehr ironisch wirkt, allerdings die Möglichkeiten und vor allem den Nutzen, dieses Gesetzes beschreibt.
Was mit den 98 entstandenen basic unions als Internetreform gelant war, führt heute nämlich genau zu dem Hokuspokus, für das sich keiner mehr verantwortlich fühlt. Schon allein aus dem Grund, weil es den Menschen nicht mal mehr als das verkauft wird was es ist.
Rette deine Freiheit
Und ja..die Möglichkeiten, die in dem Video gezeigt werden, gibt es und werden von niemandem eingeschränkt, oder kontrolliert, da es in jetziger Form allein vom BKA ausgeht, was als "Schutz vor..." dient und was nicht. Gesetzlich geregelt wird dies nicht...



Ob die Piraten sich zwangsläufig durchsetzen, hängt sicherlich von mehreren Bereichen ab. In der jetzigen Form fehlt ihnen allerdings sicherlich noch das passende Parteiprofil und vor allem passende Köpfe. Viele der Programmpunkte sind sehr offen und frei interpretierbar, gerade was das Urheberrecht angeht und zum Teil habe ich heutzutage das Gefühl, dass sich zu viele Trolle und Möchtegern Hobbyhacker hinter den Unterstützern verstecken, die auf Grund irgendwelcher Protest oder Rebellenphasen der Partei zujubeln.
Wenn sich die Partei in den Köpfen der Menschen als Crackersammelsurium festkrallt, wird die Kritik den Nutzen an so einem Parteiprogramm irgendwann deutlich übersteigen.
Und in einer Riege mit der NPD geschoben zu werden, weil man einen Piraten dann mit einem Demokratenfeind assoziiert ist dann auch nicht nett. ;)

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 17:21
von 2Pac
Die Piratenpartei kann nur in den Bundestag 2013 kommen wenn sie mehr Themen in ihr Programm aufnimmt. Bisher geht es nur ums Internet hier, Bürgerrechte da bla bla bla. Wieso sagen sie nichts zur Finanz- und Wirtschaftspolitik? Genau, weil das nur Computerfreaks sind deren größtes Heiligtum die Freiheit im Internet ist. Und dieser Staat besteht nicht nur aus dem Internet, dem Urhebergesetz, Bürgerrechte und ein bisschen Bildung sondern es gibt Leute die Interesse an z.B. einem Mindestlohn und Senkung der Staatsschulden haben.
Außerdem hat sich die Piratenpartei keinen gefallen damit getan Jörg Tauss aufzunehmen. Auch wenn er nicht verurteilt ist, ist der Imageschaden zu hoch. Wenn sie eine ernsthafte Partei für den Bundestag gewesen wäre, dann hätten alle Parteien darauf eingeprügelt. Dieses Risiko wäre ich nicht eingegangen und hätte erstmal abgewartet wie das aus geht.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 29. Sep 2009, 18:03
von Cristóbal
Da schreib ich was zu den Plänen einer Internetsperre und gehe gar nicht auf die eigentliche Frage des Threads ein :roll: .

Die Piraten sehe ich - zumindest in ihrer jetzigen Konstitution - nicht im nächsten deutschen Bundestag, wenngleich sich nur schwerlich eine Prognose für das Jahr 2013 geben lässt.
Allerdings stellt die Piratenpartei für mich keineswegs eine Alternative zu den bereits etablierten demokratischen Parteien dar und ich glaube auch kaum, dass sie diesen Anspruch an sich selbst stellt. Wie bereits mehrfach erwähnt, lässt sich dies doch schon daran erkennen, dass sie erst im letzten Augenblick ein paar zusätzliche (Rand-)Themen zu ihrem bis dahin monothematisch auf die Internetfreiheit ausgerichteten Programm aufgenommen haben.
Nichts desto trotz brauchen wir heutzutage eine Partei wie die Piraten - und sei sie (vorerst) nur als Protestpartei (oder als Alternative zur ungültigen Stimme/Nichtwahl) konzipiert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Vielleicht haben die zwei Prozent dieses mal auch schon gereicht, um das Thema aufs Tapet zu bringen, sodass sich die neue Regierung geeignete Lösungen einfallen lässt.
Dann bräuchten wir die Piraten womöglich bereits im Jahre 2013 nicht mehr - ich denke damit könnten sie auch ganz gut leben.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mi 30. Sep 2009, 14:09
von Familie Tschiep
at Rock Wenn es konkrete Entscheidung zwischen zwei oder gar drei möglichen Kanzlerkandidaten geht, werden mehr die großen Parteien wählen, da verschenkt man nicht seine Stimme.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Do 1. Okt 2009, 15:06
von Godfather
Wieso sollte die Zweitstimme verschenkt sein?

