Was haltet Ihr davon?

Richtige Entscheidung
6
15%
Es soll so bleiben wie es ist
5
13%
Wehrdienst soll ganz abgeschafft werden
24
62%
Es müssen andere Optionen geschaffen werden
4
10%
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von Sebb.
#734549
Union und FDP haben beschlossen den Wehrdienst ab 01.01.2011 auf noch 6 Monate zu verkürzen.
Unterteilt wird in drei Monate Grundausbildung, zwei Monate Spezialausbildung und einen Monat Fachdienst.
Was haltet ihr davon?
Ich begrüße es bzw wäre für die komplette Abschaffung, weil es mich wohl nach Beendigung der Schulzeit bei der Stellensuche/Ausbildung hindern wird.
:arrow: Quelle: Sol.de [ur/=Link] http://www.sol.de/news/welt/tagesthema/ ... 25,3125875 [/url]
Zuletzt geändert von Sebb. am So 25. Okt 2009, 18:36, insgesamt 4-mal geändert.
von TIMBO
#734550
Hab gestimmt dafür "Es soll so bleiben, wie es ist". Ich hab 9 Monate machen müssen, also sollen jetzt alle anderen gefälligst auch 9 Monate machen :twisted:
von TIMBO
#734568
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Aber ich bin im Grunde auch für ne Abschaffung.
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von Sebb.
#734570
Irgendwie find ichs quatsch Leute zu so was zu "zwingen" tja und wenn sie nicht wollen müssen sie eben Zivildienst machen.
Das finde ich auch nicht gerade besser.
Aber eine Verkürzung ist ja schon mal ein anfang.
____
Eine der wenigen guten Ansätze der neuen Regierung.
Leider aber nicht der ganz richtige Ansatz da es viele wie oben schon geschrieben an der Ausbildung/ auf dem Arbeitsmarkt stört oder stören wird.
Zuletzt geändert von Sebb. am So 25. Okt 2009, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
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von friendssa
#734571
TIMBO hat geschrieben:
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Aber ich bin im Grunde auch für ne Abschaffung.
und wenn, das in den nächsten jahr irgendein krieg ausbrechen wird halte ich für sehr unwahrscheinlich.

aber wenn der wehrdienst erhalten bleibt, dann sollten aber auch bitte die frauen dazu "gezwungen" werden.
von TIMBO
#734572
friendssa hat geschrieben:
TIMBO hat geschrieben:
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Aber ich bin im Grunde auch für ne Abschaffung.
und wenn, das in den nächsten jahr irgendein krieg ausbrechen wird halte ich für sehr unwahrscheinlich.

aber wenn der wehrdienst erhalten bleibt, dann sollten aber auch bitte die frauen dazu "gezwungen" werden.
Das sowieso. Mich stört's sowieso, dass die Gleichberechtigung immer nur gefordert wird, wenn's zum Vorteil ist :wink: :mrgreen:
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von vicaddict
#734574
TIMBO hat geschrieben:
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Aber ich bin im Grunde auch für ne Abschaffung.

Als ich meinen Zivi gemacht habe, mußten wir eine Woche lang zu einem Lehrgang. Da wollte uns, warum auch immer, ein Bundeswehrhansi die Vorzüge der Bundeswehr erklären. Auf die Frage, warum man die Wehrpflicht nicht abschaffen würde, meinte er zum einen, dass sie nicht die Leute bekommen würden, die sie benötigen würden und zum andern, dass generell nicht genug Leute Interesse daran hätten.

Jetzt sollte man sich aber mal genau überlegen, wo in diesen Aussagen der Fehler liegt bzw wo darin der Sinn liegt Leute zu etwas zu zwingen, das sie nicht tun wollen. De facto ist die Bundeswehr aber doch auch nur ein Instrument um Jugendliche vom Arbeitsmarkt fernzuhalten, damit nicht ein paar zehntausend Arbeitslose mehr in der Statistik sind. Zumal ich ohnehin nicht verstehe, warum Männer Bundeswehr oder Zivi machen müssen, während die sonst so emanzipierten Frauen von dieser Pflicht befreit sind. Wo ist da die Gleichberechtigung?

Am besten ein oder zwei Jahre soziales Jahr verpflichtend für jeden, und wer möchte kann stattdessen auch in eine Berufsarmee.
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von friendssa
#734584
Am besten ein oder zwei Jahre soziales Jahr verpflichtend für jeden, und wer möchte kann stattdessen auch in eine Berufsarmee.
da stellt sich für mich aber wieder die Frage, was bringt und soll das?
Für mich wäre das Arbeitszwang und in dieser zeit könnte man vlt wichtigere Sachen machen.
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von Sebb.
#734596
TIMBO hat geschrieben:
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Aber ich bin im Grunde auch für ne Abschaffung.
Vielleicht wäre auch eine Option die Wehrpflicht Freiwillig durchzuführen indem man einen kleinen finanziellen anreiz gibt, damit nicht zu wenige an der Wehrpflicht teilnehmen.
Aber das kostet eben auch den Staat wieder.
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von Fabian
#734606
Um die Bundeswehr abzuschaffen, müsse man die generellen Sozialdienste ebenso umstrukturieren. Der Zwangswehrdienst dient ja letztendlich nur dazu, dass die Leute Zivildienst machen oder Hilfsorganisationen beitreten.

Meiner Meinung nach, sollte jeder in Deutschland das Recht auf Arbeit haben, aber auch gleichzeitig die Pflicht zu arbeiten. Außer er möchte kein Geld vom Staat. Grundsätzlich: Jeder Mensch, der Leistungen vom Staat bezieht und keinen festen Beruf hat, muss vier Stunden soziale Arbeit pro Tag machen. Wenn vier Millionen Arbeitslose Straße kehren, alte Menschen zum Einkaufen fahren und anderes machen, geht es uns gut. Denn unser Problem in Deutschland ist: Wir haben genügend Leute, die zu Hause herum sitzen, während potenzielle Studenten Essen ausfahren...

Auf der anderen Seite muss man sich Alternativen für Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk überlegen. Bereits jetzt haben die Feuerwehren große Probleme, eine große Truppe zusammen zu stellen - wie soll es dann bei diesen Hilfsorganisationen werden? Soll man dafür dann Geld bekommen? Denn eines ist klar: Wenn keiner mehr zum Bund muss, ist auch das THW leer. Und das ist ein riesiges Problem.

Was haltet ihr davon?
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von Eisbär
#734631
@Fabian
Meiner Meinung nach, sollte jeder in Deutschland das Recht auf Arbeit haben, aber auch gleichzeitig die Pflicht zu arbeiten. Außer er möchte kein Geld vom Staat. Grundsätzlich: Jeder Mensch, der Leistungen vom Staat bezieht und keinen festen Beruf hat, muss vier Stunden soziale Arbeit pro Tag machen. Wenn vier Millionen Arbeitslose Straße kehren, alte Menschen zum Einkaufen fahren und anderes machen, geht es uns gut. Denn unser Problem in Deutschland ist: Wir haben genügend Leute, die zu Hause herum sitzen, während potenzielle Studenten Essen ausfahren...
Prinzipiell Zustimmung, vorausgesetzt die "Leistungen vom Staat" ermöglichen ein würdevolles Leben in Selbstbestimmung, also nicht wie aktuell die Hartz-Almosen oder der als "Bürgergeld" eupheminisierte Sozialraub der FDP.
Außerdem müsste man dann von der derzeitigen "Malocher/Faulenzer"(Leistungserbringer-Leistungsempfänger)-Sichtweise abrücken, 1-Euro Jobs udgl. lösen ja eher Mitleid oder Verachtung aus als Anerkennung.
Durch eine hohe Dynamik zwischen (klassisch)Erwerbstätigen und "Sozialdienstleistern" könnte man diese Differenzierung vielleicht entschärfen, bzw. die Gesellschaft egalisieren, was aber bedeuten würde die klassischen Beschäftigungsverhältnisse zu killen.
Die (medial gelenkte)Bevölkerungsmehrheit wird m.E. eher eine 2-Klassen Gesellschaft akzeptieren, als auf die vermeintlichen Privilegien der unselbstständigen Lohnarbeit zu verzichten.