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Do 1. Okt 2009, 18:20
von Eisbär
@godfather
Wenn es ~50:50 rot-rot-grün / schwarz-gelb steht, wird hier die Einzelstimme wohl mehr "Gewicht" haben im Sinne einer Richtungsentscheidung, als eine Kleinpartei zu wählen die darauf noch gar keinen Einfluss hat, ja wahrscheinlich nichtmal ins Parlament einziehen wird.
Nur ist es m.E. eine Illusion zu glauben das Volkspartei A eine grundlegend andere Politik macht als Volkspartei B.
Jede große Partei in der Regierung fungiert systemerhaltend (also auch sich selbsterhaltend) und ist ökonomischen und machtpolitischen Sachzwängen unterworfen, mit Wirtschaft und Medien vermachtet und hat nur begrenzte Möglichkeiten zu handeln ohne die eigenen Pfründe zu verlieren.
Die Schröder-SPD und überhaupt die sozialdemokratischen Parteien in Europa sind dafür ein schönes Beispiel.
Die Spaltung der Gesellschaft ist für SPD und Grüne machtpolitisch alternativlos gewesen.
Für CDU und FDP gilt dies ebenfalls.
Die etablierten Parteien (teils auch LINKE, siehe deren Arbeit in Berlin) sichern am ehesten ihre Macht indem es ein "weiter so" wie bisher gibt, die fürchten nichts mehr als eine demokratische Mitbestimmung des Volkes, eine "liquid democracy".
Die 6 Parteien die jetzt im Reichstag sitzen, sind der Garant dafür das sich bei den Herrschaftsverhältnissen nichts ändern wird.
Um das zu verschleiern wird munter Symbol- oder besser Paliativpolitk betrieben, siehe Managerboni, Mindestlohndebatte usw..
Dem Großteil der Bevölkerung ist das aber noch egal, die Sklaven freuen sich darüber mit ihren Ketten spielen zu können.
Precht hat das hier
http://www.zeit.de/2009/38/Wahlkampf
mit der "guten Herrschaft" schön beschrieben.

taht hat geschrieben: Das ist eben ein bisschen das Problem bei Parteien, die nicht auf Ideologien gründen: Außerhalb der Kernkompetenzen bestehen keine theoretisch und praktisch begründeten Ansätze, es entsteht nichts halbes und nichts ganzes.
Also eine Ideologie, oder besser, gemeinsame Ziele, sind bei den Piraten durchaus vorhanden, natürlich mit viel Raum zur Ausdifferenzierung, man steht ja noch am Anfang.
Vielmehr gab es bei den Grünen anfangs allerdings auch nicht, eine Meinungs- und Ideologienpluralität war ja sogar gewollt, im Ur-Grünen Sinn.
Das interessanteste an Parteien und ihren Ideologien ist sowieso wie diese mit den Widersprüchen und Fehlern ihrer Weltanschauungen umgehen, dogmatisch und sektenhaft oder erkenntnisoffen, lernbereit und lösungsorientiert, letzteres zu erreichen war das Ziel der Grünen, wird das Ziel der Piraten werden.
Und eines der Hauptprobleme des hiesigen Parteienestablishments ist eben genau dieser sektenhafte Umgang mit der eigenen Ideologie, die Fehler im System, egal wie gravierend, nicht zugeben kann und will.
Siehe CDUSPDFDPGRÜNELINKE.
Sofern o.g. Parteien denn wirklich noch ihre Kern-Ideologien besitzen oder vertreten, siehe SPD und "soziale Gerechtigkeit" oder CDU und die "christliche Soziallehre", beides ist zur Mystik verkommen die die Masse verdummen und vom denken abhalten soll.
Stattdessen gibt es eine machtpolitische Leitideologie die idR von der Parteispitze in Hinterzimmern mit mächtigen Interessengruppen ausgeklüngelt werden, siehe Agenda 2010 und via Fraktionszwang dann innerhalb der Partei durchgedrückt werden.
Wer sich dagegen stellt, wird sanktioniert, diffamiert, abgesägt - siehe Merz, Clement, Lafontaine, Ypsilanty, usw..
Meinungspluralismus ist in den 6 BT-Parteien nicht erwünscht.
Man muss sich doch nur mal die Parteitage anschauen...die aufgestellten Kandidaten werden von über 90% gewählt - das ganze ist eine Scheinveranstaltung wie die Volkskammerswahlen in der DDR, wo ähnliche "Wahl"-Ergebnisse zustande kamen.
dass sich die Piraten übrigens im liberalen Spektrum positionieren, glaube ich nicht.
Ja, da haben die Freien Demokraten der liberalen Idee wirklich einen Bärendienst erwiesen, diese auf die Freiheit einer ungestörten Vermögenskonzentration zu reduzieren.
Hätte Adam Smith gewusst, das sein Werk mal eine ideologische Grundlage für selbstgerechte Plutokraten abgibt, er hätte wohl nie mit dem schreiben angefangen.