Überhaupt müsste man erstmal gesellschaftlich klären, was denn überhaupt "Arbeit" ist, auch hier hat die gelenkte Masse m.E. kein Interesse dies neu zu definieren.

Dazu passend auch dieses hier zur "Arbeitsgesellschaft":
http://www.brandeins.de/archiv/magazin/ ... rbeit.html

Ich halte es aktuell für nicht möglich 3 oder 4 Millionen Arbeitslose täglich 4 Stunden zu beschäftigen OHNE das dies massive negative Auswirkungen auf den normalen Arbeitsmarkt hätte.
Was ist gemeinnützige Arbeit?
Landschaftspflege?
Super, die Gärtner, Landschaftsarchikten und anhängige Beschäftigte werden sich bedanken.

Um den Ansatz, "Arbeit" weiter zu fassen als bisher, in dem z.B. auch haushaltsnahe Dienstleistungen oder Rentner-Beschäftigung mit eingeschlossen werden, kommen wir zukünftig nicht herum, dafür steigt die Produktivität viel zu schnell als das man die wegrationalisierten Arbeitsplätze quantitativ ersetzen könnte.

Das nächste Problem was ich sehe, das man versuchen wird diese erweiterten "Arbeitsplätze" kapitalistisch zu verwerten.
Da Kapitalismus nicht Gemeinwohl- sondern Profitorentiert stattfindet und seitens seiner antisozialen Anreizstrukturen erstere sogar bekämpft und bei der Verwertung allermöglichen nutzbringenden Tätigkeiten auch die letzten Schongebiete menschlicher Zusammenarbeit vom internationalen Geldwesen abhängig macht.

Also, wenn schon Arbeistpflicht, dann bitte auch umfassenende Reformen des Wirtschafts- und Herrschaftssystems.
Feudalismus, Faschismus und Staatskapitalismus hatten wir schon, müssen wir nicht wiederholen.
Zuletzt geändert von Eisbär am Fr 23. Okt 2009, 15:58, insgesamt 2-mal geändert.
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von Maddi
#734635
warum die Aufregung? Man kann den Wehrdienst doch auf 6 Monate verkürzen, und den Zivildienst in der Dauer belassen.

Wenn es damals als ich gemustert wurde so gewesen wäre, hätte ich dann trotzdem den längeren Zivildienst gemacht. Aber das wurde mir damals trotz ausreichender Begründung verweigert.

@Fabian: meinst du mit "festen Beruf" eine abgeschlossene Berufsausbildung oder dass die leute vollzeitarbeitslos sind(also nicht teilzeit arbeitne, teils mit hartz iv aufstocken)?

Davon mal abgesehen dass die Einführung von sozialen Arbeitsgul...lagern ein sehr merkwürdiges Demokratieverständnis sind - die leute die nach deinem "Plan" dann in sozialen Diensten eingesetzt werden, sind (ungeachtet ihrer für den Bereich wahrscheinlich gar nicht vorhandenen Qualifikation) dann ja alle mit Hartz IV bezahlt.

Im Bereich der Gesundheit und Altenpflege, was man dann ja schnell als "soziale Dienste" abtun würde, fehlt es schon heute an (qualifizierten) Personal.
Du findest also sinnvoll dass man anstatt in diesem Bereich echte, voll bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, Zwangsarbeiter für 359 Euro den Monat hinschickt?
Kommt man so aus der Wirtschaftskrise heraus?