In diesem Sinne wird man sich tatsächlich eher "links" orientieren.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Di 6. Okt 2009, 13:46
von Holzklotz
http://www.youtube.com/watch?v=hJvPR99O ... r_embedded

Keine Ahnung, aber besonders der Anfang ist nur Turbolustig... :lol:

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Fr 9. Okt 2009, 18:49
von Fabel
Meinen die das ERNST?
Holzklotz hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=hJvPR99O ... r_embedded

Keine Ahnung, aber besonders der Anfang ist nur Turbolustig... :lol:

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 18:39
von Fabel
"Als Abendprogramm wird am Samstag eine gemeinsame Fahrt mit einem Partyschiff auf dem Rhein angeboten."
Ich zitiere mal vom Aufruf zum Kommen zum Bundesparteitag der Piratenpartei am 15/16 Mai in Bingen am Rhein.
Ernst nehmen kann so eine Partei bei so einem Abendprogramm sicherlich nicht.
Ein Partyschiff hat nix in der Politik zu suchen. Naja, jedem das Seine.

Mein eigentliches Anliegen ist aber, auf die 1,5% bei der Landtagswahl hinzuweisen.
Und dann zitiere ich mal wieder:


" stärkste der außerparlamentarischen Parteien" und "die Hürde für die Erstattung der Wahlkampfkosten wurde erfolgreich genommen".
Lol, eine Partei freut sich offen über die Kostenabdeckung. :x :roll:

"Das Wahlziel wurde zwar verfehlt, aber es bildet einen Grundstein für die weitere Parteiarbeit."
Klingt für mich eher nach dem Motto, einer der großen Parteien.

»Die Piraten in NRW hatten eine denkbare schwierige Ausgangssituation«, sagt Andreas Popp, Stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland. »Die Ergebnisse der großen Parteien waren bis zum Wahlsonntag völlig offen. Viele Wähler haben deshalb sicher taktischen Überlegungen den Vorrang gegeben. Umso schöner ist es zu sehen, dass unsere Stammwählerschaft zu uns gehalten hat.«
Taktische Überlegung und deshalb nur 1,5 Prozent? Als ob die Piratenpartei von den Taktikern im Stich gelassen wurde. Ich glaube nämlich eher, dass die eigentliche Zielgruppe eher daheim geblieben ist und bei einer ordentlichen Runde COD6 zocken, die Zeit vergaß. :roll:
Diese Partei mausert sich immer mehr zu einer großen Partei und der Boom ist futsch.
"Es gilt, unser Profil zu schärfen und uns auch weiterhin in transparenter Art mit aller Kraft für Bürgerrechte, eine moderne, menschenfreundliche Informationsgesellschaft, freies Wissen und transparente Politik einzusetzen."
Dieser Satz klingt nicht mehr nach einzigartig.
Nein, auf die Thread-Frage kann man getrost antworten:
NEIN!
Die Piratenpartei in einer ersten Krise, fragt einer der User.
Ja, die Partei ist eine einzige Krise.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 19:18
von Maddi
ach Fabel, dass die Piratenpartei 2013 nicht in den Bundestag kommt stellt doch keiner in Frage.

aber gibt dir das was wenn du mal schnell über ne kurzmeldung huschst und dann wie in kleines bockiges Kind(mit 16 sollte man eigentlich schon reifer sein) hier gegen Leute und Organisationen lederst die dir nicht passen.

aber gut, ich will ja mal nicht so sein.

hier gibst was näheres zum schiff:

http://bpt.piratenpartei.de/abendprogramm.php

hier gehts zum Tagesordnungsplans des Bundesparteitages der Piraten - ja, man solls nicht glauben, aber die haben tatsächlich einen ordentlichen Ablauf, Fabel:

http://bpt.piratenpartei.de/programm.php

und ausserdem geht es hier, zu den

Satzungsänderungsanträgen
http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfab ... tr%C3%A4ge
hier zu den Programmänderungsanträgen
http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfab ... tr%C3%A4ge
und hier zu den sonstigen Anträgen:
http://wiki.piratenpartei.de/Antragsfab ... tr%C3%A4ge

ob dir das inhaltlich zu sagt sei dir selbstverständlich frei gestellt, du muss nicht mal fürchten über die Planke geschickt zu werden :wink:

allerdings hat mich das zu recherchieren 5minuten gekostet. nächstes mal bitte erst den ganzen artikel lesen, dann blödsinn reden. danke.

Re: Piratenpartei-2013 im Bundestag?

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 19:27
von Fabel
Mag ja alles wohl Hand und Fuß haben und sogar Inhalt. Aber, ich finde es wirklich lächerlich. Eine Partybootfahrt mit Chilloutarea oder was da stand. Naja, jedem selber überlassen ob das ernst zu nehmende Politik ist.
Für mich nicht!