Und eine andere Frage dazu: stell dir mal vor du bist auch mal Alt, vielleicht 70 oder gar 80, kannst vieles nicht mehr so, und musst "betreut" werden. Möchtest du dass sich da eine auch menschlich motivierte Fachkraft um dich kümmert, oder ein mit der Peitsche bedrohter, unmotivierter Arbeitsloser?

alle anderen "sozialen Dienste" (dein Beispiel von den Straßenkehrern etwa) würden bei Zwangsarbeit auch normale Arbeitsplätze zerstören und/oder verhindern.

Und anstatt uns darüber gedanken machen zu müssen, ob nun Studenten, Rentner, Arbeitlose oder weiss Gott wer Essen für die Tafel ausfahren, sollten wir lieber gucken dass möglichst niemand mehr auf die Tafel angwiesen ist.

Kurzum: unabhängig von der Dauer: Wehrpflicht ja, aber qualifiziert und mit Motivation und Perspektiven für die Leute, genauso wie beim Zivildienst.
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von kamil
#734645
TIMBO hat geschrieben:
friendssa hat geschrieben:ich finde, der wehrdienst sollte abgeschafft werden, es gibt doch genung freiwillige die zur bundeswehr möchten
Das glaube ich nicht. Ich denke. ohne Wehrpflicht wären die Zahlen deutlich niedriger. Gibt ja jetzt schon genug, die sich Drücken oder Zivildienst machen.
Das denke ich auch. Es gibt sicherlich nicht wenige, die sich erst durch den Grundwehrdienst für eine Karriere bei der Bundeswehr entscheiden.
Sich direkt, ohne zu wissen, was auf einen zukommt, für z.B. 12 Jahre zu verpflichten, ist schon eine schwierige Entscheidung, die dann bestimmt nicht jeder zu Gunsten der Bundeswehr trifft.
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von revo
#734647
Das einzige Problem ist, dass, wenn man den Wehrdienst abschafft, man auch den Zivildienst abschaffen muss. Das würde den Kirchen, Kindergärten, etc. wohl weniger gefallen...

Dennoch bin ich für eine Abschaffung. Bringen tut's nichts, und alles andere als fair ist es auch. Wenn, dann sollen sie gefälligst die Mädels auch ranziehen. Den Wehrdienst jetzt auf sechs Monate zu beschränken ist ein Anfang, auch wenn der ein oder andere danach wohl mal ein halbes Jahr nichts zu tun hat.
von Kellerkind
#734681
revo hat geschrieben:Das einzige Problem ist, dass, wenn man den Wehrdienst abschafft, man auch den Zivildienst abschaffen muss.
Das sollte der eigentliche Grund für die Beibehaltung der Pflicht sein.
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von R-Built
#734696
Kellerkind hat geschrieben:
revo hat geschrieben:Das einzige Problem ist, dass, wenn man den Wehrdienst abschafft, man auch den Zivildienst abschaffen muss.
Das sollte der eigentliche Grund für die Beibehaltung der Pflicht sein.
Eben nicht. Das ist die Denkweise, welche die Bundeswehr preist. Eine Abschaffung der Bundeswehr bedeutet nicht automatisch die Abschaffung des Zivildienstes. Wie oben schon erwähnt gäbe es da die Alternative für ein "Pflichtjahr" für ALLE.

Ich denke den meisten Jugendlichen ist nicht die Pflicht das allergrößte Übel an der Bundeswehr, sondern 1. die viel zu geringe Bezahlung im Vergleich zum Zivildienst, 2. es einen Unterschied macht, ob man in einer Kaserne 9 Monate verbringt, oder zu Hause und 3. es einen Unterschied macht, ob man bei klirrender Kälte oder stickiger Wärme körperliche Anstrengungen vollbringt, oder in einem klimatisierten Raum älteren Menschen hilft.

Außerdem konnte mir noch keine den Sinn der Wehrpflicht für das gemeinschaftliche Wohl erklären, während es eine fast 300.000 Mann starke Berufsarmee gibt.

Wir leben nicht mehr im Kalten Krieg, der böse Bär überfällt uns sicherlich nicht, sofern er das jemals wollte...

Jetzt noch zum eigentlichen Thema. Ich finde es enttäuschend, dass die FDP bei diesem Wahlkampfthema so einknickt. Ich persönlich hätte mir mehr erhofft, als nur diese Verkürzung, wie z.B. Ausnahmeregelungen, oder die Möglichkeit die Wehrpflicht zu verschieben, wie es beim Zivildienst der Fall ist. Sprich, erst nach dem Studium, welches nicht länger als 4 Jahre andauert, diese zu machen. So ist es eine reine Qual für die meisten Jugendlichen die mit ihrem Abitur fertig sind, eventuell einen Studienplatz erhalten, und dann aus diesem herausgerissen werden. Gleiches gilt für Studenten mit einmaligen Stipendien, wie dem eines BA-Studiums.
Ich will mir nicht ausmalen wie laut der Ruf nach Gerechtigkeit wird, wenn in ein par Jahren G9 ausläuft und doppelt so viele Abiturienten sich an Universitäten einschreiben möchten. Ich weiß aber jetzt schon, dass die größten Gewinner die Frauen sein werden. Schließlich wird es in etwa 40 Prozent weniger Konkurrenz geben.
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von revo
#734714
R-Built hat geschrieben:
Kellerkind hat geschrieben:Das sollte der eigentliche Grund für die Beibehaltung der Pflicht sein.
Eben nicht. Das ist die Denkweise, welche die Bundeswehr preist. Eine Abschaffung der Bundeswehr bedeutet nicht automatisch die Abschaffung des Zivildienstes.
Eben doch. Es gibt keine gesetzliche Grundlage für den Zivildienst, wenn die Wehrpflicht abgeschafft wird. Der Staat ist nur bemächtigt Leute zum Wehrdienst einzuberufen, nicht jedoch zum Zivildienst. Der wurde ursprünglich als Alternative eingeführt, um Verweigerer mit unmenschlichen Pflegeaufgaben zu quälen und damit den Ruf des Wehrdienstes zu verbessern. Entweder schafft man beides ab oder man lässt es so. Oder man ändert das Grundgesetz. Andere Optionen gibt's nicht.
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von vicaddict
#734768
R-Built hat geschrieben:3. es einen Unterschied macht, ob man bei klirrender Kälte oder stickiger Wärme körperliche Anstrengungen vollbringt, oder in einem klimatisierten Raum älteren Menschen hilft.
Nicht jeder Zivi-Job besteht aus dumm-rumsitzen und Däumchen-drehen :roll: Habe allein in meinem Job teilweise drei Wochen am Stück arbeiten müssen, ohne einen Tag Pause, dabei immer schön im Wechsel Frühschicht-Spätschicht, gegen Ende des Jobs war ich sogar so gut wie nur noch zur Nachtschicht eingeteilt und die Arbeit bestand nicht nur aus Kartenspielen oder mit alten Leuten spazieren gehen. Das kam überhaupt nie vor, weil ganz andere Dinge zu tun waren, auf die ich hier mal nicht näher eingehen möchte, aber es kann sich jeder seinen Teil dazu denken. Hatte am Ende der 10 Monate soviel Überstunden angesammelt, dass ich am Ende über einen Monat eher aufhören konnte, weil ich die Stunden abbauen mußte.

Kenne genug Leute, die beim Bund waren, die nach der Grundausbildung nur noch dumm rumgesessen und sich besoffen haben.

Man sollte also nicht so tun, als wäre Zivi-sein in jedem Fall ein Zuckerschlecken.
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von Markus F.
#734772
Ich selbst war ja untauglich und auch sehr froh darüber, weil ich bis März nächsten Jahres noch in Ausbildung bin und gute Chancen auf nen stellvertreterposten habe (bin im lebensmittel einzelhandel)
wäre ich jetzt aber tauglich gewesen, hätte ich diesen plan erstmal lange auf eis legen können, außerdem hätte ich auch einiges an grundwissen verloren bis ich wohl wieder an meinen arbeitsplatz komme
für meine "karriere" wäre es also eher schädlich als nützlich gewesen und das war von anfang an mein Problem, wie komm ich dazu der allgemeinheit nen dienst zu erweißen (hätte zivildienst gemacht), und dann selbst vielleicht mit nix dastehe

von daher : abschaffung von bundesheer (Ö) und zivieldienst ;)
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von Tangaträger
#734829
Einen Monat Fachdienst? Muhaha, das ich nicht lache :roll:
Für sechs Monate gibt es zwei Monate Spezialausbildung? Wofür, wenn der GWDLler das Zeug, was er "erlernt", nach dem Dienst sowieso nicht mehr braucht? :roll:
Das ist ja noch schlimmer als die Kurvendiskussionen in Mathematik, die du ein Jahr durchkaust und dann von Bord wirfst und verbrennst, wenn du die Schule verlässt.

Srsly, dieses ganze Gehabe um die Wehrdienstverkürzung hängt mir zum Halse raus. Die wievielte Diskussion unter den Politikern ist das nun?
Neun Monate sind völlig ausreichend, sechs Monate sind eine Zeitverschwendung. In dem einen Monat Fachdienst hat man auch gar keine Zeit, die "richtige" Bundeswehr kennenzulernen, weshalb dann auch die Anträge für Zeitsoldaten zurückgehen werden, was letztendlich dazu führt, dass die Bundeswehr weniger Soldaten hat. Und da haben wir den Salat.
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von kamil
#734838
Tangaträger hat geschrieben: Das ist ja noch schlimmer als die Kurvendiskussionen in Mathematik, die du ein Jahr durchkaust und dann von Bord wirfst und verbrennst, wenn du die Schule verlässt.
:shock: Mit dem Argument kannst du auch gleich die Schulpflicht abschaffen, denn es wird immer einen Themenbereich geben, den jemand für unnötig hält und später nicht mehr braucht.
Ungeachtet dessen wird eh zu wenig Mathe in der Schule gemacht.

Sry, Offtopic^^
von Kellerkind
#735036
R-Built hat geschrieben:... und 3. es einen Unterschied macht, ob man bei klirrender Kälte oder stickiger Wärme körperliche Anstrengungen vollbringt, oder in einem klimatisierten Raum älteren Menschen hilft.
Mit netten älteren Menschen Karten spielt! Den ganzen Tag lang. Und dazu gibts Kaffee und Kuchen.

Alternativ muss man auch um 5 raus, um 6 beim Dienst erscheinen, ist für 6 - 8 Leute mit völlig unterschiedlichen Anforderungen verantwortlich. Holt die aus den Betten, macht die Leute sauber, und die Betten, zieht sie an und bringt sie zum Essen. Man lässt sich von geistig Verwirrten beschimpfen, passt auf, dass sie nicht abhauen und hat alle Hände damit voll, den Leuten im Bad ein wenig Privatsphäre zu lassen und man hat alle Hände damit voll, was die einsetzende Inkontinenz so hinterlässt. Wenn das für dich "ein wenig Zeit mit netten älteren Leuten" bedeutet, dann kennst du das Zivi-Spektrum gar nicht. Da gibt es auch Aufgaben, die körperlich anstrengen. Und vor allem kann es geistig anstrengen und belasten, wenn man den lieben langen Tag Leuten an der Endstation ihres Lebens zuschaut. Ich bereue nicht, es gemacht zu haben. Das wahr für mich eine lohnendere und nachhaltigere Lektion, als es der Wehrdienst je hätte sein können, aber tralala mit Kaffee und Kuchen war das nicht!